Ernährungsarmut: Wenn der Kindergeburtstag ausfällt

Bayreuth/Kulmbach (dpa) – Ein geringes monatliches Budget für Essen hat weit mehr Auswirkungen als man zunächst denken mag. So zeigen Studien einerseits, dass sich Menschen mit wenig Geld oft ungesünder ernähren. Gleichzeitig wirkt sich sogenannte Ernährungsarmut aber auch sozial und kulturell aus, wie Tina Bartelmeß, Juniorprofessorin für Ernährungssoziologie an der Universität Bayreuth, erklärt.

Betroffene könnten zum Beispiel ihrem Kind keinen Geburtstagskuchen mit in die Kita geben oder Freunde zu sich einladen. «Wer so arm ist, dass er überlegen muss, wie er sein Kind ernährt bekommt, kann für dieses keine Geburtstagsfeiern ausrichten oder sich Übernachtungsgäste leisten», erläutert sie. Weiterlesen

Neue Präparate geben Impfkampagne wieder etwas Schwung

Mainz (dpa/lrs) – Dank der an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe des Mainzer Herstellers Biontech hat die Impfkampagne in Rheinland-Pfalz wieder etwas Schwung bekommen. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) hervor. «Die angepassten Impfstoffe werden gut angenommen», teilte die KV mit. Ihr Anteil habe zuletzt bei rund 92 Prozent aller Impfungen gelegen. Nach wie vor seien es vor allem Ältere, die sich impfen lassen: Ihr Anteil lag in den vergangenen Wochen konstant bei gut 70 Prozent.

In Rheinland-Pfalz waren die ersten Dosen für Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem an den Omikron Subtyp BA.1 angepassten Wirkstoff der Hersteller Biontech/Pfizer Mitte September ausgeliefert worden. Seitdem sei in den Praxen ein «deutlicher Aufwärtstrend» bei den Impfzahlen festzustellen, berichtete die KV, deren Angaben das Impfgeschehen bei den niedergelassenen Ärzten wiedergeben. Weiterlesen

Minister Hoch für Ende der Isolationspflicht bei Corona

Mainz (dpa/lrs) – Trotz steigender Infektionszahlen hält der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) die Isolationspflicht für Corona-Infizierte für nicht mehr zeitgemäß. Wenn alle Bundesländer sich einig seien, könne man von der Isolationspflicht abrücken, wie sie derzeit noch vom Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlen werde, sagte Hoch dem Magazin «SWR aktuell Rheinland-Pfalz».

«Wir sollten Corona im Moment wie eine normale Erkrankung behandeln. Wer krank ist, ist krank, aber wer nur infiziert ist und keine weiteren Symptome hat, der ist auch grundsätzlich arbeitsfähig», wird Hoch in einer SWR-Mitteilung vom Samstag zitiert. Die Forderung war zuvor schon von anderen Bundesländern erhoben, von der Bundesregierung aber zurückgewiesen worden. In Rheinland-Pfalz gilt eine Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen. Weiterlesen

Krebskranker Junge widmet Mutter Song und stirbt kurz darauf

Karlsruhe (dpa/lsw) – In der Nacht nach seinem 14. Geburtstag ist der krebskranke Junge aus Karlsruhe gestorben, der mit einem eigenen Rapsong seiner Mutter Mut für die Zeit nach seinem Tod machen wollte. Milas sei jetzt auf dem Weg in sein Baumhaus, ließ Torsten Kreb vom Jugendtreff in Schifferstadt (Rheinland-Pfalz) am Samstag in Anspielung auf das Lied mitteilen. Weiterlesen

Heger soll trotz Insolvenz Unternehmerpräsident bleiben

Mainz (dpa/lrs) – Johannes Heger soll trotz der Insolvenz seines Familienunternehmens Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) in Rheinland-Pfalz bleiben. «Er ist Präsident und will das auch bleiben», teilte LVU-Sprecher Moritz Mergen mit. Heger haben dem Vorstand die Situation seiner Unternehmensgruppe geschildert. Die einhellige Meinung des LVU-Vorstands sei, dass er weiter Präsident bleiben solle. Der Vorstand wolle weiter auf ihn setzen, weil Heger unverschuldet in die Situation geraten sei und «ein Beispiel dafür ist, was derzeit im Land vor sich geht». Weiterlesen

Lauterbach: Erhebliche Dunkelziffer bei Corona-Fällen

Berlin (dpa) – Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht von einer «erheblichen Dunkelziffer» bei Corona-Infektionen aus. «Ich glaube, dass die Zahlen, die wir haben, zuverlässig sind, aber nicht vollständig», sagte der SPD-Politiker. Es gebe eine Untererfassung bei Menschen, die einen positiven Schnelltest nicht durch einen PCR-Test bestätigen ließen.

