Seoane traut Bayer Titel zu – Andrich: «Es wird mal wieder Zeit»

Bayer Leverkusen spielt am Donnerstagabend in Belgien um den Einzug ins Halbfinale der Europa League. Dort soll aber noch nicht Endstation, wie der Ex-Trainer und Mittelfeldspieler Andrich betonen.

Ex-Trainer Gerardo Seoane traut Bayer Leverkusen vor dem Viertelfinal-Rückspiel bei Union Saint-Gilloise am Donnerstag (21 Uhr/RTL) den Titel in der Europa League zu. Die Belgier hätten beim 1:1 in Hinspiel «einen guten Eindruck hinterlassen», sagte der Schweizer zu Sport1: «Trotzdem glaube ich an ein Weiterkommen von Bayer 04. Es wird nicht einfach, aber die hohe Qualität der Leverkusener in der Offensive wird den Unterschied machen.» Im Falle eines Halbfinal-Einzugs sei «das Teilnehmerfeld sehr ausgeglichen. Sowohl Feyenoord als auch AS Rom gelten als starke Gegner, aber trotzdem darf man den Anspruch haben, sie zu bezwingen. Bei einer Finalteilnahme ist immer alles möglich.» Weiterlesen

Sandsturm-Macherin Frauendorf: Unruhe im deutschen Beach-Volleyball

Claas Hennig, dpa

Die frühere Unternehmensberaterin Julia Frauendorf ist seit 14 Monaten beim Deutschen Volleyball-Verband Vorständin – und schon die mächtigste Frau des DVV. Viele fragen sich aber: Was will sie?

Im sonst für seine Partystimmung bekannten Beach-Volleyball ist von guter Laune derzeit wenig zu spüren – zumindest in Deutschland. Sportlich läuft es für die deutschen Nationalteams auf der internationalen Pro Beach Tour in diesem Jahr durchwachsen. Rund um die Sandgruben in der Heimat herrschen Unruhe, Unsicherheit und Unverständnis. Und nicht wenige fürchten, dass nach den glorreichen Zeiten mit den Olympiasiegen von Julius Brink/Jonas Reckermann 2012 in London und Laura Ludwig/Kira Walkenhorst 2016 in Rio die Sportart in Deutschland in der Versenkung verschwindet.

Viele sehen einen Zusammenhang mit Julia Frauendorf. Seit sie im Februar 2022 auf einen von zwei Vorstandsposten im Deutschen Volleyball-Verband (DVV) gehievt wurde, ist im deutschen Beach-Volleyball kaum noch etwas, wie es war. Binnen 14 Monaten ist die 32-Jährige nicht nur die mächtigste Frau im Beach-Bereich, sondern – gestützt von DVV-Präsident René Hecht – im gesamten Verband geworden.

«Ich hatte schon immer ambitionierte Ziele», sagt Frauendorf, die bis dahin ausschließlich ehrenamtlich in Sportverbänden gearbeitet hat. Man solle «mit einer guten Portion Respekt und Bewusstsein für die übertragene Verantwortung an die Aufgaben herangehen».

Kritik an ihr lässt die frühere Unternehmensberaterin dem Anschein nach nicht an sich herankommen. «Veränderungen sind zäh, unangenehm, sind aber notwendig, um langfristig gut aufgestellt zu sein», sagt sie. «Es ist verständlich, dass dies nicht alle mitgehen. Wir haben schon sehr viel bewegt. Im Beach-Volleyball melden die Bundestrainer zurück, dass sich die Zusammenarbeit und der Austausch deutlich verbessert haben. Er war so gut wie noch nie zuvor», erzählt sie. «Sie sagen, dass wir jetzt die richtigen Dinge tun, um für langfristige Erfolge die Weichen zu stellen.»

Offensichtlich teilt nicht jeder im Verband diese Ansicht: Zwei Sportdirektoren, ihr Co-Vorstand, mehrere Trainer und eine Spielervertreterin gingen oder mussten gehen. Im Juli 2022 trennte sich der Verband von Beach-Sportdirektor Niclas Hildebrand. Jürgen Wagner – Erfolgscoach der beiden Olympiasieger-Duos – legte daraufhin seinen Posten als Head of Beach nieder.

Der hauptamtliche Finanz-Vorstand Bernd Janssen, der mit Frauendorf begonnen hatte, schied nach nur wenigen Monaten aus. «In Strategie und Umsetzung gab es unlängst verschiedene Auffassung», hatte es in der Mitteilung vom vergangenen September geheißen. Angeblich soll er mit der Vergabe der Rechte an der German Beach Tour gleich für sechs Jahre an die Vermarktungsfirma des Ex-Profis Alexander Walkenhorst nicht einverstanden gewesen sein.

