Ifo: Entkopplung von Autokraten wie China kostet Wohlstand

München (dpa) – Eine wirtschaftliche Abkopplung von China und anderen autoritären Staaten würde für Deutschland nach Einschätzung des Ifo-Instituts große Wohlstandsverluste bedeuten.

Einerseits würden Absatzmärkte wegbrechen, andererseits würden sich Vorprodukte und Rohstoffe für die deutsche Industrie verteuern, schreiben die Münchner Ökonomen in einem am Montag in München unter Federführung von Ifo-Präsident Clemens Fuest veröffentlichten

Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Weiterlesen

Windkraft: Halbe Milliarde Verlust bei Siemens Energy

München (dpa) – Die spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa und Kosten für den Rückzug aus Russland ziehen den Energietechnikkonzern Siemens Energy tiefer in die roten Zahlen. Im dritten Geschäftsquartal – von April bis Juni – häuften sich Verluste von 533 Millionen Euro an, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Im laufenden Jahr beträgt das Minus nun schon gut eine Milliarde. Zudem senkte das Unternehmen auch seine Erwartungen für das Ergebnis im Gesamtjahr. Der Umsatz blieb im abgelaufenen Quartal dagegen stabil bei 7,3 Milliarden Euro.

Die Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa sorgen nun schon zum fünften Mal in Folge für schlechte Zahlen bei Energy. Das Unternehmen, an dem der Münchner Konzern rund zwei Drittel hält, hatte bereits vergangene Woche tiefrote Zahlen gemeldet. Die Situation sei alles andere als einfach, sagte Konzernchef Christian Bruch. Die Verluste begründete er mit einer schwierigen Marktsituation und «Fehlern in der Vergangenheit». Weiterlesen

BDI-Chef verlangt schnellere Genehmigungen für Windräder

Berlin (dpa) – Schnellere Genehmigungsverfahren etwa für Windräder sind aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) zentral für den klimafreundlichen Umbau des Landes. «Der BDI geht von dem Bedarf einer Verdopplung der Genehmigungsverfahren für Windenergie- und Industrieanlagen in den kommenden acht Jahren aus», sagte Präsident Siegfried Russwurm der Deutschen Presse-Agentur. «Behörden in Bund und Ländern müssen bis 2030 je rund 20.000 Genehmigungen sowohl für Industrieanlagen als auch für Windräder erteilen.»

Die im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP vereinbarte Halbierung der Verfahrensdauer um mindestens die Hälfte sei dafür völlig unzureichend, bemängelte Russwurm. «Die Bundesregierung muss die Verfahrensdauer noch viel stärker reduzieren. Schleppende Verfahren kosten die Unternehmen Geld und Wettbewerbsfähigkeit und gefährden das Erreichen der klimapolitischen Ziele.» Weiterlesen

Loreley-Trip – Binnenschiffer kämpfen mit Niedrigwasser

Klima
Von Jens Albes, dpa

St. Goarshausen (dpa) – Schiffsführer Daniel Cornelis Hartog blickt beim weltberühmten Loreley-Felsen von seinem Steuerhaus 14 Meter auf den Rhein hinunter: «Diese Kiesbank ist auch neu. Sonst fließt hier Wasser drüber.» Seit Wochen regnet es kaum, die Pegelstände sinken, Uferzonen fallen trocken, neue Inseln steigen auf.

Das Niedrigwasser beeinträchtigt bundesweit zunehmend die Binnenschifffahrt. Erinnerungen an 2018 werden wach: Damals haben bei extrem gesunkenen Pegelständen etwa Tankschiffe so wenig Kraftstoffe transportiert, dass manche Tankstellen zeitweise trockengefallen sind. Wird es 2022 noch schlimmer? Auch für die kommenden Tage sagt der Deutsche Wetterdienst nur wenig Regen im Hochsommer voraus. Im Zuge des Klimawandels erwarten Experten generell mehr Niedrigwasserphasen. Weiterlesen

Neuer Schwung für Chinas Wirtschaft

Peking (dpa) – Ein unerwartet starkes Exportwachstum gibt der Erholung der chinesischen Wirtschaft neuen Schwung. Die Ausfuhren stiegen in US-Dollar berechnet im Juli um 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie der chinesische Zoll am Sonntag in Peking berichtete.

