Koblenz (dpa/lrs) – Die Debeka-Versicherungsgruppe ist nach eigenen Angaben trotz der hohen Inflation und des Ukraine-Krieges weiter auf Wachstumskurs. Sie legt an diesem Dienstag (11.00 Uhr) am Stammsitz in Koblenz ihre Geschäftszahlen des vergangenen Jahres vor. «Bei der privaten Altersvorsorge haben wir einen leichten Rückgang erlebt, aber weniger stark als die gesamte Branche», sagte ein Debeka-Sprecher. Viele Bürger fühlten sich angesichts der hohen Teuerungsrate unter Druck. Weiterlesen
Zehn Milliarden Euro an Versicherungsleistungen ausgezahlt
Koblenz (dpa) – Die Debeka-Versicherungsgruppe hat nach einem Medienbericht im Jahr 2022 mehr Geld für Schadens- und Leistungsfälle ausgeschüttet. Mehr als zehn Milliarden Euro an Versicherungsleistungen seien für mehr als elf Millionen Schaden- und Leistungsfälle an die Mitglieder und Kunden geflossen, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Brahm der «Rhein-Zeitung». Im Jahr zuvor hatte sich die Summe auf 9,4 Milliarden Euro für mehr als elf Millionen Schadens- und Leistungsfälle belaufen. Weiterlesen
Munich Re übertrifft 2022 Gewinnziel
München (dpa) – Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat im vergangenen Jahr trotz hoher Katastrophenschäden sein Gewinnziel übertroffen.
Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 3,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern in München mitteilte. Das sind rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr und 100 Millionen mehr als angepeilt. Positive Sondereffekte etwa durch die gestiegenen Zinsen federten die Belastungen durch Hurrikan «Ian» und andere Katastrophen ab. Für 2023 peilt Vorstandschef Joachim Wenning weiterhin einen Gewinn von vier Milliarden Euro an. Dazu sollen neben dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 auch höhere Preise im Rückversicherungsgeschäft beitragen. Weiterlesen
Allianz meldet Rekordergebnis nach schwerem Jahr
München (dpa) – Die Allianz-Versicherung hat trotz Inflation und Krisenstimmung im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Der operative Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent auf fast 14,2 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Freitag mitteilte.
Zu verdanken hat das Münchner Unternehmen dies unter anderem sehr guten Geschäften in seinem Alltagsgeschäft mit Schaden- und Unfallpolicen. Damit konnte Deutschlands größter Versicherer sogar Einbußen in der Vermögensverwaltung ausgleichen, denn das zweite große Geschäftsfeld wurde von den Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt hart getroffen. Weiterlesen
Bafin nimmt Kosten von Lebensversicherungen ins Visier
Frankfurt/Main (dpa) – Die Finanzaufsicht Bafin will überhöhten Kosten bei Lebensversicherungen einen Riegel vorschieben. «Hohe Kosten bedeuten nicht immer eine angemessen erhöhte Rendite», sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund. «Wir haben hinreichend Beispiele, dass es keinen eindeutigen Bezug zwischen hohen Kosten und hoher Rendite gibt.» Die Verzinsung des Altersvorsorgeklassikers bezieht sich nur auf den Sparanteil unter anderem nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten.
Die Bafin stellte bei einer Untersuchung eine «erhebliche Spreizung» insbesondere der Vertriebskosten bei Lebensversicherern fest. «Wir konzentrieren uns jetzt auf das jeweils schlechteste Viertel: Die 25 Prozent der Unternehmen mit den höchsten Gesamtkosten und den höchsten Vertriebskosten wollen wir uns genauer anschauen», sagte Grund der Deutschen Presse-Agentur. «Bei einzelnen Unternehmen hinterfragen wir bereits sehr kritisch deren Kostengestaltung.» Weiterlesen
Allianz: Cyberkriminalität größte Gefahr für Unternehmen
Unterföhring (dpa) – Die Furcht vor einem kriminellen Cyberangriff bleibt trotz hoher Inflation, Energiesorgen und Ukraine-Kriegs die größte Sorge für Manager und Sicherheitsfachleute. Cyberkriminalität rangiert in dem am Dienstag veröffentlichten «Risikobarometer» des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS als größte Gefahr für Unternehmen erneut auf Platz eins. An zweiter Stelle liegt die oft damit in Zusammenhang stehende Unterbrechung des Betriebs, denn Hacker legen bei Attacken mit Erpressungssoftware häufig den Betrieb der angegriffenen Firmen lahm.
