Lebensmittelbranche bereitet sich auf Omikron-Variante vor

Berlin (dpa) – Die Lebensmittelbranche in Deutschland bereitet sich mit Pandemieplänen auf die befürchtete explosive Ausbreitung der Corona-Variante Omikron vor.

Vorrangig sei dabei die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, «damit auch die Lebensmittelproduktion aufrechterhalten werden kann», sagte der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland, Christoph Minhoff, der Deutsche Presse-Agentur. Die Lebensmittelbranche gehöre zur kritischen Infrastruktur. Weiterlesen

Kommunen wünschen sich bei E-Bussen bessere Industriepolitik

Mainz (dpa/lrs) – Für mehr Klimaschutz im ÖPNV wünschen sich die Kommunen in Rheinland-Pfalz eine bessere Industriepolitik. Zur Verfügbarkeit von Elektrobussen sagt der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD): «Hier gibt es einen Mangel an industrieller Kapazität, aber auch einen Mangel an Industriepolitik» Teil der staatlichen Lenkungsaufgaben sei es, «dass Unternehmen vermittelt wird, dass wir bestimmte Produkte in einem bestimmten Zeitraum brauchen», sagt Ebling, der auch Vorsitzender des Städtetags Rheinland-Pfaltz ist. «Wir sind gefesselte Treiber, wir wollen mehr machen» Weiterlesen

Experte: KI-Forschung mehr an Industrie orientieren

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Die neue Bundesregierung hat sich eine Stärkung der «Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI)» vorgenommen – diese Absichtserklärung im Koalitionsvertrag wird in Kaiserslautern aufmerksam registriert. Dort befindet sich mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und anderen Instituten ein Schwerpunkt der KI-Forschung. Der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE), Peter Liggesmeyer, wünscht sich, dass in der Forschungsförderung neue Akzente gesetzt werden. Weiterlesen

Corona dämpft Konjunkturerwartungen in Deutschland

Mannheim/Wiesbaden (dpa) – Neue Sorgen in der Corona-Pandemie und schärfere Gegenmaßnahmen lasten auf den Konjunkturerwartungen für Deutschland.

Es gibt allerdings auch Hoffnungsschimmer, und einer kommt ausgerechnet aus der zuletzt gebeutelten Industrie: Die Produktion ist erstmals seit längerem wieder spürbar gestiegen.

Deutsche Finanzexperten bleiben für Deutschland aber zurückhaltend. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,8 Punkte auf 29,9 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Die Abschwächung fiel zumindest geringer aus als befürchtet: Analysten hatten einen Rückgang auf 25,4 Punkte erwartet. Weiterlesen

Erdgas bleibt wichtigster Energieträger der Industrie

Wiesbaden (dpa) – In der deutschen Industrie bleibt Erdgas der mit Abstand wichtigste Energieträger. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete, hatte Erdgas im vergangenen Jahr einen Anteil von 31 Prozent am Gesamt-Energieverbrauch der Industrie.

Auf Strom entfielen 21 Prozent. Mineralöle und Mineralölprodukte sowie Kohle kamen auf jeweils 16 Prozent. Insgesamt verbrauchte die Industrie in Deutschland 2020 3747 Petajoule Energie, 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Zwölf Prozent davon wurden nicht energetisch eingesetzt, sondern für die Herstellung etwa von chemischen Produkten, Düngemitteln oder Kunststoffen. Zuletzt war der Jahreswert 2009 mit 3712 Petajoule unterschritten worden. Weiterlesen

Weltweite Rüstungsverkäufe trotz Pandemie weiter gestiegen

Rüstungsindustrie
Von Steffen Trumpf, dpa

Stockholm (dpa) – Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie haben kein Loch in die Kassen der führenden Rüstungskonzerne der Welt gerissen. Im Gegenteil.

Die 100 größten Waffenverkäufer der Erde haben im Jahr 2020 Rüstungsgüter und Militärdienstleistungen im Wert von 531 Milliarden US-Dollar verkauft, was einem währungsbereinigten Anstieg um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Das teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in einem am Montag veröffentlichten Bericht mit. Zwar handelte es sich demnach um den geringsten Anstieg seit drei Jahren, allerdings um den sechsten jährlichen Zuwachs in Folge.

«Obwohl das globale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um gut 3,1 Prozent gefallen ist, hat es die Rüstungsindustrie dennoch geschafft, um 1,3 Prozent zuzulegen», sagte die deutsch-österreichische Sipri-Forscherin Alexandra Marksteiner der Deutschen Presse-Agentur in Skandinavien. Es handle sich zwar nicht um einen so großen Anstieg der Waffenverkäufe wie in den Vorjahren. «Aber wir interpretieren das dennoch als Hinweis darauf, dass sich die globale Rüstungsproduktion als recht widerstandsfähig gegenüber dem Schock der Covid-19-Pandemie und dem daraus resultierenden wirtschaftlichen Abschwung erweist» Weiterlesen

Chipmangel führt zu Rückgang bei Neuzulassungen

Berlin (dpa) – Die Lieferengpässe bei Halbleitern machen der Autoindustrie weiter zu schaffen: Im November sind erneut deutlich weniger Autos neu zugelassen worden als im Jahr davor, wie aus den aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) in Flensburg hervorgeht.

Demnach kamen im vergangenen Monat 198.258 Pkw neu auf die Straßen und damit rund ein Drittel weniger als im November des Vorjahres. Weiterlesen

Chipmangel lässt Automarkt einbrechen – Erholung erwartet

Bad Homburg (dpa) – Der deutsche Automarkt wird nach Einschätzung des Autoverbands VDIK in diesem Jahr kräftig einbrechen.

