Verkehrs-Warnstreik: Macht Verdi auch den Elbtunnel dicht?

Berlin (dpa) – Die Gewerkschaft Verdi will an dem groß angelegten Verkehrs-Warnstreik an diesem Montag auch Straßentunnel bestreiken. «Wir werden bestimmte Tunnel in den Blick nehmen», sagte Verdi-Vize Christine Behle am Donnerstag in Berlin. Verdi könne zunächst noch nicht konkret sagen, welche Tunnel betroffen seien. Es würden aber bestimmte Tunnel geschlossen, «durch die man dann faktisch nicht fahren kann, beispielsweise der Elbtunnel» in Hamburg. Die Gewerkschaften Verdi und EVG wollen an diesem Montag in einem großangelegten Verkehrsstreik weite Teile des Bahn-, Luft- und Nahverkehrs lahmlegen.

Pink Floyd: 50 Jahre «The Dark Side Of The Moon»

Von Philip Dethlefs, dpa

London (dpa) – Es war eine Sternstunde der Rockmusik, einer jener magischen Momente, an dem alles zu passen schien. Sieben LPs hatte die britische Band Pink Floyd bereits veröffentlicht, als sie mit der Arbeit an einem Album begann, das alles verändern sollte. «The Dark Side Of The Moon» erschien im März 1973 und machte Pink Floyd zu Weltstars.

Es war ein künstlerischer und kommerzieller Erfolg, der bis heute nachwirkt. Zum 50. Jubiläum wird das epische Meisterwerk mit dem wahrscheinlich berühmtesten Albumcover der Musikgeschichte in einem gewaltigen Boxset mit reichlich Zusatzmaterial neu aufgelegt.

Endlich also wieder gute Nachrichten für Pink-Floyd-Fans. Zuletzt sorgte der Ex-Frontmann Roger Waters für Negativschlagzeilen. Immer wieder gerät der 79-Jährige mit umstrittenen Aussagen zu Israel und zum Krieg in der Ukraine in die Kritik. Weil ihm Antisemitismus vorgeworfen wird, wollen mehrere deutsche Städte seine geplanten Konzerte absagen. Waters wies die Vorwürfe zurück.

Obendrein stritten der Pink-Floyd-Gitarrist David Gilmour (76) und Waters, der die Band 1985 verlassen hatte, vor kurzem wieder einmal öffentlich miteinander. Die beiden ehemaligen Kollegen gelten seit langem als Intimfeinde. Der dritte noch lebende Pink-Floyd-Musiker, Schlagzeuger Nick Mason (79), hält sich raus.

Harmonie zu Beginn der Siebziger

Anfang der 1970er Jahre ging es noch sehr harmonisch bei Pink Floyd zu, zu denen damals noch der 2008 gestorbene Keyboarder Richard Wright gehörte. «Man fühlte, dass die gesamte Band an einem Strang zog», erinnerte sich Wright in dem Dokumentarfilm «The Making of The Dark Side Of The Moon» zum 30. Jubiläum. Und Waters nannte den Grund dafür. «Ich glaube, das lag daran, dass wir noch ein gemeinsames Ziel hatten: reich und berühmt zu werden.»

Psychedelic Rock

Bis dato waren Pink Floyd vor allem für psychedelischen Rock mit ausufernden Instrumentalpassagen bekannt. 1968 hatte sich die Band vom Gründer und Songwriter Syd Barrett getrennt, dessen exzessiver Drogenkonsum und damit verbundene mentale Probleme die Zusammenarbeit unmöglich machten. So übernahmen die verbleibenden Mitglieder das Songwriting. Ihr Sound entwickelte sich mehr und mehr zum Progressive Rock – komplexer, aber gleichzeitig melodischer und zugänglicher.

Die Arbeiten zu «The Dark Side Of The Moon» begannen laut Gilmour im Londoner Stadtteil Bermondsey in einem Proberaum, der in einem alten Lagerhaus gelegen war, das den Rolling Stones gehörte. «Ich weiß nicht, wie viel da wirklich geschrieben wurde», so Waters. Was er meint: Pink Floyd jammten ausgiebig und entwickelten dabei Songideen.

Zeit, Stress, Kommerz, Gier

Alle vier sind als Songwriter gelistet – Waters allerdings am meisten. Die Texte schrieb der Sänger und Bassist allein. Sie handelten von Themen und Herausforderungen des täglichen Lebens, von Zeit, Stress, psychischen Problemen, Gier, Kommerz und Tod. So düster die Lyrik auf «The Dark Side Of The Moon», so erhebend ist die Musik. Allen voran das meditative «Breathe». Fast schon verträumt klingt «Us And Them», obwohl es von Krieg, Rassismus und mangelnder Hilfsbereitschaft handelt. Beim textfreien «The Great Gig In The Sky» ließen Pink Floyd die Sängerin Clare Torry improvisieren – ein akustisches Spektakel.

Einige Lieder hatten lange vor Vollendung des Albums den Weg in Pink Floyds Konzerte gefunden. Als Fans noch nicht mit Smartphones filmten und Clips im Internet veröffentlichten, konnten die Briten ihre Songs live fortlaufend weiterentwickeln. Im Studio waren die Musiker dann bereits eingegroovt und brauchten nicht mehr viele Anläufe.

Produktion ohne Computer

Der Produktionsaufwand war dennoch gigantisch. Computer standen noch nicht zur Verfügung. Alles musste manuell gemacht werden. Für das rhythmische Klingen der Kassen wurden mühselig klimpernde Münzen, eine Registrierkasse und andere Geräusche aufgezeichnet und dann analog zusammengeschnitten. Die Uhren, die im Intro von «Time» zu hören sind, hatte der Toningenieur Alan Parsons (der später selbst Popstar wurde) vorher für ein Klangexperiment aufgezeichnet. Die Tonspuren mussten perfekt getimt per Tastendruck gestartet werden.

Bevor Sampling und Automation existierten, experimentierten Pink Floyd mit Oszillatoren und Synthesizern, um futuristische Sounds zu erzeugen. Besonders markant zu hören ist das auf «On The Run». «Wir wollten immer mehr Dinge einbringen, als wir Tonspuren hatten», erinnerte sich Gilmour. Die Abmischung sei deshalb so aufwendig wie eine Live-Performance gewesen. «Wir standen alle um das Mischpult herum und hatten unsere Hände an den Reglern», so Wright.

Konzeptalbum mit komplexen Songs

Das Ergebnis rechtfertigte den Aufwand. «The Dark Side Of The Moon» begeisterte Kritiker und Musikfans und verkaufte sich bis heute nach Angaben der Band mehr als 50 Millionen Mal. Pink Floyd etablierten sich damit als eine der wichtigsten und einflussreichsten Gruppen der Musikgeschichte. Zudem gilt das Werk mit seinen ineinandergreifenden komplexen Songs als Meilenstein in der Geschichte der Konzeptalben. Mit «Money» hatte die bis dato in Amerika wenig beachtete Gruppe zudem ihre erste Hitsingle jenseits des Atlantischen Ozeans.

So legendär wie die Musik ist auch das ikonische Albumcover mit dem Prismenspektrum, das von Designer Storm Thorgerson von der Firma Hipgnosis entworfen und von George Hardie gezeichnet wurde. Bis heute ziert der Lichtstrahl rund um die Welt unzählige T-Shirts, auch von Menschen, die mit der Musik von Pink Floyd nichts am Hut haben.

Am 24. März 1973 kam «The Dark Side Of The Moon» in die deutschen Plattenläden. Auf den Tag genau 50 Jahre später erscheint das «50th Anniversary Deluxe Box Set». Es enthält eine neu abgemischte Fassung des Albums auf Schallplatte, CD, DVD und Blu-Ray samt originalem 5.1-Mix, damit man es im Surround-Sound genießen kann, vorausgesetzt man hat die entsprechende technische Ausstattung zuhause.

Auf CD und erstmals auch auf Vinyl ist ein Pink-Floyd-Konzert von 1974 aus der früher als Empire Pool bekannten Wembley-Arena in London enthalten, das auch separat erhältlich ist. Diese Ausgabe beschränkt sich auf die Performance von «The Dark Side Of The Moon» und lässt andere Songs des Gigs (darunter «Shine On You Crazy Diamond») weg.

Box mit Poster und Buch

Zudem enthält die elegante Box Vinyl-Singles von «Money» und «Us And Them», ein Notenbuch, Poster und andere Memorabilien. Ein Highlight ist das 160 Seiten starke Buch mit Fotos der Tour 1973-74, das viele interessante Aufnahmen enthält, darunter die Bandmitglieder beim Squash-Spielen.

Die letzten Fotos im Buch zeigen Pink Floyd bestens gelaunt auf einer Parkbank in London. Roger Waters und David Gilmour sitzen lachend nebeneinander. Das wird vermutlich nie wieder passieren. Zumal Waters das aktuelle Jubiläum zum Anlass für ein heikles Projekt nahm. Im Interview des «Telegraph» verriet er, dass er «The Dark Side Of The Moon» im Alleingang komplett neu eingespielt hat. Bleibt abzuwarten, wie sich David Gilmour – oder seine Anwälte – dazu äußern.

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NRW-SPD-Parteichef Kutschaty tritt zurück

Düsseldorf (dpa) – Gut zehn Monate nach der schweren Wahlniederlage der SPD bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl ist SPD-Landesparteichef Thomas Kutschaty zurückgetreten. Er habe dem Landesvorstand mitgeteilt, dass er am Donnerstag als SPD-Vorsitzender abtrete, sagte der 54-Jährige am Mittag in Düsseldorf nach einer Krisenschalte des SPD-Landesvorstands. Kutschaty ist auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.

Auslöser des Rücktritts war eine umstrittene Personalentscheidung Kutschatys, mit der er sich im Präsidium nicht durchsetzen konnte. Seit dem historisch schlechten Ergebnis der SPD bei der NRW-Landtagswahl im Mai 2022 hatte es aber bereits intern verstärkt Kritik an Kutschatys Kurs gegeben. Der SPD-Politiker war als Spitzenkandidat gegen den CDU-Mann Hendrik Wüst gescheitert. Weiterlesen

Warnstreiks gehen weiter: Tausende bei Kundgebungen

Kirchheimbolanden/Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind auch am Donnerstag fortgesetzt worden. Tausende Beschäftigte beteiligten sich an Kundgebungen. In Kirchheimbolanden im Donnersbergkreis kamen laut der Gewerkschaft GEW rund 1500 Demonstranten aus ganz Rheinland-Pfalz zusammen – vor allem Erzieherinnen. Viele Kitas sollten geschlossen bleiben. Mit dem Warnstreik und den Kundgebungen sollte in den bundesweiten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Kommunen und Bund der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten in Kirchheimbolanden auf rund 1300. Weiterlesen

Herbert Grönemeyer über Altern, Druck und Endlichkeit

Berlin (dpa) – Der Musiker Herbert Grönemeyer hat bei der Produktion seines jüngsten Albums auch die Last zunehmender Jahre verspürt. «Der Druck für mich bei diesem Album war enorm hoch. Ich glaube, das ist auch das Drama des Alters, dass der gefühlte Druck immer höher wird», sagte der 66-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Weiterlesen

Johnson nach «Partygate»-Aussage schwer angeschlagen

London (dpa) – Nach seinen Aussagen zur «Partygate»-Affäre vor einem Parlamentsausschuss wächst die Kritik am britischen Ex-Premierminister Boris Johnson. «Boris hat seine Zukunft in Brand gesteckt», zitierte das Portal «Politico» am Donnerstag einen Abgeordneten von Johnsons Konservativer Partei. Vor allem der aggressive und aufbrausende Ton des 58-Jährigen sowie seine «fadenscheinigen» Antworten wurden kritisiert. Der Ex-Premier sei nach «wütenden Auseinandersetzungen» mit den Mitgliedern des Committee of Privileges «in Gefahr», schrieb die Zeitung «i». Weiterlesen