Die AGCS befragte für die Neuauflage des jährlich erscheinenden Berichts im vergangenen Herbst 2712 Sicherheitsfachleute und Manager aus 94 Ländern, so viele wie noch nie zuvor. Darunter waren knapp 1300 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz. Weiterlesen
Bericht: Starke Stürme, Hitze, Dürre werden häufiger
München (dpa) – Zunehmend heftige Stürme lassen nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re in den kommenden Jahren steigende Naturkatastrophenschäden auf der Erde befürchten. Im vergangenen Jahr verursachten Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände und andere Naturkatastrophen weltweit volkswirtschaftliche Schäden von 270 Milliarden Dollar, wie die Munich Re am Dienstag mitteilte.
Das war nach Analyse des Unternehmens zwar weniger als 2021 (320 Mrd), reihte sich aber in die «schadenintensiven» vergangenen fünf Jahre ein. Teuerste Katastrophe des vergangenen Jahres war demnach mit 100 Milliarden Dollar der Hurrikan «Ian», der Ende September die US-Ostküste traf. Weiterlesen
Steigende Überschüsse bei Lebensversicherungen denkbar
Frankfurt/Main (dpa) – Viele Lebensversicherungskunden können nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin in den kommenden Jahren auf steigende Zinsen für den Altersvorsorgeklassiker hoffen.
«Ich rechne schon damit, dass die Überschussbeteiligung in der Breite steigen wird, natürlich abhängig von der Situation am Kapitalmarkt insgesamt einschließlich der Aktien- und Immobilienmärkte», sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Erste Versicherer, darunter der Branchenprimus Allianz Leben, haben die Überschussbeteiligung für 2023 bereits angehoben. Viele Unternehmen lassen sie aber noch unverändert. Weiterlesen
Trendwende in Trippelschritten bei Lebensversicherungen
Von Friederike Marx, dpa
Frankfurt/Main (dpa) – Erste Lebensversicherer setzen ein Zeichen und beenden die jahrelange Zinstalfahrt des Altersvorsorgeklassikers. Bis Lebensversicherungen in der Breite wieder deutlich mehr abwerfen, wird es Branchenexperten zufolge trotz gestiegener Zinsen am Kapitalmarkt aber noch eine Weile dauern. «Der Abwärtstrend bei der laufenden Verzinsung privater Rentenversicherungen dürfte vorbei sein», erwartet Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata. «Die Mehrheit der Lebensversicherer dürfte die laufende Verzinsung allerdings erst einmal stabil halten und abwarten.»
Assekurata rechnet bei klassischen privaten Rentenversicherungen im Schnitt mit einer leichten Erhöhung der laufenden Verzinsung aus Garantiezins und Überschussbeteiligung von derzeit 2 Prozent auf etwa 2,10 Prozent im kommenden Jahr. Bei neueren Lebensversicherungsprodukten mit abgespeckter Garantie, die inzwischen fast ausschließlich angeboten werden, könnte es etwas mehr sein. Heermann geht von einem Anstieg von aktuell 2,05 Prozent auf durchschnittlich etwa 2,20 Prozent aus. «Das sind keine Riesensprünge, aber es ist zumindest eine Trendumkehr nach der sinkenden Verzinsung der vergangenen Jahre.»
Einige Versicherer warten erstmal ab
Branchenprimus Allianz Leben erhöht die laufende Verzinsung bereits im kommenden Jahr. Allianz Leben-Vorstandschefin Katja de la Viña sprach von einem deutlichen Signal. Auch bei der R+V Lebensversicherung oder der Bayerischen Lebensversicherung AG geht es nach oben. Andere Assekuranzen, darunter die Alte Leipziger, die Nürnberger Leben oder die Axa ändern nichts für 2023.
Die laufende Verzinsung klassischer Lebensversicherungen besteht aus dem Garantiezins, der seit Anfang 2022 für Neuverträge nach einer Entscheidung des Bundesfinanzministeriums bei nur noch 0,25 Prozent liegt. Versicherungsmathematiker (Deutsche Aktuarvereinigung, DAV) empfehlen, den sogenannten Höchstrechnungszins auch 2024 noch bei 0,25 Prozent zu belassen.
«Wir betrachten nicht nur dieses eine Jahr, in dem die Zinsen am Markt wieder gestiegen sind, sondern beziehen verschiedene Faktoren mit ein», erläuterte der DAV-Vorsitzende Herbert Schneidemann. «Die Zinssituation am Kapitalmarkt muss sich erst dauerhaft auf diesem Niveau stabilisieren, bevor wir einen höheren Höchstrechnungszins empfehlen können.»