Gebremst vom Mangel an Chips und weiteren Teilen dürften nur noch 2,6 Millionen Pkw neu zugelassen werden, teilte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) in Bad Homburg mit. Das sei ein Rückgang von elf Prozent zum Corona-Krisenjahr 2020. Gemessen am starken Vorkrisenjahr 2019, als gut 3,6 Millionen Pkw neu zugelassen wurden, hat der Markt damit sogar rund eine Million Autos eingebüßt. Weiterlesen

Scheidung auf Schwäbisch – Daimler spaltet sich auf

Auto-Industrie
Von Christian Böhmer, dpa

Stuttgart (dpa) – Einige Lastwagen-Oldtimer wurden bereits zum Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck überführt – ansonsten soll die Aufspaltung des Autokonzerns Daimler nüchtern und ohne viel Aufhebens über die Bühne gehen.

An diesem Mittwoch ist es nach langer Vorbereitung und grünem Licht der Aktionäre soweit: Daimler Truck mit weltweit über 100.000 Mitarbeitern wird erstmals in die unternehmerische Selbstständigkeit entlassen.

Mercedes-Autos und -Lkw fahren getrennte Wege. Das Megaprojekt beendet die gemeinsame Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Der Dreizack-Stern als Markenzeichen bleibt beiden Herstellern erhalten. Der Imagefaktor ist nicht zu unterschätzen, denn die Marke Mercedes-Benz ist Experten zufolge richtig teuer. Sie wird beispielsweise vom US-Beratungsunternehmen Interbrand mit knapp 51 Milliarden US-Dollar (rund 45,2 Milliarden Euro) bewertet. Das bedeutet weltweit Platz acht – unter den Autobauern schneidet nur der japanische Konkurrent Toyota besser ab. Weiterlesen

Unternehmensberater: Autozulieferer kommen ins Schleudern

München (dpa) – Der Halbleitermangel macht den Autozulieferern immer mehr zu schaffen. Während viele große Autohersteller im vergangenen Quartal Rekordgewinne machten, sind der Unternehmensberatung PwC zufolge nur noch 24 Prozent ihrer Zulieferer finanziell solide aufgestellt.

42 Prozent dagegen seien «inzwischen in einer finanziell angespannten Lage», teilte PwC am Montag mit. Die Chipkrise bremse ihre Transformation zur Elektromobilität aus.

Die Berater hatten 494 Zulieferer aus 35 Ländern unter die Lupe genommen. Im Sommer hätten Autobauer und Zulieferer noch von Nachholeffekten und der steigenden Nachfrage nach E-Autos profitiert, sagte PwC-Branchenexperte Thomas Steinberger. Inzwischen hätten die Autobauer aus Sorge um die Lieferketten ihre Bestellungen hochgefahren. «Diese werden jedoch aktuell nicht abgerufen, da die Autohersteller aufgrund des Chipmangels nur verzögert Fahrzeuge ausliefern können», erklärte Steinberger. Jetzt kämpften Zulieferer mit überhöhten Lagerbeständen bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen. Ihre wirtschaftliche Situation werde laufend schlechter. «Sollte sich die Lage nicht bald entspannen, werden sich viele Zulieferer genötigt sehen, weitere und härtere Restrukturierungsmaßnahmen einzuleiten», sagte Steinberger.

Rekordgewinne für die Autokonzerne

Dagegen haben die 16 größten Autokonzerne der Welt nach einer Studie der Prüf- und Beratungsfirma Ernst & Young (EY) im vergangenen Quartal «mehr Gewinn erwirtschaftet als je zuvor»: Ihre Verkaufszahlen brachen zwar um 16 Prozent ein – aber ihr Betriebsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 23,1 Milliarden und damit auf ein neues Rekordhoch. Denn die verfügbaren Mikrochips wurden in teure, profitable Modelle eingebaut. Und für Autokäufer gibt es keine Rabatte mehr, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt. «Eine derartig gute Preisdurchsetzung hat die Branche schon sehr lange nicht erlebt», sagte EY-Branchenexperte Constantin Gall. «Selbst wenn sich die Halbleiterkrise im Lauf des kommenden Jahres entschärft, dürften die Preise noch eine Weile oben bleiben»

Trotzdem herrsche bei den Autobauern keine Feierstimmung: «Im Gegenteil» sagte EY-Partner Peter Fuß. Auch Unternehmen, die bislang noch ausreichend Halbleiter hatten, dürften Materialknappheit und Preissteigerungen zunehmend zu spüren bekommen. Corona könnte zu weiteren Produktionsausfällen und Logistikstörungen führen. «Zudem stellt die aktuelle Situation die Zulieferer vor enorme, teils existenzielle Schwierigkeiten – und letztlich sitzen Hersteller und Zulieferer im selben Boot, die Hersteller sind auf solvente Zulieferunternehmen angewiesen», sagte Fuß.

In allen Märkten brach der Absatz im dritten Quartal ein – besonders aber in China, wo die deutschen Hersteller 31 Prozent weniger Autos verkauften. Chinas Anteil in ihrem Absatz schrumpfte damit erstmals seit 2015, von 39,4 auf 38,2 Prozent. In China «sehen wir derzeit besonders deutliche Auswirkungen der Chipkrise», sagte Fuß.

Die Autokonzerne könnten jetzt nur noch bedingt auf die Materialknappheit reagieren. Langfristige Verträge und unterschiedliche Bevorratungsstrategien ließen wenig Spielraum, sagte Gall. «Derzeit fahren alle auf Sicht» Künftig aber müssten verlässliche Partnerschaften mit Lieferanten wichtiger sein, als «das letzte Quäntchen an Kostenoptimierung herauszuholen».

 

 

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen