BGH-Urteil: Lockdown-Betroffene bekommen keine Entschädigung

Pandemie
Von Anja Semmelroch, dpa

Karlsruhe (dpa) – Gastronomen und andere Betriebsinhaber, die im Corona-Lockdown schließen mussten, haben keinen Anspruch auf staatliche Entschädigung für ihre Einnahmeausfälle.

Der Gesetzgeber habe mit den verschiedenen Hilfsprogrammen seine Pflicht erfüllt, urteilte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag in einem Musterfall aus Brandenburg. Damit ist das Verfahren rechtskräftig abgeschlossen. Möglich wäre nur noch eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht. (Az. III ZR 79/21)

Der Vorsitzende Richter Ulrich Herrmann hatte in der Verhandlung am 3. März gesagt, dass bundesweit sehr viele ähnliche Verfahren bei den Gerichten anhängig seien. Deren Ausgang ist nun vorgezeichnet. Weiterlesen

Mit guter Ausbildung die Zukunft gestalten

Modernisierte Ausbildungsberufe für das Gastgewerbe veröffentlicht DEHOGA: Wichtiger Baustein für die Ausbildungsqualität und Fachkräftesicherung

DEHOGA RLP Präsident Gereon Haumann

Bad Kreuznach, 15.03.2022: Die Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie wird noch hochwertiger und vielfältiger. Am 1. August 2022 treten neue Ausbildungsordnungen für die dann sieben gastgewerblichen Berufe in Kraft. Berufsprofile wurden geschärft und attraktiver ausgestaltet, Inhalte modernisiert, die Prüfungsstruktur um moderne Prüfungsformen erweitert. Insgesamt wird mehr Wert gelegt auf Digitales, Verbraucherschutz, Nachhaltigkeit, Ernährungstrends und Teamwork. Am Montag wurden die neuen Ausbildungsordnungen mit den Rahmenplänen veröffentlicht. Weiterlesen

Brand in Weingut verursacht Millionenschaden

Winden (dpa/lrs) – Einen Millionenschaden hat ein Brand in einem Weingut in Winden (Kreis Germersheim) angerichtet. Die Nebengebäude des Winzeranwesens seien bei dem am späten Sonntagabend ausgebrochenen Feuer komplett zerstört worden, teilte die Polizei in Landau am Montag mit. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache war zunächst noch unklar, die Kriminalpolizei Landau nahm Ermittlungen auf.

 

 

Verbraucher kaufen 2021 weniger Wein: Preisanstieg

Bodenheim (dpa) – Verbraucherinnen und Verbraucher haben 2021 weniger Wein gekauft. Das Deutsche Weininstitut (DWI) teilte am Freitag mit: «Nachdem im Jahr 2020 das Weinsegment im Handel stark zulegte, weil die Gastronomie coronabedingt weitgehend geschlossen war, haben sich die Weineinkäufe im vergangenen Jahr wieder dem Niveau vor der Pandemie angenähert.» Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ im Auftrag des DWI verringerten sich die in Deutschland eingekauften Weinmengen 2021 im Vergleich zu 2020 um 4,7 Prozent, nachdem sie ein Jahr zuvor um 7,2 Prozent zugelegt hatten. Weiterlesen

Weinanbau künftig in Ahr-Überschwemmungsgebieten möglich

Koblenz (dpa) – Die Winzer des bekannten Rotweingebiets Ahrtal können auch nach der dortigen Flut in den neu ausgewiesenen Überschwemmungsflächen Weinbau betreiben. Allerdings müssen sie sich teils an einige neue Regelungen halten. Das teilten die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) in Koblenz und der Weinbauverband Ahr in Walporzheim am Freitag nach gemeinsamen Verhandlungen mit. Weiterlesen

IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz: Neues Netzwerk im Hotel- und Gastgewerbe sucht weitere engagierte Betriebe

