Kohlgraf: Große Verfehlungen und Versäumnisse unter Lehmann

Mainz (dpa/lrs) – Die am Freitag vorgestellte Missbrauchsstudie für das Bistum Mainz hat für den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf große Verfehlungen und Versäumnisse auch in der Zeit seines Vorgängers Kardinal Karl Lehmann aufgezeigt. «Die Taten und Vergehen, die mit der Studie an die Öffentlichkeit kommen, gehören genauso wie das Wegsehen und die Unfähigkeit, Betroffenen Gehör und Glauben zu schenken, zur Geschichte des Bistums Mainz», hieß es in einem Statement Kohlgrafs.

Es sei wichtig, dieses Versagen bei der Bewertung des Lebens von Bischöfen wie Albert Stohr (1945-1961), Hermann Kardinal Volk (1962-1982) und Lehmann (1983-2017), der von 1987 bis 2008 auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war, nicht auszusparen. «So wichtig ihre Verdienste in vielen Bereichen waren, so unmissverständlich haben wir heute Morgen auch gehört: Ihnen war der Schutz von Tätern und Kirche wichtiger als die Not von Betroffenen, auch wenn es in der Amtszeit von Kardinal Lehmann unterschiedliche Phasen des Umgangs gibt.» Um der Wahrheit für die Betroffenen willen dürfe es keine unantastbaren Denkmäler mehr geben, betonte Kohlgraf.

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