Polizei stellt 250 Tonnen illegale Böller sicher

Enschede (dpa) – Deutsche und niederländische Polizisten haben nach eigenen Angaben schätzungsweise rund 250 Tonnen Feuerwerk sichergestellt. Die gefährlichen Böller lagerten in einer Bunkeranlage in der deutschen Grenzregion bei Enschede und waren für den illegalen Verkauf an Privatleute bestimmt, wie die Polizeidirektion Osnabrück und die niederländische Polizei mitteilten. Zwei Menschen wurden demnach festgenommen. Weiterlesen

Prozessbeginn wegen versuchten Mordes an Ex-Frau

Hamburg (dpa) – In einem Prozess wegen versuchten Mordes und Vergewaltigung hat der Angeklagte vor dem Hamburger Landgericht zunächst geschwiegen. Ihr Mandant werde zunächst keine Angaben machen, sagte dessen Verteidigerin am Dienstag, es sei jedoch eine längere Einlassung geplant. Dann werde sich der 29-Jährige auch ausführlich zu seinem Leben äußern. Am ersten Prozesstag wurden zunächst die Anklage verlesen und mehrere Notrufe vom Tatmorgen vorgespielt. Weiterlesen

Kaili legt im Korruptionsskandal Teilgeständnis ab

Brüssel (dpa) – Die verhaftete ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments Eva Kaili hat im EU-Korruptionsskandal Medienberichten zufolge ein Teilgeständnis abgelegt. Wie die Tageszeitungen<<Le Soir>> und << La Repubblica>> am Dienstag unter Berufung auf Ermittlungsdokumente berichteten, gab die 44 Jahre alte Griechin unter anderem zu, ihren Vater vor ihrer Festnahme angewiesen zu haben, große Mengen Bargeld zu verstecken.

«Sie sagt aus, dass sie in der Vergangenheit von den Aktivitäten ihres Ehemanns mit Herrn Panzeri wusste und dass Koffer mit Geld durch ihre Wohnung geschleust wurden», wird der Untersuchungsrichter zudem aus den Dokumenten zitiert. Weiterlesen

EU-Korruptionsskandal: Gericht erlaubt Auslieferung

Brescia (dpa) – Im Korruptionsskandal um das Europaparlament wird die Ehefrau des verhafteten Italieners Antonio Panzeri nach Belgien ausgeliefert. Ein Gericht in der norditalienischen Stadt Brescia gab ihrer Auslieferung statt, wie mehrere italienische Medien am späten Montagabend berichteten.

Gegen die Frau liegt ein europäischer Haftbefehl vor. Die Strafverfolgung legt ihr Korruption, Geldwäsche und die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zur Last. Bislang saß sie zusammen mit ihrer Tochter im Hausarrest, über deren Auslieferung das Gericht am Dienstag entscheiden will. Weiterlesen

Razzien wegen illegaler Feuerwerkskörper in Grenzregion

Osnabrück (dpa) – Mit Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Niederlanden ist die Polizei seit dem frühen Dienstagmorgen gegen den Handel mit illegalen Feuerwerkskörpern vorgegangen. In den Niederlanden habe es zwei Festnahmen gegeben, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Osnabrück der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei ein großes Aufgebot von Polizisten der Bundesländer und der Niederlande im Einsatz. Durchsucht würden mehrere Objekte in der Grenzregion. Angaben zu beschlagnahmten Feuerwerkskörpern machte die Polizei zunächst nicht. Weiterlesen

Polizei fahndet nach Tankstellenräuber im Saarland

Saarbrücken (dpa/lrs) – Nach einem Tankstellenraub im Saarland fahndet die Polizei mit Aufnahmen einer Überwachungskamera öffentlich nach dem unbekannten Täter. Dies teilten die Ermittler am Montag mit. Der maskierte Mann habe bei dem Raub in Kleinblittersdorf Ende November die beiden Mitarbeiterinnen der Tankstelle mit einer Handfeuerwaffe bedroht und gefesselt. Anschließend habe er Bargeld und Zigaretten erbeutet und sei mit einem Auto geflüchtet.

