Über 366.000 Kriegsflüchtlinge aus Ukraine in Deutschland

Berlin (dpa) – Acht Wochen nach Beginn des russischen Angriffs erreichen immer noch jeden Tag mehr als 2000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Deutschland.

Wie das Bundesinnenministerium bei Twitter mitteilte, hat die Bundespolizei seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar die Ankunft von 366.304 Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland festgestellt. Bei den Geflüchteten handelt es sich hauptsächlich um Frauen, Kinder und alte Menschen.

Die genaue Zahl der Menschen aus der Ukraine, die hierzulande Zuflucht gesucht haben, ist jedoch derzeit nicht bekannt, denn in der Regel gibt es keine stationären Kontrollen an den EU-Binnengrenzen und Ukrainer können für 90 Tage ohne Visum einreisen. Auch über eine mögliche Weiterreise in ein anderes EU-Land oder eine Rückkehr von nach Deutschland geflüchteten Menschen in die Ukraine liegen keine verlässlichen Daten vor. Weiterlesen

US-Verteidigungsminister lädt zu Ukraine-Treffen in Ramstein

Washington (dpa) – US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will in der kommenden Woche auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz mit Kollegen aus mehreren Ländern zum Krieg in der Ukraine beraten. Das Treffen solle am kommenden Dienstag stattfinden, kündigte Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstag an. Kirby nannte keine Details zur Teilnehmerliste. Es würden aber nicht nur Nato-Staaten eingeladen, sagte er. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Russische Truppen stoßen in der Ukraine weiter vor, die befürchtete Großoffensive könnte jedoch erst noch bevorstehen. In der Nacht zum Donnerstag gab es aus mehreren ukrainischen Städten Meldungen über russischen Beschuss.

Entlang der gesamten Front in den Gebieten Donezk, Luhansk und Charkiw griffen die Russen zwar seit Dienstag an, sagte der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, in einem Radio-Interview. Es handele sich aber wahrscheinlich erst um «Probeangriffe». Weiterlesen

Russische Cybertruppen können westliche Sanktionen aushebeln

Internet
Von Christoph Dernbach, dpa

Berlin (dpa) – Beim Angriff Russlands auf die Ukraine hat der Kreml bislang nur begrenzt Cyberattacken eingesetzt.

Doch das könnte sich bald ändern. Ziel wären unter Umständen aber Einrichtungen im Westen, um die finanziellen Schäden durch die verhängten Sanktionen auszugleichen. Zumindest warnen Experten eindringlich davor, dass Hacker im Auftrag Russland versuchen werden, mit Cyberangriffen die Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen zumindest teilweise auszugleichen.

Die russischen Cybertruppen seien beispielsweise in der Lage, Geld über Finanzmarktmanipulationen zu besorgen, sagte Sandro Gaycken, Gründer des Digital Society Institute an der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin der Deutschen Presse-Agentur. «Denkbar ist auch, dass sie mit kriminellen Ransomware-Gangs zusammenarbeiten, um von attackierten Firmen im Westen Lösegelder zu erpressen.»

Warnungen aus den USA

Zuvor hatten bereits mehrere US-Experten davor gewarnt, dass der Kreml die Sanktionen mit gezielten Cyberangriffen beantworten werde. US-Präsident Joe Biden verwies auf «sich entwickelnden Erkenntnisse», «dass die russische Regierung Optionen für potenzielle Cyberangriffe prüft». Er rief Unternehmen und Organisationen dazu auf, sich sofort um die Verstärkung der Cyber-Verteidigung zu kümmern.

Russland werde subversive Maßnahmen ergreifen, um an frisches Geld zu kommen, sagte Gaycken. «Sie sind in der Lage, den Börsenhandel zu manipulieren, man kann Wetten auf sinkende Aktienkurse kriminell beeinflussen.» Auch bei Firmenzusammenschlüssen und Übernahmen seien kriminelle Machenschaften möglich. Dazu könnten auch Tarnfirmen der russischen Oligarchen verwendet werden. «Wenn Russland schnell sehr viel Geld braucht, wonach es derzeit aussieht, dann kann dies in massiven manipulativen Angriffen auf die Weltwirtschaft münden. Für den Westen heißt das, dass die Abwehrkräfte gesteigert werden müssen, wenn wir uns nicht und total beklauen lassen wollen.»

