Umweltorganisationen gründen eigenes «grünes» Finanzlabel

Brüssel (dpa) – Nach der umstrittenen EU-Einstufung von Gas- und Atomkraftwerken als klimafreundliche Geldanlagen gründen Umweltorganisationen ein eigenes «grünes» Finanzlabel.

Damit können Banken, Investoren und Versicherer nachsehen, ob ihre Investitionen basierend auf wissenschaftlichen Kriterien klimafreundlich sind, wie aus einer Mitteilung von mehrerer Organisationen wie dem WWF, Ecos und dem europäischen Verbraucherverband Beuc am Mittwoch hervorgeht. Weiterlesen

Ellen DeGeneres filmt Überschwemmung in Kalifornien

Montecito (dpa) – US-Moderatorin Ellen DeGeneres hat auf Twitter die Überschwemmungen durch anhaltende Winterstürme im US-Staat Kalifornien dokumentiert. Ihr Wohnort Montecito werde evakuiert, berichtete die 64-Jährige in einem Video von Montag (Ortszeit). «Da wir auf höher gelegenem Gebiet wohnen, wurden wir gebeten, uns zu Hause in Sicherheit zu bringen. Bitte bleibt alle in Sicherheit», schrieb sie dazu.

In dem Selfie-Video ist DeGeneres neben einem schlammigen Fluss zu sehen, der über die Ufer tritt. Dieses Gewässer neben ihrem Grundstück sei eigentlich ein Bach, der sonst nie schnell fließe, sagte die Moderatorin. Nun stehe das Wasser bereits drei Meter hoch. «Wir müssen netter zu Mutter Natur sein, denn Mutter Natur ist nicht glücklich über uns.» Weiterlesen

Klimakonferenz: Kein Abschied von Öl und Gas in Sicht

Ägypten
Von Larissa Schwedes, Johannes Sadek, Martina Herzog und Torsten Holtz, dpa

Scharm el Scheich (dpa) – Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten rückt eine Einigung in Reichweite. Der zähe Streit über Ausgleichszahlungen für arme Länder, die besonders unter der Klimakrise leiden, wurde beigelegt. Eingerichtet werden soll ein neuer Finanztopf, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen erfuhr. Die Zahlungen sollen helfen, fatale Folgen der Erderwärmung wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme, aber auch den steigenden Meeresspiegel oder Wüstenbildung abzufedern.

Am Abend lag den Unterhändlern aus rund 200 Staaten auch ein offizieller Entwurf für eine Abschlusserklärung vor. In dem elfseitigen Papier der ägyptischen Konferenzleitung wird von allen Ländern ein schrittweiser Kohleausstieg gefordert. Nicht aufgegriffen wird aber weiter die Forderung etlicher Staaten und Klimaaktivisten, auch den Abschied von Öl und Gas festzuschreiben. Weiterlesen

Klimagipfel ringt um Durchbruch

COP27
Von Larissa Schwedes, Johannes Sadek, Martina Herzog und Torsten Holtz, dpa

Scharm el Scheich (dpa) – Die Nerven liegen blank und hinter verschlossenen Türen wird um jedes einzelne Wort gefeilscht – die Nachspielzeit auf der Weltklimakonferenz hat begonnen.

Die Verhandler aus rund 200 Staaten ringen um eine Einigung bei der Finanzierung von Klimaschäden in ärmeren Staaten. «Es wird ein intensiver Tag, wahrscheinlich auch eine intensive Nacht», sagte am Freitag Außenministerin Annalena Baerbock voraus, die für Deutschland als Chef-Verhandlerin in die ägyptische Wüste nach Scharm el Scheich gereist ist. Weiterlesen

Klimawandel ist Hauptbedrohung für Welterbestätten

Delphi (dpa) – Bei einer Konferenz zur 50-Jahr-Feier der Unesco-Welterbekonvention haben sich Fachleute im griechischen Delphi mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die schützenswerten Stätten beschäftigt. Der Klimawandel sei zur Bedrohung Nummer eins für natürliche Welterbestätten wie Korallenriffe und Gletscher geworden, teilte die Organisation mit. Bis zum Jahr 2100 könnte die Hälfte von ihnen verschwunden sein.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis verwies bei der Eröffnung der Veranstaltung auf die verheerenden Brände, die in Griechenland zunehmend auch Weltkulturerbe wie etwa das antike Olympia bedrohten. Weiterlesen

Wärmster Oktober in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen

London (dpa) – Nach dem wärmsten Sommer hat Europa in diesem Jahr auch den wärmsten je gemessenen Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Dienstag mit.

Demnach lagen die Temperaturen im Mittel beinahe zwei Grad über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Im Westen des Kontinents wurden Tagesrekorde erreicht. Auf nationaler Ebene wurde in Österreich, der Schweiz und Frankreich bisher kein so warmer Oktober gemessen, das galt auch für große Teilen Italiens und Spaniens. Weiterlesen

Klimaforscher: In keinem Bereich auf Kurs für 1,5-Grad-Ziel

New York (dpa) – Vor der Weltklimakonferenz in Ägypten haben Forscherinnen und Forscher ein ernüchterndes Bild zum Fortschritt im Kampf gegen die Erderhitzung gezeichnet. Mehrere Klima-Initiativen untersuchten anhand von 40 Indikatoren für unterschiedliche Bereiche dahingehend, wie weit die Menschheit vom Erreichen des 1,5-Grad-Ziels der Pariser Klimakonferenz entfernt ist – bei keinem von ihnen ist die Entwicklung demnach bislang schnell genug.

