EZB-Aufseher mahnen Banken trotz stabiler Lage zur Vorsicht

Frankfurt/Main (dpa) – Knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bescheinigt die EZB-Bankenaufsicht den Geldhäusern in der Eurozone eine stabile Lage. Die Banken hätten die Auswirkungen unter anderem dank ihrer starken Eigenkapital- und Liquiditätspositionen und ihrer höheren Rentabilität gut verkraftet, sagte der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank, Andrea Enria.

Die EZB hält die Kapitalanforderungen für die Institute für 2023 insgesamt etwa konstant. Für die Dauer des Krieges rechnet Enria aber mit weiteren Herausforderungen. Weiterlesen

Nackter Mann, fliegende Wolke: Roger Federer als Kunstwerk

Basel (dpa) – Tennis-Maestro Roger Federer ist vom Publikum unbemerkt Teil eines Kunstobjekts gewesen. Eine ihm nachgebildete lebensgroße Figur hing blauweiß wie eine Wolke angemalt in Venedig 2022 unter der Decke einer Kirche. Dass er dem Schweizer Künstler Ugo Rondinone dafür Modell gestanden hatte, enthüllte der 41-Jährige jetzt auf seinen Social-Media-Kanälen. Die Installation umfasste insgesamt sieben nackte Figuren, die der Künstler «fliegende Körperwolken» nannte. Sie war vergangenes Jahr zur gleichen Zeit wie die Biennale in der Lagunenstadt zu sehen. Weiterlesen

Scholz empfängt Italiens ultrarechte Regierungschefin Meloni

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt heute die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zum Antrittsbesuch in Berlin. Zu den wichtigsten Themen dürften die Migration nach Europa und der Krieg in der Ukraine gehören. Meloni wird am Nachmittag mit militärischen Ehren begrüßt. Die Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) ist seit mehr als drei Monaten im Amt.

Scholz dürfte genau hinhören, was Meloni zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sagen hat. Während andere EU-Staaten sowie die USA und Großbritannien über Panzerlieferungen für Kiew debattierten, hielt sich Italien eher raus. Das Parlament in Rom verabschiedete mehrere Hilfspakete mit Waffenlieferungen. Über eine mögliche Lieferung des italienischen Kampfpanzers Ariete ging es nicht. Weiterlesen

Eurozone-Inflation schwächt sich dritten Monat in Folge ab

Luxemburg (dpa) – Die Inflation in der Eurozone hat sich zu Beginn des Jahres weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Experten hatten eine Rate von 8,9 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Preise im Januar um 0,4 Prozent. Weiterlesen

Banken im Euroraum verschärfen Kreditbedingungen

Frankfurt/Main (dpa) – Die Banken in der Eurozone haben ihre Bedingungen für die Kreditvergabe erheblich verschärft. Wie die Europäische Zentralbank am Dienstag unter Bezug auf eine eigene Umfrage mitteilte, fiel die Straffung bei Unternehmenskrediten so stark wie seit der Euro-Schuldenkrise 2011 nicht mehr aus. Die Bedingungen für Verbraucher- und Baukredite wurden ebenfalls deutlich strenger. Weiterlesen

Papst Franziskus zu Pilgerreise nach Afrika aufgebrochen

Rom/Kinshasa (dpa) – Papst Franziskus ist zu seiner Pilgerreise nach Zentral- und Ostafrika aufgebrochen. Die Maschine des Pontifex hob am Dienstagmorgen von Rom in Richtung Kinshasa ab, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. In der Millionenmetropole verbringt Franziskus den ersten Teil der Reise, am Freitag fliegt er dann weiter nach Juba, der Hauptstadt des Südsudans. Das Oberhaupt der Katholiken will in den beiden christlich geprägten Staaten für Frieden und ein harmonischeres Miteinander werben. Sowohl der Kongo als auch der Südsudan wurden zuletzt von gewalttätigen Vorfällen erschüttert, sei es aufgrund von Rebellen oder rivalisierenden Clans.

Auf einen Abstecher nach Goma im Osten verzichtet Franziskus. Im vorigen Juli – als die Reise ursprünglich geplant war, wegen der angeschlagenen Gesundheit des 86-Jährigen aber abgesagt wurde – hatte der Papst in der Grenzregion zu Ruanda Opfer von Gewalt treffen wollen. Diesmal aber wollte der Vatikan kein Risiko eingehen und möglichen Attentätern durch größere Menschenansammlungen keine Ziele geben. «Dann werfen sie eine Bombe ins Stadion und töten viele Menschen», sagte Franziskus jüngst in einem Interview. Mit Opfern von Gewalt aus dem Osten trifft sich der Heilige Vater nun in Kinshasa. Weiterlesen

Mafia in Italien: Weitere Verstecke von Boss gefunden

Campobello di Mazara (dpa) – Nach der Festnahme des Mafiabosses Matteo Messina Denaro haben die italienischen Ermittler weitere Verstecke des Cosa-Nostra-Kriminellen gefunden. Die Polizei entdeckte in dieser Woche bei ihrer Suche in dem Ort Campobello di Mazara neben der Wohnung, in der der 60-Jährige bis zur Verhaftung gelebt haben soll, eine weitere Wohnung sowie einen geheimen Raum in einem dritten Gebäude.

