Berlusconis Zustand ist stabil

Rom (dpa) – Der Zustand des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ist laut Italiens Außenminister Antonio Tajani stabil. Tajani, der Vizechef von Berlusconis Partei Forza Italia, sagte im italienischen Fernsehen, er habe mit dem Arzt des 86-Jährigen telefoniert. Berlusconi habe demnach eine «ruhige Nacht» verbracht.

Der Ex-Regierungschef wurde am Mittwoch in die Klinik San Raffaele in Mailand eingeliefert. Zunächst wurde von Herz-Kreislauf- und Atemproblemen berichtet. «Wir hoffen, dass Löwe bald zurückkehrt. Er gibt niemals auf», sagte Tajani. «Wir bleiben optimistisch.» Weiterlesen

Maskenregel: Praxen und Kliniken können selbst entscheiden

Berlin (dpa) – In Praxen und Kliniken können auch nach dem nahenden Ende der staatlichen Corona-Vorgaben Maskenregeln bestehen bleiben – aber jeweils nach Entscheidung der Einrichtungen vor Ort. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Natürlich können Praxen im Sinne ihres Hausrechts eine weitere Verpflichtung zum Maskentragen festlegen, und genauso kann jeder freiwillig weiterhin eine Maske tragen.» Es sei aber gut, dass es bald keine automatische Pflicht mehr gebe und das Prinzip Eigenverantwortung wieder gelte. Weiterlesen

50 Grad in der Sonne: Hitzewelle hat Thailand im Griff

Bangkok (dpa) – Eine ungewöhnlich heftige Hitzewelle hat derzeit weite Teile Thailands im Griff. Meteorologen rechneten für Donnerstag im Bangkoker Bezirk Bang Na damit, dass in der Sonne Werte von bis zu 50 Grad erzielt werden. In der Provinz Chon Buri an der Küste des Golfs von Thailand werde teilweise mit mehr als 49 Grad in der Sonne gerechnet, auf der größten Insel Phuket mit fast 48 Grad, berichtete die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf den Wetterdienst. Weiterlesen

Kinder müssen warten – OP-Streik der HNO-Ärzte geht weiter

Von Elke Richter, dpa

Berlin/München (dpa) – «Was?» fragt die quirlige Vierjährige mit blonden Zöpfen fast im Minutentakt nach. «Was hast du gesagt?» Die Kleine aus der Nähe von München hat nach einer Erkältung Flüssigkeit im Mittelohr, wodurch ihr Hörvermögen um 30 Prozent gemindert ist. Abhilfe bringt in solchen Fällen eine kleine Standardoperation. Doch die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte (HNO-Ärzte) in Deutschland haben zu einem Streik bei bestimmten «Kinderoperationen» aufgerufen – mit unbegrenzter Dauer. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

OP ist nicht gleich OP

Anlass dafür ist ein Streit ums Geld, doch die Ursachen liegen tiefer. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die als Dachverband für alle Finanzfragen bei der Versorgung von Kassenpatienten zuständig ist, hatte im Dezember festgelegt, dass für bestimmte Eingriffe nur noch rund 107 statt wie zuvor 111 Euro fließen. Andere OPs wurden dagegen aufgewertet. Die HNO-Ärzte beklagen, dass die Eingriffe zum Entfernen von sogenannten Polypen und zum Setzen von Paukenröhrchen schon vorher miserabel bezahlt gewesen seien. Nach der Abwertung seien sie nun vielerorts nicht mehr wirtschaftlich.

Schon jetzt böten viele Ärztinnen und Ärzte die Leistung deshalb nicht mehr an, argumentiert der Berufsverband der HNO-Ärzte, der mit dem Streik nach eigenem Bekunden als letztes Mittel auf das seit langem bekannte Problem aufmerksam machen will. Er sieht die Versorgung der Kinder in der Zukunft gefährdet.

