Erwartete Verzögerungen bei Umsetzung der Wohngeldreform

Mainz (dpa/lrs) – Die Umsetzung der Wohngeldreform stellt die rheinland-pfälzischen Kommunen nach eigenen Angaben vor schwierige Aufgaben und könnte zu Verzögerungen bei der Bearbeitung führen. «Der Umsetzungszeitraum ist sportlich», erklärten die kommunalen Spitzenverbände Städtetag und Landkreistag Rheinland-Pfalz am Mittwoch. «Die Kommunen sind inzwischen jedoch krisenerprobt und werden alles daransetzen, auch diese Herausforderung so gut es geht zu meistern.»

Um den zu erwartenden Anstieg der Antragszahlen ab dem 1. Januar zügig bearbeiten zu können, träfen viele Städte und Landkreise bereits Vorkehrungen, etwa durch neu eingestelltes oder aus anderen Abteilungen umgeschichtetes Personal. Allerdings wirke sich der Fachkräftemangel auch auf die Verwaltungen aus. «Nach unserer derzeitigen Einschätzung können wir nicht zeitgleich so viel Personal schaffen oder umschichten, wie es für die neue Antragswelle nötig wäre», erklärten die Spitzenverbände. «Wir müssen daher offen kommunizieren, dass es in einigen Wohngeldstellen im Land zum Teil zu Verzögerungen von knapp einem halben Jahr kommen kann.» Auch die Umstellung der Software und die Anpassung der Arbeitsabläufe brauche Zeit.

Aufgrund einer Reform der Ampel-Regierung können Anfang 2023 Hunderttausende zusätzliche Haushalte erstmals Wohngeld beziehen. Zudem wird der Betrag auf durchschnittlich rund 370 Euro monatlich erhöht. Wohngeld können Haushalte beantragen, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Künftig sollen auch Menschen in den Genuss von Wohngeld kommen, die den Mindestlohn verdienen oder eine Rente in vergleichbarer Höhe haben.

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