Polen: Bislang rund 380.000 Flüchtlinge eingetroffen

Warschau (dpa) – In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als 377.400 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen.

Allein am Montag hätten 100.000 Menschen die Grenze überquert, teilten die polnischen Grenzschützer am Dienstag per Twitter mit. Die Warteschlangen vor der Abfertigung auf der ukrainischen Seite der Grenze hätten sich verkürzt, da sich Polens Regierung und Präsident Andrzej Duda beim ukrainischen Grenzschutz für eine Vereinfachung der Prozedur eingesetzt hätten, sagte ein Regierungssprecher in Warschau. Frauen und Kinder würden jetzt praktisch ohne Kontrolle durchgelassen.

Johnson: Aufnahme von «beachtlicher Zahl» an Ukrainern

Nach zunehmendem Druck hat der britische Premierminister Boris Johnson bei einem Besuch in Polen eine weitreichende Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine angekündigt. «Wir sind natürlich bereit, zusammenzuarbeiten und in unserem eigenen Land ukrainische Flüchtlinge in beachtlicher Zahl aufzunehmen, wie wir es immer getan haben und immer tun werden», sagte Johnson am Dienstag in Warschau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem polnischen Amtskollegen Mateusz Morawiecki. Details dazu, wie viele Flüchtlinge Großbritannien aufnehmen will, blieben zunächst unklar.

Die britische Regierung war zuvor unter Druck geraten, weil sie sich – anders als etwa die EU – bislang mit großzügigen Aufnahmeangeboten für Ukrainerinnen und Ukrainer zurückgehalten hatte. Eine harsche, restriktive Einwanderungspolitik war eines der zentralen Versprechen des Brexits und damit ein Markenkern von Johnsons konservativer Regierung. Doch derzeit zeigt sich auch in der britischen Bevölkerung eine große Solidarität mit der Ukraine.

Morawiecki dankte den Polen für die Hilfe für die vielen Flüchtlinge, die aus der Ukraine ankommen, und sprach von dramatischen Szenen in dem Nachbarland. «Wir wollen der Ukraine helfen, ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu verteidigen», sagte der Regierungschef.

 

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