Was das Niedrigwasser zum Vorschein bringt

Ruinen
Von Antje Raupach und den dpa-Korrespondenten

Berlin (dpa) – Die seit Wochen sinkenden Pegelstände vieler Flüsse und Seen fördern in Deutschland und anderen Ländern erstaunliche Relikte aus vergangenen Zeiten zutage.

In den USA etwa brachte die Trockenheit in einem Flussbett in Texas Dinosaurier-Fußabdrücke zum Vorschein. Nach Angaben des Parks sind die Versteinerungen etwa 113 Millionen Jahre alt.

Dinosaurier-Spuren sind im Rhein, in der Donau und anderen Gewässern Europas zwar noch nicht aufgetaucht, aber dafür viele andere Dinge – mal mehr, mal weniger kurios. Ein Überblick über bisher Verborgenes: Weiterlesen

Niederlande wollen Asylkrise überwinden

Den Haag (dpa) – Mit zusätzlichen Millionenausgaben und mehr Wohnungen für Migranten wollen die Niederlande eine seit Wochen anhaltende Asylkrise überwinden. Einen Aufnahmestopp soll es vorerst nicht geben; allerdings sollen Genehmigungen für die Nachreise von Familienangehörigen zeitweilig ausgesetzt werden. Das berichteten niederländische Medien übereinstimmend unter Berufung auf den Entwurf einer Vereinbarung zwischen der Regierung in Den Haag und den Gemeindevertretungen.

Demnach sollen die Kommunen in diesem Herbst insgesamt 20.000 Wohnungen für Flüchtlinge mit Aufenthaltsstatus zur Verfügung stellen. Die Regierung will den Berichten zufolge für verschiedene Projekte in den kommenden Jahren rund 730 Millionen Euro bereitstellen: von zusätzlichen Notunterkünften und flexibel nutzbaren Übergangswohnungen bis hin zu Einbürgerungen und dem Vorgehen gegen Unruhestifter. Weiterlesen

Frontex: Fast eine Million Einreisen aus Russland auf dem Landweg

Warschau (dpa) – Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex fast eine Million russische Staatsbürger auf dem Landweg über die EU-Außengrenzen eingereist. Vom Tag des Einmarschs am 24. Februar bis zum 22. August waren es genau 998 085 russische Staatsbürger, wie ein Frontex-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. In der Woche vom 16. August bis zum 22. August sei die Zahl der Einreisen im Vergleich zur Vorwoche geringfügig zurückgegangen. Weiterlesen

Biontech vervollständigt Antrag für aktualisierten Impfstoff

Mainz (dpa) – Biontech und Pfizer haben bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ihren Zulassungsantrag für einen an die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff vervollständigt. Wie das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner am Freitag mitteilten, besteht der Impfstoffkandidat zur Hälfte aus dem bisherigen Vakzin Comirnaty und zur anderen Hälfte aus einem Botenmolekül (mRNA), das auf das Spike-Protein der Subtypen BA.4/5 zugeschnitten ist. Bis auf diese Ergänzung seien all anderen Bestandteile des Impfstoffs unverändert. Weiterlesen

Immobilien: Paris und München für Käufer am teuersten

München (dpa) – Die Mieten und Immobilienpreise in Deutschland werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Deloitte auch nächstes Jahr weiter steigen. Für Käufer sei München inzwischen die zweitteuerste Stadt in Europa, nach Paris und vor London. Laut Deloitte ist die «Neubautätigkeit in Deutschland weiterhin eher unterdurchschnittlich im europäischen Vergleich».

Für die am Freitag veröffentlichte Branchenstudie hatten die Experten die Daten aus 68 ausgewählten Großstädten in 23 europäischen Ländern verglichen. Real Estate Leader Michael Müller sagte, europaweit seien die Preise für Bauleistungen gestiegen. Gestörte Lieferketten und knappes Baumaterial erhöhten die Risiken in der Planung und Abwicklung von Bauvorhaben. Personalmangel und die allgemeine Inflation trieben die Baupreise weiter. Steigende Zinsen könnten die Nachfrage und den Preisanstieg aber bremsen. Weiterlesen

Klimawandel: Warum historische Dürren kein Gegenbeweis sind

Berlin (dpa) – Aber früher war es auch mal trocken! Manch einer wird nicht müde, einzelne lange zurückliegende Wetter-Ereignisse als Beleg dafür heranzuziehen, die aktuelle extreme Trockenheit könne auf keinen Fall etwas mit der Klimaerwärmung zu tun haben. Doch das ist nicht haltbar.

