Keine durchgreifende Entspannung – Inflation bei 8,7 Prozent

Wiesbaden (dpa) – Die Inflation in Deutschland bleibt zu Beginn des laufenden Jahres hoch. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte.

Früheren Angaben zufolge lag die Jahresteuerungsrate im Dezember bei 8,6 Prozent und im November bei 10 Prozent. Durch eine turnusmäßige Revision könnten sich jedoch Änderungen ergeben. Die neu berechneten Daten und die endgültigen Ergebnisse für Januar sollen am 22. Februar veröffentlicht werden.

Zum Vormonat Dezember stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 1,0 Prozent. Weiterlesen

Bio-Supermärkte und -läden mit deutlichen Umsatzeinbußen

Berlin (dpa) – Angesichts steigender Verbraucherpreise sind viele Menschen beim Einkauf von Bio-Ware wieder deutlich zurückhaltender geworden. Der Bio-Einzelhandel verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zu 2021, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) am Donnerstag mitteilte. Damit erlösten Supermärkte und Läden mit einem hundertprozentigen Bio-Angebot noch rund 3,83 Milliarden Euro.

Verbraucherinnen und Verbraucher seien seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und den in der Folge drastisch gestiegenen Kosten für Energie, Mobilität und Alltagsversorgung «deutlich preissensibler geworden», hieß es vom BNN. Allerdings lässt sich der deutliche Rückgang bei den Erlösen auch mit dem außergewöhnlich hohen Umsatzniveau des Bio-Fachhandels während der Pandemie-Jahre erklären. Weiterlesen

Verbraucherschützer gegen Änderungen am Bankgebühren-Urteil

Berlin (dpa) – Im Konflikt um Bankgebühren befürchten Verbraucherschützer eine Gesetzesänderung zu Lasten der Kunden. Banken und Sparkassen wollten erreichen, dass auch bei gravierenden Vertragsänderungen wie Preiserhöhungen wieder die stillschweigende Zustimmung der Kunden ausreiche, Verbraucher also nicht ausdrücklich einwilligen müssten, sagte Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Bis zu einem Urteil des Bundesgerichtshofs hätten einige Institute die stillschweigende Zustimmung «als Freifahrtschein für umfangreiche Vertragsumbauten und Einführung neuer Entgelte genutzt», kritisierte Mohn.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte nach einer Klage der Verbraucherschützer im April 2021 entschieden, dass Kreditinstitute bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Zustimmung ihrer Kundinnen und Kunden einholen müssen. Die Klausel, wonach Geldhäuser von einer stillschweigenden Zustimmung ausgehen können, wenn Kunden einer Änderung nicht binnen zwei Monaten widersprechen, benachteilige Kunden unangemessen. Geldhäuser müssen daher nachträglich um Zustimmung zu aktuellen Gebühren bitten. Zudem können Bankkunden Gebühren zurückfordern, die Institute ohne explizite Einwilligung erhoben haben. Weiterlesen

BGH nimmt Reservierungsgebühren bei Maklern unter die Lupe

Karlsruhe (dpa) – Darf ein Makler allein dafür eine Gebühr verlangen, dass er eine Immobilie eine Zeit lang exklusiv für einen Kaufinteressenten reserviert? Diese Frage beschäftigt am Donnerstag (10.00 Uhr) den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe.

Die Kläger hatten sich für ein Einfamilienhaus interessiert. Das Makler-Unternehmen, das die Immobilie im Portfolio hatte, machte ihnen die Zusage, das Haus einen Monat lang an keinen anderen zu verkaufen – gegen eine Gebühr von knapp 15 Prozent der vereinbarten Provision. Am Ende kauften die Interessenten das Haus doch nicht. Vor Gericht fordern sie die gezahlte Reservierungsgebühr zurück.

