Unternehmer warnen vor Abschaltung der Industrie

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Unternehmerverband hat die aktuelle Energiekrise in Deutschland als «sehr bedrohlich» bezeichnet. «Wir alle werden uns einschränken und Energie einsparen müssen», sagte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), Johannes Heger, der Deutschen Presse-Agentur. An den üblichen Energiesparmaßnahmen würden sich selbstverständlich auch die Unternehmen beteiligen. «Doch eine monatelange Abschaltung der Industrie darf es nicht geben», warnte Heger.

«Eine zeitweise Abschaltung von Produktionsanlagen wegen Gasknappheit würde eine ganze Kette von Folgen auslösen: geringere Wirtschaftsleistung, weniger Umsatz, Kurzarbeit und damit Einkommensverluste bei betroffenen Familien», erklärte der LVU-Präsident. Und das käme dann genau zu einer Zeit, in der den Menschen höheren Gas- und Stromrechnungen ins Haus flatterten. Diese Gefahr werde in der öffentlichen Diskussion seit einigen Wochen stärker wahrgenommen, als dies noch zu Beginn der Diskussionen über eine Reihenfolge bei der Gasversorgung der Fall gewesen sei: «Da gibt es ein Umdenken.» Weiterlesen

Konsumflaute bei Zalando – Sinkende Gewinne und Umsätze

Berlin (dpa) – Weniger Kundenbestellungen, steigende Inflation und Lieferengpässe belasten den Online-Modehändler Zalando. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei der Umsatz um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag bei 77,4 Millionen Euro. Unter dem Strich verblieben 14 Millionen Euro als Gewinn – ein Bruchteil der im Vorjahreszeitraum erreichten 120,4 Millionen Euro. Erst im Juni hatte das Unternehmen seine Prognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert. Weiterlesen

Lindner: Übergewinnsteuer könnte mehr schaden als helfen

Berlin (dpa) – Die Einführung einer Sondersteuer auf hohe Zusatzgewinne von Energieunternehmen könnte nach Ansicht von Finanzminister Christian Lindner mehr schaden als helfen. Unternehmen bezahlten in Deutschland bereits sehr hohe Steuern, schrieb der FDP-Politiker am Donnerstag auf Twitter. Von einer einzelnen Branche jetzt noch mehr zu verlangen, «erscheint mir willkürlich und ruiniert das Vertrauen in unser Steuersystem», erklärte er. Weiterlesen

Pumpenhersteller KSB mit dem ersten Halbjahr zufrieden

Frankenthal (dpa/lrs) – Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hat der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB im ersten Halbjahr 2022 deutlich mehr Aufträge an Land gezogen. Der Auftragseingang stieg nach Unternehmensangaben um 19,1 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,0 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Unternehmens mit Sitz im pfälzischen Frankenthal lag mit 53,5 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (53,6 Mio Euro). Nach Steuern blieben 47,6 Millionen Euro nach 34,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Weiterlesen

Exportwirtschaft warnt vor Eskalation des Taiwan-Konflikts

Berlin (dpa) – Die deutsche Exportwirtschaft sieht die Eskalation des Taiwan-Konflikts mit Sorge. «Taiwan ist durch seine Elektro- und Halbleiterindustrie ein wichtiger Bestandteil in vielen Sektoren der Weltwirtschaft», sagte BGA-Präsident Dirk Jandura der «Rheinischen Post». Eine weitere Verschärfung des Konflikts zwischen den USA und China hätte weitreichende Folgen.

«In unserer hochtechnologischen Welt ist in nahezu jedem Elektronikprodukt ein Bestandteil aus Taiwan verbaut. Das reicht von Laptops, Smartphones, Autos, Waschmaschinen bis hin zu einfachen Leuchtmitteln», sagte der Chef des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Weiterlesen

BDI-Chef beklagt langsames Energie-Krisenmanagement

Energie-Krise
Von Andreas Hoenig und Martina Herzog, dpa

Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie wirft der Bundesregierung mangelnde Geschwindigkeit im Umgang mit der Energiekrise vor.