«Hackbacks»: Angriff als Verteidigung

Der Berliner Sicherheits-Experte wies darauf hin, dass für die Erpressungsangriffe Kryptowährungen eine wichtige Rolle spielen. Sie würden eingesetzt, um Werte zu übertragen, wenn beispielsweise Gelder versteckt werden sollen. «Man kann aber gleichzeitig auf der Blockchain die einzelnen Schritte gut nachvollziehen.» Dafür benötige man aber Spezialisten, die das machen könnten. «Die paar Leute, die es in diesem Bereich gibt, werden eher von den Banken abgeworben.»

Gaycken forderte, sich nicht nur auf die reine Abwehr zu beschränken: «Etliche Banken haben gute Erfahrungen damit gemacht, Angriffe auf ihre Infrastruktur mit gezielten “Hackbacks” zu beantworten. Diese Fälle haben gezeigt, dass man solche Gegenangriffe sehr präzise führen kann, ohne einen größeren Kollateralschaden zu erleiden.» Auch im Bereich Krypto könnte man die Angreifer mit «Hackbacks» massiv stören. «Man könnte die sogenannten Wallets, also die Kryptokonten, ausspüren und einfrieren. Das ist technisch alles möglich. Das wird aber alles nicht gemacht, auch weil wir uns da politisch und rechtlich im Weg stehen.»

Identifizierung schwierig bis unmöglich

Sicherheitsexperte Rüdiger Trost vom Cyberabwehr-Spezialisten WithSecure warnte dagegen vor «Hackbacks»: Es sei ganz grundsätzlich schwierig oder gar unmöglich, den Aggressor einer Hackerattacke zweifelsfrei zu identifizieren. «Cyberkriminelle versuchen ja bereits heute erfolgreich, falsche Spuren zu legen. Wie will man da sicherstellen, dass man den Aggressor zurück hackt – und nicht aus Versehen einen Unbeteiligten angreift? Das ist eine große Gefahr.»

Trost erklärte, es sei durchaus denkbar, dass Russland jetzt versuche, seine Cyberkapazitäten auszubauen. «Aber auch in Russland wachsen IT-Fachkräfte nicht auf den Bäumen. Und gerade jetzt deutet ja vieles darauf hin, dass die junge Bildungselite Russland zusehends den Rücken kehrt und auswandert. Das schwächt natürlich die IT-Fähigkeiten eines Landes insgesamt.»

Probleme bei Cyberabwehr: Beschaffung und Besoldung 

Gaycken sagte, es gebe zwei große Probleme bei der Cyberabwehr in den westlichen Ländern: Beschaffung und Besoldung. Der Einkauf von Technologien, die man für die Cyberabwehr benötige, dauere in Deutschland durchschnittlich 18 bis 36 Monate. In diesem Zeitraum seien aber die ins Auge gefassten Lösungen schon wieder veraltet. «Man kann die Offensiv-Technologien gar nicht vernünftig einkaufen mit dem aktuellen Beschaffungsmechanismen.»

Und für die Benutzung dieser Technologien, die Anpassung auf das Angriffsziel und das Ausliefern der Software benötige man im Tagesbetrieb auch gut ausgebildete Experten. «Die werden aber auch von der IT-Industrie ganz dringend benötigt. Große Silicon-Valley-Konzerne zahlen Jahresgehälter von anfangs 300.000 Euro bis zu 1,2 Millionen Euro für gute Hacker.»

Die Behörden bezahlten aber nur einen Bruchteil davon nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Entweder müsse der Staat seine Besoldungsstruktur ändern oder stärker mit externen Firmen arbeiten.

 

 

 

 

Diese Waffen hat Deutschland an die Ukraine geliefert

Berlin (dpa) – Die Ukraine hat seit Kriegsbeginn von Deutschland gut 2500 Luftabwehrraketen, 900 Panzerfäuste mit 3000 Schuss Munition, 100 Maschinengewehre und 15 Bunkerfäuste mit 50 Raketen erhalten.

