Mieter sollen CO2-Preis nicht mehr alleine zahlen

Lastenteilung
Von Theresa Münch, dpa 

Berlin (dpa) – Mieter sollen die Klimaabgabe bei den Heizkosten in den meisten Fällen künftig nicht mehr alleine zahlen. Stattdessen sollen ihre Vermieter einen Teil des sogenannten CO2-Preises übernehmen – und zwar abhängig davon, wie klimafreundlich ihr Haus ist.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) einigten sich auf ein Stufenmodell, wie ihre Ministerien am Sonntag mitteilten. Einzig Mieter in sehr gut gedämmten Häusern sollen den Aufschlag demnach noch vollständig selbst tragen. Weiterlesen

Hamburger Fischmarkt wieder in traditioneller Form geöffnet

Hamburg (dpa) – An der Hafenkante Fisch, Obst oder Pflanzen kaufen: Nach mehr als 15 Monaten Corona-Unterbrechung und acht Monaten im eingeschränkten Pandemiebetrieb ist der Hamburger Fischmarkt am Sonntag wieder in vollem Umfang gestartet.

Auch die typischen Marktschreier durften ihre Produkte wieder aus vollem Halse anbieten. Zuletzt war ihnen das Schreien nach Angaben des Bezirksamtes Altona untersagt gewesen. Außerdem durfte nach der teilweisen Wiederöffnung des traditionsreichen Marktes direkt an der Elbe im Juli 2021 bisher nur die Hälfte der Stände aufgebaut werden. Weiterlesen

Industrieverband: Konjunktureller «Ausblick sehr trübe»

Berlin (dpa) – Der deutsche Exportmotor droht ins Stottern zu geraten, Unternehmen könnten Investitionen auf Eis legen und Verbraucher ihren Konsum drosseln: Die deutsche Industrie befürchtet schwere wirtschaftliche Folgen wegen des Ukraine-Krieges.

«Für Deutschland sieht der konjunkturelle Ausblick sehr trübe aus», sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur. «Die Corona-Lockerungen bescheren der Konjunktur in diesem Frühjahr nicht den erhofften Wachstumsbonus», sagte Russwurm. Weiterlesen

Tesla erneut mit Auslieferungsrekord

Austin (dpa) – Trotz der weltweiten Lieferketten-Probleme hat der Elektroauto-Hersteller Tesla im ersten Quartal 2022 erneut einen Rekord bei seinen Auslieferungen aufgestellt.

Die von US-Milliardär Elon Musk geführte Firma brachte in den ersten drei Monaten des Jahres 310.048 Fahrzeuge zu den Kunden, wie das Unternehmen am Samstag (Ortszeit) mitteilte. Das waren knapp 1500 mehr als im letzten Quartal 2021, als 308.600 Fahrzeuge ausgeliefert worden waren. Das war ebenfalls ein Auslieferungsrekord gewesen. Im gesamten Jahr 2021 war Tesla auf gut 936.000 Auslieferungen gekommen, ein Plus von 87 Prozent im Vergleich zu 2020. Weiterlesen

Wachsende Sorgen wegen Inflation: Menschen in Existenznot

Frankfurt/Bonn (dpa) – Die extrem gestiegenen Verbraucherpreise werden für immer mehr Menschen zur Belastung.

Etwa jeder siebte Erwachsene in Deutschland (15,2 Prozent) kann nach eigenen Angaben kaum noch seine Lebenshaltungskosten bestreiten, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Postbank ergab. Bei der Vergleichsumfrage im Januar lag der Anteil derjenigen, die angaben, dass die hohe Inflation ihre Existenz bedrohe, noch bei 11 Prozent. Weiterlesen

Der Lebensmittel-Einkauf wird immer teurer

Supermärkte
Von den dpa-Korrespondenten

Berlin (dpa) – Nicht nur an der Tankstelle und auf der Heizkostenrechnung ist der Blick auf die Preise für viele Verbraucher ein Schock. Auch Lebensmittel werden immer teurer, nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs. Ein Ende ist nicht absehbar – im Gegenteil.  Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick.