Unterm Strich seien den Operateuren schon bisher im Schnitt nur etwa 10 bis 20 Euro vor Abzug von Steuern und Altersvorsorge als Honorar geblieben. «Wenn Sie Kinder operieren, machen Sie in der Regel hauptsächlich das, dann haben Sie ihre ganzen Abläufe darauf eingestellt», schildert Verbandspräsident Jan Löhler. «Deswegen hilft das den Kinderoperateuren wenig, wenn irgendwelche anderen Operationen aufgewertet werden.» Die Folge: Viele orientierten sich um, Expertenwissen bei Ärzten wie Kinderanästhesisten gehe verloren.

Zahl der OPs bundesweit eingebrochen

In Hamburg etwa sei die Zahl der Mandel- und Mittelohroperationen binnen drei Jahren um 76 Prozent eingebrochen, berichtet der Verband unter Berufung auf Abrechnungszahlen. Die Zahl der operierenden HNO-Ärzte sei vom zweiten Quartal 2019 bis zum zweiten Quartal 2022 von 50 auf 20 gesunken. In Baden-Württemberg gingen die ambulanten Kinder-OPs demnach um fast 53 Prozent zurück, die Zahl der Operateure um fast 29 Prozent. In Bayern fiel die Gesamtzahl der HNO-Eingriffe bei Kindern in diesem Zeitraum – und damit ohne Corona-Effekte – um knapp 32 Prozent, die der operierenden Ärzte dieser Leistungen um rund 22 Prozent.

Nach einer Umfrage des Verbands müssen betroffene Kinder schon jetzt in weiten Teilen Deutschlands mehr als drei Monate auf einen Termin warten. Mit Folgen: Vergrößerte Gaumen- und Rachenmandeln können etwa zu Atemstörungen mit Atemaussetzern und Schlafstörungen führen. Besteht ein Paukenerguss – eine Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell – längere Zeit fort, können sich gerade bei Kleinkindern Sprach- und Sprechentwicklung verzögern.

Die Kinder hören schlecht, reagieren nicht oder unpassend, ihre Aussprache wirkt oft verwaschen. «Mit dem gedämpften Gehör muss man sich mehr anstrengen. Manche Kinder werden auch unruhig, weil sie merken, sie hören nicht gut. Das nervt sie unterschwellig, aber sie können das nicht bewusst reflektieren, zumal es ja auch nicht weh tut», schildert Susanne Daniel, Leiterin des Arbeitskreises Hörschädigung im Bundesverband Logopädie, die Folgen.

Auch Interaktionen könnten erschwert sein. «Wenn man nicht weiß, warum das Kind nicht reagiert, kann man auch denken, das will nicht hören», weiß Daniel aus Erfahrung. «Dabei macht das Kind das gar nicht absichtlich.» Besonders gravierend wirke sich die Situation auf Kinder aus, die Deutsch nicht als Muttersprache hätten.

Festgefahrene Situation

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen hatte den auf unbestimmte Zeit ausgerufenen Streik des Berufsverbands, dem sich nach einer internen Umfrage rund 85 Prozent der ambulanten Operateure im Verband anschließen wollten, deshalb als «maßloses und unethisches Handeln» gegeißelt. «Wir wehren uns, dass der Streit ums Geld auf dem Rücken von Kindern ausgetragen wird», sagte ein Sprecher.

Eine mögliche Lösung der festgefahrenen Situation schien die Aufnahme der OPs in den neuen Bereich der sogenannten «Hybrid-DRGs» mit einer umfassenderen Finanzierung der Leistung – doch die bis Ende März geführten Verhandlungen scheiterten. Nun könnte ein Machtwort des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) Abhilfe schaffen. «Die Option der Ersatzvornahme wird derzeit im BMG geprüft», heißt es dazu auf Anfrage. Doch nachdem vor einer etwaigen Rechtsverordnung bis zu sieben Institutionen zuarbeiten müssen, liegt die Vermutung nahe, dass das Warten für die Kinder und ihre Familien noch andauern wird.

