Weihnachtseinkauf mit Impfnachweis: Kassen klingeln seltener

Mainz (dpa/lrs) – Die Mainzer Weihnachtsbändchen als Beleg für den Status geimpft oder genesen könnten landesweit Schule machen. «Jede Stadt hätte die Möglichkeit, dies einzuführen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Rheinland-Pfalz, Thomas Scherer, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. In Kaiserslautern und einigen anderen Städten werde dies bereits beraten. In der Landeshauptstadt gelten die farbigen Armbändchen, die für den Weihnachtsmarkt eingeführt worden sind, auch in den Geschäften als Nachweis für die 2G-Regel. Weiterlesen

Corona-Impfung für jüngere Kinder in Spanien und Portugal

Madrid (dpa) – In Spanien und Portugal haben die zuständigen Behörden die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen gegen Covid-19 genehmigt. Das teilten am Dienstag die Gesundheitsministerien in Madrid und Lissabon mit.

Damit können beide Länder ihre im europäischen Vergleich sehr guten Impfquoten weiter erhöhen. Die europäische Arzneimittelbehörde Ema hatte Ende November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren in Europa gegeben. Weiterlesen

Heil will verlängertes Kurzarbeitergeld erhöhen

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine Aufstockung des bis Ende März verlängerten Kurzarbeitergelds in der Corona-Pandemie ermöglichen.

Einen entsprechenden Änderungsantrag wollen die Ampel-Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP mit dem Gesetz zur Corona-Impfprävention auf den Weg bringen, wie es am Dienstag aus dem Arbeitsministerium hieß. Die «Rheinische Post» berichtete zuerst darüber. Weiterlesen

Warnung vor Hass und Gewalt bei den Corona-Protesten

Radikalisierung
Von Corinna Schwanhold, Stefan Hantzschmann und Verena Schmitt-Roschmann, dpa

Berlin/Dresden (dpa) – Vom künftigen Kanzler Olaf Scholz kommt eine klare Ansage an Gegner der Corona-Maßnahmen: Agressivem Verhalten würden sich Demokraten entschieden entgegenstellen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag.

Schon am Vorabend stoppte die Polizei in Sachsen unzulässige Demonstrationen, in Thüringen und Sachsen-Anhalt mehren sich Forderungen nach einer härteren Gangart. Doch befürchten Experten eher noch Zulauf für die Proteste und eine Radikalisierung – auch wegen der möglichen Impfpflicht.

Auch die AfD plant eigene Aktionen. Die Parteispitze diskutierte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag, ob man dem Unmut der Impfgegner auch auf der Straße eine Plattform bieten solle. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus. Geplant sind regionale Veranstaltungen, teils auch mit Spitzenfunktionären der Bundespartei. Weiterlesen

Warenhauskonzern Galeria beantragt weitere Staatshilfen

Frankfurt/Main (dpa) – Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat weitere Staatshilfen beantragt, um die Corona-Krise bewältigen zu können.

Galeria-Finanzvorstand Guido Mager sagte in einem am Dienstag veröffentlichen Gespräch mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», der Antrag auf weitere Millionen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung sei am Wochenende gestellt worden. «Wir erwarten eine wohlwollende Entscheidung noch in diesem Kalenderjahr»

Wie viel Geld der Handelsriese am Ende benötigen wird, steht nach Aussagen von Mager noch nicht fest. «Die aktuellen Pandemieszenarien reichen bis zu einem Betrag von 220 Millionen Euro. Hoffentlich brauchen wir diese Summe nicht», sagte er. Alles hänge davon ab, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten weitergehe.

Der Warenhauskonzern gehört zum Firmenimperium des österreichischen Immobilienmilliardärs René Benko. Galeria hatte bereits Anfang dieses Jahres ein Darlehen über 460 Millionen Euro vom WSF erhalten, um die Liquidität in der Pandemie zu sichern.

Rückgang durch Corona-Zahlen

Galeria sei danach auf eine sehr guten Weg gewesen und habe sogar im ersten Halbjahr 2500 neue Mitarbeiter eingestellt, sagte Mager.Aber die hohen Infektionszahlen, 3G im Nahverkehr, 2G im Einzelhandel, die Absage von Weihnachtsmärkten und verkaufsoffenen Sonntagen hätten dann zu einem starken Rückgang der Besucherzahlen in den Innenstädte geführt.

«Das kommt einem Quasi-Lockdown mitten im Weihnachtsgeschäft gleich», sagte er. Der Konzern rechne nun im Dezember mit einem Umsatzrückgang um 40 Prozent. Galeria habe aufgrund dieser neuerlichen Pandemiefolgen den Wirtschaftsstabilisierungsfonds um ein ergänzendes, verzinstes Darlehen gebeten. Diese Möglichkeit dazu sei schon im ersten Vertrag im Falle weiterer Pandemiewellen vorgesehen gewesen.

