Linke sehen mehr Schatten als Licht im Breitensport

Die Linken sehen jede Menge Handlungsbedarf im sächsischen Breitensport. «Ein bisschen Licht, aber viel Schatten», fasste die Landtagsabgeordnete Marika Tändler-Walenta am Montag das Ergebnis einer Großen Anfrage ihrer Partei zur Lage des Sports im Freistaat zusammen. Das Innenministerium habe in seiner Antwort keine Angaben über die Höhe des Investitionsbedarfs bei Sportstätten gemacht. Es gebe zwar gelegentlich eine Art Reanimation, aber nicht flächendeckend. Tändler-Walenta verwies auf Zahlen des Deutschen Städte- und Gemeindetages von 2022, wonach allein für die Sanierung kommunaler Sportstätten bundesweit 20 Milliarden Euro gebraucht würden. Für Vereinssportstätten kämen noch einmal 11 Milliarden dazu.

Die Große Anfrage der Linken macht deutlich, dass die Corona-Pandemie im sächsischen Breitensport Spuren hinterließ. Zwischen Januar 2020 und Januar 2022 sank die Zahl der Mitglieder in Vereinen des Landessportbundes um 26 280 auf rund 650 000. 74 Vereine gaben auf. Nun hätten Vereine mit Inflation und hohen Energiepreisen zu kämpfen, hieß es. Tändler-Walenta befürchtete eine soziale Ausgrenzung, weil Vereinsmitglieder die gestiegenen Mitgliedsbeiträge nicht mehr bezahlen können. Fraktionschef Rico Gebhardt erinnerte an die gesellschaftliche Relevanz von Sport. «Er stiftet Zusammenhalt, vermeidet Krankheiten.» Zudem umfasse er soziale Aspekte.

Gebhardt machte die Bedeutung von Sport auch an einer wachsenden Zahl übergewichtiger Schülerinnen und Schüler fest. Nach Untersuchungen aus dem Schuljahr 2018/2019 seien 22,3 Prozent der Sechstklässler in Sachsen übergewichtig. Während der Pandemie dürfte diese Zahl eher noch gestiegen sein. Die Regierung beziffere die Nichtschwimmerquote nach der zweiten Klasse auf 10 bis 15 Prozent – für Tändler-Walenta einen weiteren Grund für rasches Handeln. Gebhardt bedauerte, dass von 89 Fragen in der Großen Anfrage 19 nur teilweise oder gar nicht beantwortet wurden. Manche Ministerien versuchten, die Linken mit ihren Fragen eher «abtropfen» zu lassen, sagte er.

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