Experten hatten eigentlich eine Verlangsamung des Exportwachstums vorhergesagt. Im Vormonat war schon ein ähnlicher Anstieg von 17,9 Prozent verzeichnet worden. Chinas Einfuhren legten im Juli hingegen etwas weniger als erwartet um 2,3 Prozent zu. Weiterlesen

Industrie-Präsident Russwurm gegen «Übergewinnsteuer»

Berlin (dpa) – Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, lehnt eine sogenannte Übergewinnsteuer ab. «Ich tue mich schwer, «Übergewinn» zu definieren. Wo fängt er an, wo hört er auf?», sagte Russwurm der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Im Übrigen mag man sich nicht vorstellen, was für eine neue Bürokratie dann für die Feststellung notwendig würde.» Gewinne würden zudem bereits hoch besteuert. «Je mehr Gewinn ein Unternehmen macht, umso mehr Steuern zahlt es.» Weiterlesen

Neue Chancen für die deutsche Solarindustrie

Energie
Von Andreas Heimann, dpa

Berlin (dpa) – Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am gesamten Stromverbrauch bis 2030 von derzeit knapp unter 50 auf mindestens 80 Prozent steigen. Gebraucht werden dafür nicht nur deutlich mehr Windräder, sondern auch deutlich mehr Solaranlagen.

Die Frage ist: Wo sollen die herkommen? Wirtschaftsminister Robert Habeck hält ein Comeback der Solarindustrie in Deutschland für machbar. Weiterlesen

Kurioser Eiscreme-Trend in Kapstadt

Fisch und Tonerde
Von Kristin Palitza, dpa

Kapstadt (dpa) – Tapiwa Guzha liebt es, mit neuen Geschmackskombinationen zu spielen. Seine jüngste Kreation: Getrockneter Fisch mit Chili und Karamell. Damit will der in Kapstadt lebende Simbabwer die Eiscreme-Kultur revolutionieren. Auf jeden Fall hat er einen neuen Trend gesetzt: italienisches Eis mit afrikanischem Flair.

Der studierte Molekularbiologe hat bereits mehr als 600 schräge Eissorten erfunden und damit einen kulinarischen Kult ausgelöst. Touristen und Kapstädter stehen an seiner Eisdiele Schlange, um die verrückten Kreationen zu kosten. «Tapi Tapi» ist ein cleveres doppeltes Wortspiel aus Guzhas Vornamen und bedeutet außerdem «Lecker Lecker» in seiner Muttersprache Shona. Weiterlesen

SPD-Chefin wirbt für Übergewinnsteuer

Berlin (dpa) – Die Einführung einer Sondersteuer auf hohe Zusatzgewinne von Energieunternehmen bleibt in der Koalition höchst umstritten. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken erneuerte am Freitag im ARD-«Morgenmagazin» die Forderung nach einer solchen Übergewinnsteuer. Es gehe um Unternehmen, die ohne eigene Leistung und Innovation übermäßige Gewinne machten, «also eben aus der Krise Profit schöpfen». Diesen sollte der Staat abschöpfen, um Bürger und auch kleine Unternehmen zu entlasten.

Ein Sprecher von Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang August erklärt, eine Übergewinnsteuer sei für den Bundeskanzler derzeit kein Thema. Esken räumte ein, dass eine solche Steuer nicht im Koalitionsvertrag stehe. Das sei aber auch bei anderen Maßnahmen so, die man nun in der Krise ergreifen müsse. Weiterlesen

Gewinneinbruch bei der Allianz

München (dpa) – Ein Milliardenskandal in den USA und der Einbruch der Finanzmärkte haben den Nettogewinn der Allianz im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte schrumpfen lassen.

Der größte deutsche Versicherer meldete am Freitag einen auf die Aktionäre entfallenden Überschuss von knapp 2,3 Milliarden Euro. Das waren 2,5 Milliarden weniger als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal stand ein Gewinn von 1,7 Milliarden Euro und damit 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor unter dem Strich. Abgesehen von dem mutmaßlichen Betrugsfall bei der Tochtergesellschaft AGI in den USA bekam die Allianz den Einbruch der Finanzmärkte zu spüren: Das Kapitalanlageergebnis sank, die Anleger zogen Milliarden aus den beiden Vermögensverwaltungsgesellschaften AGI und Pimco ab. Weiterlesen

Letzter Kohlefrachter aus Russland im Rostocker Seehafen

Rostock (dpa) – Im Seehafen von Rostock ist die Zeit der russischen Kohlefrachter vorerst zu Ende. Derzeit wird das letzte Kohleschiff aus Russland entladen, bevor die Übergangsfrist für die EU-Sanktionen auf den Import russischer Kohle am 10. August endet, wie Jens Aurel Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH, am Freitag bei einer Hafenrundfahrt mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erläuterte

Der Frachter «AP Jadran» lag am Freitag an der Kaimauer und hatte seit 26. Juli vor Rostock in der Ostsee auf Reede gelegen. Nach der Genehmigung der Behörden wird die Ladung des aus Ust-Luga kommenden 65 000-Tonnen-Frachters derzeit gelöscht. Die Kohle ist für das in unmittelbarer Nähe liegende Rostocker Steinkohlekraftwerk bestimmt.

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