Ziegenherde von Zug erfasst

Rüdesheim (dpa) – Eine Ziegenherde ist bei Rüdesheim am Rhein von einer Regionalbahn erfasst worden. Von den insgesamt 25 Ziegen starben am Mittwochmorgen sechs durch den Zusammenstoß sofort, zwei weitere wurden wegen ihrer schweren Verletzungen später getötet, wie die Polizei mitteilte. Die restlichen Tiere wurden mit dem verständigten Halter eingefangen. Menschen in dem Zug wurden nicht verletzt. Die Ziegen waren aus bisher unbekannten Gründen aus einem Gehege in der Nähe des Bahnhofs Assmannshausen ausgebrochen und in einer Kurve auf die Gleise gelaufen. Nach der Bergung konnte die aus Frankfurt kommende Bahn ihre Fahrt nach Koblenz ohne Schäden fortsetzen.

Söder will Süd-MPK zur Energiesicherheit

München (dpa) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will eine eigene Süd-Ministerpräsidentenkonferenz mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg ins Leben rufen. Ziel soll sein, die Energieversorgung in den südlichen Bundesländern während der Energiekrise sicherzustellen, sagte Söder am Dienstag nach einer Sitzung seines Kabinetts in München. Weiterlesen

Junge nach Sturz aus Fenster gestorben

Gießen (dpa) – Ein fünf Jahre alter Junge ist nach einem Sturz aus dem dritten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses gestorben. Das teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Das Kind war demnach am Sonntagabend im mittelhessischen Gießen aus einem Fenster in den asphaltierten Innenhof gefallen. Der Junge kam mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus, wo er am Montagmittag starb. Weiterlesen

Personalmangel: Infizierte Mitarbeiter dürfen früher wieder arbeiten

Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Trotz Sommer kommt das Universitätsklinikum Frankfurt wegen vieler Corona-Infektionen erneut an seine Grenzen. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, dürfen nun auch positiv getestete Mitarbeiter nach einer Isolationszeit von fünf Tagen und mindestens zweitägiger Symptomfreiheit wieder arbeiten, wie der Ärztliche Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums, Prof. Jürgen Graf, berichtete. Dafür sei allerdings auch ein negativer Antigentest notwendig, den die Mitarbeiter auch selbst machen dürften. Vorher war dies nur mit offiziellem PCR-Test möglich gewesen.

«Anders als erhofft, hat sich die Lage in diesem Sommer nicht entspannt», sagte Graf. Die Zahl der Covid-Patienten sei aktuell auf dem Niveau von März und markiere damit auf den Normalstationen in Hessen den diesjährigen Höchststand. Auch wenn die Abgrenzung schwierig sei, könne man sagen: «Es kommen wieder mehr Patienten wegen und nicht nur mit Corona.» Weiterlesen

Zwei Menschen nach Rockkonzert in Frankfurt ums Leben gekommen

Frankfurt/Main (dpa) – Nach einem Rockkonzert im Frankfurter Fußballstadion sind in der Nacht zum Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Sie befanden sich nach Polizeiangaben auf den Gleisen in der Umgebung des Stadions im Südwesten der Stadt. Der 45-jährige Mann und die 25-jährige Frau seien von einem als Sonderzug eingesetzten Regionalzug erfasst worden, sagte eine Sprecherin der für die Bahn zuständigen Bundespolizei. Weiterlesen

Mann bei Badeunfall im Rhein-Lahn-Kreis ertrunken

Holzappel/Diez (dpa) – Ein Mann ist am Sonntag bei einem Badeunfall im Herthasee bei Holzappel (Rhein-Lahn-Kreis) ertrunken. Er sei am Morgen beim Baden im See aus unbekannter Ursache untergegangen und nicht mehr aufgetaucht, teilte die Polizei in Diez mit. Trotz sofort eingeleiteter Suchmaßnahmen konnte der Mann nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden. Er sei Ende 20 Jahre alt gewesen und stammte aus dem hessischen Rheingau-Taunus-Kreis, hieß es in einer Mitteilung. Die Ermittlungen über die Umstände dauerten an. Weiterlesen

Niedrigwasser zwingt Binnenschiffer zum Verzicht auf Ladung

Andernach/Duisburg (dpa) – Die hochsommerliche Trockenheit beeinträchtigt die Binnenschifffahrt. «Die Reedereien können viele ihrer Schiffe nur noch zur Hälfte befüllen», erklärten die Stadtwerke Andernach als Betreiber des örtlichen Hafens mit Blick auf den Rhein. Im gegenwärtigen Niedrigwasser des Flusses könnten zu schwere Frachtschiffe sonst auf Grund laufen.