In den Räumlichkeiten fanden die Fahnder unter anderem Wertgegenstände wie Schmuck und teure Klamotten. In einer Wohnung hing Medienberichten vom Freitag zufolge ein Poster des von Hollywood-Schauspieler Marlon Brando verkörperten Mafia-Bosses Vito Corleone aus dem Kinofilm «Der Pate». Weiterlesen

Rock aus Rom: Drittes Album von Måneskin

Rom (dpa) – Måneskin scheinen erst mal keine Pause zu brauchen. Nach ihrem grandiosen Erfolg beim Eurovision Song Contest (ESC) 2021 im niederländischen Rotterdam veröffentlichen die Italiener nun ihr insgesamt drittes Studioalbum.

«Rush!» («Eile») heißt die Platte und beschallt die Ohren von Rockfans mit 17 Titeln. Damit wollen die Musiker um Frontmann Damiano David aus Rom wieder die Charts in Italien und international erstürmen.

Das Album enthält viele flotte Rock-Nummern, die mit Sicherheit beim einen oder anderen den Fuß mitwippen lassen. Manche Songs kommen mit viel Druck daher («Kool Kids»), andere haben einen etwas schleppenden Touch («Bla Bla Bla»). Mit dabei ist hier und da auch ein balladenhaftes Stück («Timezone», «If Not For You») – vielleicht als kleine Insel zum Verschnaufen in der Eile. Weiterlesen

Hohe Inflation in Eurozone schwächt sich weiter ab

Luxemburg (dpa) – Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember den zweiten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Eine vorherige Schätzung wurde bestätigt. Im November hatte die Inflationsrate 10,1 Prozent betragen, nachdem im Oktober ein Rekordwert von 10,6 Prozent markiert wurde.

Energiepreise stiegen am stärksten

Die schwankungsärmere Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) stieg dagegen von 5,0 auf 5,2 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Einführung des Euro und zeigt, dass der starke Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft. Ökonomen legen auf die Kernteuerung besonderen Wert, weil sie auf die Kostenweitergabe von den Unternehmen an die Verbraucher schließen lässt. Hieraus können sich Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben, was letztlich in eine inflationsverschärfende Preis-Lohn-Spirale münden kann.

Nach wie vor steigen die Energiepreise am stärksten, wenn auch schwächer als in den Monaten zuvor. Verstärkt hat sich der Preisauftrieb hingegen bei Lebensmitteln, Dienstleistungen und industriell gefertigten Waren.

Was macht die EZB?

Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird nach wie vor klar überschritten. Vor dem Jahreswechsel hatte die Notenbank ihr hohes Zinserhöhungstempo etwas verlangsamt. Zuletzt gab es Spekulationen, dass das Straffungstempo noch weiter gesenkt werden könnte, obwohl zahlreiche Zentralbanker weitere deutliche Erhöhungen in Aussicht gestellt haben. Zugleich gilt jedoch die Maxime, dass die konkrete Linie auf Basis der jeweiligen Datenlage von Sitzung zu Sitzung entschieden werden soll.

Glööckler über Lollobrigida: «Himmel etwas glamouröser»

Kirchheim (dpa/lrs) – Modeschöpfer Harald Glööckler hat die gestorbene italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida als großartige Künstlerin und wundervollen Menschen bezeichnet. «Sie hat unser Leben glamourös gemacht, jetzt ist der Himmel etwas glamouröser», sagte Glööckler am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Lollobrigida habe bis ins hohe Alter eine einzigartige Ausstrahlung besessen. «Mit ihr kam Hollywood. Stars mit dieser Aura gibt es heute nicht mehr.» Lollobrigida starb im Alter von 95 Jahren, wie am Montag bekannt wurde. Weiterlesen

Italienische Film-Ikone Gina Lollobrigida gestorben

Von Manuel Schwarz und Carola Frentzen, dpa

Rom (dpa) – Auf der Leinwand verdrehte sie den Hollywood-Stars reihum den Kopf, auf den roten Teppichen setzte sich Gina Lollobrigida immer gern als große Diva in Szene. In ausgefallenen Abendroben, grell geschminkt und mit schriller Haarpracht war die Italienerin mit dem umständlichen Nachnamen ein Unikum. Auf ein Metier ließ sie sich nie festlegen. Sie war Kino-Ikone, Sexsymbol, Fotojournalistin, Bildhauerin und UN-Botschafterin – und in allem stets selbstständig.

Umso schmerzhafter war es für ein ganzes Land, wie «Lollo» nach einem Familienstreit entmündigt wurde und in den letzten Jahren nur noch um ihre Würde flehte. Nun ist Gina Lollobrigida im Alter von 95 Jahren gestorben – Italien verliert einen seiner großen Stars.

