Debeka: Erste Anerkennungen von Corona für Berufsunfähigkeit

Koblenz/Berlin (dpa) – Die Debeka-Versicherungsgruppe meldet erstmals auch Corona als Grund für eine anerkannte Berufsunfähigkeit verbunden mit einer Invalidenrente. «Wir hatten 2021 die ersten sechs Fälle, da zahlen wir», sagte Vorstandschef Thomas Brahm am Stammsitz Koblenz der Deutschen Presse-Agentur. Die Debeka ist nach eigenen Angaben viertgrößter Lebensversicherer in Deutschland mit 451.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten.

Eine Covid-19-Infektion und ihre Folgen werden laut Brahm erst zeitversetzt als Grund für Berufsunfähigkeit anerkannt: Bei längeren Erkrankungen fließen beispielsweise zunächst Lohnersatzleistungen. Zudem fehlte laut der Debeka «kurz nach Ausbruch der Pandemie eine Arztprognose zur Berufsunfähigkeit von mindestens sechs Monaten». Corona als anerkannter Grund hierfür könnte Brahm zufolge aber häufiger werden: «Das wird vielleicht noch unterschätzt. Long und Post Covid werden sowieso die sozialen Systeme noch mehr belasten.» Weiterlesen

Gewinneinbruch bei der Allianz

München (dpa) – Ein Milliardenskandal in den USA und der Einbruch der Finanzmärkte haben den Nettogewinn der Allianz im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte schrumpfen lassen.

Der größte deutsche Versicherer meldete am Freitag einen auf die Aktionäre entfallenden Überschuss von knapp 2,3 Milliarden Euro. Das waren 2,5 Milliarden weniger als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal stand ein Gewinn von 1,7 Milliarden Euro und damit 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor unter dem Strich. Abgesehen von dem mutmaßlichen Betrugsfall bei der Tochtergesellschaft AGI in den USA bekam die Allianz den Einbruch der Finanzmärkte zu spüren: Das Kapitalanlageergebnis sank, die Anleger zogen Milliarden aus den beiden Vermögensverwaltungsgesellschaften AGI und Pimco ab. Weiterlesen

Erfolg: Verfassungsbeschwerde im Lebensversicherungs-Streit

Koblenz (dpa/lrs) – Im Streit um eine Lebensversicherung hatte ein Mann im Kreis Trier-Saarburg mit einer Verfassungsbeschwerde Erfolg.

In einem Rechtsstreit hatte er sich dagegen gewehrt, dass das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz seinen Fall nicht dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vorlegen wollte. Das teilte der Verfassungsgerichtshof (VGH) Rheinland-Pfalz in Koblenz am Freitag mit. Das OLG müsse erneut über die Vorlage beim EuGH entscheiden, erläuterte ein VGH-Sprecher. Der VGH-Beschluss (VGH B 70/21) ist unanfechtbar. Weiterlesen

Weniger Unfälle durch Autofahren mit Eltern

Coburg (dpa) – Wer mit 17 Autofahren in Begleitung von Mutter oder Vater übt, verursacht später seltener Unfälle: Bei jungen Autofahrern zwischen 18 und 25 ist die «Schadenhäufigkeit» um über ein Viertel niedriger, wenn sie bereits mit 17 den Führerschein gemacht und das «begleitete Fahren» geübt haben, wie eine Analyse der HUK Coburg ergeben hat. Der Effekt ist demnach am deutlichsten bei den 18- und 19-Jährigen zu erkennen.

Begleitpersonen müssen den Regeln zufolge zwar nicht unbedingt die Eltern sein, doch ist das in den meisten Familien die übliche Praxis. Das Coburger Unternehmen ist mit gut 13 Millionen versicherten Fahrzeugen Marktführer in Deutschland. Den Angaben nach ist die Schadenhäufigkeit bei 18 und 19 Jahre alten Fahranfängern um 28 Prozent niedriger als bei denjenigen, die ohne erwachsene Ratgeber auf dem Beifahrersitz das Fahren gleich alleinverantwortlich lernen. Weiterlesen

Versicherer investieren wohl eher nicht in Atomkraft

Frankfurt/Main (dpa) – Versicherer in Deutschland werden bei Investitionen in Atomkraft nach Einschätzung eines Branchenexperten Vorsicht walten lassen. «Ich glaube, dass Versicherer das allgemein eher ausschließen werden wegen der kritischen Haltung vieler Menschen zur Atomkraft in Deutschland», sagte der Vorsitzende der Deutschen Aktuarvereinigung, Herbert Schneidemann, den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. «Ich persönlich glaube, es wird sich kaum ein Unternehmen leisten können, Atomkraft in Deutschland als grün zu bezeichnen und sich dann auf die EU-Taxonomie zu berufen.»

Aktuare sind Versicherungsmathematiker, die mit Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Statistik finanzielle Unsicherheiten bei Versicherungen bewerten.  Weiterlesen

65 Milliarden Dollar Schäden durch Naturkatastrophen

München (dpa) – Für wachsende Teile der Weltbevölkerung werden nach Einschätzung der Munich Re die mit dem Klimawandel in Verbindung gebrachten Schäden und Katastrophen spürbar.