Trierer Stadtvorstand will Bischof-Stein-Platz umbenennen

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Stadtvorstand hat sich am Montag für eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes am Trierer Dom ausgesprochen. Zudem sollten dem früherer Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden, teilte die Stadt am Montag mit. Grund sei eine kürzlich vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit von Stein, die schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den damaligen Bischof erhärtet hat. Weiterlesen

Harvey Weinstein in drei Punkten schuldig gesprochen

Von Barbara Munker, dpa

Los Angeles (dpa) – Harvey Weinstein sitzt seit 2020 bereits eine langjährige Haft wegen Sexualstraftaten ab – jetzt kommen weitere Jahre hinter Gitter dazu: zwölf Geschworene in Kalifornien haben den ehemaligen Hollywood-Mogul in drei Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, schuldig gesprochen. Nach mehr als 40-stündigen Beratungen über zehn Tage hinweg gab die Jury am Montag (Ortszeit) im Gericht in Los Angeles das Urteil bekannt.

Doch es war keine totale Niederlage für den 70-jährigen Weinstein. In einem Fall wurde er freigesprochen, in drei weiteren Anklagepunkten konnten sich die acht Männern und vier Frauen nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen. Für diese drei Vorwürfe, darunter Vergewaltigung und erzwungener Oralverkehr, stellte die Richterin ein sogenanntes Fehlverfahren («Mistrial») fest.

Bis zu 24 Jahre Haft möglich

Im Falle eines Schuldspruchs in allen Anklagepunkten drohten Weinstein über 60 Jahre Haft. Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft sind nun immerhin noch bis zu 24 Jahre Haft möglich. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Weinstein, im grauen Anzug, habe den Kopf nach unten gesenkt, als das erste Schuldurteil verlesen wurde, berichteten im Gericht anwesende Journalisten. Das seit Oktober laufende Verfahren drehte sich um sieben Anklagepunkte, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe. Die Vorwürfe stammten von vier Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Die meisten Übergriffe sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben.

Klägerinnen sagten teils unter Tränen aus

Teils unter Tränen und mit drastischen Details hatten die Klägerinnen die angeblichen Übergriffe von Weinstein beschrieben. Nach Darstellung von Weinsteins Verteidigern waren sexuelle Handlungen einvernehmlich oder einige der vorgebrachten Vorwürfe von den Frauen frei erfunden. Weinsteins Anwälten zufolge hätten die Klägerinnen mit dem einflussreichen Filmproduzenten Sex gehabt, um in Hollywood weiterzukommen.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten als «degenerierten Vergewaltiger» dargestellt, der seine Macht dazu benutzt habe, Frauen nachzustellen und wie ein Raubtier zu handeln.

Unter den Klägerinnen war unter anderem Jennifer Siebel, die jetzige Ehefrau des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom. Als angehende Schauspielerin und Produzentin habe sie 2005 mit Weinstein über berufliche Projekte sprechen wollen, sei aber dabei in einem Hotelzimmer von ihm vergewaltigt worden, sagte sie im Zeugenstand aus. In den beiden Anklagepunkten, die Siebel betrafen, konnte die Jury kein einstimmiges Urteil fällen.

Dies sei «enttäuschend» gewesen, sagte Siebels Anwältin Elizabeth Fegan in einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Doch die Tapferkeit und den Mut, den die Frauen im Zeugenstand bewiesen hätten, werde dadurch nicht geschmälert. Dank ihrer «heroischen Taten» werde Weinstein nun wahrscheinlich den Rest seines Lebens hinter Gitter – «wo er hingehört» – verbringen, schrieb Fegan.

Die drei Schuldsprüche betrafen ein als Jane Doe 1 umschriebenes Model, das im Zeugenstand erklärt hatte, sie sei im Februar 2013 für ein Filmfestival aus Rom nach Hollywood gereist. Weinstein sei unter dem Vorwand, reden zu wollen, in ihr Hotelzimmer gekommen. Er habe sie dort zum Oralverkehr gezwungen und vergewaltigt, sagte sie unter Tränen aus.

Sprecher: «Harvey ist natürlich von dem Urteil enttäuscht»

«Harvey ist natürlich von dem Urteil enttäuscht», sagte Weinstein-Sprecher Juda Engelmayer in einer Mitteilung. Sie glaubten aber, dass der Fall von Jane Doe 1 in einem Berufungsverfahren anzufechten sei. Weinstein sei entschlossen, weiter juristisch vorzugehen.