«Die harte Wahrheit ist, dass keiner der 40 von uns bewerteten Indikatoren auf dem Weg zu den Zielen für 2030 ist», sagte Wissenschaftlerin Kelly Levin am Donnerstag. Auch im Vergleich mit dem vergangenen Jahr habe sich die Lage nicht verbessert: «Leider haben sich die Trends auf breiter Front verschlechtert, mit Ausnahme eines Indikators für die Fleischproduktion bei Wiederkäuern.» Weiterlesen

Lauterbach wirbt für Fleischverzicht und Radfahren

Berlin (dpa) – Wenige Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz in Ägypten haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Klimaforscher und Ärztevertreter eine beschleunigte Abkehr von fossilen Brennstoffen gefordert und auf Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel hingewiesen. «Klimapolitik ist immer auch Gesundheitspolitik», sagte Lauterbach am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin.

Auf dem Podium saßen auch der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström, und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann. Die Experten sprachen von direkten und indirekten Einflüssen der Klimaveränderungen auf die Gesundheit wie Hitze und extreme Wetterereignisse, Allergien, Ernterückgänge durch Trockenheit, Hunger und soziale Konflikte sowie eine mögliche Begünstigung der Entstehung von Pandemien. Weiterlesen

Energiekrise bremst Klimaschutz

Berlin (dpa) – Die Energiepreiskrise als Folge des Ukraine-Krieges lässt in den G20-Staaten die Subventionen für fossile Energien stark steigen und bremst damit den Klimaschutz.

Trotz Fortschritten bei erneuerbaren Energien und Energieeffizienz drohe sich die Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) «in die falsche Richtung zu bewegen», warnte Germanwatch bei der Vorlage des Jahresberichts von Climate Transparency, an dem die deutsche Umwelt- und Entwicklungsorganisation mitgearbeitet hat. Deutschland bekommt zwar für die Energieeffizienz der Wirtschaft gute Noten, schneidet aber bei Pro-Kopf-Emissionen im Verkehr schlecht ab.

«Wir stecken mitten in einer Krise, die die Grundlagen unserer Gesellschaften bedroht», heißt es in dem Bericht. «Hitzewellen, Dürre, Überschwemmungen und Waldbrände richten Zerstörung an: Jeden Tag sterben Menschen, verlieren andere ihr Zuhause und ihren Lebensunterhalt, werden Ökosysteme zerstört.» Es blieben weniger als zehn Jahre, um die Erderwärmung unter 1,5-Grad zu halten. Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Temperatur unter 2 Grad, besser noch auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die G20-Staaten verantworten 75 Prozent der weltweiten Emissionen. Weiterlesen

Immer mehr Tote nach Überschwemmungen in Afrika

Nairobi (dpa) – Die Zahl der Toten und Verletzten durch Überschwemmungen in Afrika steigt weiter dramatisch an. Am Sonntagabend sagte die nigerianische Ministerin für humanitäre Angelegenheiten, die Zahl der Menschen, die in den vergangenen Wochen in den Fluten ums Leben kamen, sei auf über 600 gestiegen. Rund 2400 Menschen wurden außerdem verletzt, 1,3 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen.

Längst ist auch die Nahrungssicherheit in Nigeria massivgefährdet: 450.000 Hektar Ackerfläche stehen unter Wasser – eine Fläche etwa doppelt so groß wie das Saarland. Entsprechend hat die Regierung vorige Woche die strategische Nahrungsmittelreserve des Landes geöffnet. Weiterlesen

Dutzende Tote nach Sturm «Julia» in Mittel- und Südamerika

Las Tejerías (dpa) – Nach Sturm «Julia» ist die Verwüstung groß. In Mittel- und Südamerika starben offiziellen Angaben zufolge insgesamt mindestens 59 Menschen als Folge von Unwetter und Überschwemmungen. Die Zahl der Toten nach einem Erdrutsch in Venezuela ist auf mindestens 34 gestiegen.

Mehr als 60 weitere Menschen werden vermisst, wie der venezolanische Präsident Nicolás Maduro bei einem Besuch in dem betroffenen Gebiet mitteilte. «Einen Erdrutsch solchen Ausmaßes haben wir in Venezuela seit vielen Jahren nicht erlebt.» Das südamerikanische Land steckt ohnehin in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise.

Der autoritär regierende Maduro verschaffte sich nach offiziellen Angaben selbst einen Eindruck von der Lage in Las Tejerías im Bundesstaat Aragua. Er versprach, bis «zum letzten Geschäft und bis zum letzten Haus» wieder aufzubauen. Mehrere Hundert Wohnhäuser und Geschäfte wurden zerstört oder beschädigt. Weiterlesen

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