Supermarktketten kündigen Preiserhöhungen an

Beim Discount-Marktführer Aldi werden bereits am Montag abermals Fleisch, Wurst und Butter «deutlich teurer», wie Aldi-Nord-Kommunikationschef Florian Scholbeck der dpa sagte. Grund hierfür sei, dass Lieferanten höhere Preise verlangen. Zuvor hatte die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» darüber berichtet. Weiterlesen

Ukraine fordert von deutschen Konzernen Rückzug in Russland

Düsseldorf (dpa) – Der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Alexander Rodnyansky, hat drei deutsche Unternehmen aufgefordert, ihre Tätigkeit in Russland zu beenden.

«Es wäre wichtig, dass alle Konzerne ihr Geschäft mit Russland einstellen, also auch Metro, Bayer und Henkel», sagte Rodnyansky der «Rheinischen Post» (Freitag). «Auch sie helfen sonst mit ihrem Bleiben in Russland, den Krieg zu finanzieren.» Die Einstellung des Geschäfts würde zwar bedauerlicherweise auch die russische Bevölkerung treffen, «der Verantwortliche dafür aber ist Putin». Weiterlesen

Bayerische Kommunen sind wieder im Plus

Wiesbaden/Fürth (dpa/lby) – Die bayerischen Kommunen haben vergangenes Jahr wieder mehr eingenommen als ausgegeben. Das Plus lag bei 227 Millionen Euro, nach einem Minus von 294 Millionen in 2020, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im bundesweiten Vergleich – ohne Stadtstaaten – liegen die bayerischen Kommunen damit im Mittelfeld. Die höchsten Überschüsse gab es in Baden-Württemberg mit mehr als zwei Milliarden und Rheinland Pfalz mit mehr als einer Milliarde Euro. Weiterlesen

Mehr Banken erheben Negativzinsen

Vergleichsportal
Von Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Bittere Zeiten für Sparer in Deutschland: Nicht nur gestiegene Inflationsraten nagen am Geld auf dem Konto, sondern auch Negativzinsen, die immer mehr Kreditinstitute verlangen.

Nach Daten des Vergleichsportals Verivox erheben inzwischen 449 von rund 1300 ausgewerteten Banken und Sparkassen Negativzinsen ab bestimmten Summen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto (Stand 31.03.2022). Ende 2021 waren es 423 und vor einem Jahr nur 281. Zugleich setze sich der Trend zu immer niedrigeren Freibeträgen fort, die von Negativzinsen ausgenommen sind. Verbraucherschützer kämpfen vor Gericht gegen das sogenannte Verwahrentgelt.

Das Verbraucherportal Biallo.de kommt sogar auf 572 Institute, die Negativzinsen auf private Guthaben verlangen (Stand: 30.3.2022) und stellt ebenfalls den Trend zu sinkenden Freibeträgen fest. Weiterlesen

Inflation im Euroraum springt auf 7,5 Prozent

Frankfurt/Luxemburg (dpa) – Die Teuerung hat sich auch im Euroraum drastisch erhöht und ist auf ein Rekordniveau über sieben Prozent geschnellt. Das setzt Europas Währungshüter unter Druck, nach Jahren der Billig-Geld-Flut die Zinswende einzuleiten.

«Die Inflationsrate ist erneut erheblich höher ausgefallen als erwartet», stellte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fest. «Die Inflationsdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die Geldpolitik darf nicht die Gelegenheit verpassen, rechtzeitig gegenzusteuern.»

Stärker gestiegen als erwartet

Im Währungsraum der 19 Länder lagen die Verbraucherpreise im März um 7,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg anhand erster Daten mitteilte. Analysten hatten zwar mit einem Anstieg der Inflation gerechnet, jedoch lediglich von 5,9 Prozent im Februar auf 6,7 Prozent.

Im Euroraum war die Inflationsrate noch nie so hoch seit Einführung des Euro als Verrechnungswährung im Jahr 1999. Von Februar auf März 2022 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 2,5 Prozent.