Ähnlicher Fall landete bereits 2010

Der BGH hat sich 2010 schon einmal mit einem ähnlichen Fall befasst – und die Klausel zur Reservierungsgebühr damals für unwirksam erklärt. Die Richter sahen darin den Versuch, sich auch beim Scheitern der Vermittlungsbemühungen eine erfolgsunabhängige Vergütung zu sichern. Der Kunde habe davon herzlich wenig: Denn es könne trotzdem passieren, dass der bisherige Eigentümer einen Rückzieher mache oder die Immobilie auf eigene Faust an jemand anderen verkaufe. Weiterlesen

Gaspreis ist gesunken – Strom ist teurer geworden

Berlin (dpa) – Gas ist etwas günstiger geworden: Haushalte müssen derzeit für Erdgas im Schnitt weniger bezahlen als im vierten Quartal des Vorjahres.

Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden liegt derzeit bei 18,15 Cent pro Kilowattstunde in einem Einfamilienhaus (Jahresverbrauch 20.000 Kilowattstunden), wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Im vierten Quartal 2022 lag der Durchschnittspreis noch bei 20,04 Cent.

In einem Mehrfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 80.000 Kilowattstunden kostet der Berechnung zufolge Gas momentan 17,72 Cent je Einheit (Q4: 19,81 Cent). Zum Vergleich: Laut Bundesnetzagentur zahlten Haushalte 2019 im Jahresschnitt 6,34 Cent je Kilowattstunde Gas. Weiterlesen

Schimmelkäse Tomette des Alpes zurückgerufen

Kehl (dpa) – Wegen des Verdachts auf Listerien ruft die französische Firma Tradition Emotion den Käse «Tomette des Alpes» zurück. In dem Produkt «Tomette des Alpes 300 g TradEmo» bestehe der Verdacht auf eine Kontamination mit unerwünschten Bakterien, teilte die Firma über das Portal lebensmittelwarnung.de mit.

Von dem Rückruf betroffen sind den Angaben zufolge folgende Packungen: Chargennummer 012722347, Mindesthaltbarkeitsdatum 08. Februar; Chargennummer 012722357, Mindesthaltbarkeitsdatum 15. Februar bis 01.März; Chargennummer 012722361, Mindesthaltbarkeitsdatum 03. März bis 10. März; Chargennummer 012723003, Mindesthaltbarkeitsdatum 15. März bis 17. März. Der Käse wurde den Angaben zufolge in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland verkauft. Weiterlesen

ADAC: Tanken vor allem für Dieselfahrer wieder günstiger

München (dpa) – An deutschen Tankstellen fallen die Spritpreise. Vor allem für Dieselfahrer wird das Tanken wieder günstiger. Nach Daten des ADAC zahlten sie am Dienstag für einen Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,756 Euro und sparten damit 7,6 Cent im Vergleich zur Vorwoche.

Aber auch der Benzinpreis, der im Januar zuletzt auf 1,779 Euro gestiegen war, fällt wieder. So kostete ein Liter Super E10 am Dienstag im Schnitt 1,735 Euro – 4,4 Cent weniger als eine Woche zuvor, wie der ADAC am Mittwoch weiter mitteilte. Weiterlesen

Höhere Steuern drücken Zigarettenabsatz auf Tiefstand

Wiesbaden (dpa) – Der Zigarettenabsatz in Deutschland ist auch wegen höherer Steuern auf einen Tiefstand gefallen. 2022 sank die Menge der versteuerten Zigaretten um 8,3 Prozent auf 65,8 Milliarden Stück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Rückgang fiel damit deutlich höher aus als 2021 (2,8 Prozent) und 2020 (1,1 Prozent). Ein Grund dürfte die Tabaksteuererhöhung zum 1. Januar 2022 sein, erklärten die Statistiker. Der Tabakwirtschaftsverband BVTE sprach von einem Zigarettenabsatz auf «historischem Tiefstand».

Auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos ging zurück, und zwar um fast 9 Prozent auf 2,5 Milliarden Stück. Die Menge des versteuerten Feinschnitts stieg dagegen trotz Steuererhöhung um knapp ein Prozent auf 25.080 Tonnen. «Dies dürfte damit zusammenhängen, dass selbstgedrehte Zigaretten aus Feinschnitt-Tabak günstiger sind als fertige Zigaretten und daher häufig als Ausweichprodukt genutzt werden», schrieben die Wiesbadener Statistiker. Weiterlesen

Einkaufen reicht nicht – Innenstädte brauchen Attraktionen

Von Erich Reimann, dpa

Köln (dpa) – Nach der Corona-Pandemie ist das Leben längst wieder in die deutschen Innenstädte zurückgekehrt. Doch die Begeisterung der Menschen über das Angebot, dass sie dort vorfinden, hält sich in Grenzen. Bei einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung von fast 69.000 Menschen in 111 Innenstädten erhielten die Stadtzentren im Durchschnitt lediglich Schulnoten zwischen zwei minus und drei plus, wie das Institut für Handelsforschung (IFH) am Mittwoch berichtete.

Tatsache ist, die Innenstädte haben ein Problem: Nach den Daten des auf Zählen von Passanten spezialisierten Unternehmens Hystreet sind die Besucherzahlen in den meisten deutschen Einkaufsstraßen nach wie vor niedriger als vor der Corona-Pandemie.

«Es kommen wieder mehr Menschen in die Innenstädte, aber noch nicht so viele wie vor der Pandemie – und auch dieser Zuwachs bei den Kundenfrequenzen schlägt sich nicht unbedingt in den Kassen der Einzelhändler nieder», sagte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde der Deutschen Presse-Agentur.

Und das hinterlässt Spuren. «Wir verlieren aktuell enorm viele Läden», sagte kürzlich der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Allein 2022 dürften nach seiner Einschätzung rund 16.000 Geschäfte für immer ihre Türen geschlossen haben – gut drei Mal so viele wie in einem normalen Jahr. Und es sehe so aus, als ob sich dieser Trend im neuen Jahr fortsetzen werde.

Auch Ketten dünnen Filialnetz aus

«Das Angebot an Geschäften schrumpft», betonte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Es gebe viele mittelständische Händler, die ihre Boutiquen, Schuhläden, Sportfachgeschäfte oder Parfümerien sang- und klanglos abwickelten. Gleichzeitig dünnten auch viele große Ketten ihre Filialnetze aus. «Das sieht man vielleicht noch nicht in den 1A-Lagen, aber man sieht es in den Stadtbezirken großer Städte, und man sieht es vor allem auch in kleineren und mittleren Städten und Gemeinden», sagte Genth.

Und die Situation könnte sich sogar noch weiter zuspitzen. Denn bei einer repräsentativen Umfrage des Beratungsunternehmens Cima, der «Deutschlandstudie Innenstadt 2022», gaben 26 Prozent der Befragten an, künftig seltener in die Innenstadt kommen zu wollen. Nur zehn Prozent wollten häufiger die City besuchen. Vier Prozent gaben an, gar nicht mehr in die Innenstadt zu kommen.

Wie schlecht es um das Ansehen vieler Innenstädte bestellt ist, zeigt vielleicht am besten eine Frage, die im Rahmen der IFH-Umfrage erstmals gestellt wurde: «Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie diese Innenstadt Freund:innen oder Bekannten weiterempfehlen.» Die Antworten waren ernüchternd. In rund jeder zweiten Stadt überwog die Zahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Nur jede vierte Stadt empfanden die Besucher als so attraktiv, dass sie Freunden zu einem Besuch raten würden. «Fakt ist, dass die Mehrzahl der deutschen Innenstädte, mehr Kritiker als überzeugte Fans hat», sagte Hedde. «Das müssen wir ändern, wenn wir wieder mehr Menschen in die Innenstädte holen wollen.»

Magnet verliert Anziehungskraft

Der größte Magnet in den Innenstädten ist der Umfrage zufolge nach wie vor der Einzelhandel. Immerhin 60 Prozent der Befragten gaben an zum Einkaufen in die Innenstadt gekommen zu sein. Doch verliert dieser Publikumsmagnet an Anziehungskraft. Junge Leute im Alter bis 25 kommen deutlich selten zum Einkaufen in die Stadt als ältere, und sie bewerten das Angebot dort auch spürbar kritischer. Generell gilt der IFH-Studie zufolge außerdem: Menschen, die auch online einkaufen – und das sind immerhin drei Viertel der Befragten – sind zwar nach Corona in die Innenstädte zurückgekehrt. Sie kaufen dort aber seltener ein.

«Das Einzelhandelsangebot ist wichtig, aber das allein reicht nicht mehr. Es geht in Zukunft vor allem um den Erlebniswert der Innenstädte, um Ambiente, Flair und Aufenthaltsqualität», fasst Branchenkenner Hedde das Ergebnis der IFH-Umfrage zusammen. Tatsächlich kommen der Studie zufolge mittlerweile mehr als jeder Dritte (35 Prozent) wegen der Gastronomie in die Innenstadt. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren – auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie – plante gerade einmal jeder vierte City-Besucher eine- Restaurant- oder Cafè-Besuch.

Ganz neue Konzepte gesucht

«Handelskonzepte, die vor allem auf den Produktverkauf ausgerichtet sind, funktionieren nicht mehr. Das ist angesichts der überwältigenden Auswahl im Internet zu wenig», sagte Hedde. Um in Zukunft bestehen zu können, sei die persönliche Interaktion beim Einkauf wichtig, der Servicegedanke, unter anderem durch Beratung und die Kombination von Einkauf und Freizeitaktivitäten. «Und es dürfen nicht nur kommerzielle Angebote sein. Es muss auch möglich sein, sich dort zu treffen, ohne viel Geld in der Gastronomie auszugeben», betonte der Experte.

Tatsächlich haben die Innenstadtbesucher klare Vorstellungen, was die Innenstädte attraktiver machen könnte: Die Stadtzentren sollen demnach vor allem ein Begegnungsort sein und zum Verweilen einladen (45 Prozent). Aber auch Shoppingangebote (43 Prozent), Kunst und Kultur (36 Prozent) sowie Gastronomie (35 Prozent) bieten. Shopping in der Innenstadt sei immer öfter ein soziales Ereignis, und der Handel müsse dem Rechnung tragen – von der Umkleidekabine bis zum Gastrobereich im Laden, meint Hedde. Für ihn steht fest: «Es muss ein bisschen mehr Menscheln in den Innenstädten.»

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Käufer greifen wieder mehr zu günstigem Obst und Gemüse

Berlin (dpa) – Auch bei Obst und Gemüse schaut die Kundschaft nach Handelsangaben stärker aufs Geld. Verbraucherinnen und Verbraucher seien derzeit insbesondere bei höherwertigen und damit teureren Produkten zurückhaltender,  heißt es beim Deutschen Fruchthandelsverband. «Vorletztes Jahr waren verschiedene Beerensorten der absolute Renner», sagte Geschäftsführer Andreas Brügger der Deutschen Presse-Agentur. «Inzwischen laufen die Kunden daran vorbei. Der Trend geht zurück zum Basissortiment.»

Der Verband hoffe, dass die Preisentwicklung bei Obst und Gemüse trotz der insgesamt hohen Inflation in den kommenden Monaten moderat bleibe. «Das Angebot auf dem Weltmarkt ist im Moment zum Glück relativ hoch, weil angebaut werden kann», erklärte Brügger. «Die Natur wächst weiter, trotz Corona und trotz Problemen in der Lieferkette. Die Marktversorgung war deshalb gut.» Weiterlesen

Neugeschäft mit Baufinanzierungen bricht erneut ein

Frankfurt/Main (dpa) – Die Nachfrage nach Baufinanzierungen ist im Zuge gestiegener Zinsen erneut eingebrochen. Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen an Privathaushalte und Selbstständige sank im Dezember um 43 Prozent zum Vorjahresmonat, wie neue Daten der Beratungsfirma Barkow Consulting zeigen. Mit einem Volumen von 13,5 Milliarden Euro liege das Neugeschäft auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2011, heißt es in der Analyse. Die Untersuchung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, stützt sich auf Zahlen der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank.

Der Rückgang im Dezember sei der vierte Negativrekord in Folge, sagte Berater Peter Barkow. Gemessen am Rekordvolumen von 32,3 Milliarden Euro im März 2022 ergebe sich ein Minus von fast 60 Prozent. Entspannung sei nicht in Sicht: Schufa-Daten deuteten auf einen Rückgang von 41 Prozent im Januar gemessen am Vorjahresmonat. Weiterlesen

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