Verbraucherschützer kritisieren die hohen Kosten
Altverträge werfen hier noch bis zu vier Prozent ab. Hinzu kommt die Überschussbeteiligung, die Lebensversicherer je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie jedes Jahr für alle Verträge neu festsetzen. Die laufende Verzinsung bezieht sich nur auf den Sparanteil unter anderem nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten.
Verbraucherschützer kritisieren die Kosten seit Jahren als zu hoch. «Die Abschluss- und Vertriebskosten sind der größte Kostenblock. Bei jeder Senkung des Garantiezinses haben wir gefordert, dass als erstes die Kosten runter müssen», berichtet Versicherungsexperte Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Auch er erwartet vorerst keine steigende Verzinsung von Lebensversicherungen im größeren Stil.
Ein Grund ist aus seiner Sicht der Kapitalpuffer (Zinszusatzreserve), den die Assekuranzen in der Zinsflaute aufbauen mussten, um die hohen Versprechen der Vergangenheit zu erfüllen. «Um die Zinszusatzreserve aufzubauen, verkauften die Versicherer ihr Tafelsilber, jetzt stehen in den Büchern vor allem niedrig verzinste festverzinsliche Wertpapiere, die kaum etwas abwerfen.»
Durch die steigenden Zinsen am Kapitalmarkt sind in den Bilanzen der Lebensversicherer zudem so genannte stille Lasten entstanden, die Heermann aktuell auf etwa 50 Milliarden Euro beziffert. Die Unternehmen müssen diese zwar nicht abbauen. Die stillen Lasten schränken aber die Flexibilität der Anlagestrategie der Versicherer ein, weil dadurch Kapital gebunden wird. «Ich könnte mir vorstellen, dass die Entlastung bei der Zinszusatzreserve zunächst genutzt wird, um stille Lasten abzubauen.»
Die Inflation dürfte die Nachfrage bremsen
Nach seiner Einschätzung dürfte der Kapitalpuffer dank der gestiegenen Zinsen mit nahezu 100 Milliarden Euro Ende 2022 insgesamt ausfinanziert sein. «In diesem Jahr dürften etwa 3 Milliarden Euro aus der Zinszusatzreserve frei werden, in den kommenden Jahren dürften es etwa 4 bis 5 Milliarden Euro jährlich sein, sofern die Zinsen am Kapitalmarkt nicht sinken.»
Die stark gestiegene Inflation wird nach Einschätzung Heermanns die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukte dämpfen. «Die Lebensversicherer werden das Thema verfügbare Einkommen im Neugeschäft zu spüren bekommen.» Bereits im zweiten Halbjahr sei das Neugeschäft rückläufig gewesen. «Staatliche Entlastungsmaßnahmen wie die Gas- und Strompreisbremse werden nicht dazu führen, dass die Kunden in Scharen Lebensversicherungen kaufen.» Eine Stornowelle bei laufenden Verträgen erwartet der Experte nicht, «auch wenn der eine oder andere Kunde seine private Altersvorsorge aus finanziellen Gründen auflöst.»
Krankenkasse: Stundenlöhne von Pflegekräften gestiegen
Eisenberg (dpa/lrs) – Der Stundenlohn von Pflegekräften in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist einer Auswertung der AOK zufolge gestiegen. Pflegerinnen und Pfleger, die in tarifgebundenen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz arbeiteten, hätten in diesem Jahr durchschnittlich 20,48 Euro pro Stunde erhalten, teilte die Krankenkasse am Montag im pfälzischen Eisenberg mit. Dies sei im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs um 1,49 Prozent. Im Saarland sei eine ähnliche Steigerung auf 20,01 Euro (plus 1,78) zu beobachten. Die Zahlen stammen demnach aus Pflegeeinrichtungen, die an einen Tarif oder an eine kirchliche Arbeitsrechtsregelung gebunden sind. Weiterlesen
Umfrage: 39 Prozent misstrauen Aktien grundsätzlich
Köln (dpa) – Aktien als langfristige Geldanlage sind vielen Bürgern einer Umfrage zufolge nach wie vor zu unsicher und zu kompliziert. Frauen stehen der Börse dabei noch wesentlich skeptischer gegenüber als Männer. Das hat die am Donnerstag veröffentlichte Befragung von 3891 Berufstätigen durch das Umfrageinstitut YouGov ergeben, Auftraggeber war die HDI Lebensversicherung in Köln.
Demnach glauben 54 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen, dass sich Aktien für den Aufbau der Altersvorsorge eignen. Geschlechterübergreifend ist 39 Prozent die Geldanlage in Aktien zu riskant, 40 Prozent zu kompliziert. Weiterlesen