Galeria sei mit rund 17.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen – 20.000 mit Tochtergesellschaften – ein großer Arbeitgeber, betonte der Manager. Und das Unternehmen sei «systemrelevant für die deutschen Innenstädte». Mager sagte: «Wenn Warenhäuser schließen, schlägt das voll auf die Innenstädte durch – besonders auf mittlere und kleine»

 

 

 

Erste Corona-Impfpflicht in Deutschland auf dem Weg

Berlin (dpa) – Die Ampel-Parteien haben im Bundestag ihre Pläne zur Einführung einer ersten Corona-Impfpflicht in Deutschland verteidigt.

Bei der sogenannten einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken oder Pflegeheimen, die ab März greifen soll, gehe es um eine Güterabwägung, sagte die SPD-Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar.

Hilfsbedürftige Menschen etwa in Pflegeheimen könnten sich nicht aussuchen, von wem sie behandelt würden. Eine hohe Impfquote in diesen Einrichtungen sei unabdingbar. Die anderen Parteien im Bundestag kritisierten die Corona-Politik der Ampel. Unterdessen sinken die Ansteckungszahlen zwar. Sie liegen aber weiter auf einem hohen Niveau und sind zudem mit Unsicherheiten behaftet.

Schärfere Maßnahmen in Hotspots

Der Bundestag debattierte am Dienstag in erster Lesung über die Pläne von SPD, Grünen und FDP. Neben der Einführung der Impfpflicht für bestimmte Beschäftigte sehen diese auch eine Ausweitung der Impfberechtigung auf Zahnärztinnen und Zahnärzte oder Apotheker vor. Darüber hinaus bekommen die Länder, wie gefordert, mehr Möglichkeiten in Hotspots auch schärfere Corona-Maßnahmen zu ergreifen, etwa Restaurantschließungen. Die entsprechenden erneuten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes sollen noch am Freitag von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstag mit 432,2 an (Vortag 441,9, Vorwoche 452,2). Gemeldet wurden 36.059 Neuansteckungen binnen eines Tages. Vor einer Woche waren es 45.753. Bei den Zahlen gibt es aber Unsicherheiten. Anfang des Monats hatte es vom Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes geheißen, dass zumindest in einzelnen Regionen Gesundheitsämter mit der Meldung von Fällen nicht mehr hinterherkämen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 399 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 388 Todesfälle.

Die Gesundheitspolitikerinnen der Grünen und der FDP, Maria Klein-Schmeink und Christine Aschenberg-Dugnus argumentierten am Dienstag mit Blick auf die geplante einrichtungsbezogene Impfpflicht ebenfalls mit dem Schutz besonders gefährdeter Menschen, die in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen behandelt und betreut werden. Alle, die dort arbeiteten, müssten geimpft sein, sagte Aschenberg-Dugnus. «Denn Ausbrüche in diesen Bereichen haben und hatten katastrophale Folgen, deswegen müssen sie verhindert werden»

Von Union und AfD kam scharfe Kritik. Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Stracke sagte, das Vorgehen der Ampel-Parteien sei keine effiziente Pandemiebekämpfung. «Sie versuchen Lücken zu schließen, die Sie selber aufreißen» AfD-Fraktionschefin Alice Weidel warf SPD, Grünen und FDP Wahlbetrug vor. «Die Impfpflicht für Pflegekräfte (…) ist ein Schlag ins Gesicht dieser Menschen». Das Gesetz sei eine «unerhörte Grenzüberschreitung».

Die Pläne im Einzelnen

Die Impfpflicht soll ab 15. März für Beschäftigte etwa in Kliniken, Pflegeheimen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reha-Kliniken, Geburtshäusern oder auch bei Rettungsdiensten gelten. Sie müssen dann einen Nachweis vorlegen, dass sie vollständig geimpft oder genesen sind oder ein Attest, dass sie nicht geimpft werden können. Passiert das nicht, muss der Arbeitgeber das Gesundheitsamt informieren. Das kann ein Betretungsverbot für die Arbeitsstelle aussprechen. Laut Gesetzesbegründung entfällt auch die Lohnzahlungspflicht des Arbeitgebers.

Mitimpfen dürfen sollen künftig befristet auch Apotheker, Tier- und Zahnärzte bei Menschen ab zwölf Jahren. Bis es soweit ist, dürften allerdings noch einige Wochen vergehen. Zunächst sind Schulungen geplant, für die bis Jahresende noch Musterkonzepte entwickelt werden sollen. Geschult werden soll für Aufklärungs- und Impfberatungsgespräche und auch für das Verhalten in Notfällen, falls direkt nach der Impfung eine akute allergische Reaktion auftritt.