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Letzte Corona-Bestimmungen fallen an Ostern weg

Mainz (dpa/lrs) – Mehr als drei Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie fallen in Rheinland-Pfalz die letzten Corona-Regelungen weg. Das Gesundheitsministerium will nun den Blick nach vorne richten. Dank «hervorragender Impfstoffe, einer hohen Disziplin und dem Durchhaltevermögen der Menschen im Land sei es gelungen, dem Virus die Stirn zu bieten», sagte Daniel Stich, Landesimpfkoordinator und Ministerialdirektor im rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium.

Mit dem 7. April enden die verbliebenen Corona-Regelungen wie die Maskenpflicht in Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Ausnahmen gibt es in einzelnen Häusern, die via Hausrecht eigene Regelungen durchsetzen können. Der 7. April steht als letzter Geltungstag der Corona-Bestimmungen im bundesweiten Infektionsschutzgesetz. Weiterlesen

Wann kommt die Cannabis-Legalisierung? Drogen

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält an dem Vorhaben einer bundesweiten Cannabis-Legalisierung fest. «Die Legalisierung ist deutschlandweit vorgesehen», sagte Lauterbach.

«Ich gehe fest davon aus, dass wir unmittelbar nach Ostern dann den neuen Vorschlag vorstellen werden.» Die Vorlage werde unterschiedliche Regeln umfassen. Der Vorschlag sei schon länger fertig und sei lediglich «aus terminlichen Gründen» bisher nicht vorgelegt worden. Weiterlesen

Lauterbach sieht Corona-Pandemie als beendet an

Berlin (dpa) – Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Corona-Pandemie in Deutschland als beendet an. Betrachte man den Stand etwa bei den Virus-Varianten, den Impfungen und den noch vorkommenden Klinikfällen, könne man sagen, dass die Pandemie in Deutschland zu einem Ende gekommen sei, sagte Lauterbach in Berlin. «Dem ist der Fall», sagte der Minister. «Wir haben in Deutschland die Pandemie erfolgreich bewältigt und auch mit einer guten Bilanz.»

Er könne zwar verstehen, dass es ein Interesse daran gebe zu fragen, was alles schiefgelaufen sei. Doch sei die Bewältigungsstrategie insgesamt aufgegangen. «Und sie ist nur deshalb aufgegangen, weil doch die Vernünftigen und diejenigen, die hilfsbereit gewesen sind in Deutschland, die Herausforderungen gemeistert haben.» Es gebe allerdings einige Dinge, die man im Nachhinein betrachtet anders machen würde, so Lauterbach. «Ich glaube, dass die langen Schulschließungen so nicht notwendig gewesen sind.» Zu den Lockdown-Schritten gegen eine Ausbreitung des Virus hatten flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas gehört. Weiterlesen

Kabinett bringt Pflegereform auf den Weg

Berlin (dpa) – Angesichts immer höherer Kosten für die Pflege sollen Entlastungen für Millionen Pflegebedürftige kommen – aber auch höhere Pflegebeiträge.

Das Bundeskabinett brachte einen Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf den Weg. Demnach soll der allgemeine Pflegebeitrag zum 1. Juli um 0,35 bis 0,6 Punkte erhöht werden. Jetzt liegt er bei 3,05 Prozent, für Menschen ohne Kinder bei 3,4 Prozent. Für Familien mit zwei oder mehr Kindern soll es Entlastungen geben. Pflegebedürftige zu Hause und im Heim sollen Anfang 2024 finanzielle Verbesserungen erhalten. Das Kabinett beschloss zudem einen Entwurf, der Arzneimittellieferungen wirksamer gegen Engpässe absichern soll.

Lauterbach sagte zur Pflegereform, die Pflegebedürftigen hätten volle Solidarität verdient. «Da die Kosten von guter Pflege ständig steigen, darf die Solidargemeinschaft nicht wegschauen und diese höheren Kosten den zu Pflegenden und ihren Angehörigen überlassen.» Gleichzeitig gelte es, die Finanzierung der Pflege zu stabilisieren. Weiterlesen

Unfall mit sieben Toten: 34-Jähriger saß am Steuer

Mühlhausen/Bad Langensalza (dpa) – Bei dem schweren Verkehrsunfall mit sieben Toten in Thüringen saß nach Angaben der Ermittler nicht der ursprünglich verdächtigte 45-jährige Mann am Steuer des unfallverursachenden Autos.

