Tickende Zeitbomben: Forscher warnen vor Vulkanausbrüchen

Naturkatastrophen
Von Christoph Meyer, dpa

Cambridge/Birmingham (dpa) – Ein massiver Vulkanausbruch könnte die Welt in eine Krise von ähnlichem finanziellem Ausmaß stürzen wie die Corona-Pandemie. Davor warnen Wissenschaftler des Centre for the Study of Existential Risk (CSER) an der Universität Cambridge und von der Uni Birmingham.

In einem Paper, das die Forscher im Fachmagazin «Nature» veröffentlichten, mahnen sie eindringlich, die Gefahr ernst zu nehmen und mehr Geld in die Beobachtung von Vulkanen und die Vorbereitung auf den Ernstfall zu stecken. Die Welt sei «bedauernswert unvorbereitet» für einen massiven Vulkanausbruch und die wahrscheinlichen Folgen für globale Lieferketten, Klima und Nahrungsmittel, heißt es darin. Weiterlesen

USA und Taiwan wollen formelle Handelsgespräche aufnehmen

Washington/Taipeh/Peking (dpa) – In den ohnehin angespannten Beziehungen Chinas mit den USA und Taiwan droht neue Verstimmung. Die Regierungen in Washington und Taipeh kündigten am Donnerstag an, formelle Handelsgespräche im Rahmen einer neuen Initiative aufnehmen zu wollen. Die erste Runde solle im «frühen Herbst» stattfinden, teilte das Büro der US-Handelsbeauftragten Katherine Tai mit. Beide Seiten wollten die Handels- und Investitionsbeziehungen vertiefen.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und lehnt alle Formen offizieller Kontakte anderer Länder zu Taipeh ab. Schon mit Blick auf die vorbereitenden Handelsgespräche zwischen Taiwan und den USA hatte das chinesische Außenministerium zusätzlich noch seinen Widerstand gegen etwaige Vereinbarungen deutlich gemacht, die offizieller Art seien und Auswirkungen auf Chinas Souveränität hätten, wie es hieß. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew/Lwiw (dpa) – UN-Generalsekretär António Guterres und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan kommen am heute in Lwiw (Lemberg) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. Für die Vereinten Nationen und die Türkei ist es der Versuch, knapp ein halbes Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Einstieg in eine Verhandlungslösung auszuloten. Daneben soll es um die Lage in dem von russischen Truppen besetzten AKW Saporischschja gehen und die Möglichkeiten einer internationalen Expertenmission. Selenskyj forderte erneut einen Abzug russischer Soldaten aus Europas größtem Kernkraftwerk. Weiterlesen

Wieder Journalist in Mexiko getötet

San Luis Río Colorado (dpa) – In Mexiko ist erneut ein Journalist getötet worden. Juan Arjón López habe Kopfverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung erlitten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des nordwestlichen Bundesstaats Sonora nach der Autopsie mit.

Arjón ist mindestens der 14. in diesem Jahr getötete Journalist in Mexiko, wie die Organisation Article 19 auf Twitter schrieb. 2022 sei damit eines der blutigsten Jahre für die Presse in dem lateinamerikanischen Land. Weiterlesen

Israel und Türkei wollen Beziehungen wiederherstellen

Tel Aviv/Ankara (dpa) – Nach jahrelangen Spannungen wollen Israel und die Türkei ihre diplomatischen Beziehungen vollständig wieder aufnehmen. Beide Länder haben entschieden, Botschafter und Generalkonsuln wieder einzusetzen, wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid mitteilte. Dies sei Ergebnis von Lapids Besuch in Ankara im Juni und eines Gesprächs mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Die Türkei bestätigte die Entscheidung.

«Die Wiederaufnahme von Beziehungen mit der Türkei ist ein wichtiger Gewinn für regionale Stabilität und eine wichtige wirtschaftliche Nachricht für die israelischen Bürger», sagte Lapid. Man werde weiter weltweit Israels Position stärken. Weiterlesen

Britische Inflation knackt 10-Prozent-Marke

Verbraucherpreise
Von Larissa Schwedes, dpa

London (dpa) – Die ohnehin stark gestiegenen Verbraucherpreise haben in Großbritannien erneut einen Sprung gemacht. Im Juli kletterte die Inflation auf 10,1 Prozent und damit auf die höchste Rate seit Beginn der Erfassung vor 25 Jahren, wie das nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Nach einer Rückrechnung des ONS dürfte die Inflation zuletzt im Jahr 1982 höher gelegen haben. Der Anstieg toppt selbst Erwartungen von Experten: Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg von 9,4 auf 9,8 Prozent gerechnet. Weiterlesen