Auch in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland hatten kräftig steigende Energiepreise die jährliche Teuerungsrate im März über die Sieben-Prozent-Marke getrieben: Mit 7,3 Prozent wurde der höchste Stand im wiedervereinigten Deutschland verzeichnet. In den alten Bundesländern gab es einen so hohen Wert zuletzt im November 1981. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger leisten können.

Energiepreise Treiber der Inflation

Seit Monaten treiben die Energiepreise die Inflation sowohl in Deutschland als auch im Euroraum nach oben, der Ukraine-Krieg hat den Trend noch verschärft. Im Euroraum verteuerte sich Energie nach Eurostat-Angaben im März zum Vorjahresmonat um 44,7 Prozent. Auch Nahrungsmittel kosten immer mehr.

Nach Berechnungen des Automobilclubs ADAC war der März der bisher teuerste Tankmonat in Deutschland. 2,069 Euro je Liter Super-E10 mussten Autofahrer im Schnitt zahlen. Das waren 32,7 Cent mehr als im bisherigen Rekordmonat Februar. Bei Diesel fiel der Sprung mit 47,8 Cent noch größer aus. Der bundesweite Monatsdurchschnitt lag hier bei 2,140 Euro. Immerhin setzte sich der Rückgang der Preise fort: Am Donnerstag kosteten E10 durchschnittlich 2,022 Euro und Diesel 2,107 Euro je Liter.

Ein Viertel der Menschen in Deutschland fährt einer Umfrage zufolge wegen der hohen Inflation die privaten Ausgaben zurück. 26 Prozent von mehr als 5000 Befragten gaben in einer Erhebung für den Fernsehsender Welt an, erst einmal keine neue Kleidung zu kaufen. 25 Prozent verzichten nach eigenen Angaben auf Restaurantbesuche, 24 Prozent fahren nicht in den Urlaub. Neun von zehn Befragten glauben nicht, dass ihre Löhne so stark angehoben werden, dass Preissteigerungen dadurch ausgeglichen werden.

Druck auf EZB wächst

Das wichtigste Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) gerät in immer weitere Ferne: Die Notenbank strebt mittelfristig stabile Preise bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. An den Märkten wird mittlerweile fest mit mindestens einer EZB-Leitzinserhöhung in diesem Jahr gerechnet. Mit höheren Zinsen kann eine steigende Inflation im Euroraum bekämpft werden.

Bislang hat die Notenbank lediglich in Aussicht gestellt, ihre milliardenschweren Anleihenkäufe schneller zurückzufahren als zuvor geplant. Im dritten Quartal könnte demnach der Ankauf zusätzlicher Anleihen von Staaten und Unternehmen eingestellt werden. Wann genau danach die Zinsen angehoben werden, ließen die Währungshüter offen. Der EZB-Rat kommt am 14. April zu seiner nächsten Sitzung zusammen.

Bundesbank-Präsident Nagel, der im EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum mitentscheidet, hatte wiederholt gemahnt, die hohe Inflation dürfe sich nicht verfestigen. «Sofern die Nettokäufe wie derzeit vorgesehen im dritten Quartal enden, eröffnet das die Möglichkeit, bei Bedarf die Leitzinsen noch in diesem Jahr anzuheben», hatte Nagel vor knapp zwei Wochen gesagt. Derzeit müssen Geschäftsbanken für geparkte Gelder bei der EZB 0,5 Prozent Zinsen zahlen. Der Leitzins im Euroraum liegt auf dem Rekordtief von null Prozent.

 

 

Bericht: Brexit-Folgen so schlimm wie befürchtet

London/Berlin (dpa) – Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine fordern deutsche Wirtschaftsvertreter eine Nachverhandlung des Brexit-Vertrags.

«Angestrebt werden sollte ein noch stärker integriertes Europa inklusive Großbritannien, und das sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus sicherheitspolitischen Erwägungen», sagte der Bereichsvorstand der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, Andreas Glunz. «Daher muss jetzt auch eine Neuverhandlung des Handelsabkommens zwischen EU und Vereinigtem Königreich auf den Tisch und nicht nur eines transatlantischen Handelsabkommens «TTIP 2.0»», sagte Glunz mit Blick auf Bemühungen eines Vertrags mit den USA. Weiterlesen

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