Pakistan fehlen Mittel zur Flutbewältigung

Islamabad (dpa) – Die Flutkatastrophe in Pakistan könnte sich negativ auf die Anpassung Pakistans an den Klimawandel auswirken. Wie die Regierung am Donnerstag mitteilte, müsse das Land zur Bewältigung der Fluten auf Mittel zurückgreifen, die Katastrophen dieser Art eigentlich verhindern sollten.

Die pakistanische Klimaschutzministerin Sherry Rehman wandte sich deswegen am Donnerstag an die internationale Weltgemeinschaft. «Es gibt eine große Lücke zwischen dem, was gebraucht wird und dem, was wir erhalten. Wir bitten die Welt dringend, ihre Bemühungen zu verstärken.» Weiterlesen

Einer der heftigsten Hurrikans: Meterhohe Fluten in Florida

«Ian»
Von Julia Naue, Christiane Jacke, Andrej Sokolow und Denise Sternberg, dpa

Cape Coral (dpa) – Hurrikan «Ian» ist mit heftigen Winden, Regen und Sturmfluten auf die Westküste des US-Bundesstaates Florida getroffen. Mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde lag «Ian» am Mittwochnachmittag (Ortszeit) dabei nur knapp unterhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikan-Kategorie. Auf seinem Weg ins Landesinnere Floridas schwächte sich der Sturm dann ab.

In der Nacht zum Donnerstag erreichte er Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde. Meteorologen stuften den Hurrikan damit zunächst auf die niedrigste Stärke eins von fünf herab. Weiterlesen

Hurrikan «Ian» gewinnt an Stärke

Miami (dpa) – DDer Hurrikan «Ian» gewinnt an Stärke und nimmt Kurs auf Kuba und den US-Bundesstaat Florida. Der Wirbelsturm erreichte nach Angaben des US-Hurrikanzentrums am Montagabend (Ortszeit) eine Stärke der Kategorie 2 von 5.

Bis Dienstag werden auf Kuba «lebensbedrohliche Sturmfluten, Orkanböen, Sturzfluten und mögliche Erdrutsche» erwartet. Der Hurrikan soll dann möglicherweise mit Stärke 4 weiter in Richtung Westküste Floridas ziehen. Dort warnen die Meteorologen ab dem Mittwoch vor Sturmfluten – das Risiko sei zwischen den Städten Fort Myers und Tampa am größten. Es werden ab dem späten Dienstagabend (Ortszeit) Winde in Orkanstärke erwartet. Weiterlesen

Südlicher Schneeferner verliert Status als Gletscher

Klimawandel
Von Sabine Dobel, dpa

Garmisch-Partenkirchen (dpa) – Der heiße Sommer hat es weiter beschleunigt: Die Gletscher Deutschlands schwinden, viel schneller als von Wissenschaftlern noch vor kurzem erwartet. Nun verliert der Südliche Schneeferner seinen Status als Gletscher, wie die Bayerische Akademie der Wissenschaften am Montag mitteilte.

«Aufgrund der geringen Eisdicke kann auch keine Eisbewegung mehr erwartet werden, so dass der Südliche Schneeferner nicht länger als eigenständiger Gletscher betrachtet wird.» Nun gibt es in Deutschland nur noch vier Gletscher – die ebenfalls vom Abschmelzen bedroht sind.

 «Es passiert schneller als wir dachten»

Neue Georadar-Messungen von Mitte September zeigten das große Ausmaß des Verlustes am Südlichen Schneeferner, teilten die Forscher mit. Er ist demnach nur noch halb so groß wie vor vier Jahren, hat massiv an Dicke eingebüßt – und fließt wohl nicht mehr. In ein, zwei Jahren, so die Prognose, dürfte er ganz verschwunden sein.

Gletscher sind große Massen hauptsächlich aus Schnee, Firn und Eis, die meist von Bergen langsam in Richtung Tal strömen. Nur sich wenigstens in wesentlichen Teilen eigenständig bewegende Massen werden als Gletscher bezeichnet. Die meisten der heute existierenden Gletscher entstanden während der letzten Eiszeit vor etwa 15 000 Jahren.

Ein extremes Abschmelzen gerade in diesem Jahr beobachteten Glaziologen auch in anderen Teilen der Alpen. Nach Daten der Universität Innsbruck hat etwa der sieben Quadratkilometer große Hintereisferner im Ötztal, einer der größten Gletscher Österreichs, dieses Jahr fünf Prozent seines Volumens verloren.

