Allianz: Cyberkriminalität größte Gefahr für Unternehmen

Unterföhring (dpa) – Die Furcht vor einem kriminellen Cyberangriff bleibt trotz hoher Inflation, Energiesorgen und Ukraine-Kriegs die größte Sorge für Manager und Sicherheitsfachleute. Cyberkriminalität rangiert in dem am Dienstag veröffentlichten «Risikobarometer» des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS als größte Gefahr für Unternehmen erneut auf Platz eins. An zweiter Stelle liegt die oft damit in Zusammenhang stehende Unterbrechung des Betriebs, denn Hacker legen bei Attacken mit Erpressungssoftware häufig den Betrieb der angegriffenen Firmen lahm.

Die AGCS befragte für die Neuauflage des jährlich erscheinenden Berichts im vergangenen Herbst 2712 Sicherheitsfachleute und Manager aus 94 Ländern, so viele wie noch nie zuvor. Darunter waren knapp 1300 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz. Weiterlesen

Tempolimit auf Autobahnen? – Klage in Karlsruhe erfolglos

Karlsruhe (dpa) – Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde für ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen als unzulässig abgewiesen. Die beiden Kläger, ein Mann und eine Frau, meinen, dass der Gesetzgeber gegen das Klimaschutzgebot und Freiheitsrechte verstoße, indem er kein Tempolimit einführe. Das hätten sie aber nicht ausreichend begründet, teilte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe am Dienstag mit. (Az. 1 BvR 2146/22)

Über ein Tempolimit, das infolge des Ukraine-Kriegs auch als Möglichkeit zum Energiesparen in den Blick gerückt war, wird seit Jahren immer wieder gestritten. In der Ampel-Koalition sperrt sich die FDP dagegen. Im Koalitionsvertrag ist eine Einführung daher nicht vereinbart. In vielen anderen europäischen Ländern darf man auf Autobahnen höchstens 130 oder 120 Kilometer pro Stunde fahren. Weiterlesen

Pistorius soll Verteidigungsminister werden

Berlin (dpa) – Nach dem Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht soll der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (beide SPD) ihr Nachfolger werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen. Zuvor hatten mehrere andere Medien darüber berichtet.

 

Bagger und Gleise: Kohle-Gegner setzen Protestaktionen fort

Inden/Neurath (dpa) – Nach der Räumung von Lützerath haben Kohle-Gegner ihre Proteste am Dienstagmorgen an mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt. Im Braunkohletagebau Inden wurde ein Schaufelradbagger besetzt, der daraufhin die Arbeit einstellen musste. Die Polizei Aachen sprach von etwa 20 beteiligten Aktivisten, ein Sprecher des Energiekonzerns RWE von 30 bis 40. Weiterlesen

Dax im Plus – Warten auf frische Impulse

Frankfurt/Main (dpa) – Der Dax hat am Dienstag zugelegt. Der deutsche Leitindex stieg in den ersten Minuten um 0,15 Prozent auf 15.156,85 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,44 Prozent auf 28.581,06 Punkte hoch. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, gewann 0,1 Prozent auf 4161,31 Punkte. Impulse gab es zunächst nur wenige, da an der Wall Street nach einem verlängerten Wochenende erst am Dienstag wieder gehandelt wird. Im Blick stehen Daten zum Wirtschaftswachstum aus China. Nach offiziellen Angaben legte das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal wegen der Corona-Situation nur noch um 2,9 Prozent zu. Das ist zwar mehr als von Experten erwartet, das Wachstumsziel der Regierung für das Gesamtjahr wurde allerdings deutlich verfehlt.

Inflation 2022 auf Rekordhoch – Abschwächung zum Jahresende

Wiesbaden (dpa) – Die Inflation in Deutschland hat Ende 2022 an Tempo verloren, im Gesamtjahr aber ein Rekordhoch erreicht. Gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel trieben die Teuerungsrate im Jahresschnitt auf 7,9 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag eine erste Schätzung. Es war der höchste Stand seit Gründung der Bundesrepublik. Allerdings wurde die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert. 2021 hatten die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.

«Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben», erläuterte die Behördenpräsidentin Ruth Brand. Weiterlesen

Erstmals nicht Tessa gewählt – Jana muss in Dschungelprüfung

Köln (dpa) – Es ist das Ende einer kleinen Serie: Die Zuschauerinnen und Zuschauer des RTL-Dschungelcamps haben in der am Montag ausgestrahlten Folge nicht Model Tessa, sondern Schauspielerin Jana Pallaske in die nächste Dschungelprüfung gewählt. Zuvor hatte Tessa Bergmeier zusammen mit Gigi Birofio sieben von zwölf Sternen geholt. Das Publikum hatte sie bereits zum dritten Mal in die Prüfung gewählt. Weiterlesen

Kinderpornografie – Polizei durchsucht rund 20 Wohnungen

Berlin (dpa) – Wegen des Verdachts auf Kinder- und Jugendpornografie durchsucht das Landeskriminalamt seit dem frühen Dienstagmorgen mehrere Wohnungen in Berlin. Rund 40 Einsatzkräfte seien unterwegs, teilte die Polizei auf Twitter mit. Durchsucht würden rund 20 Objekte, sagte ein Sprecher. Alle Polizeidirektionen in der Stadt seien involviert. Unklar blieb zunächst, gegen wie viele Verdächtige ermittelt wird. Weiterlesen

Daniel Fehlow will sich als Vater nicht mehr stressen

Berlin (dpa) – Schauspieler Daniel Fehlow («Gute Zeiten, schlechte Zeiten») will sich nicht mehr unnötig unter Druck setzen, wenn es um das Freizeitprogramm für seine Kinder geht. «Oft denkt man “Du musst den Kindern jeden Tag etwas Besonderes bieten!” und fragt sich: “Was präsentiere ich ihnen jetzt, was zeige ich ihnen Neues?”, sagte der 47-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Man plane dann Musicalbesuche, Nachmittage im Erdbeerhof oder Schwimmbad. «Dabei kann man auch einfach mal in den Wald fahren und ein bisschen rumstreunern, dann ergibt sich vieles von alleine.» Weiterlesen

«Do it yourself, Kunde!»

Von Jan Petermann, dpa

Hannover/Krefeld/München (dpa) – Man kann es als ultimativen Weg in die Servicewüste sehen – oder als Stärkung des aktiven Konsumenten. Bei manchen Handelsketten scheint der Kunde fast schon das Gefühl zu bekommen, die selbst gescannte Ware am besten gleich noch fürs Lager nachbestellen zu sollen. Und wie lange, so könnte man augenzwinkernd fragen, dauert es, bis der Burger im Fast-Food-Lokal nicht nur per Touchscreen gewählt, sondern auch eigenhändig gebraten werden muss?

«Bitte selber machen!» auf allen Kanälen: Was sich in der modernen Konsumwelt teils kurios, teils befremdlich ausnehmen mag, hat einen ernsten Hintergrund. Denn neben gezielter Ansprache von Verbrauchern, die für Niedrigpreise durchaus alle Handgriffe ohne menschliche Hilfe zu erledigen bereit sind, verschärfen der Kostendruck und Mangel an Fachkräften die Do-it-yourself-Haltung vieler Dienstleister.

«Das Thema an sich kennt man ja», sagt der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein etwa zum Siegeszug der Discounter. «Aber es hat in etlichen Bereichen einen Push erhalten.»

Längst geht es nicht mehr nur um klassische Selbstbedienung am Regal, nicht mehr nur um Funktionen wie den Eigen-Check-in am Flughafen oder im Zug via Automat oder App. Besonders im Einzelhandel ist zu spüren, dass Kunden möglichst viel Arbeit übernehmen sollen. Ob Lebensmittel, Sportartikel oder Möbel: Self-Check-out-Kassen zum Selbstabrechnen und Selbsteinpacken sind in immer mehr Geschäften zu finden.

Schnell und unpersönlich oder langsam und individuell

Wer eine der meist wenigen normalen Kassen vorzieht oder spezielle Fragen hat, muss oft längere Wartezeiten hinnehmen. Es laufen bereits Tests mit komplett «autonomen» Geschäften, in denen der Kunde alles ausschließlich mit der EC- oder Kreditkarte steuern kann – inklusive Zugang rund um die Uhr. Edeka beispielsweise betont, in diesen «Smart Boxes» solle ebenso «das Einkaufserlebnis im Fokus stehen». Ob Käufer mit Beratungsbedarf oder geringer Technikneigung das auch so sehen?