Behauptung

Historische Extremwetter-Ereignisse widerlegen, dass es eine menschengemachte Erderwärmung gibt.

Bewertung

Falsch.

Fakten

Teils jahrhundertealte Aufnahmen trockener Flussbetten oder Seen werden in sozialen Medien herumgereicht.

Die ausgetrocknete Elbe

Im Jahr 1904 gab es an der Elbe in Dresden ein außergewöhnliches Niedrigwasser, wie historische Berichte belegen. «Seit Ende Mai 1904 hatte es kaum noch geregnet. Der Elbpegel fiel ständig. (…) Die Sonne brannte erbarmungslos, viel länger als gewöhnlich», beschrieb die «Sächsische Zeitung» 2015 die Situation rund 100 Jahre zuvor. Schließlich war die Elbe 1904 so ausgetrocknet, dass man im Flussbett spazieren gehen oder nach vermuteten Schätzen graben konnte.

Dürre vor knapp 500 Jahren

Ganz Europa war im Jahr 1540 von extremer Trockenheit betroffen. Chroniken berichten von extrem niedrigen Pegelständen der großen Gewässer – darunter auch der Bodensee. Im August 1540 sank der Wasserspiegel demnach so tief, dass der hügelige Seeboden fast an der Oberfläche auftauchte. Für eine Studie untersuchte ein Team der Universität Bern mehr als 300 historische Dokumente aus mehreren europäischen Staaten. Im Gebiet der heutigen Schweiz regnete es demnach damals zwischen Februar und September kaum.

Wetter ist nicht Klima

Sind diese historischen Ereignisse indes Beweise dafür, dass die aktuelle extreme Trockenheit nichts mit der Klimaerwärmung zu tun haben kann? Nein. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt auf seiner Webseite den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Wetter bezieht sich auf ein Ereignis an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Der Begriff Klima hingegen meint die Gesamtheit von Wetter-Phänomenen über einen längeren Zeitraum.

Einzelne Extremwetter-Ereignisse wie etwa die derzeitige Trockenheit können zwar nicht einfach und direkt der menschengemachten globalen Erwärmung zugeordnet werden. Denn entsprechende Wetterlagen können bei bestimmten Faktoren auf natürliche Weise entstehen, so das Umweltbundesamt. Doch treten solche Ereignisse über einen bestimmten Zeitraum häufiger auf, kann dies darauf hinweisen, dass sich das Klima verändert hat. Und Klima-Experten gehen eben genau davon aus: Extreme Wetterereignisse werden häufiger.

Lufttemperatur gestiegen

Von 1881 bis 2021 ist das Jahresmittel der Lufttemperatur in Deutschland gesichert um 1,6 Grad gestiegen, so der DWD. Markante Hitzeperioden oder Trockentage haben zugenommen, vor allem im Sommer. Dies wirkt sich wiederum auf die Wasserkreisläufe aus – etwa bei der Verdunstung von Wasser – und kann Niedrigwasser-Ereignisse begünstigen. Dass Hitze- und Dürrephasen in Zukunft wahrscheinlicher werden, erklärt auch die Helmholtz-Klima-Initiative.

 

 

Nach Championships: Olympiapark-Chefin kritisiert Verbände

München (dpa) – Nach den stimmungsvollen European Championships in München hat Olympiapark-Chefin Marion Schöne massive Kritik an deutschen und europäischen Sportverbänden geübt. Im Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch) beklagte die 59-Jährige die mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit und fehlende Unterstützung. Sie nannte unter anderen den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und den bayerischen Ruder-Verband als Negativ-Beispiele. Bis zum Sonntag hatten in München elf Tage lang Europameisterschaften in unterschiedlichen Sportarten stattgefunden.