Working Family: Initiative zur Fachkräftesicherung nimmt Fahrt auf

Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier, 10. März 2022. „We are family“, „Family Affairs“ oder „Kitchen Possible“ – mit diesen Slogans suchen die Familienbetriebe der Initiative „Working Family“ gemeinsam nach Mitarbeitern und machen auf sich und das Gastgewerbe aufmerksam. Weiterlesen

Handwerkliche Apfelweinkultur in deutscher Kulturerbe-Liste

Bonn/Frankfurt (dpa) – Die auch in Hessen und Rheinland-Pfalz verbreitete Apfelweinkultur ist in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen worden. Beschlossen haben dies die Kulturministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Liste wurde zudem um weitere vier Einträge reicher. Neu aufgenommen wurden am Mittwoch neben der handwerklichen Apfelweinkultur der Willibaldsritt in Jesenwang, das Brieftaubenwesen und die Trakehner Zucht, wie die Deutsche Unesco-Kommission in Bonn berichtete. Zudem wurde das Pflasterer- und Steinsetzer-Handwerk als Modellprogramm für den Erhalt Immateriellen Kulturerbes gewürdigt. Weiterlesen

Corona beflügelte die Küchenchefs: so viele Sterne wie nie «Guide Michelin»

Obwohl die Corona-Pandemie vielen Gastronomen zu schaffen gemacht hat, haben die Zwangspausen die Spitzenköche im Land zu Höchstleistungen angespornt.

Mit neuen Rezepten und Arrangements erkochten sich Küchenchefinnen und -chefs in Deutschland damit so viele Michelin-Sterne wie nie zuvor, wie der Direktor des «Guide Michelin» für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, der Deutschen Presse-Agentur, sagte. «Sie haben die Zeit genutzt, um sich zu hinterfragen und haben vieles besser gemacht.» Und so sind im neuen «Guide Michelin» genau 327 Sterne-Restaurants zu finden. Der Gourmetführer für 2022 ist am Mittwoch in Hamburg vorgestellt worden.

Flexibilität und Mut

«Das ist ein Rekordjahr. Das hat uns sehr verwundert.» Denn das Jahr sei für die Branche gleichzeitig pandemiebedingt auch ein «unheimlich schwieriges Jahr» gewesen. «Es war schon wirklich sehr erstaunlich, wie gut die Gastronomen das alles gemeistert haben.» Die Küchenchefinnen und -chefs hätten dabei viel Flexibilität, Mut und Widerstandsfähigkeit an den Tag gelegt.

Besonders begeistert waren die Michelin-Inspektoren bei ihren Besuchen in Rheinland-Pfalz vom «Weltklasse»-Essen des Küchenchefs Thomas Schanz. Das «schanz.restaurant» im Weinort Piesport hat sich damit einen dritten Stern ergattert und gehört nun zur Spitze der deutschen Gastronomie. Schanz selbst zeigte sich am Mittwoch in Hamburg sehr überrascht von der kulinarischen Ehre. Er habe ja schon zwei Sterne. «Es ist unfassbar, muss ich sagen. Jetzt drei Sterne zu bekommen – das ist ein ganz großer Traum, der hier in Erfüllung geht. Das ist ganz groß», sagte er nach der Verleihung. Damit gibt es in Deutschland nun neun Drei-Sterne-Restaurants.

46 Zwei-Sterne-Restaurants

Zudem sind fünf Restaurants aus Bayern und jeweils eins aus Baden-Württemberg, Hamburg und dem Saarland dank der Kochkünste ihrer Küchenchefs in die Riege der nun 46 Zwei-Sterne-Restaurants aufgenommen worden. In den kurzen Dankesreden der Sterneköche ging es immer wieder um den lang ersehnten Lebenstraum, der sich mit den Michelin-Sternen nun erfülle. Im Mittelpunkt standen aber auch immer die Kollegen der Küchenchefs, wie beispielsweise Edip Sigl vom «Es:senz» im oberbayerischen Grassau sagte. «Das ist keine Einzelleistung, sondern eine absolute Teamleistung. Das ist wirklich Hochleistungssport, der hier abgerufen wird.» Sigl durfte für sich und sein Team einen zweiten Stern mit nach Hause bringen.

