Friedrich Hasenöhrl – Österreichischer Physiker, Nachfahre der Quinter Familie von Pidoll

Die von Albert Einstein im Jahr 1905 publizierte Gleichung E = mc² gilt als berühmteste Formel der Welt. Friedrich („Fritz“) Hasenöhrl, der vor dem Ersten Weltkrieg Physikprofessor in Wien war und zu den angesehensten Physikern seiner Zeit gehörte, kam 1904 dieser Einstein-Formel so nah wie kaum ein anderer.
Der 1874 in Wien geborene Hasenöhrl war das zweite Kind des Advokaten und Rechtshistorikers Dr. Viktor Hasenöhrl (1834 –1903) und dessen Gattin Gabriele Freiin von Pidoll zu Quintenbach (1848 –1905). Die Vorfahren seiner Mutter waren infolge der französischen Revolution aus der Südeifel, wo sie Eigentümer der Quinter Eisenhütte und Erbauer des Quinter Schlosses gewesen waren, nach Österreich geflüchtet. Im Habsburgerreich taten sich mehrere Pidolls vor allem durch militärische und künstlerische Leistungen hervor. Weiterlesen

Thomas Leif

Journalist und Buchautor aus Daun

(*13.03.1959 | † 30.12.2017)

Am 30. Dezember 2017, verstarb im Alter von 58 Jahren Thomas Leif. Thomas Leif gehörte zu den „Kindern der Eifel“. Aus Anlass seines Todes stellen wir das ursprünglich im Jahre 2008 in der Eifel-Zeitung erschienene Portrait nochmals online.


Wenn der junge Kollege von seinem früheren Chef in der SWR-Redaktion „ARD Aktuell“ bei Pressesprechern oder Interviewpartnern vorgestellt wurde, dann pflegte dieser zu sagen: „Der kommt aus Daun: da wo die Eifel am eifelsten ist.“ Dieses kleine Wortspiel funktionierte immer, löste Überraschung und Nachfragen aus. Das klang nach rheinland-pfälzisch Sibirien, nach basaltiger Dickschädeligkeit, nach hartnäckiger Tradition. Weiterlesen

Thomas Leif ist tot

Wiesbaden/Daun. Wie erst am 16. Januar 2017 offiziell bekannt geworden ist, verstarb der SWR-Chefreporter im Alter von 58 Jahren am 30. Dezember 2017. Der aus Daun stammende Journalist, Film- und Sachbuchautor und Politologe Prof. Dr. Thomas Leif war auch eine der Personen, die im Rahmen der von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herman Simon herausgegebenen Serie „Kinder der Eifel“ vorgestellt worden ist. Seit 2009 war Leif Honorarprofessor für Politik an der Universität Koblenz-Landau. Leif war ein Verfechter des investigativen Journalismus. Er war jahrelang Vorsitzender des Vereins  Netzwerk Recherche. In 2011 war Leif selbst in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geraten, als es um Unstimmigkeiten mit Fördergeldern für diesen Verein ging. Leif musste danach zurücktreten.

Ferdinand Wurzer

– Mediziner, Chemiker und Pharmakologe aus Brühl

Als der 27-jährige Dr. Ferdinand Wurzer im April 1793 an der kurfürstlichen Akademie in Bonn seine Antrittsrede als Professor für Chemie und Arzneimittelkunde hielt, zählte er zu den Pionieren eines noch jungen Fachs. Selbst an der naturwissenschaftlich so aufgeschlossenen Universität Göttingen hatte erst der Mediziner Johann Friedrich Gmelin (1748-1804) ein chemisches Labor eingerichtet. Professor Wurzer gehörte an seinen Wirkungsorten Bonn und Marburg zu den Chemie-Gründungsvätern. Weiterlesen

Kajo Schommer – Politiker und Kulturförderer aus Kall

Unter den westdeutschen Politikern, die nach der Wiedervereinigung in der ehemaligen DDR in führenden Positionen das weitere Geschick der neuen Bundesländer gestalteten, stand Kajo Schommer zwar nicht in der allerersten Reihe der Prominenten. Aber er gehörte gleich nach den bekannteren Ministerpräsidenten Bernhard Vogel und Kurt Biedenkopf zu den Politikern, die in ihrem neuen Wirkungskreis maßgebliche Impulse setzten. Dieser neue Wirkungskreis war bei Kajo Schommer der Freistaat Sachsen, in dem er vom Herbst 1990 bis zum Jahr 2002 in mehreren Kabinetten von Kurt Biedenkopf das gerade in jener Phase wichtige Amt eines Staatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr innehatte. Weiterlesen

Dietrich Flade

– Trierer Jurist und Opfer der Hexenverfolgung aus St. Vither Familie

Im Jahr 1589 verbreitete sich eine Sensationsnachricht wie ein Lauffeuer: In Trier wurde der bekannte Stadtschultheiß Dr. Dietrich Flade, Rechtsprofessor an der dortigen Universität, Hauptberater des Kurfürsten und strenger Richter in Hexenprozessen, angeklagt, als Hexenmeister mit dem Teufel im Bunde zu stehen! Der außergewöhnliche Vorgang faszinierte Geschichtskundige durch die Jahrhunderte. Als die im 19. Jahrhundert verloren geglaubten Prozessakten wieder auftauchten und in den 1880er Jahren von der Cornell University (USA) erworben wurden, trug der dortige Bibliothekar und Historiker George L. Burr wertvolle Bausteine zu Flades Biographie zusammen („The Fate of Dietrich Flade“, 1891). Viele jüngere Veröffentlichungen bezeugen das anhaltende Interesse an dem spektakulären Prozess. Weiterlesen