Gesetzesänderung soll nachsteuern

Einige Bundesländer hatten die Ampel-Parteien für ihre Corona-Politik der vergangenen Wochen kritisiert und bemängelt, dass ihnen Instrumente zur Pandemiebekämpfung aus der Hand genommen würden. Mit der erneuten Änderung des Infektionsschutzgesetzes wird nun noch einmal nachgesteuert: Die Länder sollen, wenn ihre Landesparlamente das beschließen, künftig auch wieder Restaurants oder Kultureinrichtungen schließen dürfen. Weiterhin nicht im größeren Stil geschlossen werden dürfen Schulen, Geschäfte oder Fitnessstudios. Ausgangsbeschränkungen sollen ausgeschlossen sein, genauso wie Verbote von Reisen, Hotelübernachtungen oder Gottesdiensten.

Einzelne Länder hatten kurz vor dem Auslaufen der «epidemische Lage von nationaler Tragweite» am 25. November noch auf dieser alten Rechtsgrundlage umfassendere härtere Maßnahmen beschlossen. Diese dürfen bisher bis 15. Dezember in Kraft bleiben. Laut dem neuen Gesetzentwurf soll diese Frist bis 15. Februar verlängert werden.

 

 

 

 

«Wir lieben Impfen»: Wirtschaft startet Online-Offensive

Corona
Von Erich Reimann, dpa 

Berlin (dpa) – Der Onlinehändler Otto wirbt: «Impfen … find ich gut». Nespresso fragt: «Impfen. What else?», und der Süßwarenhersteller Katjes jubiliert «Impfen jes jes jes».

Mehr als 150 bekannte Unternehmen und Marken haben am Dienstag in Deutschland eine großangelegte Social-Media-Kampagne gestartet, um angesichts der hohen Corona-Inzidenzzahlen zum Impfen aufzurufen.

Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lobte die Initiative der Mitteilung zufolge als ein «herausragendes Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und Eigeninitiative». Weiterlesen

Schweizer Regierung aktiviert die Armee für Corona-Einsatz

Bern (dpa) – Die Schweizer Regierung hat den Einsatz der Armee in Krankenhäusern, in Impfzentren oder für den Transport von Covid-19-Patienten genehmigt. Kantone können nun Unterstützung anfordern, wenn ihre eigenen Mittel nicht ausreichen, wie die Regierung in Bern bekanntgab.

Es sei nicht auszuschließen, dass die Kantone wegen der hohen Fallzahlen und der Lage in den Krankenhäusern an ihre Grenzen stoßen. 2500 Armeeangehörige stünden zur Verfügung. Es ist die dritte Mobilisierung von Armeeangehörigen in der Corona-Pandemie nach Einsätzen im Frühjahr und im Herbst 2020. Weiterlesen

Krankenhaus in Alzey unter Druck: 60 Mitarbeiter erkrankt

Alzey (dpa/lrs) – Ein hoher Krankenstand von beinahe 60 Pflegekräften macht dem DRK-Krankenhauses in Alzey schwer zu schaffen. Der Ausfall könne aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels nicht kurzfristig ausgeglichen werden, sagte der kaufmännische Direktor der Klinik, Michael Nordhoff. Die Folgen seien gravierend. So mussten so gut wie alle Operationssäle geschlossen werden. «Weil wir momentan zu wenig Leute haben, können wir nur Notoperationen und dringliche Eingriffe in einem OP-Saal vornehmen», sagte der 58 Jahre alte Direktor. Weiterlesen

Parlament ermöglicht Regierung neue Corona-Schutzmaßnahmen

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Landtag hat den Handlungsspielraum der Regierung für Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erweitert. In einer Sondersitzung stimmte das Parlament am Dienstag mit den Stimmen aller Fraktionen bis auf die AfD für einen entsprechenden Antrag der Ampel-Regierung. Nach dem neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes ist ein solcher Beschluss des Landesparlaments erforderlich. Ministerpräsidentin Malu Dreyer kündigte bereits an, Clubs und Diskotheken wegen der hohen Infektionsgefahr vorübergehend schließen zu wollen. Für die Betreiber gebe es eine Unterstützung durch Betriebshilfen. Weiterlesen

Dreyer: Vorkehrungen für weitere Corona-Maßnahmen treffen

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat den Landtag aufgerufen, Vorkehrungen für weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu beschließen. «Wir wollen für den Fall handlungsfähig sein», wenn eine Verschärfung notwendig werden sollte, sagte sie am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags. Als Beispiel für derartige Schritte nannte sie die Schließung von Clubs und Diskotheken. Aber auch weitere Beschränkungen bei Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen seien denkbar. Weiterlesen

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