Wissenschaftler sehen als Ursache den Klimawandel und warnen seit langem vor den Folgen. Die Lage am Südlichen Schneeferner sei nicht überraschend, aber «für alle, die sich damit beschäftigen», sei es dennoch eine schlechte Nachricht, sagte der Glaziologe Olaf Eisen vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. «Es passiert schneller als wir dachten. Vielleicht wacht der Rest der Republik jetzt auf und versteht, auf welchem Weg wir hinsichtlich der Klimakrise gerade sind – und welche Auswirkungen das in Deutschland haben wird.»

Saharastaub ist eine Ursache des Abschmelzens

Erst im vergangenen Jahr hatte ein Expertengremium seine Prognose für die den Gletschern verbleibende Zeit von zuvor 30 auf nur noch rund 10 Jahre zurückgenommen – selbst das scheint nun überholt. Neben der extremen Hitze des Sommers spielte in diesem Jahr der Saharastaub im März eine Rolle, der sich als rötliche Schicht auf den Schnee legte. Der dunklere Staub absorbierte mehr Energie, das Eis darunter taute stärker.

Die Dicke des Eises am Südlichen Schneeferner nahm laut Bayerischer Akademie der Wissenschaften in weiten Bereichen weiter deutlich ab und erreicht an den meisten Stellen nicht einmal mehr zwei Meter. Selbst an der tiefsten Stelle sei das Eis inzwischen weniger als sechs Meter dick, im Vergleich zu etwa zehn Metern 2018. «Daraus lässt sich schließen, dass das verbleibende Eis innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahre vollständig abschmelzen wird», urteilen die Wissenschaftler. Zugleich habe sich die Gletscherfläche seit 2018 auf weniger als einen Hektar halbiert.

Nun gelten die verbliebenden Eismassen nicht mehr als Gletscher. Als Konsequenz würden die Vermessungen eingestellt, die erstmals 1892 stattfanden und seit der Mitte des 20. Jahrhunderts regelmäßig wiederholt wurden, hieß es.

Auch das Eis der anderen vier Gletscher in Deutschland – Nördlicher Schneeferner und Höllentalferner an der Zugspitze sowie Blaueis und Watzmanngletscher in Berchtesgadener Alpen – war in diesem Sommer weiter geschmolzen.

Seit der Kaltzeit Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich das Eis immer weiter zurückgezogen. Damals waren Südlicher und Nördlicher Schneeferner sowie Höllentalferner an der Zugspitze ein großer Gletscher namens Plattachferner, wie Inga Beck, Sprecherin der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus erläuterte. Er soll zeitweise eine Ausdehnung von etwa 300 Hektar gehabt haben. Zum Vergleich: Der Höllentalferner, der sich bisher recht gut hielt, hatte 2018 noch 16,7 Hektar – etwa die Hälfte des Oktoberfest-Geländes.

 

 

Hunderttausende in Puerto Rico weiter ohne Strom

San Juan (dpa) – Eine Woche nach dem Durchzug des Hurrikans «Fiona» in Puerto Rico ist bei Hunderttausenden Menschen die Stromversorgung noch nicht wieder hergestellt worden. Rund 44 Prozent der Anschlüsse hatten am Sonntag weiterhin keinen Strom, wie aus einem Tweet des Stromanbieters Luma Energy hervorging.

Nach Angaben der Wasserbehörde AAA war bei 19 Prozent der Anschlüsse die Wasserversorgung noch nicht wieder hergestellt. Manche Menschen seien noch von der Außenwelt abgeschnitten, sagte der Chef des Katastrophenschutzes, Nino Correa, in einem Facebook-Video. Weiterlesen

«Wasser hat meine Träume weggespült»

Überschwemmungen in Pakistan
Von Qamar Zaman und Nabila Lalee, dpa

Islamabad (dpa) – Es war nach Mitternacht, als Ahmad Aleem Khan von einem ungewöhnlichen Donnern aus dem Schlaf gerissen wurde. Wasser, das von den Bergen herabstürzte, schlug gegen die Wände seines Hauses im malerischen Swat-Tal, eigentlich ein beliebtes Touristenziel im Nordwesten Pakistans.

Der 62-Jährige konnte nur noch dabei zusehen, wie sein Haus am Morgen des 26. August unter den Wassermassen zusammenstürzte. «Ich habe alles verloren», sagte Khan der Deutschen Presse-Agentur (dpa), während er auf die Ruinen blickt, die einst das Zuhause seiner Familie waren. Weiterlesen

Pakistan kämpft weiter mit Rekordfluten

Islamabad (dpa) – Aufgrund der anhaltenden Flutkatastrophe kämpft Pakistan weiter damit, das Überlaufen des größten Süßwassersees in dem Land zu verhindern. Das meldeten Behörden am Dienstag.