Heinemann ist da skeptisch. Die Entwicklung sei aber kaum aufzuhalten und aus Branchensicht im Kern nachvollziehbar. «Durch Self Check-outs oder Smart Boxes erreichen Auslagerung und Automatisierung ihren Höhepunkt», erklärt er. Die Handelslehre beschreibe dies als «Integration des externen Faktors» – sprich: des Kunden – in die Eigenleistungen des Unternehmens. «Der gesamte Onlinehandel beruht letztlich auf diesem Prinzip», sagt der Fachmann. «Doch auch im stationären Handel sehen wir jetzt seine permanente Erweiterung.»

Ein Hauptgrund sei der Wegfall von Kassenkräften. «Der Kostendruck gerade im Lebensmittelhandel führt dazu. Hinzu kommt ein massiver Personalmangel in allen möglichen Bereichen.» Philipp Kolo von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) betont, digital unterstützte Techniken zur Selbstbedienung hätten aus Kundensicht oft auch Vorteile: «Wenn ich nur möglichst schnell ein Standardprodukt haben möchte, kann eine automatische Kasse durchaus ausreichen. Oder wenn ich per Online-Banking eine rasche Überweisung machen will.»

Es komme aber stets auf den Zusammenhang an. «Anders ist es, wenn ich gezielte Beratung suche, zum Beispiel im Fachgeschäft», erklärt Kolo. «Dann muss diese Beratung wirklich gut und umfangreich sein.»

Zwischen Kostendruck und Personalmangel

Auch anderswo greift der Trend um sich. Wer in größeren Filialen der Fast-Food-Konzerne noch an der Theke ordert (beziehungsweise ordern darf), gehört mittlerweile zur Minderheit. Persönliche Bestellungen nehme man nur an, wenn der Laden gerade nicht zu voll ist, bekommt man mitunter zu hören – und teils gar nicht, dann bleiben nur die Displays mit Wartenummer über der Küchenzeile. Wer bar bezahlen will, wird in eine weitere Schleife geschickt, bis er das Essen holen kann.

Martin Fassnacht, Marketing-Professor an der Wirtschaftshochschule WHU, hält das digitale Outsourcing an den Kunden für lange nicht beendet. «Die Pandemie hat diese Entwicklung zusätzlich getriggert», sagt er. «Viele Anbieter von Dienstleistungen übertragen Aktivitäten auf ihre Kunden, um selbst Geld zu sparen. Das sieht man auch in der Medizin, etwa wenn es um Terminbuchungen bei Ärzten geht.» Die Ursachen? «Ganz klar Ziele der Kostensenkung», so der Forscher, «nun auch mit bedingt durch die Energiekrise, und oft Personalmangel».

Ein regelrechter Zwang zum Self-Service mache sich breit. Nicht jeder Kunde toleriere das. «Diejenigen, die ihr Happy Meal weiter am Tresen bestellen wollen, werden benachteiligt», stellt Fassnacht nüchtern fest. «Aber der Trend kann sich bis in den Luxusbereich erstrecken.»

Beispiele in günstigeren Häusern findet Kollege Heinemann auch in der Hotellerie. Selbst einchecken mit Codes und Zimmerkarten? «Das wird zunehmen. Und wer bietet eigentlich noch Gedecke als Frühstück an? Überall nur Buffets.» Bereits bei der Planung einer Reise kann oder muss sich der Kunde derweil in steigender Tendenz durch einzelne Angebote klicken. So will etwa Tui verstärkt auf Kombi-Buchungen, nicht mehr nur auf fertige Pauschalpakete setzen. Sicher, das bringt mehr Auswahl – Ökonomen sprechen von Konsumentensouveränität, die für wettbewerbsfähige Preise und Konkurrenz unter den Anbietern sorgt.

