Schäden durch Starkregen könnten zunehmen

Berlin (dpa). Starkregen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nach Berechnungen der Versicherer bundesweit Schäden in Höhe von 12,6 Milliarden Euro verursacht. Von 2002 bis 2021 wurde rechnerisch jedes zehnte Wohnhaus durch Starkregen beschädigt, mit Kosten von durchschnittlich 7600 Euro. Das teilte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft mit.

Versicherer und Meteorologen gleichermaßen fürchten, dass sintflutartige Regenfälle in Zukunft häufiger auftreten und damit auch die Schäden weiter zunehmen werden.

Regionale Unterschiede bei Schäden und Kosten

«Klimawandel bedeutet: Mehr Hitze, mehr Dürre, aber auch mehr Stürme und Starkregen», sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Zwanzig-Jahres-Schadenbilanz fällt regional sehr unterschiedlich aus: Am häufigsten traf es demnach Berlin, wo die Hausbesitzer im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre für gut jedes siebte Haus – 148 von 1000 Wohngebäuden – einen Schaden durch Starkregen meldeten.

Was die Kosten betrifft, liegt unter den Bundesländern Rheinland-Pfalz mit durchschnittlich 11.000 Euro an der Spitze – eine Folge der immensen Schäden der Flutkatastrophe des Jahres 2021.

Warnung vor künftigen Ereignissen

Auf kommunaler Ebene traf es Euskirchen in Nordrhein-Westfalen mit 590 Schäden je 1000 Wohngebäuden und durchschnittlichen Reparaturkosten von über 45.000 Euro am schwersten; auch dies ist laut GDV auf das damalige Sturmtief «Bernd» mit seinen Sturzfluten zurückzuführen. Am seltensten war Starkregen demnach in Bremen, wo im Schnitt lediglich 56 von 1000 Häusern beschädigt wurden.

Doch das bedeutet laut Deutschem Wetterdienst nicht, dass Hausbesitzer in bislang vergleichsweise selten getroffenen Regionen unbesorgt sein könnten. «Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für ein extremes Ereignis, wie es 2021 den Westen Deutschlands getroffen hat, in Folge des Klimawandels bis zu neunmal höher ist», zitierte der Versicherungsverband die Meteorologin Katharina Lengfeld.

«Gegenden, die in den letzten 20 Jahren nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang einfach Glück gehabt.» Gegen Elementarschäden versichert ist laut GDV nur gut die Hälfte der Hausbesitzer.

Forderungen an die Politik

Die Zwanzig-Jahres-Bilanz des GDV birgt politischen Zündstoff. Denn angesichts der Zunahme extremer Wetterlagen stellte der GDV die Frage, ob die Versicherer langfristig alle Naturgefahren noch versichern können. «Wir müssen in Deutschland Prävention und Klimafolgenanpassung konsequent umsetzen», forderte Asmussen.

«Ansonsten könnten sich nach unseren Schätzungen allein infolge der Klimaschäden innerhalb der nächsten zehn Jahre die Prämien für Wohngebäudeversicherungen verdoppeln.» Von der Politik verlangte der GDV-Hauptgeschäftsführer unter anderem einen Baustopp in Überschwemmungsgebieten und eine Verringerung der Flächenversiegelung.

 

 

 

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Munich Re: Wachsende Cybergefahr durch Nationalstaaten

München (dpa) – Geopolitische Konflikte werden nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re zu einem Haupttreiber der weltweiten Cybergefahren.

Zu diesen Risiken zählen die Fachleute des Münchner Dax-Konzerns gezielte Hackerangriffe auf kritische Infrastruktur, Attacken auf freie Wahlen und Versuche der Destabilisierung und Desinformation. Geopolitische Konflikte und globale Machtspiele erhöhten die Wahrscheinlichkeit «eines systemischen, katastrophalen Cyber-Ereignisses», wie es in einem am Freitag veröffentlichten Papier heißt.

Munich Re: Konflikte werden alle Cyberkomponente haben

«Alle künftigen geostrategischen Konflikte, auch “heiße Kriege”, werden eine Cyberkomponente haben», sagte Martin Kreuzer, der Fachmann des Unternehmens für Cyberrisiken. «Umkehrschluss ist, dass Cyber-Sicherheitsfragen verstärkt durch geopolitische Gegebenheiten getrieben werden.» Die Munich Re beschuldigte in ihrer Mitteilung keinen Staat namentlich. In Publikationen anderer Fachleute in den USA und Europa werden häufig Russland und China genannt. Weiterlesen

Zahl der Arbeits- und Schulunfälle steigt wieder

Andernach (dpa/lrs) – Der Unfallkasse Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Berufskrankheiten sowie Unfälle in der Arbeit oder in der Schule gemeldet worden als noch 2021. Insgesamt belief sich die Zahl der Versicherungsfälle auf 77.356, das waren 23.982 mehr als 2021, wie die Unfallkasse am Donnerstag in Andernach mitteilte. Als Grund für den starken Anstieg nannte der gesetzliche Unfallversicherer das Ende der meisten Corona-Beschränkungen und die Rückkehr in den Normalbetrieb. Weiterlesen

Debeka-Versicherungsgruppe präsentieren Bilanz

Koblenz (dpa/lrs) – Die Debeka-Versicherungsgruppe ist nach eigenen Angaben trotz der hohen Inflation und des Ukraine-Krieges weiter auf Wachstumskurs. Sie legt an diesem Dienstag (11.00 Uhr) am Stammsitz in Koblenz ihre Geschäftszahlen des vergangenen Jahres vor. «Bei der privaten Altersvorsorge haben wir einen leichten Rückgang erlebt, aber weniger stark als die gesamte Branche», sagte ein Debeka-Sprecher. Viele Bürger fühlten sich angesichts der hohen Teuerungsrate unter Druck. Weiterlesen

