Shakespeare und Skate-Tanz – Ruhrtriennale startet im Sommer

Duisburg/Bochum (dpa) – Shakespeares «Sommernachtstraum», eine Tanz-Choreografie mit Bochumer Skatern und eine Oper, bei der die Sänger mitten im Publikum stehen – die Ruhrtriennale zeigt im turnusmäßig letzten Jahr der Intendanz der Schweizer Regisseurin Barbara Frey noch einmal ein breites Programm aus Oper, Schauspiel, Musik und Tanz. Das Festival findet jeweils drei Jahre unter einer künstlerischen Leitung in einstigen Industriehallen des Ruhrgebiets statt – 2023 vom 10. August bis zum 23. September.

34 Produktionen und Projekte mit mehr als 600 Beteiligten seien geplant, sagte die Geschäftsführerin Vera Battis-Reese am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms. Ebenfalls am Donnerstag startete der Vorverkauf für die rund 34 000 Karten. Weiterlesen

Urzendowsky als Brynhild bei Nibelungen-Festspielen

Worms (dpa/lrs) – Schauspielerin Lena Urzendowsky («Wir Kinder vom Bahnhof Zoo») übernimmt bei den diesjährigen Nibelungen-Festspielen in Worms (7. bis 23. Juli) die namensgebende Hauptrolle als Brynhild. Das teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Daneben werde Schauspieler und Ex-Bodybuilder Ralf Moeller in einer integrierten Filmsequenz als Fafnir zu sehen sein – von dem es heißt, er sei ein Drache. In dem Stück «Brynhild» will Regisseurin Pinar Karabulut unter anderem Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder hinterfragen. Weiterlesen

Anna Maria Mühe hat ihr Theaterdebüt gegeben

Berlin (dpa) – Mit einer Popversion von Jane Austens Literaturklassiker «Stolz und Vorurteil» hat Schauspielerin Anna Maria Mühe ihr Theaterdebüt gegeben. An der Berliner Komödie am Kurfürstendamm ist die 37-Jährige in ihrer ersten Theaterrolle zu sehen. Premiere war am Sonntagabend.

Mit Bierdosen, Discokugel und Popsongs wird die Geschichte der Familie Bennet und ihrer Töchter aus Sicht von Dienstmädchen erzählt. Regisseur Christopher Tölle hat das Theaterstück «Stolz und Vorurteil *oder so» von Autorin Isobel McArthur inszeniert. Weiterlesen

«Dame Edna»-Komiker Barry Humphries im Krankenhaus

Sydney (dpa) – Der australische Komiker Barry Humphries alias Dame Edna Everage liegt in Australien im Krankenhaus. Grund seien Komplikationen in Folge einer Hüftoperation, der sich der 89-Jährige im vergangenen Monat nach einem Sturz unterzogen habe, berichtete die Zeitung «Sydney Morning Herald» unter Berufung auf seine Familie. Weiterlesen

Satirische Komödie über katholische Kirche vor Uraufführung

Trier (dpa) – Es geht um Machtstrukturen, um Vertuschung und um katholische Würdenträger: Unter dem Titel «Kardinalfehler» kommt am 22. April am Theater Trier eine satirische Komödie über die katholische Kirche zur Uraufführung. «Es ist eine bissige Komödie, die nicht nur unterhält, sondern auch provoziert», sagte Theaterintendant Manfred Langner, der selbst Regie führt. Er hatte längere Zeit nach einem Stück über die Kirche für die Bühne in der ältesten deutschen Bischofsstadt gesucht. Da er kein passendes gefunden habe, habe er es dann in Auftrag gegeben, erzählte er.

«Es gehört zu unseren Aufgaben, dass wir Theater machen, das am Puls der Zeit ist», sagte Langner der Deutschen Presse-Agentur. Und da biete sich die katholische Kirche «und das, was es da an Dingen gibt, die manchmal wirklich erschüttern, manchmal aber schon wieder absolut komisch sind, für ein Theaterstück an». Das Stück habe eine Botschaft und auch eine Kritik. Man erhebe aber nicht den Zeigefinger. «Wir versuchen, über die Pointe Nachdenken auszulösen.» Weiterlesen

Letzter Kronleuchter fällt – Ende für «Das Phantom der Oper»

Von Christian Fahrenbach, dpa

New York (dpa) – Selten hat am New Yorker Broadway ein Bühnenelement so viele Schlagzeilen geschrieben wie der Kronleuchter aus «Das Phantom der Oper». Er ist mehrere hundert Kilogramm schwer. Am Anfang liegt er auf der Bühne, bevor er zu Beginn an einem Seilmechanismus unter die Decke hochgezogen wird – und er kracht im Finale des ersten Akts nur wenige Meter über die Köpfe der Zuschauer hinweg wieder hinunter. Doch damit ist nun Schluss. Am Sonntag (16. April) wird der Kronleuchter in der geplanten 13.981. Vorstellung von «Das Phantom der Oper» zum letzten Mal über das Publikum im Majestic Theater sausen. Dann schließt nach mehr als 35 Jahren Laufzeit das am längsten laufende Musical in der Geschichte des Broadways.