Nach den bisherigen Ermittlungen sei nunmehr «gesichert» davon auszugehen, dass ein bei dem Unfall lebensgefährlich verletzter 34 Jahre alter Mann das Auto lenkte, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Ulf Walther, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Dies habe die Auswertung von Spuren und die Befragung von Zeugen ergeben. Der 34-Jährige schwebe weiter in Lebensgefahr, er sei derzeit nicht vernehmungsfähig. Weiterlesen

Medikamenten-Werbung: «Fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt»

Von Sascha Meyer, dpa

Berlin (dpa) – Eigentlich werden Formulierungen aus Gesetzen selten zu allgemein bekannten Klassikern im Alltagsgebrauch. Bei einem Satz aus Paragraf 4, Absatz 3, Heilmittelwerbegesetz ist es so gekommen: «Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.»

Seit gut drei Jahrzehnten ist dieser vorgegebene Warntext für Arzneimittelwerbung «außerhalb der Fachkreise» Pflicht. Und in Funk und Fernsehen ist er immer auch noch extra vorzulesen. Jetzt soll eine eher sanfte Änderung kommen. Denn nachfragen kann man ja nicht nur bei männlichen Fachleuten.

Künftig soll die etwas verlängerte Formulierung lauten: «Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.» So steht es in einem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, den das Kabinett auf den Weg gebracht hat.

Medizinerinnen erstmals knapp in der Mehrheit

Der Warnhinweis sei «seit Jahren wegen der Verwendung des generischen Maskulinums Gegenstand von Diskussionen», heißt es. Daher solle nun gleichstellungspolitischen Aspekten Rechnung getragen werden. Denn man dürfte in der Regel einen Bezug zu einer behandelnden Ärztin oder einem behandelnden Arzt haben – das solle die neue Formel ausdrücken. Und der Kauf von Arzneimitteln knüpfe auch nicht an eine Person an, das geschehe in der Apotheke.

Die Änderung greift auch Forderungen von Berufsverbänden auf. Dafür hatte sich etwa die Bundesärztekammer ausgesprochen, da die bisherige Formel nicht mehr in die Zeit passe. In den Praxen kommen Ärztinnen und Psychotherapeutinnen auf einen zusehends größeren Anteil. Zusammengenommen sind sie erstmals knapp in der Mehrzahl, wie das Bundesarztregister mit Stand von Ende 2022 ergab.

Der Frauenanteil überschritt die 50-Prozent-Marke und erreichte 50,7 Prozent. Dabei stieg er bei Psychotherapeutinnen auf 76,8 Prozent und bei Ärztinnen auf 45,2 Prozent. Unterhalb von 50 Jahren liegen Ärztinnen vorne.

Damit Pharma- und Werbebranche den Reklamezusatz ändern können, sind fünf Monate Übergangszeit nach Inkrafttreten der Gesetzesänderung vorgesehen. Der Entwurf kommt jetzt zu weiteren Beratungen in den Bundestag. Die Umstellungskosten sollten jedoch gering sein, heißt es im Entwurf. Gegebenenfalls könnten höhere Werbekosten anfallen, nämlich «aufgrund des geringfügig verlängerten Textes, der in der audiovisuellen Werbung zu sprechen ist».

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Bei «Kaufland» vertriebener Gorgonzola zurückgerufen

Beilstein (dpa) – Wegen Listerien ruft der Hersteller V.I.P. Vertrieb italienischer Food Produkte GmbH einen Gorgonzola-Käse zurück. Betroffen ist der «K-Favourites Gorgonzola DOP mild 200g» mit Mindesthaltbarkeitsdatum 10.04.2023, wie das Unternehmen mitteilte. Der betroffene Gorgonzola sei bei der Supermarkt-Kette «Kaufland» in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland verkauft worden. Grund für den Rückruf ist der Nachweis des Bakteriums Listeria Monocytogenes. Die Firma rät wegen möglicher Gesundheitsrisiken vom Verzehr des Gorgonzola ab. Weiterlesen

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