Weitere Waffenruhe im Sudan vereinbart

Khartum (dpa) – Die rivalisierenden Militärblöcke im Sudan haben sich gestern auf eine Verlängerung der Waffenruhe um weitere 72 Stunden geeinigt. Das teilten die an der Vermittlung beteiligten Länder USA und Saudi-Arabien mit. Trotzdem kam es Augenzeugenberichten zufolge weiter zu Kämpfen. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, wollen heute in Wunstorf bei Hannover die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Empfang nehmen, die mehr als 700 Menschen aus dem nordostafrikanischen Land ausgeflogen haben.

Im Sudan kämpft de-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe des Militärs seit dem 15. April gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo. Dieser ist Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Die beiden Generäle hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen. Experten hatten gewarnt, dass der Machtkampf auch weitere regionale Konflikte erneut befeuern könnte. Weiterlesen

Deutsche Sudan-Evakuierung durch London verzögert?

London/Berlin (dpa) – Das britische Verteidigungsministerium hat Vorwürfe zurückgewiesen, die deutsche Evakuierungsmission im Sudan durch eigenwilliges Vorgehen verzögert zu haben. Die BBC hatte zuvor unter Berufung auf hochrangige Quellen in der deutschen Politik berichtet, das britische Militär sei am Wochenende ohne Zustimmung der sudanesischen Armee auf dem Flugfeld nahe der Hauptstadt Khartum gelandet. Das habe die Gastgeber so verärgert, dass sie den Zugang zunächst gesperrt hätten, so der Bericht. Dadurch sei ein halber Tag verloren gegangen. Weiterlesen

Ärzte ohne Grenzen plant Ausweitung der Hilfe für den Sudan

Khartum (dpa) – Angesichts der anhaltenden Gewalt im Sudan plant die Organisation Ärzte ohne Grenzen eine Ausweitung der Hilfe. Notfallteams stünden bereit, in das umkämpfte Land am Horn Afrikas zu reisen, teilte die Organisation mit. Man stehe in engem Kontakt mit Krankenhäusern sowie sudanesischen Gesundheitsbehörden.

Trotz einer Waffenruhe kam es auch in der Nacht in Teilen des Landes erneut zu Gefechten. Bei den Kämpfen, die vor knapp zwei Wochen begannen, kamen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 460 Menschen ums Leben, fast 4100 wurden verletzt. Die wahre Zahl der Opfer dürfte aber deutlich höher liegen. Weiterlesen

Bundeswehr beendet Evakuierung aus dem Sudan

Berlin/Karthum (dpa) – Die Bundeswehr hat ihre Evakuierungsflüge aus dem umkämpften Sudan vorerst beendet. Ein Sprecher teilte am Mittwoch mit, man habe in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 700 Menschen aus dem Land evakuiert, in dem es seit rund zehn Tagen Kämpfe zwischen dem regulären Militär und paramilitärischen Einheiten gibt.

Zuletzt seien 120 Personen nach Jordanien ausgeflogen worden, ihre Weiterreise nach Deutschland werde vorbereitet, hieß es vom Einsatzführungskommando am Dienstagabend. Die beiden Konfliktparteien missachteten mit ihren Angriffen den Schutz von Zivilisten, kritisierte der deutsche UN-Vermittler Volker Perthes bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

Für die Evakuierungsmission der Bundeswehr waren zeitweise etwa 1000 Soldaten tätig, nun beginnt die Rückabwicklung des Einsatzes. Soldaten und Material werden rücktransportiert, so dass der Einsatz formal noch nicht abgeschlossen ist. Im Sudan verbliebene Deutsche sollen bei Bedarf in den nächsten Tagen von internationalen Partnern bei deren Flügen mitgenommen werden. Der Anteil Deutscher an den letzten Bundeswehrflügen war nur noch gering. Unter den mehr als 700 von der Luftwaffe Evakuierten waren laut Bundeswehr 197 Deutsche. Insgesamt wurden bislang mehr als 200 Deutsche ausgeflogen, einige wenige auch von den Streitkräften anderer Staaten. Weiterlesen

Hoffnung auf Waffenruhe im Sudan – UN-Sicherheitsrat berät

Khartum (dpa) – Im von tagelangen Kämpfen erschütterten Sudan ist um Mitternacht eine Waffenruhe zwischen den beiden Konfliktparteien in Kraft getreten. Berichte über größere Gefechte gab es in der Nacht zu Dienstag zunächst nicht, aufgrund jüngster Erfahrungen herrschte jedoch Skepsis, ob die Feuerpause wirklich hält. Der UN-Sicherheitsrat will in einer Dringlichkeitssitzung erneut über die Lage im Sudan beraten – Diplomatenkreisen zufolge wahrscheinlich in öffentlicher Runde am Abend gegen 21:00 Uhr (MESZ).