«Die Kapazitäten sind also reduziert, aber die Nachfrage ist weiterhin hoch», teilten die Stadtwerke Andernach mit. Der Vorstand der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt in Duisburg, Roberto Spranzi, erläuterte, derzeit komme vieles zusammen. So setze Deutschland in der Gaskrise wieder verstärkt auf Kohlekraftwerke. Weiterlesen

Datenschützer fragt nach Informationen zu Cyberangriff

Mainz (dpa) – Nach einem Cyberangriff auf eine Tochter des hessischen Energieversorgers Entega hat der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann das Unternehmen um Auskunft gebeten. Da die Count & Care GmbH ihre Hauptniederlassung in Mainz habe, habe er ein schriftliches Informationsersuchen gestellt, teilte Kugelmann am Mittwoch mit. Die Frist für Antworten ende am 4. August.

Erst dann könne die Schwere der Datenschutzverletzungen bewertet werden.

Nach bisheriger Kenntnis gelangten die Täter an Daten mehrerer Unternehmen, darunter die Entega und die Mainzer Stadtwerke. In der Nacht vom 10. zum 11. Juli veröffentlichten sie diese wie angedroht im sogenannten Darknet.

Die Daten seien «in einer völlig chaotischen Weise» veröffentlicht worden, erklärte Kugelmann. «Wer die strukturierten Daten haben will, muss dem Erpressungsversuch nachgeben.» Bei Kunden, die eine Einzugsermächtigung erteilt hätten, sei die Kontonummer (IBAN) veröffentlicht worden. Bei Kunden mit Dauerauftrag seien nur die Kundendaten ohne Bankverbindung betroffen. Allein die Entega hatte Ende vergangenen Jahres nahezu 700.000 Kundenverträge.

 

Abfertigungsprobleme führen zu mehr Nachtflügen in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) – Am Frankfurter Flughafen haben die Abfertigungsprobleme zu deutlich mehr Flügen in der eigentlich geschützten Nacht geführt. Immer mehr Starts und Landungen fänden nach 23.00 Uhr statt, klagte die kommunale Fluglärmkommission am Dienstag. Im Mai und Juni habe es mehr einzeln zu genehmigende Verspätungsstarts gegeben als in den Vergleichsmonaten des Vor-Corona-Jahres 2019. Bei den verspäteten Landungen liegen die Monatszahlen seit April über denen aus dem Jahr 2019.

Das hessische Verkehrsministerium berichtet für den Juni von 113 verspäteten Starts und 129 ebensolchen Landungen. Im Mai verletzten 38 Starts und 64 Landungen das Nachtflugverbot am größten deutschen Flughafen. Die Verspätungen werden nur genehmigt, wenn ihre Gründe außerhalb des Einflussbereichs der Fluggesellschaften liegen. Dazu gehörten neben den verzögerten Flugzeug-Umläufen auch zwei starke Gewitter in den Nächten zum 20. Mai und zum 25. Juni, die alleine für 71 verspätete Flugbewegungen sorgten.

Die Kommission unterstützt das Land in der Haltung, die Kriterien des Nachtflugverbots nicht aufzuweichen. Allerdings müssten die Verspätungsflüge schnellstmöglich wieder auf ein Minimum zurückgeführt werden, verlangte der Vizevorsitzende Jan Fischer laut einer Mitteilung. «Nicht nur Lufthansa, auch andere Fluggesellschaften müssen auf die geänderte Ausgangssituation reagieren und ihre Flugpläne in der nächsten Flugplanperiode anpassen.»