«Dann findet man das gut»

Durch diese Brille betrachtet, ist die Logik der nahezu vollständigen Selbstbedienung nur scheinbar paradox. «Mancher Kunde assoziiert Service heute ja gar nicht mehr in erster Linie mit Menschen und Mitarbeitern», räumt Heinemann ein. Die höchste Zufriedenheit im Handel erhielten nicht selten Firmen, die Services in weiten Teilen ausgelagert hätten. Entscheidend für den Eindruck beim Endverbraucher sei, «dass der Preis genau deswegen geringer ist. Es muss klargemacht werden: Du hast dann alles günstiger. Dann findet man das gut.»

Mögliche Schattenseite: Auch zur Zusammenstellung komplexer Produkte wie Autos gilt es, sich durch umfangreiche Konfiguratoren zu hangeln. Mancher zieht das dem Gang ins Autohaus vor und will bewusst seine Ruhe haben. Doch tauchen Sonderwünsche auf, gibt es weniger Feedback.

Viele Banken und Versicherungen beschäftigen weniger niedergelassene Berater, häufig muss man im Problemfall mit Telefon-Menüs oder gleich mit Chat-Bots vorliebnehmen. «Oder nehmen Sie medizinische Dienstleistungen», ergänzt Heinemann. Selbst gemachte Standard-Seh- oder -Hörtests, zentralisierte Krankenkassen-Portale breiteten sich aus. «Das ist sonst einfach in dieser Form nicht mehr bezahlbar.»

Personalexperte Kolo appelliert an Unternehmen, das Thema digitale Selbstbedienung differenziert zu sehen. Damit meint er: «Wenn ich bestimmte Dienste verschlanke, werden dadurch Kapazitäten frei, um an anderen Stellen persönlichen Service auszubauen. Dort kann ich meine Beschäftigten sinnvoller einsetzen, um wirklich beratungsintensive Probleme zu lösen.» Plumpe Digitalisierung ohne Nutzung der neuen Ressourcen riskiere hingegen, einen Teil der Kunden zu verlieren.

Die Älteren und Stammkunden nicht zurücklassen

Wohin entwickelt sich also die Do-it-yourself-Welt? Heinemann schätzt: «Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.» Man sehe, dass auch schon Beratungsdienste – wo sie noch existieren – an Verbraucher delegiert werden. «In sozialen Netzwerken beantworten Kunden Anfragen anderer Kunden, so dass aufwendige Servicecenter gar nicht mehr nötig sind.» Dienst am einfachen Kunden, wie die Massenkonsumgesellschaft ihn bislang kannte, könnte in der Tat aussterben. «Echtes Hirn und persönlicher Service werden fast unbezahlbar und zum Luxusgut.»

Bei alledem dürfe die Wirtschaft indes nicht überreizen. Konsumenten wendeten sich ab, wenn Service- und Preisniveau nicht zueinander passten. Das habe das Schicksal vieler Warenhäuser gezeigt, sagt Heinemann. Er weist jedoch auch auf die Schwierigkeiten älterer Menschen hin, sich im Universum der PINs, TANs und QR-Codes zurecht zu finden. «Der eine oder andere wird völlig überfordert, das sieht man ja nicht nur am Fahrtkarten-Automaten. Auch der Gesetzgeber muss aufpassen, dass nicht Teile der Gesellschaft ausgegrenzt werden.»

Letztlich müsse Service einen Wert behalten, warnt Fassnacht. Sonst gebe es «nur noch so wenige Momente der Wahrheit, der Begegnung, dass die Loyalität abnimmt. Das kann am Ende zu Kundenschwund führen.»

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Eine Freiburger Studentin kommt 1997 von einem Wochenendtrip nicht zurück. Ihre Leiche wird auf einer Landstraße gefunden. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Nun ziehen die Ermittler ein neues Register.

Mehr als 25 Jahre nach dem Tod einer Freiburger Biologiestudentin soll der Fall am Mittwoch (20.15 Uhr) in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» wieder aufgerollt werden. Die Ermittler erhoffen sich davon neue Hinweise in dem ungelösten Mordfall, wie die Polizei mitteilte. «Wir wollen das Geschehene nach so langer Zeit wieder in Erinnerung rufen mit Hilfe der Sendung», sagte ein Sprecher. Weiterlesen

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