Hubert Junker

Alttestamentler und Exegese-Vordenker aus Merlscheid

Im Erntemonat August 1891 wurde den Bauersleuten Simon und Barbara (geb. Leuschen) Junker in dem nur aus ein paar Dutzend Einwohnern bestehenden waldidyllischen Westeifler Weiler Merlscheid in der damaligen Bürgermeisterei Lünebach der Sohn Hubert geboren. 1904 schickten die Eltern den hoch sprachbegabten Jungen auf das noch junge Regino-Gymnasium in die Kreisstadt Prüm, wo er 1911 Abitur machte. In den trügerischen Vorkriegsjahren, als kaum jemand das Ausmaß der bald folgenden Katastrophe des Weltkriegs ahnte, studierte Junker Theologie am Trierer Priesterseminar. Zu seinen Lehrern gehörte als Professor für neutestamentliche Exegese sein Eifler Landsmann Nikolaus Bares, der spätere Bischof von Berlin. Weiterlesen

Johann Georg Ferdinand Jacobi

– Dresdner Bürgermeister aus Winningen

Von den zwölf Kindern des kurfürstlich trierischen Berg- und Hütteninspektors Heinrich Daniel Jacobi (1725–1796) und dessen Ehefrau Johann Maria Ziller brachte es nicht nur der bereits als Eifelkind porträtierte Sohn Gottlob Jacobi zu Ruhm. Zwar weniger bekannt und wohlhabend, aber keineswegs ohne historische Bedeutung war auch sein ältester Bruder Johann Georg Ferdinand. Während Gottlob als Hüttenfachmann die Familientradition dieser einst aus Eisleben gekommenen Familie von Eisenhüttenmeistern fortsetzte, beschritt Georg Ferdinand einen Berufsweg, der in dieser evangelischen Familie ungeläufiger war: Er wurde Jurist. Weiterlesen

Alfred Fettweis

– Pionier der Nachrichtentechnik aus Eupen

Alfred Fettweis kam am 27. November 1926 in Eupen als Sohn des Diplom-Landwirts Paul Fettweis (1886-1964) und der Apothekengehilfin Helene Hermanns (1899-1976) zur Welt; er hatte noch zwei Brüder. Sein Familienname deutet auf eine Herkunft der Familie aus der Gemeinde Vettweiß im Kreis Düren; die näher zurückliegenden Generationen waren allerdings in Eupen ansässig und trugen im deutsch-belgischen Grenzland vertraute deutsche und französische Nachnamen. Auffällig und eindrucksvoll ist die Fülle mathematisch und wissenschaftlich-technisch hoch begabter Menschen in seiner nahen Verwandtschaft. So war – um nur diese Beispiele anzuführen – sein Onkel, der ebenfalls in Eupen geborene Professor Ewald Fettweis (1881-1967), ein Mathematikpädagoge, der mit seinen Arbeiten zur Mathematikgeschichte ebenso Neuland betrat wie mit seinen Studien zur Bedeutung der Mathematik in unterschiedlichen Kulturen; letztere brachten ihm den Ruf eines „Vaters der Ethnomathematik“ ein. Weiterlesen

William Henry Regnery I

US-Unternehmer und Philanthrop, Sohn eines Auswanderers aus Ensch

Der Einsatz des im Geschäftsleben erworbenen Vermögens zugunsten sozialer und politischer Projekte ist in den USA stark ausgeprägt. Ein Beispiel für derartiges  Engagement liefert die Regnery-Familie. Lange war deren bekanntestes Mitglied der Verleger Henry Regnery (1912-1996), der als Gründer von Regnery Publishing von immenser Bedeutung  für den politischen Konservativismus in den USA wurde. Aktuell steht dessen öffentlichkeitsscheuer Neffe William H. Regnery II (geb. 1941) im Fokus, weil er als wichtiger Förderer rechter Think Tanks und Publikationen gilt. Die ökonomische Basis für die vielfältigen – durchaus nicht monolithischen – Aktivitäten der Regnerys legte der 1877 geborene William H. Regnery. Weiterlesen

Leopold Philipp Herzog von Arenberg

Kaiserlicher Feldmarschall aus Eifler Adelsfamilie

Das katholische Adelsgeschlecht der Herzöge von Arenberg gehört zu den vornehmsten Familien mit einem dynastischen Ursprung in der Eifel. Stammsitz der später mit den Habsburgern verbundenen Arenberger war die mittelalterliche Höhenburg Aremberg zwischen Blankenheim und Adenau. Von dieser Befestigung aus beherrschten sie jahrhundertelang die reichsunmittelbare Herrschaft Arenberg. Als das Geschlecht in der erbberechtigten Manneslinie ausstarb, kam es durch Heirat an die Familie von der Marck. Mehrere Generationen danach wiederholte sich diese Situation: Durch die Heirat der Erbtochter Margarethe von der Marck-Arenberg mit Baron Johann von Ligne (1525-1568) entstand die neue Linie Ligne-Arenberg, der 1644 der Herzogstitel verliehen wurde. Die Arenberger verlagerten den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten nach Belgien und gestalteten das Geschehen von den südlichen Niederlanden bis in die Eifel führend mit. Weiterlesen

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