«Daher rechnen wir mit einer Dunkelziffer, dass die Gesamtzahl drei bis vier Mal so hoch ist, wie das, was wir jetzt auswerten. Und das bedeutet, dass wir derzeit möglicherweise nicht also 100.000 neue Fälle haben, sondern, wenn man alle Fälle zählen würde, bis zu400.000 Fälle.» Weiterlesen

RKI registriert 114.198 Corona-Neuinfektionen

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 760,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 793,8 gelegen (Vorwoche: 577,5; Vormonat: 236,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Weiterlesen

Mehr Corona-Ausbrüche in Pflege-Heimen

Berlin (dpa) – Die zuletzt deutlich gestiegene Zahl an Corona-Infektionen hat laut Robert Koch-Institut (RKI) auch in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zu mehr Corona-Ausbrüchen geführt.

So gab es in der vergangenen Woche in medizinischen Einrichtungen wie Kliniken 220 (Vorwoche: 155) aktive Ausbrüche, in Alten- und Pflegeheimen waren es 413 (Vorwoche: 301), wie das RKI in seinem Corona-Wochenbericht schrieb. «Diese Entwicklungen können als direkte Folge der starken Ausbreitung in den vergangenen Wochen gedeutet werden.»

Wie schon in den Wochen zuvor dürften laut einer Stichprobe fast alle Corona-Ansteckungen hierzulande auf die Omikron-Sublinie BA.5 zurückgehen. Seit Wochen liegen deren Anteile bei 95 bis 97 Prozent. Die aktuellen im Wochenbericht enthaltenen Daten zu nachgewiesenen Varianten beziehen sich auf vorvergangene Woche – dort liegt der Anteil bei knapp 96 Prozent. Weiterlesen

Post Covid: Wenn Corona einfach nicht weg geht

Pandemie
Von Stella Venohr, dpa

Teltow (dpa) – Beim Duschen hat sie Schmerzen, Kleidung auf der Haut ist kaum zu ertragen. «Auf dem Kopf war es, als wenn Nadelstiche mich treffen», so schildert es die Post-Covid-Patientin. Bei Silvana Heller-Scheunemann hatte eine Corona-Infektion heftige Spätfolgen – so wie für viele andere Menschen in Deutschland auch. Wenn die Corona-Zahlen mit der wachsenden Herbstwelle nun wieder steigen, könnte auch Post Covid weiter zunehmen.

Typisch für Post Covid sind kognitive Einschränkungen. Heller-Scheunemann, die derzeit eine Therapie im Reha-Zentrum Seehof im brandenburgischen Teltow macht, bemerkte nach ihrer Erkrankung im Februar 2022 plötzlich Gedächtnislücken. «Ich konnte mich nicht mehr an Wege erinnern», schildert die 50-Jährige. «Ich konnte nicht richtig schreiben, teilweise kamen Buchstaben in Spiegelschrift aufs Papier. Das war dann schon sehr beängstigend, auch weil natürlich der erste Gedanke kam: «Kann ich meinen Job so machen?»» Weiterlesen

Inzidenz im Saarland bundesweit am höchsten

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Corona-Inzidenz im Saarland hat am Donnerstag trotz einer leichten Abwärtsbewegung weiter auf hohem Niveau verharrt. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge betrug die Zahl der registrierten Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen 1573,3 (Vortag: 1673,5).

Bundesweit gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag mit 793,8 an. Dabei gibt es regional weiter erhebliche Unterschiede – von 1573,3 im Saarland bis 302,5 in Hamburg. Über der Schwelle von 1000 liegen aktuell laut RKI auch Bayern (1016,6) und Hessen (1002,7).

Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) und Gesundheitsexperten hatten angesichts stark gestiegener Corona-Infektionszahlen zu Schutzmaßnahmen aufgerufen. Sie sprachen sich für reduzierte Kontakte, das Tragen von Masken in Innenräumen, das Arbeiten im Homeoffice und häufigere Tests aus. Für eine Verschärfung der Corona-Regeln – etwa mit einer Ausweitung der Maskenpflicht – fehlt dem Land offenbar die rechtliche Handhabe. Weiterlesen

Corona: Experten beraten über Ende des Gesundheitsnotstands

Genf (dpa) – Unabhängige Experten haben am Donnerstag in Genf Beratungen über den wegen der Corona-Pandemie im Januar 2020 verhängten weltweiten Gesundheitsnotstand aufgenommen. Der Rat prüft alle drei Monate, ob der Notstand beendet werden soll. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgt seiner Empfehlung in aller Regel. Das Ergebnis wird oft erst Tage später bekanntgegeben.

Die Erklärung eines Notstands ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Hauptmotiv für die Ausrufung ist, Regierungen und die Öffentlichkeit wachzurütteln, damit sie sich mit einer Bedrohung befassen und Maßnahmen ergreifen. Wird der Notstand – offiziell «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» – beendet, hat das keine konkreten Auswirkungen. Weiterlesen

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