Attendorn (dpa) – Im Fall eines jahrelang gefangengehaltenen Mädchens in Attendorn (Sauerland) hat das Jugendamt nach dpa-Informationen im Herbst 2020 erstmals einen mysteriösen Brief erhalten, der auf das heute achtjährige Kind hinwies: Der Text war aus ausgeschnittenen Buchstaben zusammengesetzt und aus Sicht des Mädchens geschrieben. Es folgten weitere anonyme Schreiben, aber erst zwei Jahre später wurde das Kind befreit.
Der zuständige Kreis Olpe hatte vor wenigen Tagen bereits Defizite im Zusammenhang mit dem Fall eingeräumt. Interne Unterlagen der Ermittler verdeutlichen nach dpa-Informationen, was damit gemeint war: So hatte die Krankenkasse dem Jugendamt nach dem ersten Brief auf Anfrage mitgeteilt, dass die Mutter – die mit ihrer Tochter angeblich 2015 nach Italien gezogen war – noch Beiträge in Deutschland zahle. Weitere Recherchen des Jugendamts unter anderem bei Kinderärzten ergaben nichts, weshalb der Brief offenbar ad acta gelegt wurde. Weiterlesen