Nach Angaben der Provinzregierung wurden 100.000 Menschen aus der Umgebung des Manchar-Sees in der Provinz Sindh vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. Die eingesetzten Kräfte hätten den Damm bereits an drei Stellen gebrochen, um das Wasserlevel auf kontrollierte Weise zu senken. Das Wasser steige jedoch weiter an. «Tausende Menschen sind vor dem See in Gefahr», so ein Sprecher der Provinzregierung. Weiterlesen

Unternehmen der G7-Länder weit weg von Pariser Klimazielen

London (dpa) – In keinem einzigen der industriestarken G7-Staaten tut die Wirtschaft einer aktuellen Auswertung zufolge bislang genug, um das Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Mit den derzeitigen Maßnahmen und den aktuellen Zielen der Unternehmen würde sich die Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um rund 2,7 Grad erwärmen, wie eine systematische Auswertung der Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) mit Sitz in London zeigt.

Dies hätte Klimaforschern zufolge katastrophale Folgen und würde Teile der Erde unbewohnbar machen. Die Weltgemeinschaft hat sich im Abkommen von Paris darauf geeinigt, die Erderhitzung bei 1,5 Grad stoppen zu wollen. Neben der Wirtschaft spielen dabei unter anderem auch der Verkehr und der Gebäudesektor eine wichtige Rolle. Weiterlesen

Extreme Hitze im US-Westen: Über 50 Grad erwartet

Klimakrise
Von Barbara Munker, dpa

Los Angeles (dpa) – Mit extremer Sommerhitze hält der September in Kalifornien Einzug. Seit Tagen warnen die Behörden vor möglichen Rekordtemperaturen, die bis Mitte kommender Woche über 40 Millionen Menschen in dem Westküstenstaat und benachbarten Regionen drohen. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hatte bereits am Mittwoch vorsorglich den Notstand ausgerufen, um auf diese Weise Hilfsmaßnahmen und Ressourcen bereitzustellen. Schon an dem Tag waren in Burbank 44 Grad Celsius gemessen worden – ein Rekord für die Tageshöchsttemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1939 für diesen Standort nördlich von Los Angeles.

Für das kalifornische Death Valley, das für seine unglaubliche Hitze berüchtigt ist, wurden für das Wochenende Temperaturen von über 50 Grad Celsius vorhergesagt. Das «Tal des Todes» hat auch den Weltrekord für den heißesten Platz der Erde inne. Am 10. Juli 1913 wurden dort 134 Grad Fahrenheit (56,7 Grad Celsius) registriert, teilt der Death Valley Nationalpark auf seiner Webseite mit. Weiterlesen

Baerbock in Marokko: Neustart der Beziehungen angestrebt

Rabat (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will die Beziehungen zu Marokko nach einer monatelangen diplomatischen Krise auf eine neue Grundlage stellen. «Viele neue Kooperationsideen wurden entwickelt, viele gute Projekte der Vergangenheit auf neue Füße gestellt», sagte sie nach ihrer Ankunft in der marokkanischen Hauptstadt Rabat, wo sie heute Außenminister Nasser Bourita treffen will. Mit einer gemeinsamen Erklärung wollen beide Seiten ein neues Kapitel in den bilateralen Beziehungen aufschlagen.

Der Streit um die Westsahara, eine dünn besiedelte Wüstenregion an der nordafrikanischen Atlantikküste, hatte die Beziehungen im vergangenen Jahr in eine tiefe Krise gestürzt. Auf dem Höhepunkt zog Marokko im Mai seine Botschafterin für mehrere Monate aus Berlin ab. Marokko warf Deutschland vor, sich feindselig zu verhalten. Das Auswärtige Amt wies die Anschuldigungen zurück. Weiterlesen

Erwärmung in Arktis fast viermal schneller als weltweit

Helsinki (dpa) – Die Erderwärmung im Zuge der Klimakrise ist in der Arktis nach Angaben finnischer Forscher deutlich schneller vorangeschritten als bislang angenommen. Einer neuen Studie von Wissenschaftlern des Finnischen Meteorologischen Instituts in Helsinki zufolge hat sich die arktische Region in den vergangenen 43 Jahren fast viermal so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt.

Auf regionaler Ebene seien manche Gebiete im Arktischen Ozean gar bis zu sieben Mal so schnell wie der Gesamtplanet wärmer geworden, schreiben sie im Journal «Communications Earth & Environment». Klimamodelle hätten die sogenannte polare Verstärkung bisher unterschätzt, erklärte der Erstautor Mika Rantanen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen