Tennet will mit Bund über Stromnetz-Verkauf verhandeln

Bayreuth (dpa) – Der niederländische Netzbetreiber Tennet will mit der Bundesregierung über den Verkauf seines deutschen Stromnetzes an den Staat verhandeln. Grund ist der hohe Eigenkapitalbedarf für die Energiewende, den Tennet am Freitag allein für den Ausbau seines deutschen Netzes auf 15 Milliarden Euro bezifferte.

Eigentümer der Tennet-Muttergesellschaft ist der niederländische Staat, in Deutschland ist das Unternehmen einer der vier Übertragungsnetzbetreiber. In beiden Ländern zusammen betreibt Tennet nach Firmenangaben 24.500 Kilometer Hoch- und Höchstspannungsleitungen. Das deutsche Tennet-Netzgebiet ist das flächenmäßig größte der vier Betreiber und reicht in einem Nord-Süd-Korridor von der Nordsee bis zur österreichischen Grenze. Sitz der deutschen Tochter ist Bayreuth. Weiterlesen

Ukraine meldet massive russische Raketenangriffe

Saporischschja/Charkiw (dpa) – Das russische Militär hat erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. «Die Okkupanten haben Schläge gegen die kritische Infrastruktur geführt. Zehn Einschläge wurden registriert», schrieb der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Es gebe Stromausfälle, teilte er mit. Auch aus anderen Regionen wurden in der Nacht Einschläge vermeldet.

In der ebenfalls umkämpften Region Saporischschja sollen offiziellen Angaben nach innerhalb einer Stunde 17 Geschosse eingeschlagen sein. «Das ist die größte Anzahl seit Beginn der Invasion», teilte Militärgouverneur Anatolij Kurtjew auf seinem Telegram-Kanal mit. Weiterlesen

Kreml greift unbelegte Nord-Stream-Vorwürfe gegen USA auf

Washington/Moskau (dpa) – Russland hat mit Genugtuung auf die Verbreitung einer unbelegten Behauptung reagiert, wonach die USA hinter der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines stecken sollen. Die russische Führung griff den Blog-Eintrag des US-Journalisten Seymour Hersh auf, der ohne jeden Beleg und unter Berufung auf eine einzelne anonyme Quelle schrieb, US-Marinetaucher seien für die Explosionen der Gaspipelines in der Ostsee im vergangenen September verantwortlich.

Das Weiße Haus tat das als freie Erfindung ab. Der Vorsitzende des russischen Parlaments erhob dennoch schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Joe Biden, der Kreml forderte Aufklärung. Dabei steht Moskau selbst im Verdacht, die Pipelines sabotiert zu haben.

Explosionen hatten Ende September 2022 in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks in die beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 gerissen, die von Russland nach Deutschland führen. Die Gaslecks waren in internationalen Gewässern aufgetreten, jeweils zwei in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Weiterlesen

«Solarziegel» auf jedes Dach? Landtag hört Experten an

Mainz (dpa/lrs) – Bei strahlendem Sonnenschein hat der Klimaschutzausschuss des Landtags über Wege beraten, den Ausbau der Solarenergie zu beschleunigen. Zu einem Gesetzentwurf der CDU mit Einführung einer Solarpflicht auch beim privaten Hausbau hörten die Abgeordneten am Donnerstag in Mainz acht Experten an.

Platz genug ist auf den Dächern in Rheinland-Pfalz: Henrik te Heesen vom Labor für erneuerbare Energien am Umwelt-Campus Birkenfeld bezifferte das Leistungspotenzial mit satten 55 Gigawatt, wenn alle Dächern im Land mit Solaranlagen bestückt würden. «Wir müssen es schaffen, den Eigenbedarf an elektrischer Energie über die Photovoltaik zu decken», sagte der Physiker. «Die Photovoltaik ist hochwirtschaftlich für alle Beteiligten.» Auch die Speicherkosten seien im freien Fall.

Guido Dahm vom Landesverband Solarenergie Rheinland-Pfalz unterstützte den Gesetzentwurf der CDU. Der bisher eingeschlagene Pfad zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz reiche nicht aus, sagte der ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen unter Hinweis auf die auch im vergangenen Jahr nicht erreichten Ausbauziele bei Windkraft und Photovoltaik. «Alle Potenziale zur Erzeugung von Solarenergie müssen in einem Landessolargesetz berücksichtigt werden», forderte Dahm. «Die größten Hebel, die wir haben, sind die Dachanlagen.» Weiterlesen

Gaspreis ist gesunken – Strom ist teurer geworden

Berlin (dpa) – Gas ist etwas günstiger geworden: Haushalte müssen derzeit für Erdgas im Schnitt weniger bezahlen als im vierten Quartal des Vorjahres.

Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden liegt derzeit bei 18,15 Cent pro Kilowattstunde in einem Einfamilienhaus (Jahresverbrauch 20.000 Kilowattstunden), wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Im vierten Quartal 2022 lag der Durchschnittspreis noch bei 20,04 Cent.

In einem Mehrfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 80.000 Kilowattstunden kostet der Berechnung zufolge Gas momentan 17,72 Cent je Einheit (Q4: 19,81 Cent). Zum Vergleich: Laut Bundesnetzagentur zahlten Haushalte 2019 im Jahresschnitt 6,34 Cent je Kilowattstunde Gas. Weiterlesen

Streit um Biozid-Einsatz am LNG-Terminal

Wilhelmshaven (dpa) – Ein von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Auftrag gegebenes Gutachten stellt die von den niedersächsischen Behörden genehmigte dauerhafte Biozid-Einleitung am LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Frage.

Der Terminalbetreiber Uniper setzt aus Nordseewasser gewonnenes Chlor als Biozid ein, um ein Zuwachsen der Seewassersysteme des LNG-Terminalschiffes etwa mit Algen und Muscheln zu verhindern. Eine solche kontinuierliche Chlorung könne «nicht als beste verfügbare Technik» angesehen werden, heißt es in der am Donnerstag von der Umwelthilfe veröffentlichten Stellungnahme des Hamburger Labors LimnoMar, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Verfahren sei weder mit nationalen Gesetzen noch mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie vereinbar, hieß es. Weiterlesen

ADAC: Tanken vor allem für Dieselfahrer wieder günstiger

München (dpa) – An deutschen Tankstellen fallen die Spritpreise. Vor allem für Dieselfahrer wird das Tanken wieder günstiger. Nach Daten des ADAC zahlten sie am Dienstag für einen Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,756 Euro und sparten damit 7,6 Cent im Vergleich zur Vorwoche.

Aber auch der Benzinpreis, der im Januar zuletzt auf 1,779 Euro gestiegen war, fällt wieder. So kostete ein Liter Super E10 am Dienstag im Schnitt 1,735 Euro – 4,4 Cent weniger als eine Woche zuvor, wie der ADAC am Mittwoch weiter mitteilte. Weiterlesen

Totalenergies profitiert von gestiegenen Energiepreisen

Paris (dpa) – Der Öl- und Energiekonzern Totalenergies hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Die Franzosen profitierten dabei von stark gestiegenen Preisen für Öl und Gas. Auf Jahressicht stieg der Gewinn unter dem Strich um 28 Prozent auf 20,5 Milliarden US-Dollar (19,1 Mrd Euro), wie der Konzern in Paris mitteilte. Im Schlussquartal lasteten abermals milliardenschwere Abschreibungen für den Rückzug aus einem russischen Gasunternehmen auf den Ergebnissen. Weiterlesen

«Herausforderndes Jahr»: Vattenfall beendet 2022 im Plus

Stockholm (dpa) – Vattenfall hat ein Jahr mit starken Schwankungen auf dem Energiemarkt mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. Der schwedische Energieversorger kam 2022 auf ein bereinigtes Ergebnis von rund 37,3 Milliarden schwedischen Kronen (3,3 Mrd Euro) nach knapp 31,2 Milliarden Kronen im Vorjahr, wie der staatliche Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 239,6 Milliarden Kronen.

Unter dem Strich stand für 2022 vor allem wegen buchhalterischer Marktwertanpassungen ein Plus von 21 Millionen Kronen. 2021 hatte es noch einen Gewinn von 48 Milliarden Kronen gegeben, der in erster Linie von Einmaleffekten wegen Zahlungen für den deutschen Atomausstieg und des Verkaufs des Stromnetzes Berlin begünstigt gewesen war. Weiterlesen

RWE-Chef: Deutsche Atomkraftwerke sind verzichtbar

Hamburg (dpa) – Der Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, hält die drei letzten noch laufenden deutschen Atommeiler für verzichtbar. «In der gesamten europäischen Energieversorgung machen die gut vier Gigawatt Leistung der drei letzten deutschen Kernkraftwerke keinen Unterschied», sagte Krebber in einem Mittwoch vorab veröffentlichten Interview der Wochenzeitung «Die Zeit». Die Politik habe das Ende der Kraftwerke für Mitte April entschieden. «Wir setzen das nun um.» Weiterlesen

PCK Schwedt bekommt genug Öl für 70 Prozent Auslastung

Schwedt/Oder (dpa) – Nach dem Importstopp für russisches Pipeline-Öl bekommt die PCK-Raffinerie Schwedt nach Angaben aus Regierungskreisen inzwischen genug Ersatz für eine Auslastung von 70 Prozent. Entsprechende Ölmengen kämen per Tanker über Rostock und den polnischen Hafen Danzig in die Anlage in Brandenburg, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Bundeswirtschaftsministerium.

Über zusätzliche Mengen aus Kasachstan seien die Anteilseigner der Raffinerie in Verhandlungen. Eine erste Lieferung von dort sei noch für Februar anvisiert, hieß es.

Deutschland verzichtet seit Jahresbeginn auf russisches Rohöl, das bis dahin über die Druschba-Leitung in die großen ostdeutschen Raffinerien im brandenburgischen Schwedt und in Leuna in Sachsen-Anhalt floss. Die beiden Anlagen brauchen deshalb Ersatz. Leuna hat sich frühzeitig Lieferungen über den Hafen Danzig gesichert. Schwedt wird zum Teil mit Öl über eine Pipeline aus dem Hafen Rostock versorgt und bekommt nun zusätzliche Mengen über Danzig. Weiterlesen

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