Es ist das Ende eines beispiellosen Musical-Hits: Rund 19,5 Millionen Menschen sollen in New York das «Phantom» gesehen und dabei über die Jahre Tickets für 1,3 Milliarden Dollar gekauft haben, schrieb das Branchenmagazin «Playbill». Rund 6500 Menschen haben demnach im Laufe der dreieinhalb Jahrzehnte an der New Yorker Produktion gearbeitet, allein das Live-Orchester besteht aus 27 Mitgliedern, eine heutzutage kaum noch vorstellbare Ensemblegröße. Besonders ungewöhnlich: Elf von ihnen waren laut «New York Times» bereits seit 1988 dabei, denn anders als die Stars auf der Bühne mit ihren Jahres-Engagements sehen die Musiker-Verträge in der Regel eine Anstellung bis zum endgültigen Ende der Spielzeit des Stücks vor.

Kritik nach der Premiere 

Doch die vom britischen Hit-Musical-Autor Andrew Lloyd Webber vertonte Geschichte des im Gesicht entstellten Phantoms, das im 19. Jahrhundert in den Katakomben der Pariser Oper lebt und sich unsterblich in die Sängerin Christine verliebt, hat von Anfang an nicht nur Fans gefunden. Die Show galt vielen immer schon als Spektakel, das weniger auf Charakterzeichnung und subtile Texte setzt als auf knallige Effekte und leicht zu erinnernde Ohrwürmer.

Schon nach der Premiere am 26. Januar 1988, rund 15 Monate nach der Uraufführung in London, hielt sich die «New York Times» in ihrer Kritik nicht zurück. «Das Phantom ist LLoyd Webbers erster wirklicher Versuch, eine altmodische Romanze zu schreiben, die sich zwischen Menschen abspielt, anstatt zwischen Katzen oder Zügen», hieß es damals als Seitenhieb auf die auch in Deutschland erfolgreichen Musicalmegahits «Cats» und «Starlight Express».

Für die Hauptdarstellerin, Lloyd Webbers damalige Ehefrau, die später als Sängerin der Henry-Maske-Hymne «Time to Say Goodbye» zu Starehren kommen sollte, hagelte es Hohn. «Die unterkühlt attraktive Sarah Brightman besitzt gemessen an Broadway-Standards einen üppigen Sopran (zumindest in der Verstärker-Version), aber sie zeigt als Schauspielerin wenig Kompetenz», schrieb die Zeitung. «Nach Monaten, in denen sie in London im «Phantom» spielte, simuliert sie immer noch Angst und Zuneigung gleichermaßen, indem sie ihr Gesicht zu käferäugigen Grimassen und Eichhörnchenbäckchen verzieht.»

Vom Spott zur Weltmarke

Solcher Spott war schnell vergessen, als das Musical dann doch sieben der Broadway-Preise Tony Awards gewann und Brightman genauso zum Star wurde wie in Deutschland die ersten Hauptdarsteller der 1990 gestarteten Hamburger Version, Peter Hofmann und Anna Maria Kaufmann. Das «Phantom» wurde zur Weltmarke mit Inszenierungen in mehr als zwei Dutzend Ländern, Album-Einspielungen unter anderem auf ungarisch und japanisch, einer Verfilmung mit Gerard Butler, und noch immer laufenden Produktionen in Ländern wie Griechenland, Schweden und China.

Es gibt sogar einen besonders berühmten Fan: 2004 schrieb der damals noch als Immobilienunternehmer und Star der Klatschspalten in Erscheinung tretende Donald Trump in seinem Buch «Think Like a Billionaire», dass sein liebstes Musical aller Zeiten zwar «Evita» sei, aber: «Spitze war auch «Das Phantom der Oper»!» Im Wahlkampf 2016 ließ Trump immer wieder sogar die getragene Ballade «The Music of the Night» vor seinen Reden laufen.