«Für uns war klar: Das ist eine Heimveranstaltung mit neun Sportarten, da muss doch eine Wahnsinnsunterstützung der deutschen Verbände da sein», sagte Schöne. Mit einigen Verbänden sei die Zusammenarbeit «super» gewesen, «aber bei einigen war die Haltung: Ihr seid Ausrichter, wir können hier nichts verdienen, und jetzt schaut mal, wie ihr das macht.» Weiterlesen

Weltweit: Starkregen, Überschwemmungen und Dürre

Berlin (dpa) – Dürre in China, Hagel in Griechenland, Trockenheit in Frankreich und gewaltige Überschwemmungen in den USA – Wetterextreme weltweit bereiten Experten Sorgen.

In Texas müssen sich weitere Gemeinden im Süden und Südosten der USA auf heftige Niederschläge und deren Folgen einstellen. Zum Wochenanfang hatte plötzlicher intensiver Regen zu Überschwemmungen geführt, nachdem der Bundesstaat zuvor unter anhaltender Hitze und Dürre geächzt hatte. Meteorologen beschrieben den Starkregen als Ereignis, das einmal in 1000 Jahren auftrete. Straßen wurden überflutet, Fahrzeuge versanken fast vollständig im Wasser. Gouverneur Greg Abbott bestätigte am Dienstag den Katastrophenfall für 23 Bezirke des Bundesstaats. Weiterlesen

Vermutlich schlimmste Dürre seit 500 Jahren in Europa

Ispra/Brüssel (dpa) – Die aktuelle Dürre in Europa ist nach Einschätzung von EU-Experten vermutlich die schlimmste seit einem halben Jahrtausend.

Die Dürre scheint die schlimmste seit mindestens 500 Jahren zu sein», sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Dies sei eine erste Einschätzung der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle, die noch durch die endgültigen Daten am Ende der Saison bestätigt werden müsse.

In einem am Montag veröffentlichten Bericht befanden die Forscher, dass fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht sei. Mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt. Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission. Weiterlesen

EU-Kommission: Weiterhin Beschränkungen für Ostsee-Fischer

Brüssel (dpa) – Der schlechte ökologische Zustand der Ostsee erfordert nach Ansicht der EU-Kommission ein Festhalten an weitreichenden Fangbeschränkungen für die Fischerei. Nur wenn alle gemeinsam handelten, werde man künftig wieder auf gesunde Fischbestände zählen können, teilte der zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius am Dienstag zur Vorstellung eines Vorschlags für die Fangquoten für 2023 mit. Der schlechte ökologische Zustand der Ostsee bereite weiter Sorgen.

Konkret schlägt die EU-Kommission unter anderem vor, die geltenden Fangverbote für Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee im kommenden Jahr aufrechtzuerhalten. Lediglich Dorsche und Heringe, die beim Fischen nach anderen Arten gefangen werden, sollen in gewissen Mengen verkauft werden dürfen. Für Dorsch schlägt die Kommission dazu eine Beifang-Obergrenze von insgesamt 489 Tonnen vor, für Hering von 788 Tonnen. Weiterlesen

Europas Hauptstadt Brüssel hat ein Freibad-Problem

Kaum Abkühlung
Von Michel Winde, dpa

Brüssel (dpa) – 38,1 Grad, 36,4 Grad, 33,7 Grad – in der belgischen Hauptstadt Brüssel sind in den vergangenen Wochen ein ums andere Mal Hitzerekorde gepurzelt. Was liegt da näher als eine Abkühlung im Freibad?

Doch was in vielen deutschen Städten selbstverständlich ist, ist in Brüssel beinahe unmöglich. Freibäder? Gibt es nicht. Badeseen? Fehlanzeige. In Brüssel wird geschwitzt und nicht geplanscht. Im europäischen Vergleich gibt Brüssel damit eine traurige Figur ab. Doch es tut sich etwas in der Hauptstadt Europas. Und das hat auch mit dem Deutschen Paul Steinbrück zu tun. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen