Barbara Spaniol zur neuen Linken-Landeschefin gewählt

Homburg (dpa/lrs) – Barbara Spaniol ist neue Vorsitzende der Linken im Saarland. Auf dem Landesparteitag in Homburg wurde die bisherige stellvertretende Landesvorsitzende am Sonntag mit 92 Prozent an die Parteispitze gewählt, Gegenkandidaten gab es nicht. Die 58-jährige Spaniol folgt auf Thomas Lutze, der nach der Niederlage der Linken bei der Landtagswahl Ende März im Saarland angekündigt hatte, nicht mehr für den Landesvorstand zu kandidieren. Spaniol war auch Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Landtagswahl.

Die Bibliothekarin und Lehrerin für Bürotechnik ist seit 2004 Abgeordnete im Landtag. Zunächst saß sie für die Grünen im Parlament, seit 2009 dann für die Linke. In der Fraktion unter Vorsitz von Oskar Lafontaine war es im November 2021 wegen eines parteiinternen Streits zum Zerwürfnis gekommen: Spaniol wurde aus der Fraktion ausgeschlossen – und gründete kurz darauf die neue Fraktion «Saar-Linke», deren Vorsitz sie übernahm. Hintergrund war ein Zwist zwischen dem Lager um Lafontaine und dem Lager um Parteichef Lutze.

Spaniol, die als Landesvize dem Lutze-Lager zugerechnet wurde, versteht sich als Brückenbauerin. Ihr Ziel: Die Partei wieder zu mehr Geschlossenheit führen.

Bei der Saar-Wahl hatten die Linken nach 13 Jahren im Landtag den Wiedereinzug verpasst. Sie kamen nur noch auf 2,6 Prozent der Stimmen. Im Saarland regiert derzeit die SPD alleine.

Auf dem Parteitag in Homburg sollte ein 17-köpfiger Landesvorstand gewählt werden – dazu gehören an der Spitze neben der neuen Parteivorsitzenden auch die drei Stellvertreterinnen und Stellvertreter Andrea Neumann, Dagmar Ensch-Engel sowie Norbert Mannschatz. Lutze, der Bundestagsabgeordnete ist, bleibt weiter Vorsitzender des Kreisverbandes Saarbrücken. Die Partei hat nach seinen Angaben an der Saar rund 1500 Mitglieder.

 

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