Hohe Kosten und sinkende Nachfrage

Doch am Broadway kommt nun das Aus. Laut Produktionsfirma sind die laufenden Kosten zu hoch und die Ticketnachfrage sei wegen der Corona-Pandemie zu stark gesunken. Mit der Ankündigung vom Aus begann in New York aber ein regelrechter «Phantom»-Hype: Mit mehr als drei Millionen Dollar Wocheneinspiel ist das Stück derzeit die erfolgreichste Produktion an den rund 40 Broadway-Häusern, einzelne Premiumtickets wurden zuletzt für 697 Dollar verkauft und die zunächst für Mitte Februar angesetzte letzte Vorstellung wurde noch einmal verschoben. Über den 16. April hinaus soll es aber nicht gehen, weil das «Majestic»-Theater renoviert werden muss.

Dafür hat jedoch der geschäftstüchtige Musical-Vater in einem Interview mit der Wirtschaftsseite «MarketWatch» angedeutet, dass er sich auch eine erneute Aufführung des Musicals am Broadway vorstellen kann – ein Schritt, den andere Großproduktionen wie «Les Miserables» auch gingen, die mit deutlich reduziertem Orchester und Ensemble zurückkehrten. «Das Phantom schickt mir von Zeit zu Zeit Nachrichten und schreibt darin, dass es in das New Yorker Publikum so verliebt sei, dass es nicht vom Broadway weggehen wolle», sagte Lloyd Webber in dem Gespräch. «Ich denke, vielleicht könnte es eine gute Idee sein, sich nur ein bisschen auszuruhen.»

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Eintrittspreis, Getränke: Kombiticket im Staatstheater Mainz

Mainz (dpa/lrs) – Das Staatstheater Mainz führt zur neuen Spielzeit 2023/24 ein Kombiticket ein. Neben dem Eintritt für den Theaterbesuch werden damit auch die Kosten für Getränke, kleine Speisen wie Brezeln, die Garderobe und das Programmheft abgedeckt, wie Intendant Markus Müller am Donnerstag in Mainz ankündigte. Die neue Regelung gilt für alle Abend- und Abonnementvorstellungen im Großen und Kleinen Haus des Staatstheaters.

Ein solches Kombiticket gebe es in noch keinem anderen deutschen Staatstheater, betonte der Intendant. Die Gastropauschale in Höhe von sieben Euro gelte künftig in allen unterschiedlichen Preisstufen. Um ein solidarisches Verhältnis zu ermöglichen, seien die Preise der günstigsten Kategorien gesenkt und die in der höchsten Preisgruppe etwas erhöht worden. Weiterlesen

Schauspielerin, Sängerin, Urkölnerin – Lotti Krekel ist tot

Von Christoph Driessen, dpa

Köln (dpa) – Manchmal hatte Lotti Krekel einfach unwahrscheinliches Glück – zum Beispiel als sie mit fünf Jahren auf der Straße entdeckt wurde. Aber wer der Urkölnerin länger zuhörte, erfuhr vor allem, wie unsicher ein so langes Schauspielerinnen-Leben ist. «Es erfordert ganz viel Disziplin», sagte sie 2016 der Deutschen Presse-Agentur. «Und man muss ständig bereit sein, sich auf neue Dinge einlassen, auch wenn man anfangs denkt ‘Das schaffe ich nie!’». Jetzt ist Lotti Krekel im Alter von 81 Jahren gestorben.

Der Vater von Marius Müller-Westernhagen, der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen, hatte sie als Fünfjährige an der Hand ihrer Mutter in der Kölner Innenstadt gesehen. «Meine Mutter kannte ihn flüchtig, und da hat er zu ihr gesagt: ‘Ach, die ist aber niedlich, gehen Sie mit der doch mal zum Kinderfunk!’» So fing alles an.

«Ich bin nicht die Tochter von Millowitsch»

Irgendwann flatterte ein Telegramm in die Schule: Willy Millowitsch wollte sie für die Rolle eines jungen Mädchens engagieren. Die Fernsehübertragungen seiner rheinischen Schwänke erreichten in der Nachkriegszeit Einschaltquoten von bis zu 85 Prozent. So wurde Krekel zur bekanntesten Kölnerin der Nachkriegszeit. Allerdings hielten die meisten sie für Millowitschs Tochter. «Ich hab mir den Mund fusselig geredet, weil ich immer wieder gesagt habe: ‘Nein, ich bin nicht die Tochter von Millowitsch. Der hat drei eigene Töchter.’»

Dann setzte eines Tages ein Journalist eine Nachricht in die Welt: Die hübsche Lotti, 17 Jahre alt, wünsche sich sehnlichst ein Kind – und suche dafür einen Mann für eine Nacht. «Natürlich hat der das im Alleingang gemacht, ohne es mit mir abzusprechen!» Das Telefon stand nicht mehr still.