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Franco A. zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt

Frankfurt/Main (dpa) – Das Oberlandesgericht Frankfurt hat den Bundeswehroffizier Franco A. unter anderem wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Das Gericht befand den 33-jährigen Deutschen in seinem Urteil vom Freitag in mehreren Anklagepunkten für schuldig – dazu zählen auch waffenrechtliche Verstöße. Zudem bescheinigte das Gericht Franco A. eine völkisch-nationalistische, rechtsextremistische Gesinnung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Franco A. hatte sich als syrischer Flüchtling ausgegeben und ein monatelanges Doppelleben geführt. Als angeblicher Flüchtling hatte er laut Anklage auch Sach- und finanzielle Leistungen erhalten – daher war es auch um einen Betrugsvorwurf gegangen.

«Ein rechtsradikaler Terrorist»

Die Vertreterin der Bundesanwaltschaft hatte im Juni eine Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten gefordert. Franco A. sei «ein rechtsradikaler Terrorist», der Anschläge auf das Leben hochrangiger Politiker oder Personen des öffentlichen Lebens geplant habe, sagte die Anklagevertreterin.

Die Verteidiger forderten hingegen in der vergangenen Woche Freispruch für den wesentlichen Anklagepunkt – der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat – und Geld- oder Bewährungsstrafen für die übrigen Anklagepunkte.

Franco A. war im Februar 2017 auf dem Wiener Flughafen festgenommen worden, als er eine geladene Pistole aus einem Versteck in einer Flughafentoilette holen wollte. Woher die Waffe stammt und was er damit plante, ist noch immer unklar. Nach seiner Festnahme stellte sich zudem heraus, dass er die Identität eines syrischen Flüchtlings angenommen hatte – trotz fehlender Arabischkenntnisse.

Mit der falschen Identität wollte er nach eigenen Angaben Missstände im Asylverfahren aufdecken. Die Bundesanwaltschaft war in ihrer Anklageschrift hingegen davon ausgegangen, dass er nach Straftaten den Verdacht auf syrische Geflüchtete lenken wollte.

Seit Februar in Untersuchungshaft

Franco A. bestritt bis zuletzt die Vorwürfe, räumte aber ein, mehrere Waffen und Munition gehortet zu haben für den Fall eines Zusammenbruchs der öffentlichen Ordnung in Deutschland. Er befindet sich seit Februar erneut in Untersuchungshaft, nachdem er zu Beginn des Verfahrens auf freiem Fuß war.

Der Beschuldigte soll laut Anklage unter anderem einen Anschlag auf die Gründerin der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, geplant haben. Er hatte auch die Geschäftsstelle und die Tiefgarage der Stiftung aufgesucht. Als mögliche Anschlagsziele waren in der Anklage auch der damalige Justizminister Heiko Maas (SPD) und die Vizepräsidentin des Bundestages, Claudia Roth (Grüne), genannt.

Debatte über Extremisten im öffentlichen Dienst

Die Verurteilung von Franco A. zeigt laut Grüne und FDP die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen gegen Rechtsextremisten im öffentlichen Dienst. Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz sagte: «Der Fall von Franco A. hat das Licht auf eine in hohem Maße beunruhigende Entwicklung geworfen, nämlich die bewusste Unterwanderung von Sicherheitsbehörden und der Bundeswehr durch gut vernetzte Extremisten.» Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle warb für gemeinsame gesetzliche Standards von Bund und Ländern. Der Gesetzgeber müsse aus der Gefahr des Rechtsterrorismus die richtigen Schlüsse ziehen.

Die Innenminister von Bund und Ländern wollen mit einer Änderung im Beamtenstatusgesetz den Kampf gegen Hass und Hetze in den Behörden intensivieren. Staatsdiener sollen künftig schon aus dem Dienst entfernt werden können, wenn sie wegen Volksverhetzung zu einer Haftstrafe von mindestens sechs Monaten verurteilt worden sind. Darauf hatten sich die Minister im Juni geeinigt. Bisher gilt eine Haftstrafe von einem Jahr als Schwelle, von der an eine Entfernung aus dem Staatsdienst möglich ist.

 

 

 

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