US-Außenminister Antony Blinken hatte gestern darüber informiert, dass sich die sudanesischen Streitkräfte und die mit ihnen rivalisierenden paramilitärischen Einheiten (Rapid Support Forces, RSF) darauf geeinigt hätten, ab Mitternacht für 72 Stunden eine landesweite Waffenruhe einzuhalten. Die RSF bestätigten die Feuerpause und kündigten die Einrichtung humanitärer Korridore an, um Zivilisten Zugang zu ärztlicher Versorgung und Schutzzonen zu ermöglichen sowie die Evakuierung ausländischer Diplomaten zu unterstützen. Weiterlesen

Bundeswehr hat 311 Menschen aus dem Sudan ausgeflogen

Berlin (dpa) – Die Bundeswehr hat mit dem Evakuierungseinsatz im Sudan bisher 311 Menschen aus dem von Kämpfen erschütterten Land ausgeflogen. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Montag auf Twitter mit.

Unter den Evakuierten sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mehr als die Hälfte Deutsche. Die Evakuierungsflüge sollen fortgesetzt werden, solange es die Sicherheitslage zulässt. Die Bundeswehr hat dazu auf einem Flugplatz bei Khartum einen militärisch gesicherten Operationspunkt eingerichtet, um deutsche Staatsangehörige und Bürger anderer Staaten auszufliegen. Weiterlesen

Bundeswehr bereitet Evakuierungseinsatz aus dem Sudan vor

Berlin (dpa) – Die Bundeswehr trifft Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan. «Die Bundeswehr bereitet Möglichkeiten zur Rückführung deutscher Staatsbürger und weiterer zu schützender Personen aus dem Sudan vor», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Dabei steht der Schutz unserer Staatsbürger im Sudan im Vordergrund», sagte er.

Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte der Bundeswehr nannte er nicht. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage in der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum zu gefährlich für einen solchen Einsatz war. Weiterlesen

Kein Ende der Kämpfe im Sudan in Sicht

Khartum (dpa) – In der sudanesischen Hauptstadt Khartum gehen die Kämpfe laut Medienberichten trotz der beginnenden Feierlichkeiten zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan weiter. Die mit den sudanesischen Streitkräften rivalisierenden paramilitärischen Einheiten (Rapid Support Forces) hatten zuvor erneut einer Waffenruhe ab Freitagmorgen (6.00 Uhr MESZ) zugestimmt.

«Der Waffenstillstand fällt mit dem gesegneten Eid al-Fitr zusammen, um humanitäre Korridore für die Evakuierung der Bürger zu öffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Familien zu besuchen», hieß es in einer Mitteilung der Gruppe auf Twitter. Eine Bestätigung der Waffenruhe durch das sudanesische Militär blieb jedoch zunächst aus. Weiterlesen

Kämpfe gehen weiter – Lage für Deutsche im Sudan ungewiss

Khartum (dpa) – Die heftigen Gefechte im Sudan zwischen Streitkräften des Landes und einer paramilitärischen Truppe dauern an. Über den Mittwoch hinweg gingen die Kämpfe in der Hauptstadt Khartum weiter, wie Augenzeugen auf Twitter schrieben.

Auch am späten Abend war in der Hauptstadt Artilleriebeschuss zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Zuvor hatte sich erneut die Hoffnung auf eine Waffenruhe zerschlagen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben mittlerweile mindestens 296 Menschen, mehr als 3000 wurden verletzt.

Seit Samstag kämpfen im Sudan die zwei mächtigsten Generäle des Landes und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen Rapid Support Forces (RSF). Weiterlesen

Mitarbeiter der EU-Kommission im Sudan angeschossen

Brüssel (dpa) – In dem von einem gewaltsamen Machtkampf erschütterten Sudan ist ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) in der Hauptstadt Khartum. Er ist Belgier und arbeitet seit 2019 dort in dieser Funktion.

Angaben zu den Umständen des Vorfalls und zur Schwere der Verletzung machte die Sprecherin aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wollte auch nichts zu seinem aktuellen Aufenthaltsort sagen. Weiterlesen

Sudan bleibt umkämpft – weitere Feuerpause gescheitert

Khartum (dpa) – Im Sudan ist ein Ende der Gewalt nach wie vor nicht in Sicht. Am Dienstagabend zerschlugen sich vorerst Hoffnungen auf eine mögliche Waffenruhe, die zuvor laut Vertretern beider Seiten für den Abend angesetzt worden war. Die Kämpfe in Khartum seien ohne Unterbrechung weitergegangen, berichtete eine dpa-Reporterin vor Ort.

Auch Medienberichten und Augenzeugen auf Twitter zufolge waren Explosionen und Schüsse zu hören. Es war die dritte gescheiterte Feuerpause seit Beginn der Gefechte am Samstag. Seitdem kamen laut Vereinten Nationen 270 Menschen ums Leben, 2600 wurden verletzt.

In dem seit Jahren politisch instabilen Sudan kämpfen seit Samstag die zwei mächtigsten Generäle und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen RSF. Weiterlesen

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