1927 in dem Örtchen Subiaco östlich von Rom geboren, wird Gina schon als Dreijährige in einem Wettbewerb zum schönsten Kleinkind gekürt. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht sie in die Hauptstadt, will Malerei und Bildhauerei studieren und schlägt sich mit Statistenrollen und Kohlezeichnungen von Gästen in den Lokalen durch.

Start mit «Opernrausch»

Zum Film kommt sie zufällig: 1946 wird sie auf der Straße entdeckt und 1947 vom Produzenten Mario Costa für den Film «Opernrausch» engagiert. Nur ihr Name erscheint anfangs selbst den Regisseuren zu schwer – sie wollen den vielversprechenden Jungstar «Diana Lori» nennen. Lollobrigida sträubt sich: «Mein Onkel ist trotz unseres langen Namens ein bekannter Maler geworden.»

Lange gilt die brünette Darstellerin in Anlehnung an einen ihrer Filmtitel als «die schönste Frau der Welt». In den 50er und 60er Jahren macht sie als umgarnter Männerschwarm Furore. Doch hat Gina – eine Koseform des Namens Luigina – stets mehr zu bieten: In mehr als 60 Filmen wirkt sie mit und macht später noch mit der Fotokamera und als Bildhauerin eine zweite und dritte Karriere.

Bereits Anfang der 70er Jahre entscheidet sich «Gina nazionale» zu dem Rollenwechsel vom Film zur Fotografie – mit gutem Grund: «Ich habe es abgelehnt, mich auszuziehen», erklärt sie später. Daraufhin hätten die Filmproduzenten sie links liegen lassen.

Von Pelé bis Dalí

Kein Problem für die selbstbewusste Italienerin, die sich kurzerhand auf ihre andere Passion konzentriert. Sie lichtet Prominente wie Fidel Castro, das brasilianische Fußballidol Pelé, Ronald Reagan, Paul Newman und Salvador Dalí ab. Selbst die deutsche Fußballnationalmannschaft posiert vor ihrer Linse.

In den 1990er Jahren folgt die dritte Karriere. Lollobrigida kehrt quasi zu ihren Anfängen zurück und nimmt Unterricht bei dem bekannten Bildhauer Giacomo Manzù. Später arbeitet sie häufig in ihrem Atelier in Pietrasanta in der Toskana, stellt Skulpturen in Moskau und Sevilla aus. Nebenbei engagiert sie sich für eine bessere Welt, wird zur Unicef- und FAO-Botschafterin.

«Der Glöckner von Notre-Dame»

Zu Gina Lollobrigidas Welterfolgen zählen Filme wie «Fanfan, der Husar» und «Die Schönen der Nacht» sowie «Der Glöckner von Notre-Dame», wo sie an der Seite von «Quasimodo» Anthony Quinn die umschwärmte Esmeralda spielt. Sie dreht an der Seite von Humphrey Bogart, Marcello Mastroianni, Sean Connery, Alec Guinness, Burt Lancaster und Rock Hudson und arbeitet mit Regisseuren wie Howard Hughes und René Clair zusammen.

Einen Oscar, den ihre Landsfrauen Sophia Loren und Anna Magnani bekamen, erhält Lollobrigida jedoch nie. Dafür wird sie in Washington von Präsident Eisenhower empfangen und erhält 1985 aus der Hand des französischen Kulturministers das «Offizierskreuz für Kunst und Wissenschaft».

«Weniger Glück als andere» hat sie nach eigenen Angaben «in Herzensangelegenheiten». 1949 heiratet sie den jugoslawischen Arzt Milko Skofic. Aus der Ehe, die 1971 geschieden wird, geht Sohn Milko Jr. hervor. Anschließend sagt man «Lollo» zahlreiche Affären etwa mit Milliardär Howard Hughes und dem Politiker Henry Kissinger nach.

2006, mit 79 Jahren, macht sie noch einmal Schlagzeilen, als sie den 34 Jahre jüngeren Javier Rigau heiraten will. Doch dazu kommt es nicht – der Spanier stellt sich als Heiratsschwindler heraus.

In ihren letzten Jahren steht erneut ein junger Mann im Fokus, «mein großes Glück», wie Lollobrigida sagt. Offiziell ist er ihr Assistent und wohnt mit seiner Familie bei der Schauspielerin. Sohn Milko behauptet, der Mann habe die Seniorin manipuliert. Deswegen und als Folge des Eklats um den spanischen Betrüger erwirkt der Sohn, dass seiner Mutter ein Finanzvormund vorgesetzt wurde. Lollobrigida und ihr Anwalt meinen, Milko gehe es nur um das Vermögen der Mutter.

«Ich habe das Recht in Frieden zu leben, aber auch in Frieden zu sterben», sagt Lollobrigida 2021 in einem TV-Interview. «In meinem Alter sollte ich eigentlich ein bisschen Frieden haben. Aber den habe ich nicht. Ich bin müde. Man sollte mich in Frieden sterben lassen.»

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