Gleichzeitig tragen 272 Restaurants jeweils einen Stern – in dieser Kategorie sind 31 Restaurants neu dazugekommen. Elf grüne Sterne gab es zudem für umweltbewusstes und ressourcenschonendes Handeln in der Küche. Die Auszeichnung Bib Gourmand haben 18 Restaurants für gute Küche zu moderaten Preisen neu ergattern können.

Dass das Erarbeiten der Sterne gerade in der Corona-Zeit durchaus herausfordernd war, klang auch bei so mancher Dankesrede an. So sagte der Küchenchef Tohru Nakamura vom Münchner «Tohru in der Schreiberei», der einen zweiten Stern bekam: «Es war ein heißer Ritt, 24 Monate wirklich durch Höhen und Tiefen zu gehen. Es ist schon cool.». Küchenchef Benjamin Chmura vom «Tantris» in München, das nun ebenfalls zwei Michelin-Sterne vorweisen kann, fand ebenfalls klare Worte. «Es war eine große Sache in den letzten Monaten. Es gab viel Tränen und Schweiß, aber das war es wert.»

Die meisten Sterne-Restaurants sind übrigens nach wie vor in den Großstädten und den als kulinarisch bekannten Hochburgen zu finden. Daran habe auch Corona nichts geändert. «Ich sehe da keine Landflucht.»

Casual Fine Dining im Trend

Vegetarische Gerichte und ungezwungene Atmosphäre – das sogenannte Casual Fine Dining – sind in den guten Restaurants weiterhin als Trends deutlich erkennbar. «Dieses elitäre Gehabe von vor 20, 30 Jahren findet einfach nicht mehr statt.» Zudem sei es mittlerweile in vielen Sterne-Restaurants «fast schon obligatorisch», dass gleichzeitig auch ein vegetarisches Menü angeboten werde. Unter den ausgezeichneten Sterne-Küchen sind auch mehrere rein vegetarische Restaurants.

Die Küchenchefinnen sind weiter auf dem Vormarsch – wenn auch langsam. So finden sich unter 327 Spitzenköchen nun 16 Frauen – 2 mehr als im vergangenen Jahr. «Es gibt Jahr für Jahr eine leichte Tendenz nach oben», sagte Flinkenflügel. Von einer Explosion in diesem Bereich könne aber keine Rede sein. «Das darf gerne mehr werden.» Hauptgrund für den Unterschied bei den Geschlechtern sei, dass viel weniger Frauen diesen Beruf überhaupt erlernten.

Um Restaurants zu bewerten, gehen die internationalen Michelin-Inspektoren anonym in die Restaurants. Das Ambiente spielt bei der Bewertung übrigens keine Rolle. Der Stern ist den Angaben nach eine reine Küchen-Auszeichnung. Das Essen stehe dabei im Mittelpunkt. Das sollte vom Geschmack her perfekt zusammenpassen. «Harmonie ist ein gutes Schlagwort. Wir achten außerdem auf die Qualität der Produkte, die Originalität, das handwerkliche Geschick sowie die Beständigkeit der Gerichte», sagte Flinkenflügel. Deshalb besuchen die Tester die Restaurants auch mehrfach. «Um festzustellen, ob das Niveau auch über einen gewissen Zeitraum gehalten wird und über die gesamte Karte hinweg gut ist.»

Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen. Im internationalen Vergleich muss sich die deutsche Spitzenküche weiterhin auf jeden Fall nicht verstecken, so Flinkenflügel. «Hinter Frankreich nimmt Deutschland schon eine sehr, sehr entscheidende Rolle ein.»

Von Christiane Bosch, dpa Weiterlesen

Geburtstags-Wanderung

Ürzüg. Am 13. März Geburtstag feiert der Riesling Geburtstag. Die bedeutendste Rebsorte Deutschlands wurde anno 1435 zum ersten Mal in einem Dokument erwähnt. Weiterlesen

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