Lambsdorff warnt vor Eskalation im Taiwan-Konflikt

Berlin (dpa) – Angesichts neuer Spannungen zwischen China und Taiwan haben deutsche Außenpolitiker vor einer Eskalation in dem Konflikt gewarnt. Der Druck wachse derzeit, weil beim Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas im Herbst ein Strategiewechsel bevorstehen könnte, sagte FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff der «Rheinischen Post». «Sollte Chinas Präsident Xi Jinping einen Angriff auf Taiwan ins Auge fassen, müssten die USA entscheiden, ob sie eingreifen oder nicht. Käme es zu einem Angriff, hätte das katastrophale Folgen, auch für unsere Wirtschaft.»

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte der Zeitung: Er fürchte, dass ein chinesischer Angriff auf Taiwan deutlich früher kommen könnte als bisher angenommen. China schaue bereits sehr genau hin, wie der Westen mit Russland verfahre. «Die chinesische Staatsführung könnte einen strategischen Vorteil in einem früheren Angriff sehen, weil der Westen derzeit viele Kapazitäten im Russland-Konflikt bindet.» Weiterlesen

DHL setzt auf Abholautomaten: 10.000. Packstation in Betrieb

Duisburg (dpa) – Die Deutsche Post DHL setzt den Ausbau ihres Packstation-Netzes fort. Auf dem Gelände einer Wohnungsbaugesellschaft in Duisburg wurde am Montag die bundesweit 10.000. Paket-Abholstation in Betrieb genommen, wie der Bonner Konzern mitteilte.

Die Packstationen seien eine Erfolgsgeschichte, das Angebot werde immer beliebter. Insgesamt haben die Automaten bundesweit mehr als 900.000 Fächer, in denen Sendungen zwischengelagert werden, bis die Empfänger sie abholen. Das soll nicht nur für Verbraucher vorteilhaft sein, sondern auch für die Post, die den Anteil der teuren Haustürzustellung drücken will. Weiterlesen

Niedrigwasser zwingt Binnenschiffer zum Verzicht auf Ladung

Andernach/Duisburg (dpa) – Die hochsommerliche Trockenheit beeinträchtigt die Binnenschifffahrt. «Die Reedereien können viele ihrer Schiffe nur noch zur Hälfte befüllen», erklärten die Stadtwerke Andernach als Betreiber des örtlichen Hafens mit Blick auf den Rhein. Im gegenwärtigen Niedrigwasser des Flusses könnten zu schwere Frachtschiffe sonst auf Grund laufen.

«Die Kapazitäten sind also reduziert, aber die Nachfrage ist weiterhin hoch», teilten die Stadtwerke Andernach mit. Der Vorstand der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt in Duisburg, Roberto Spranzi, erläuterte, derzeit komme vieles zusammen. So setze Deutschland in der Gaskrise wieder verstärkt auf Kohlekraftwerke. Weiterlesen

Dax dämmt Verluste ein

Frankfurt/Main (dpa) – Nach der jüngsten Erholung hat der Dax am Montag einen Dämpfer erhalten. Sorgen wegen China und eines drohenden dauerhaften Stopps russischer Gaslieferungen ließen den deutschen Leitindex zunächst um knapp zwei Prozent absacken.

Zuletzt dämmte er bei 12.910,44 Punkten sein Minus aber auf 0,81 Prozent ein. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Montagmittag um 0,71 Prozent auf 26 112,97 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,64 Prozent auf 3484,18 Zähler nach unten.

Aktien der konjunktursensiblen Gas-Großverbraucher aus der Chemie-, Industrie-, Auto- und Stahlbranche zählten zu den größten Verlierern. Im Dax belegten Daimler Truck, Covestro, BASF, Siemens und Mercedes Benz mit Kursabschlägen von 1,8 bis 4 Prozent die hinteren Plätze. Bei Siemens belastete zudem eine Abstufung durch das US-Analysehaus Bernstein Research.

Im MDax verbilligten sich Thyssenkrupp und im Nebenwerte-Index SDax Salzgitter um jeweils rund zwei Prozent. Außerhalb der wichtigen Indizes verloren ElringKlinger ähnlich deutlich, nachdem der Autozulieferer im Rahmen vorläufiger Quartalszahlen über eine Abschreibung von mehr als 86 Millionen Euro berichtet hatte.

Schwächster MDax-Wert war nach der jüngsten Stabilisierung Uniper mit einem Minus von knapp neun Prozent. Nach dem Antrag des strauchelnden Gasversorgers auf staatliche Unterstützung ist weiter unklar, wie diese genau aussehen wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will bei der Rettung des Unternehmens auch die Eigentümer in die Pflicht nehmen. Uniper-Hauptaktionär ist der finnische Energieversorger Fortum, der rund 80 Prozent des Grundkapitals hält und der wiederum zu etwas mehr als 50 Prozent dem finnischen Staat gehört. Er stellt sich gegen weitere Hilfen für die Tochter.

Bei Nordex konnten sich die Anleger nach Anfangsverlusten über ein Kursplus von vier Prozent freuen, obwohl sich der Windkraftanlagenbauer erneut frisches Geld besorgt. Dieses Mal sollen durch eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten brutto 212 Millionen Euro in die Kasse fließen.

 

 

 

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Amazon-Beschäftigte streiken

Berlin (dpa) – Nach einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi haben Amazon-Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand begann nach Angaben von Verdi-Sprechern mit Beginn der Nachtschicht, er soll bis Mittwoch dauern. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht. Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Im hessischen Bad Hersfeld beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben zunächst rund 700 Beschäftigte an dem Streik, in Rheinberg 450, in Graben bei Augsburg waren es etwa 300.