Ende Januar gab Melanie Gernert als Athletensprecherin auf. Die Spielerin war verärgert, dass die Hauptfelder bei der German Beach Tour auf acht Teams verkleinert und die Spielmöglichkeit für Teams beschränkt werden und dass die Sportlerinnen und Sportler nicht genug eingebunden waren. «Schläge kann ich vertragen, aber betrügen lasse ich mich nicht!», schrieb sie bei Instagram und ging auch Frauendorf an.

Sie habe Gernert recht gegeben, «dass wir mehr Feedback-Schleifen einbringen müssen, um alle Beteiligten und insbesondere die Athletinnen und Athleten abzuholen», sagt Frauendorf. Die Entscheidung verteidigte sie grundsätzlich und verwies darauf, dass das neu gebildete Expertengremium, in dem unter anderen auch zwei Bundestrainer vertreten sind, die Umstellung bestätigt hat. In diesem März verließ Hallen-Sportdirektor Christian Dünnes (38) den Verband nach sechs Jahren auf «eigenen Wunsch». Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» war das Verhältnis zu Frauendorf belastet.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnenministerium hatten dem DVV als einzigem Verband zwei Sportdirektoren-Posten zugebilligt. Anderthalb Jahre vor den Olympischen Spielen sowie vor und mitten in den Qualifikationen stehen die Beach- und die Hallen-Volleyballer nun ohne sportliche Führung da.

«Die Aktiven brauchen einen Ansprechpartner, der sich um alle sportlichen Belange kümmert», machte Clemens Wickler im März in einem Interview mit dem «Hamburger Abendblatt» die Dringlichkeit deutlich. Wickler bildet mit Nils Ehlers das einzige Beach-Männer-Duo mit Perspektive auf Olympia.

«Ziel ist es, im Laufe des Jahres die Führungsebene im Leistungssport vollständig zu besetzen», sagt Frauendorf. Aktuell wird mit den Partnern DOSB und BMI geklärt, wann eine Nachbesetzung möglich ist. Laut Medienberichten muss auch noch der geschasste Hildebrand bezahlt werden. Trotz Unruhe, Kritik und Zweifel an ihr ist Frauendorf von ihrem Kurs überzeugt. «Wir müssen uns als DVV verändern, um wettbewerbsfähig zu sein.» Es gibt genug Leute, die sich fragen, wohin ihr Kurs führen soll.

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Große Aufgabe nach Hinspiel-Fehler: «Vollstes Vertrauen» in Upamecano

Ein grober Fehler von Dayot Upamecano leitete im Hinspiel den Bayern-Untergang ein. Sein Trainer hebt dennoch das «großartige Potenzial» des Verteidigers hervor. Eine Sturmgewalt wartet auf Upa.

Für diesen Bayern-Star ist die Münchner Champions-League-Prüfung der Extraklasse noch schwieriger als für alle anderen: Dayot Upamecano. Der Franzose muss sich nach dem niederschmetternden 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel bei Manchester City nicht nur ein weiteres Mal mit Superstürmer Erling Haaland auseinandersetzen, sondern auch mit sich selbst. Denn einen Fehler, wie der vor dem 0:2 vor einer Woche, muss auch ein hoch bezahlter Fußballstar und WM-Finalist erst einmal abschütteln und hinter sich lassen.

«Er weiß, dass er sich verbessern muss. Aber nach so einem Spiel macht es keinen Sinn, mit dem Finger auf ihn zu zeigen und ihn dafür verantwortlich zu machen», sagte Trainer Thomas Tuchel am Vorabend des Rückspiels am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN). «Wir helfen den Spielern. Auf so einem Niveau sind wir einfach brutal bestraft worden.» Weiterlesen

Freistilringer Lehr holt bei Europameisterschaft Bronze

Zagreb (dpa) – Freistilspezialist Horst Lehr hat dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) bei der Europameisterschaft in Zagreb die erste Medaille beschert. Der 23-Jährige aus Ludwigshafen gewann in einem der kleinen Finals der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm am Dienstag knapp gegen den Italiener Simone Piroddu und sicherte sich damit Bronze. Tags zuvor hatte er gegen den Aserbaidschaner Aliabbas Rzazade verloren. Schon 2020 war Lehr EM-Dritter geworden. 2021 holte er WM-Bronze, 2022 wurde er U23-Europameister. Weiterlesen

