LKA zu Hackerangriff auf Kreisverwaltung: Keine Gefahren

Mainz/Ludwigshafen (dpa/lrs) – Nach einem Cyberangriff auf die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises hat das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt bislang keine akuten Gefahren für die Allgemeinheit feststellen können. Spezialisten des LKA sichteten derzeit die im Darknet veröffentlichten Daten und konzentrierten sich insbesondere auf Gefahren für Energie-, Wasser- und Stromversorger, teilte das Landeskriminalamt am Freitag in Mainz mit. «Bislang ergaben sich keine Hinweise auf solche akuten Gefährdungen.» Zugleich konzentriere sich die Polizei bei ihren Ermittlungen darauf, die veröffentlichten Daten zu überprüfen sowie Täter und das Datenleck zu identifizieren.

Ende Oktober hatten Kriminelle Zugriff auf die IT-Systeme des Rhein-Pfalz-Kreises erlangt. Bei den Angreifern handele es sich nach den bisherigen Erkenntnissen um eine professionelle und organisierte Gruppe, für die Cyberangriffe ein regelrechtes Geschäftsmodell seien. Eine gängige Methode sei dabei, dass mithilfe einer Schadsoftware Daten auf den angegriffenen Servern verschlüsselt würden und damit nicht mehr zugänglich seien. Erst gegen Zahlung eines Lösegelds würden sie wieder entschlüsselt. Vergangene Woche hatten die Täter die vertraulichen Daten im Darknet veröffentlicht.

Das Darknet ist ein abgeschirmter Bereich des Internets, der große Anonymität ermöglicht. Der Zugang ist nur über einen speziellen Browser möglich. Immer wieder gelingt es Ermittlern, illegale Marktplätze für Drogen oder Waffen abzuschalten. Im Darknet tummeln sich aber nicht nur Kriminelle, die illegale Geschäfte machen wollen. Menschen, die in autoritär regierten Staaten leben, haben darüber beispielsweise die Möglichkeit, sich frei zu äußern oder mit Journalisten Kontakt aufzunehmen.

 

 

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