Zehn Milliarden Euro an Versicherungsleistungen ausgezahlt

Koblenz (dpa) – Die Debeka-Versicherungsgruppe hat nach einem Medienbericht im Jahr 2022 mehr Geld für Schadens- und Leistungsfälle ausgeschüttet. Mehr als zehn Milliarden Euro an Versicherungsleistungen seien für mehr als elf Millionen Schaden- und Leistungsfälle an die Mitglieder und Kunden geflossen, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Brahm der «Rhein-Zeitung». Im Jahr zuvor hatte sich die Summe auf 9,4 Milliarden Euro für mehr als elf Millionen Schadens- und Leistungsfälle belaufen. Weiterlesen

Munich Re übertrifft 2022 Gewinnziel

München (dpa) – Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat im vergangenen Jahr trotz hoher Katastrophenschäden sein Gewinnziel übertroffen.

Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 3,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern in München mitteilte. Das sind rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr und 100 Millionen mehr als angepeilt. Positive Sondereffekte etwa durch die gestiegenen Zinsen federten die Belastungen durch Hurrikan «Ian» und andere Katastrophen ab. Für 2023 peilt Vorstandschef Joachim Wenning weiterhin einen Gewinn von vier Milliarden Euro an. Dazu sollen neben dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 auch höhere Preise im Rückversicherungsgeschäft beitragen. Weiterlesen

Allianz meldet Rekordergebnis nach schwerem Jahr

München (dpa) – Die Allianz-Versicherung hat trotz Inflation und Krisenstimmung im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Der operative Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent auf fast 14,2 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Freitag mitteilte.

Zu verdanken hat das Münchner Unternehmen dies unter anderem sehr guten Geschäften in seinem Alltagsgeschäft mit Schaden- und Unfallpolicen. Damit konnte Deutschlands größter Versicherer sogar Einbußen in der Vermögensverwaltung ausgleichen, denn das zweite große Geschäftsfeld wurde von den Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt hart getroffen. Weiterlesen

Bafin nimmt Kosten von Lebensversicherungen ins Visier

Frankfurt/Main (dpa) – Die Finanzaufsicht Bafin will überhöhten Kosten bei Lebensversicherungen einen Riegel vorschieben. «Hohe Kosten bedeuten nicht immer eine angemessen erhöhte Rendite», sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund. «Wir haben hinreichend Beispiele, dass es keinen eindeutigen Bezug zwischen hohen Kosten und hoher Rendite gibt.» Die Verzinsung des Altersvorsorgeklassikers bezieht sich nur auf den Sparanteil unter anderem nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten.

Die Bafin stellte bei einer Untersuchung eine «erhebliche Spreizung» insbesondere der Vertriebskosten bei Lebensversicherern fest. «Wir konzentrieren uns jetzt auf das jeweils schlechteste Viertel: Die 25 Prozent der Unternehmen mit den höchsten Gesamtkosten und den höchsten Vertriebskosten wollen wir uns genauer anschauen», sagte Grund der Deutschen Presse-Agentur. «Bei einzelnen Unternehmen hinterfragen wir bereits sehr kritisch deren Kostengestaltung.» Weiterlesen

Allianz: Cyberkriminalität größte Gefahr für Unternehmen

Unterföhring (dpa) – Die Furcht vor einem kriminellen Cyberangriff bleibt trotz hoher Inflation, Energiesorgen und Ukraine-Kriegs die größte Sorge für Manager und Sicherheitsfachleute. Cyberkriminalität rangiert in dem am Dienstag veröffentlichten «Risikobarometer» des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS als größte Gefahr für Unternehmen erneut auf Platz eins. An zweiter Stelle liegt die oft damit in Zusammenhang stehende Unterbrechung des Betriebs, denn Hacker legen bei Attacken mit Erpressungssoftware häufig den Betrieb der angegriffenen Firmen lahm.

Die AGCS befragte für die Neuauflage des jährlich erscheinenden Berichts im vergangenen Herbst 2712 Sicherheitsfachleute und Manager aus 94 Ländern, so viele wie noch nie zuvor. Darunter waren knapp 1300 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz. Weiterlesen

Bericht: Starke Stürme, Hitze, Dürre werden häufiger

München (dpa) – Zunehmend heftige Stürme lassen nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re in den kommenden Jahren steigende Naturkatastrophenschäden auf der Erde befürchten. Im vergangenen Jahr verursachten Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände und andere Naturkatastrophen weltweit volkswirtschaftliche Schäden von 270 Milliarden Dollar, wie die Munich Re am Dienstag mitteilte.

Das war nach Analyse des Unternehmens zwar weniger als 2021 (320 Mrd), reihte sich aber in die «schadenintensiven» vergangenen fünf Jahre ein. Teuerste Katastrophe des vergangenen Jahres war demnach mit 100 Milliarden Dollar der Hurrikan «Ian», der Ende September die US-Ostküste traf. Weiterlesen

Steigende Überschüsse bei Lebensversicherungen denkbar

Frankfurt/Main (dpa) – Viele Lebensversicherungskunden können nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin in den kommenden Jahren auf steigende Zinsen für den Altersvorsorgeklassiker hoffen.

«Ich rechne schon damit, dass die Überschussbeteiligung in der Breite steigen wird, natürlich abhängig von der Situation am Kapitalmarkt insgesamt einschließlich der Aktien- und Immobilienmärkte», sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Erste Versicherer, darunter der Branchenprimus Allianz Leben, haben die Überschussbeteiligung für 2023 bereits angehoben. Viele Unternehmen lassen sie aber noch unverändert. Weiterlesen

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