Mehr Arbeit in Rheinland-Pfalz

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ist in Rheinland-Pfalz 2022 gestiegen. Gut zwei Millionen Erwerbstätige kamen im dritten Corona-Jahr auf 2,71 Milliarden Arbeitsstunden, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Donnerstag mitteilte. Nach vorläufigen Berechnungen waren das 1,9 Prozent mehr Arbeitsstunden als 2021. Dabei stieg sowohl die Zahl der Arbeitenden als auch die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen. Weiterlesen

John Legend gibt Tipps für aktives Sexleben trotz Kindern

Los Angeles (dpa) – «All of Me»-Sänger John Legend (44) hat verraten, wie er und seine Frau Chrissy Teigen trotz Kleinkindern im Haus ihr Sexleben aufrecht erhalten. In dem Video-Podcast «Call Her Daddy» schilderte der Grammy-Preisträger das Geheimnis lachend: «Unsere Kinder finden immer einen Weg in unser Zimmer. Also müssen wir die Tür abschließen, wenn wir eine gute Zeit haben wollen.» Weiterlesen

«Friends»-Star Courteney Cox putzt ihren Hollywood-Stern

Los Angeles (dpa) – «Friends»-Star Courteney Cox hat mit einer Putzaktion in Hollywood Humor bewiesen. Ende Februar war die Schauspielerin auf dem berühmten «Walk of Fame» mit einer Sternenplakette verewigt worden. Am Mittwoch postete sie auf Instagram ein witziges Video, in dem sie mit Küchenrolle und Sprühflasche auf der belebten Flaniermeile anrückt und die Plakette poliert. Weiterlesen

Bad Bunny von Ex-Freundin auf 40 Millionen Dollar verklagt

San Juan (dpa) – Der puerto-ricanische Latin-Star Bad Bunny (29) ist von einer Ex-Freundin wegen unerlaubten Gebrauchs ihrer Stimme in zwei Liedern auf 40 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt worden. Wegen Verletzung von Urheberpersönlichkeitsrechten und des Rechts am eigenen Bild reichte sie unter anderem auch gegen den Manager und die Plattenfirma des Latin-Trap- und Reggaeton-Sängers Klage bei einem Gericht in Puerto Ricos Hauptstadt San Juan ein, wie ihre Anwälte der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

In den Songs «Pa Ti» von 2016 und «Dos Mil 16» von 2022 ist eine weibliche Stimme zu hören, die «Bad Bunny, Baby» sagt. Der Klageschrift zufolge hatte Carliz De La Cruz, die damalige Freundin des Rappers und Sängers – der bürgerlich Benito Martínez heißt – den Einspieler auf seinen Wunsch hin im Jahr 2015 im Badezimmer einer Freundin mit ihrem Handy aufgenommen. Weiterlesen

Gewerkschaft: Finanzmittel für Neuaufstellung der Polizei

Leiwen (dpa/lrs) – Für die geplante Neuaufstellung der rheinland-pfälzischen Polizei muss die Landesregierung aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) auch ausreichend Geld zur Verfügung stellen. «Das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, wenn es organisatorische Änderungen gibt ohne zusätzliche Ressourcen», sagte die Landesvorsitzende Sabrina Kunz am Rande eines Delegiertentags am Mittwoch in Leiwen (Kreis Trier-Saarburg). Denn das würde bedeuten, «dass wir den Mangel nur von A nach B schieben und die Kollegen noch mehr in eine Belastungssituation bringen».

Die Delegierten forderten, die Reform-Vorschläge, die Innenminister Michael Ebling (SPD) Anfang März vorgestellt hat, in Gänze umzusetzen und dafür einen realistischen Zeitplan vorzulegen. So müsse die Finanzierung zusätzlichen Personals für die geplante zentrale Anzeigenbearbeitung «unmittelbar und im Vollzug des Doppelhaushaltes 2023/2024» sichergestellt werden, hieß es in einem einstimmig verabschiedeten Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Weiterlesen

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