Sportvorstand Heidel: Europacup würde Mainz nicht verändern

Mainz (dpa) – Sportvorstand Christian Heidel sieht beim FSV Mainz 05 keinen großen Kurswechsel, falls sich der Fußball-Bundesligist am Saisonende für einen Europacup-Wettbewerb qualifiziert. «Natürlich wäre Europa für unseren Verein etwas ganz Besonderes, das steht außer Frage. Es wird Mainz 05 aber nicht verändern», sagte der 59-Jährige am Dienstag bild.de. Das Team von Trainer Bo Svensson belegt nach 28 Spieltagen den achten Platz hinter der punktgleichen Frankfurter Eintracht. Weiterlesen

Als Müller Rot sah: Franzose Turpin pfeift Bayern gegen Man City

Der Franzose Clément Turpin wird das Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen Manchester City leiten. Für den 40 Jahre alten Schiedsrichter ist das Viertelfinal-Rückspiel an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in der Allianz Arena schon die achte Königsklassenpartie mit Beteiligung des FC Bayern. Positiv für den deutschen Fußball-Rekordmeister: Es gab bei fünf Siegen noch keine Niederlage, wenn Turpin pfiff. In dieser Saison gab es zum Start der Gruppenphase ein 2:0 der Münchner bei Inter Mailand. Weiterlesen

Linke sehen mehr Schatten als Licht im Breitensport

Die Linken sehen jede Menge Handlungsbedarf im sächsischen Breitensport. «Ein bisschen Licht, aber viel Schatten», fasste die Landtagsabgeordnete Marika Tändler-Walenta am Montag das Ergebnis einer Großen Anfrage ihrer Partei zur Lage des Sports im Freistaat zusammen. Das Innenministerium habe in seiner Antwort keine Angaben über die Höhe des Investitionsbedarfs bei Sportstätten gemacht. Es gebe zwar gelegentlich eine Art Reanimation, aber nicht flächendeckend. Tändler-Walenta verwies auf Zahlen des Deutschen Städte- und Gemeindetages von 2022, wonach allein für die Sanierung kommunaler Sportstätten bundesweit 20 Milliarden Euro gebraucht würden. Für Vereinssportstätten kämen noch einmal 11 Milliarden dazu. Weiterlesen

Schröder sieht Lakers nach Sieg zum Playoff-Start auf «sehr gutem Weg»

Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder hat nach dem Auftaktsieg der Los Angeles Lakers in den NBA-Playoffs gegen die Memphis Grizzlies ein gutes Gefühl. LeBron James und Anthony Davis würden ohnehin immer punkten, «wenn wir dann zwei, drei Leute haben, die gut spielen plus die beiden Superstars, dann sind wir da schon auf einem sehr guten Weg», sagte der 29 Jahre alte Basketballer aus Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur nach dem 128:112 am Sonntag. Die Lakers führen in der Best-of-Seven-Serie 1:0 und brauchen noch drei weitere Siege für den Einzug in die zweite Runde. Weiterlesen

Fußball-Feiertag am Betzenberg: «Alle zufrieden» beim FCK

Florian Reis, dpa

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Der große Fußball-Feiertag, den die Profis des 1. FC Kaiserslautern am Abend gegen den Hamburger SV krönten, begann in der Pfalz schon in den Mittagsstunden. Tausende Fans versammelten sich in der Stadt, der Fanmarsch zum Fritz-Walter-Stadion war beeindruckend. In Kaiserslautern herrschte nach einigen schwierigen Jahren und vielen Krisen mal wieder Bundesliga-Feeling.

«Was vor dem Spiel in der Stadt los war, haben wir natürlich über die sozialen Medien mitbekommen. Es war ein ganz besonderer Abend, in einer besonderen Atmosphäre. Daran denkst du nach dem Karriereende noch zurück», sagte Kaiserslauterns Torwart Andreas Luthe nach dem Spiel. Im Mittelpunkt stand natürlich das 2:0 (0:0) gegen den Aufstiegsanwärter aus Hamburg, das Terrence Boyd (71. Minute) und Aaron Opoku (85.) in der Schlussphase herausschossen.

Zum Anpfiff begrüßten die FCK-Anhänger im mit 49 327 Zuschauern ausverkauften Fritz-Walter-Stadion ihr Team einer großen Choreographie über zwei Tribünen. Geehrt wurden unter anderen die Vereinslegenden Horst Eckel und Fritz Walter. «Die Choreographie unserer Fans war Weltklasse. Dann die Stimmung im Stadion. Beide Fanlager haben dazu beigetragen», sagte FCK-Trainer Dirk Schuster, der begeistert von diesem Fußballabend war.