«Es geht jetzt um Entschlossenheit und Schnelligkeit», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte außerdem, der Brennstoffwechsel in Betrieben weg von Gas zum Beispiel zurück auf Öl werde durch langwierige Genehmigungsverfahren ausgebremst. Er sprach sich zudem für eine Deckelung der geplanten staatlichen Gas-Umlage aus. Weiterlesen

Deutschland muss mehr Gas sparen als jedes andere EU-Land

Brüssel (dpa) – Deutschland muss seinen absoluten Gasverbrauch so stark wie kein anderes EU-Land reduzieren, um das Einsparziel der Europäischen Union von 15 Prozent zu erreichen. Nach einer Rechnung der Deutschen Presse-Agentur basierend auf Daten der EU-Kommission muss die Bundesrepublik von Anfang August bis März nächsten Jahres gut 10 Milliarden Kubikmeter weniger Gas verbrauchen, um das von den EU-Ländern beschlossene Ziel zu erreichen.

10 Milliarden Kubikmeter Gas einsparen

Die in Deutschland zu sparende Gasmenge kommt etwa dem Durchschnittsverbrauch von fünf Millionen vierköpfigen Haushalten im Jahr gleich. Denn 10 Milliarden Kubikmeter Gas entsprechen etwa 100 Milliarden Kilowattstunden, und ein Musterhaushalt mit vier Personen in Deutschland verbraucht im Jahr rund 20.000 Kilowattstunden. Weiterlesen

Baerbock hält längere Atom-Laufzeiten für «keine Option»

Montreal (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock hat eine Verlängerung der Laufzeiten für die drei noch genutzten Atomkraftwerke in Deutschland ausgeschlossen. Als Mitglied der Grünen seien Laufzeitverlängerungen für sie «keine Option», sagte Baerbock am Mittwoch bei einem Besuch im kanadischen Montreal.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuvor gesagt, dass er längere Laufzeiten für Atomkraftwerke für möglich halte. Zwar seien die drei Atomkraftwerke ausschließlich relevant für einen kleinen Teil der Stromproduktion. «Aber trotzdem kann das Sinn machen. Denn der Ausbaustand, was die Erneuerbaren Energien betrifft, ist in den einzelnen Ländern in Deutschland sehr unterschiedlich.» Weiterlesen

EU-Kommission will Binnenmarkt in Krisen wie Corona schützen

Brüssel (dpa) – Mit einem neuen Kriseninstrument für den Binnenmarkt will die EU-Kommission künftig für Notlagen wie die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg gewappnet sein.

Die Brüsseler Behörde wolle die EU-Staaten etwa dazu verpflichten, Reserven an Energie, Kraftstoff und Agrarprodukten anzulegen, berichtete das digitale Medienhaus Table.Media am Mittwoch unter Berufung auf einen Entwurf des Gesetzesvorschlags. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde das Vorhaben Mitte September vorstellen. Weiterlesen

Vonovia will rund 66.000 Wohnungen verkaufen

Bochum (dpa) – Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will in den kommenden Jahren rund 66.000 Wohnungen im Gesamtwert von rund 13 Milliarden Euro verkaufen. «In Zeiten höherer Zinsen ist es sinnvoll, Schulden zu reduzieren», sagte Unternehmenschef Rolf Buch am Mittwoch in Bochum.

Vonovia habe bereits Wohnungen und Mehrfamilienhäuser ermittelt, die sich für einen Verkauf eignen würden. «Das hat nichts mit einem Ausverkauf zu tun», betonte der Manager. Seit dem Börsengang 2013 habe Vonovia insgesamt 120.000 Wohnungen verkauft. Auch eine Trennung von der Pflegeheim-Sparte werde geprüft. Weiterlesen

Koalition prüft Entlastung bei staatlicher Gas-Umlage

Verbraucher
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Wegen der geplanten staatlichen Gas-Umlage mit deutlichen Preissteigerungen wächst die Sorge vor einer finanziellen Überforderung privater Haushalte. Die Koalition prüft einen Wegfall der Mehrwertsteuer auf die Umlage. Der Deutsche Städtetag brachte staatliche Hilfen für überforderte Haushalte ins Spiel. «Der Bund sollte die Umlage durch staatliche Zuschüsse verringern, wenn die Preise am Markt noch weiter steigen und damit eine zu große Belastung der Verbraucher und der Wirtschaft droht», sagte Städtetagspräsident Markus Lewe der Deutschen Presse-Agentur.

Die staatliche Gas-Umlage soll im Oktober für Firmen und Privathaushalte eingeführt werden. Sie soll Gasversorgern zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende, günstigere Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Weiterlesen

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