Mit dem Verfahren in Kalifornien stand Weinstein ein weiteres Mal wegen sexueller Übergriffe vor Gericht. Ein Prozess in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung endete 2020 mit einem Schuldspruch in zwei von fünf Anklagepunkten und einer Haftstrafe von 23 Jahren. Das Verfahren in New York markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte, doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

Weinsteins Anwaltsteam hat kürzlich Berufung gegen dieses Urteil eingelegt. Eine Entscheidung darüber könnte 2023 fallen. Doch mit dem neuerlichen Schuldspruch dürfte der einst mächtige Hollywood-Mogul, der mit seiner Firma Erfolgsfilme wie «Der englische Patient», «Pulp Fiction», «Good Will Hunting» oder «Gangs of New York» produzierte, seine Hoffnungen auf eine baldige Freilassung aufgeben.

Film «She Said» handelt von Enthüllungen

Vor fünf Jahren, im Oktober 2017, hatten die Schauspielerin Ashley Judd und andere Frauen erstmals in einem investigativen «New York Times»-Artikel öffentlich ausgepackt. Weitere Frauen warfen dann in einem Bericht der Zeitschrift «The New Yorker» Weinstein sexuelle Übergriffe vor. Der neue Film «She Said» der deutschen Regisseurin Maria Schrader dreht sich um ebendiese Enthüllung des Weinstein-Skandals durch zwei Journalistinnen der «New York Times».

Weltweit sahen Betroffene eigene Erlebnisse in denen der mutmaßlichen Weinstein-Opfer wieder. Unter dem Schlagwort «Me too» («Ich auch») fanden sie öffentlich Gehör – mit Folgen für weitere einflussreiche Leute, die angeprangert, gefeuert oder angeklagt wurden. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

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Freude über Rückkehr der Juwelen und einige Fragen

Dresden (dpa) – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Rückkehr des Großteils der aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Juwelen auf den hohen Fahndungsdruck zurückgeführt. Das aus dem unmöglich scheinenden Diebstahl ein ganz normales Verbrechen krimineller Clans geworden sei, habe etwas damit zu tun, dass «Polizei und Justiz absolut professionell, ruhig und präzise gearbeitet haben», sagte Kretschmer am Montag im Landtag. «Der Erfolg vom Wochenende ist nur durch diesen unglaublichen Fahndungsdruck und die harte juristische Auseinandersetzung erfolgt.»

Kretschmer dankte auch der Chefin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, und ihren Kollegen. «Was mussten diese Leute sich an dummen, bösartigen Unterstellungen und Beschimpfungen in den vergangenen Jahren gefallen lassen», sagte er. Es gebe bei den Staatlichen Kunstsammlungen tolle Leute: «Ich bin froh darüber, dass wir mit der Generaldirektorin eine Persönlichkeit haben, die international geschätzt ist und die uns hier in diesem Land weiterbringt.» Weiterlesen

Füchse statt Hunde – gehäutete Kadaver aus Sieg untersucht

Scheuerfeld (dpa/lrs) – Bei den in der Sieg gefundenen gehäuteten Tierkadavern handelt es sich um Füchse. Dies haben Untersuchungen ergeben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Zuerst war davon ausgegangen worden, dass es sich um tote Hunde handelt. Die mittelgroßen Kadaver hatte eine Spaziergängerin in der vergangenen Woche in Scheuerfeld im Kreis Altenkirchen unterhalb einer Fußgängerbrücke in dem Fluss entdeckt. Die beiden Tiere seien erschossen und anschließend gehäutet worden, teilte die Polizei am Montag weiter mit. Sie ermittelt nun wegen des Verdachts der Jagdwilderei.

100.000 Geldwäsche-Verdachtsmeldungen liegengeblieben

Berlin (dpa) – Bei der deutschen Anti-Geldwäsche-Einheit FIU sind nach Angaben aus dem Finanzministerium rund 100.000 Verdachtsmeldungen unbearbeitet liegengeblieben. Die Fälle hätten sich über Monate mehr und mehr angestaut, hieß es am Montag aus dem Haus von Minister Christian Lindner (FDP). Grund dafür sei unter anderem eine Gesetzesänderung, durch die es neue Berichtspflichten und insgesamt deutlich mehr Meldungen gegeben habe. Weiterlesen

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