Hinzu kommen 100.000 Handgranaten, 2000 Minen, rund 5300 Sprengladungen sowie mehr als 16 Millionen Schuss Munition verschiedener Kaliber für Handfeuerwaffen vom Sturmgewehr bis zum schweren Maschinengewehr, wie die Deutsche Presse-Agentur aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr. Nicht enthalten in der Liste sind schwere Waffen wie Panzer oder Artillerie. Weiterlesen

100.000 Handgranaten und mehr für die Ukraine

Berlin (dpa) – Die Ukraine hat seit Kriegsbeginn von Deutschland gut 2500 Luftabwehrraketen, 900 Panzerfäuste mit 3000 Schuss Munition, 100 Maschinengewehre und 15 Bunkerfäuste mit 50 Raketen erhalten.

Hinzu kommen 100.000 Handgranaten, 2000 Minen, rund 5300 Sprengladungen sowie mehr als 16 Millionen Schuss Munition verschiedener Kaliber für Handfeuerwaffen vom Sturmgewehr bis zum schweren Maschinengewehr, wie die dpa aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr. Nicht enthalten in der Liste sind schwere Waffen wie Panzer oder Artillerie. Weiterlesen

Faeser will politisch Verfolgte aus Russland besser schützen

Berlin (dpa) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser will sich stärker für politisch Verfolgte aus Russland einsetzen.

«Wir wollen alles dafür tun, damit diese Menschen, die Putins verbrecherischen Krieg ablehnen, in Deutschland sicher sind», sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Besorgt» zeigte sich Faeser, die Zahl von Asylbewerbern aus Russland seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine nicht stark gestiegen ist. Weiterlesen

Baerbock sichert Baltenstaaten Beistand zu

Riga (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock hat den baltischen Staaten vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine Beistand gegen eine mögliche Bedrohung durch Moskau zugesichert.

Die Nato werde ihr Bündnisgebiet verteidigen und «jeden Winkel gemeinsam schützen», sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit den lettischen Außenminister Edgars Rinkevics in der Hauptstadt Riga. Als Nato-Verbündete könnten sich Lettland, Estland und Litauen «zu 100 Prozent auf Deutschland verlassen». Die Beistandsverpflichtung der Nato gelte ohne Wenn und Aber, ebenso die europäische Beistandsklausel. Weiterlesen

Machtdemonstration: Russland testet Interkontinentalrakete

Moskau/Washington (dpa) – Inmitten des Ukraine-Krieges und großer internationaler Spannungen hat Russland mit einem Raketentest für Aufsehen gesorgt. Der russische Präsident Wladimir Putin ließ eine neue ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat (Nato-Codename: SS-X-30 Satan 2) testen.

Er nutzte den Raketenstart für drohende Worte gegen Gegner Moskaus. Das Verteidigungsministerium in Washington betonte, Russland habe die USA vorab über den Test informiert. Diese Starts seien Routine. Pentagon-Kreise beklagten sich jedoch über Putins Rhetorik. Weiterlesen

Baerbock kritisiert Energiepolitik der Merkel-Regierung

Riga (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock hat ungewöhnlich scharfe Kritik an der deutschen Energiepolitik gegenüber Russland unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geübt.

Das Festhalten an der von den Mittel- und Osteuropäern lange kritisierten deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 sei fatal gewesen, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in der lettischen Hauptstadt Riga. «Statt Nord Stream hätte es einen Baltic Stream auf Grundlage von sauberer Energie geben können und eigentlich geben müssen», fügte Baerbock hinzu. «Das waren klar und deutlich Fehler», die die neue Bundesregierung korrigiert habe. Weiterlesen

Waffen für die Ukraine – Was bietet Scholz an?

Fragen und Antworten
Von Michael Fischer und Carsten Hoffmann, dpa 

Berlin (dpa) – Es sollte eigentlich ein Befreiungsschlag werden. Tagelang hatte sich der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz aufgebaut, das weitere Vorgehen beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine zu erklären. Ab Dienstagabend war es so weit.

In einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz beantwortete Scholz die Frage, ob die Ukraine nun schwere Waffen aus der Nato erhalten soll mit einem «Ja, aber». Die ukrainischen Streitkräfte sollen sie bekommen, aber nicht direkt aus Deutschland. Waffenlieferungen über Bande also. Weiterlesen

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