Angetrieben von der Atmosphäre bot seine Mannschaft dann die beste Rückrundenleistung. Der 55-Jährige hatte sich taktisch etwas einfallen lassen, Top-Torjäger Boyd zum ersten Mal in dieser Saison auf die Bank gesetzt und im Angriff die Dreierreihe Kenny Prince Redondo, Ben Zolinski und Nicolas de Préville aufgeboten. Nach der Pause bewies Schuster dann ein glückliches Händchen.

Boyd war sechs Minuten im Spiel, als er nach Vorlage von Kapitän Jean Zimmer zum 1:0 traf und so noch mehr Euphorie freisetzte. «Der Trainer hatte mir schon vorher gesagt, dass ich heute nicht von Anfang an spiele. Das akzeptierst und respektierst du. Ich bin ja keine 17 mehr. Da brauchst du nicht schmollen und die Welt geht nicht unter. Dann geht es darum, wie du das kanalisiert und wie du die Wut im Bauch auf den Platz mitnimmst», sagte Boyd nach dem Schlusspfiff zu seinen Gedanken. «Und dann hatte ich heute vielleicht auch mehr Gierigkeit und Galligkeit, die ich letzte Woche nicht hatte. Und ich hatte auch wieder Glück, dann gehen die Dinger wieder rein.»

Noch schneller als Boyd schoss in der Schlussphase Opoku, der im vergangenen Sommer aus Hamburg nach Kaiserslautern gewechselt war, den Ball ins gegnerische Tor. Nur 32 Sekunden nach seiner Einwechslung vollendete der 24-Jährige mit seinem ersten Ballkontakt einen Konter zur Entscheidung. «Kann man so machen, würde ich sagen», sagte Opoku schmunzelnd. «Der Fußball schreibt jede Woche seine eigene Geschichte. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, was das für ein Gefühl ist. Wer heute im Stadion war, hat gesehen, was mit diesem unglaublichen Support hier möglich ist.»

Trotz des großartigen Abends für die Roten Teufel dachte Trainer Schuster bereits an das nächste Spiel. Am kommenden Sonntag geht es zu Abstiegskandidat SSV Jahn Regensburg. «Alle, die sich mit dem FCK identifizieren, können zufrieden nach Hause gehen. Wir werden trotzdem weiter hart arbeiten, um in Regensburg nächste Woche die Messlatte zu erreichen, die wir heute im körperlichen Bereich gelegt haben», sagte der Coach.

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Polizei kontrolliert Gladbach-Fans auf Anreise: Kritik

Ginsheim-Gustavsburg (dpa) – Vor dem Bundesligaspiel von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach in Frankfurt sind Fans der Gäste im Bahnhof Mainz-Gustavsburg von der Polizei kontrolliert worden. Seit etwa 16.30 Uhr stellten die Beamten die Identität einiger Fans aus einem Zug in Richtung Frankfurt fest, wie der Sprecher der Bundespolizeidirektion Koblenz, der vor Ort am Einsatz beteiligt war, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die «Fanhilfe Mönchengladbach» kritisierte die Maßnahmen in den sozialen Medien.

Grund für die polizeilichen Maßnahmen sei ein Vorfall im Bonner Raum, bei dem die Polizei aufgrund von schwerer Körperverletzung, Körperverletzung und Landfriedensbruch ermittele. Weitere Details zu diesem Vorfall gab die Bundespolizei zunächst nicht bekannt.
Fans der Gladbacher, die erst in Mainz in den Zug gestiegen waren, und andere Reisende wurden den Angaben zufolge «vor Ort entlassen». Fans, die vorher zugestiegen seien, seien «auf gefährliche Gegenstände hin abgetastet» worden, erklärte der Sprecher. Weiterlesen

Dresdnerinnen verlieren zweites Viertelfinalspiel

Dresden (dpa/sn) – Die Volleyballerinnen des Dresdner SC haben den vorzeitigen Einzug ins Playoff-Halbfinale verpasst. Nach dem 3:0-Auftaktsieg unterlagen die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl im zweiten Viertelfinalspiel vor 2811 Zuschauern in heimischer Halle dem VC Wiesbaden mit 0:3 (22:25, 20:25, 20:25). Damit fällt die Entscheidung in der «Best-of-three»-Serie im dritten Spiel am kommenden Mittwoch in Wiesbaden. Weiterlesen

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