Und Millowitsch behandelte sie fortan wie Luft. «Der guckte immer an mir vorbei, er hat mich geschnitten. Das habe ich drei Tage ausgehalten, und dann habe ich gesagt: Das hat keinen Sinn. Ich bin bei ihm ausgestiegen, nach elf Jahren. Ich bin nach Hause gegangen und hatte nichts. Absolut nichts.»

Neustart mit Schlagern

Das war eine dieser Situationen, in der sie sich auf etwas Neues einlassen musste. Sie begann, Schlager zu singen – «Ne Besuch im Zoo» und «Mir schenke dä Ahl e paar Blömcher» waren ihre großen Hits. Dadurch wurde sie noch bekannter – und diesmal unter ihrem richtigen Namen. Es gab Angebote vom Fernsehen und vom Film, so spielte sie an der Seite von Horst Buchholz und unter Regisseur Wolfgang Staudte. Sogar Millowitsch meldete sich wieder.

Bei einer Theaterproduktion lernte sie ihren Mann kennen, den Schauspieler Ernst Hilbich. «Im Nachhinein», sagte sie, «war dieser schlimme Artikel ein Segen, denn sonst wäre ich sicher für immer bei Millowitsch geblieben.»

Enges Verhältnis zur Schwester

So wie sie in den Anfangsjahren oft für eine Millowitsch-Tochter gehalten wurde, verwechselte man sie später zuweilen mit ihrer elf Jahre jüngeren Schwester Hildegard Krekel. So geschehen etwa bei ihrem Engagement für die WDR-Serie «Die Anrheiner» – eigentlich wollte man Hildegard haben. Letztlich spielten dann beide Schwestern mehr als zehn Jahre erfolgreich nebeneinander.

2013 starb Hildegard Krekel an Krebs. Danach war das Leben für Lotti Krekel nicht mehr so wie vorher. «Sie fehlt mir wie die Luft zum Atmen», erzählte sie oft. «Wir hatten keine Geheimnisse voreinander, haben alles besprochen. Jeden Tag. Manchmal meine ich noch, ihr Lachen zu hören.» Für Lotti Krekel, eine schmale und leise Frau, war die quirlige Schwester immer der Gegenpol. «Sie war ein Wirbelwind, eine sonnige Natur. Sie hat mich immer wieder aufgemöbelt, und das hat mir gut getan.» Das Theater hat sie nicht losgelassen. «Aufhören?», fragte sie kurz vor ihrem 75. Geburtstag entrüstet. «Das kann man als Schauspielerin nie!»

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Schauspieler Sven Walser gestorben

Hamburg (dpa) – Das Fernsehpublikum kennt sein Gesicht aus vielen Krimis: Der Schauspieler Sven Walser ist tot. Das teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in Hamburg mit.

«Mit Sven Walser verliert der NDR einen besonderen Schauspieler. 24 Jahre lang hat er sich in ‘Neues aus Büttenwarder’ mit der Figur des liebenswert komischen Pferdeknechts Kuno in die Herzen der Fans gespielt», sagte NDR-Programmdirektor Frank Beckmann. Auch in anderen Rollen habe Walser stets durch ein feines und nuanciertes Spiel überzeugt. Am 4. April ist er im Alter von 59 Jahren nach schwerer Krankheit in Berlin gestorben. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei gemeinsame Kinder. Weiterlesen

Akrobatik, Comedy und Magie – Der perfekte Mix!

GOP Varietè –Theater Bonn stellt sein neues Programm 2023 vor

Bonn. Das GOP Varietè-Theater in Bonn wird sein Publikum auch in 2023 begeistern. Die künstlerische Direktorin Sandra Wawer hat jetzt gemeinsam mit dem Bonner GOP-Geschäftsführer Florian Engel und der Leiterin für die Öffentlichkeitsarbeit Sabrina Sagorny das Programm für die neue Spielzeit 2023 vorgestellt. „Wir freuen uns im Jahr 2023 hier in Bonn die Bandbreite, die das Varieté uns bietet, auf ganz wunderbare Weise voll bespielen zu können. Es wird magisch, beeindruckend und wahnsinnig mitreißend“, so Wawer. Weiterlesen

Neues Theaterfestival für junge Regie startet im Mai

Mainz (dpa/lrs) – Junge Regisseurinnen und Regisseure stehen diesen Mai im Fokus eines neuen Theaterfestivals am Staatstheater Mainz. Beim «Plug&Play Festival für junge Regie» sollen vor allem auswärtige Produktionen als Gastspiel zu sehen sein, wie das Haus am Montag mitteilte. Während der Pandemiejahre sei es für junge Regisseure schwierig gewesen, mit ihrer Arbeit sichtbar zu werden. Diese soll vom 18. bis 21. Mai Aufmerksamkeit erfahren. Weiterlesen

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