Iran bereit für Gefangenenaustausch mit den USA

Teheran (dpa) – Der Iran hat seine Bereitschaft für einen möglichen Gefangenenaustausch mit den USA signalisiert. «Wir sind bereit und haben das – auch unabhängig von dem Atomabkommen – mehrmals angekündigt», sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. Er warf den USA vor, bisher wenig in der Hinsicht kooperiert zu haben. Weiterlesen

Mann im Elektro-Rollstuhl in London erstochen

London (dpa) – Ein tödlicher Messerangriff auf einen älteren Mann im Elektro-Rollstuhl hat in London für Entsetzen gesorgt. Der Vorfall ereignete sich laut Polizei am Dienstagnachmittag im Westen der britischen Hauptstadt. Das Opfer, das nach Polizeiangaben zwischen 80 und 90 Jahre alt gewesen sein soll, starb noch am Tatort.

«Das ist ein fürchterlicher Vorfall, der verständlicherweise bei den Menschen vor Ort und in ganz London erhebliche Verängstigung auslösen wird», sagte Chief Superintendent Sean Wilson einer Scotland-Yard-Mitteilung zufolge. Weiterlesen

Wegen Twitter-Konto: 34 Jahre Haft für Frau in Saudi-Arabien

Riad/London (dpa) – Weil sie bei Twitter ein Konto hatte, Aktivisten folgte und deren Beiträge teilte, ist eine Frau in Saudi-Arabien zu 34 Jahren Haft verurteilt worden. Durch ihre Aktivitäten bei dem Online-Dienst habe Salma al-Schihab die «gesellschaftliche und staatliche Sicherheit destabilisiert», zitierte die Menschenrechtsorganisation GCHR aus den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Es sei die härteste Strafe, die im Land jemals gegen eine Aktivistin oder einen Aktivisten verhängt wurde.

Die zweifache Mutter und Doktorandin al-Schihab lebt eigentlich in Großbritannien. Während eines Heimatbesuchs in Saudi-Arabien im Januar 2021 wurde sie wenige Tage vor ihrer geplanten Rückreise festgenommen. Sie gehört der schiitischen Minderheit an, die in dem sunnitischen Land diskriminiert und verfolgt wird. Zunächst wurde sie zu sechs Jahren Haft verurteilt, ehe das Strafmaß in einem Berufungsverfahren dann auf 34 Jahre erhöht wurde. Nach dieser Haftstrafe gilt zudem ein Reiseverbot von weiteren 34 Jahren. Weiterlesen

UN-Experte: Zwangsarbeit in Xinjiang – Peking empört

Genf/Peking (dpa) – Der unabhängige UN-Menschrechtsexperte für Sklaverei prangert an, dass Minderheiten in Chinas Xinjiang-Region zu Zwangsarbeit genötigt werden. Der vom UN-Menschenrechtsrat in Genf beauftragte japanische Experte für Menschenhandel, Tomoya Obokata, schreibt in einem neuen Bericht: «Der Sonderberichterstatter hält die Schlussfolgerung für angemessen, dass Zwangsarbeit unter uigurischen, kasachischen und anderen ethnischen Minderheiten in Sektoren wie der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie in der autonomen Uiguren-Region Xinjiang in China vorgekommen ist.»

Das chinesische Außenministerium in Peking wies seine Schlussfolgerung am Mittwoch empört zurück. Obokata hat sich nach eigenen Angaben sowohl mit Betroffenen ausgetauscht und unabhängige Forschungsberichte gelesen als auch Regierungsdokumente konsultiert. Weiterlesen

Grüne: Sirenenalarm auch bei Blackout

Plan für Bevölkerungswarnung
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Bei künftigen Katastrophen soll die Bevölkerung rechtzeitig, verlässlich und verständlich gewarnt werden – doch dafür muss nach Einschätzung von Politikern der Grünen noch viel passieren. Vor allem wenn in einem Katastrophengebiet der Strom ausfällt, ist es derzeit noch schwierig, eine größere Zahl von Menschen mit Warnbotschaften zu erreichen.

Umfangreiche Finanzmittel seien nötig, «um die lange vernachlässigte Warninfrastruktur auf einen zukunftsfähigen Stand zu bringen», heißt es in einem Zehn-Punkte-Plan, den der Bundestagsabgeordnete Leon Eckert und die Vorsitzende der bayerischen Grünen-Landtagsfraktion, Katharina Schulze, erarbeitet haben. «Beim Sirenentest im Mai 2022 in Bayern hat man deutlich gemerkt, dass es Investitionen in die Sireneninfrastruktur braucht», sagt Schulze. Weiterlesen

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