Rabattaktion Stein des Anstoßes

Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion «Prime Day», die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Beschäftigten bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2750 Euro brutto pro Monat.

Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen.

 

 

 

Kartellamt mit härterer Wettbewerbskontrolle auch bei Amazon

Bonn (dpa) – Das Bundeskartellamt will nach Google und dem Facebook-Konzern Meta auch bei Amazon eine schärfere Wettbewerbskontrolle durchsetzen. Die Behörde stufte den Online-Riesen am Mittwoch als ein Unternehmen mit «überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb» ein.

Anders als Google und Meta akzeptiert Amazon die Entscheidung nicht. «Wir stimmen den Feststellungen des Bundeskartellamts nicht zu und werden die Entscheidung sowie unsere Optionen, auch Rechtsmittel, sorgfältig prüfen», hieß es in einer ersten Reaktion.

Das Kartellamt kann seit 2021 Unternehmen mit marktübergreifendem Einfluss zum Beispiel Praktiken untersagen, die aus seiner Sicht den Wettbewerb gefährden. Die Google-Mutter Alphabet wurde im Januar als ein solches Unternehmen eingestuft, Meta folgte im Mai. Zu Apple laufen noch Untersuchungen. Weiterlesen

Fair Einkaufen trotz Inflation? Branche zieht Bilanz

Berlin (dpa) – Kakao, Kaffee, Bananen – Supermarktkunden finden auf immer mehr Produkten Siegel für den fairen Handel. Etwas mehr ausgeben, damit etwa Kleinbauern auf der Südhalbkugel bessere Einkommen haben – diese Idee überzeugt einen kleinen, aber wachsenden Teil der Käuferinnen und Käufer. Bei ihrer Jahresbilanz an diesem Mittwoch wird die Branche nach einem Corona-Dämpfer voraussichtlich wieder ein deutliches Umsatzplus präsentieren. Doch der Ausblick für die nächsten Monate ist schwierig.

Was bedeutet fairer Handel?

Der Handel gewährt langfristig Preise, zu den Produzenten ihre Kosten decken und investieren können. Häufig schließen sich Kleinbauern zu Genossenschaften zusammen und verkaufen ihre Erzeugnisse zu garantierten Preisen. Fair gehandelte Ware ist deshalb häufig teurer als das übrige Angebot im Supermarkt. Oft enthält der Preis auch einen Sozialbonus, mit dem etwa Schulen gebaut werden. Weiterlesen

Wut über Transitbeschränkung für Kaliningrad: Russland droht

Moskau/Brüssel/Vilnius (dpa) – Die russische Führung hat erneut die Transitbeschränkungen für die Moskau gehörende, aber zwischen den EU-Ländern Polen und Litauen liegende Ostsee-Exklave Kaliningrad kritisiert und mit «praktischen» Vergeltungsmaßnahmen gedroht.

Eine Antwort werde «nicht im diplomatischen, sondern im praktischen Bereich liegen», wenn die EU ihre Restriktionen nicht aufhebe, drohte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Mittwoch in einem Pressebriefing. Weiterlesen

Zahl der Paketsendungen erreicht wieder Rekordwert

Berlin (dpa) – Der Paketboom in Deutschland hält an. Auch im zweiten Corona-Jahr 2021 wuchs die Zahl der Sendungen stark und erreichte rund 4,5 Milliarden, wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Das waren 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Zehn Jahre zuvor hatte die Paketmenge noch bei knapp 2,5 Milliarden gelegen. Seither wächst sie stetig, beschleunigt noch durch die Corona-Pandemie.

Pakete werden aus verschiedenen Lkw im Mega-Paketzentrum der Deutsche Post DHL Group angeliefert und zur Verteilung weitergeleitet. Der Paketboom in Deutschland hält an. Foto: Jens Kalaene/dpa

Hauptgrund war im vergangenen Jahr der Online-Handel, wie die jährliche Marktstudie des Verbands ergab. Wieder trugen 2021 Corona-bedingte Kontaktbeschränkungen dazu bei, dass sich die Haushalte mehr Waren liefern ließen. Auch Sendungen an Unternehmen legten nach einem leichten Rückgang 2020 wieder zu, wobei das Wachstum sich wegen Lieferkettenproblemen und Materialmangel im Jahresverlauf abschwächte.

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Handelsbilanz der Eurozone mit Rekorddefizit

Luxemburg (dpa) – Das Handelsdefizit der Eurozone hat sich im April stark ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat sei das saisonbereinigte Defizit um 13,9 Milliarden auf 31,7 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit. Weiterlesen

DM-Kassen funktionieren nach Softwareproblemen wieder

Karlsruhe (dpa) – Wegen einer Softwarepanne hatten mehrere Filialen der Drogeriekette DM am Dienstagmorgen vorübergehend Probleme mit ihren Kassen.

Der Fehler sei schnell aufgefallen, weil er zuerst in den Märkten aufgetreten sei, die schon um 7.00 Uhr öffneten, berichtete das Karlsruher Unternehmen. IT-Spezialisten hätten die Ursache rasch gefunden und den Fehler behoben. Alle betroffenen Kassen seien nun wieder funktionsfähig, teilte DM am Nachmittag mit.

Wie viele Märkte bundesweit von der Panne betroffen waren, blieb unklar. Das lasse sich erst in der Nachbereitung feststellen, hieß es. Ebenso wurde nicht mitgeteilt, welche Probleme es genau gab.

Schon Ende Mai war es vorübergehend nicht möglich, mit Karte zu bezahlen. Damals waren unter anderem auch Supermarktketten in ganz Deutschland betroffen. Ursache war ein Softwarefehler in einem weit verbreiteten Kartenzahlungsgerät.

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