In der ersten Jahreshälfte fielen die weltweiten Schäden nach Analyse des Rückversicherers im Langzeitvergleich zwar wesentlich geringer aus als ein Jahr zuvor. Doch gab es auf mehreren Kontinenten auffällige Wetterextreme, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte.

Im ersten Halbjahr verursachten Naturkatastrophen demnach rund um den Erdball volkswirtschaftliche Gesamtschäden von 65 Milliarden Dollar, 40 Milliarden weniger als in der sehr schadenreichen ersten Jahreshälfte 2021. «Es ist insgesamt im langjährigen Vergleich kein herausragendes Schadenjahr», sagte der Leiter der Geoforschung des Unternehmens, Ernst Rauch. «Aber es gab regionale Extreme, die auf der Schadenseite zu neuen Spitzenwerten geführt haben. Das ist insbesondere in Australien der Fall.» Weiterlesen

Unfallkasse: 1210 Unfälle und Verletzungen bei Fluthilfe

Andernach (dpa/lrs) – Der Unfallkasse Rheinland-Pfalz sind seit der Hochwasserkatastrophe vor einem Jahr bis zum Juni 2022 insgesamt 1210 Unfälle und Verletzungen bei der Fluthilfe gemeldet worden. «Die Aufwendungen für geleistete Heilbehandlungen belaufen sich bis dahin auf rund 1.097.833 Euro», teilte die gesetzliche Unfallversicherung in Andernach am Mittwoch mit. Bis heute helfen noch Menschen beim Wiederaufbau flutgeschädigter Häuser. Einsatzkräfte und Ehrenamtliche sind währenddessen gesetzlich unfallversichert.

Die Unfallkasse hilft nach eigenen Angaben auch bei der Risikobewertung von Aufräumarbeiten und der Nutzung provisorischer Unterkünfte. «Präventionsfachleute besuchten Schulen und Kitas und informierten zu Gesundheitsgefahren bei Schimmel, Heizöl sowie Staub und Schlamm», hieß es weiter.

Bei dem Hochwasser nach extremem Starkregen waren am 14. und 15. Juli 2021 mindestens 135 Menschen im nördlichen Rheinland-Pfalz in den Tod gerissen worden – 134 im Ahrtal und ein Mann in der Eifel. Tausende Häuser wurden verwüstet.

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Umfrage: Mehrheit für Pflichtversicherung gegen Hochwasser

Frankfurt/Main (dpa) – Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor knapp einem Jahr befürwortet eine Mehrheit der Haushalte in Deutschland einer Umfrage zufolge eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW zeigen sich 63 Prozent der Haushalte aufgeschlossen dafür. Eigentümer stimmen mit 69 Prozent dabei häufiger zu als Mieter (59 Prozent).

Die Zustimmung der Haushalte in den von der Katastrophe mit zahlreichen Toten betroffenen Bundesländern liegt in Rheinland-Pfalz mit 57 Prozent unter dem Schnitt, in Nordrhein-Westfalen dagegen darüber (65,6 Prozent). Am höchsten ist der Anteil Befürworter einer Pflichtversicherung mit 75,8 Prozent in Thüringen. Mit Ausnahme des Saarlands (43,2 Prozent) und Schleswig-Holsteins (47,5 Prozent) liegen die Zustimmungsraten in allen Bundesländern bei 50 Prozent oder deutlich darüber. Weiterlesen

Lebensversicherungen: Kein schneller Zinsanstieg erwartet

Köln (dpa) – Kunden klassischer Lebensversicherungen können nach Einschätzung von Branchenexperten trotz der Zinswende am Kapitalmarkt vorerst nicht mit höheren Zinsen im großen Stil rechnen. Eine schnelle Erhöhung der Überschussbeteiligung sei nicht zu erwarten, sagte Lars Heermann, Experte der Ratingagentur Assekurata am Dienstag.

Die Überschussbeteiligung, die Assekuranzen je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie jedes Jahr neu festsetzen, ist ein wichtiger Teil der laufenden Verzinsung des Altersvorsorgeklassikers. Weiterlesen

Weniger Unfälle in Rheinland-Pfalz als vor Corona-Pandemie

Andernach (dpa/lrs) – Der Unfallkasse Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr etwas mehr Unfälle gemeldet worden als noch im Vorjahr. Demnach seien es mit 53.374 Unfällen 771 Versicherungsfälle mehr gewesen als im ersten Corona-Jahr 2020, teilte die Unfallkasse am Freitag in Andernach mit. Es hätten sich jedoch gut 31.000 weniger Unfälle ereignet als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Ein Großteil dieser Entwicklung gehe auf das Unfallgeschehen in der Schülerunfallversicherung zurück. Weiterlesen

Länder wollen Pflichtversicherung für Elementarschäden an Gebäuden

Berlin (dpa) – Die Bundesländer haben sich für die Wiedereinführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden für alle Gebäudebesitzer ausgesprochen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen der Ministerpräsidentenkonferenz erfuhr, soll der Bund nun bis Jahresende einen Vorschlag für eine Regelung erarbeiten. Die Regierungschefs stimmten dem Antrag von Baden-Württemberg, der von Sachsen unterstützt wurde, demnach ohne Aussprache zu. Zuvor hatten die Justizminister bei ihrer Konferenz in Schwangau im Allgäu festgestellt, dass eine solche Pflichtversicherung verfassungsrechtlich durchaus möglich ist.

 

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