Volkswagen: Gebrauchtwagenpreise könnten nachgeben

Braunschweig (dpa) – Die stark gestiegenen Preise für Gebrauchtwagen sind nach Einschätzung der VW-Finanzsparte auf einem Höchstniveau angekommen und dürften bald wieder sinken. «Wir haben den Peak erreicht», sagte Vertriebschef Anthony Bandmann im Rückblick auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr. Zuletzt seien Fahrzeuge aus zweiter Hand häufig um 20 bis 25 Prozent teurer als im langjährigen Durchschnitt gewesen.

Auch der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Financial Services (VWFS), Christian Dahlheim, vermutet, «dass sich die Gebrauchtwagenpreise wieder normalisieren». Sie gingen schon ein wenig nach unten, hieß es aus dem Unternehmen. Die Menschen seien in der Rezessionserwartung vorsichtiger.

Lieferprobleme bei Mikrochips, lange Wartezeiten und Preiserhöhungen für neue Fahrzeuge führen dazu, dass viele Privatkunden und Firmen auf Gebrauchtwagen ausweichen – was dort ebenfalls die Preise treibt. VWFS kann von dem Trend profitieren, weil viele der konzerneigenen Rückläufer-Autos aus Leasing- oder Finanzierungsverträgen meist noch recht jung sind und sich daher mit hohen Restwerten weitervermarkten lassen. Parallel dazu wird der Handel mit Gebrauchtfahrzeugen auch externer Marken über offene Internetportale immer wichtiger. Weiterlesen

Anklage im Wirecard-Prozess: drei Milliarden Euro Schaden

München (dpa) – In München beginnt am Donnerstag der Wirecard-Strafprozess um den mutmaßlich größten Betrugsfall in Deutschland seit 1945. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun und seinen beiden Mitangeklagten vor, eine kriminelle Bande gebildet, die Konzernbilanzen gefälscht und Kreditgeber um 3,1 Milliarden Euro geprellt zu haben.

Für den Prozessauftakt ist die mehrstündige Verlesung des 89 Seiten umfassenden Anklagesatzes eingeplant. Die vierte Strafkammer des Münchner Landgerichts hat rund 100 Prozesstage bis ins Jahr 2024 angesetzt. Verhandelt wird in einem unterirdischen Hochsicherheitstrakt neben der JVA Stadelheim, dem größten bayerischen Gefängnis. Weiterlesen

Vier von fünf Paketen werden am nächsten Werktag zugestellt

Bonn (dpa) – In Deutschland erreichen im Schnitt vier von fünf Paketen bereits am nächsten Werktag ihren Empfänger. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung im Auftrag der Bundesnetzagentur hervor.

«Im Jahresdurchschnitt wurde ein Großteil der Pakete spätestens am zweiten Werktag nach der Einlieferung zugestellt. Damit sind die gesetzlichen Vorgaben erfüllt», sagte Behördenpräsident Klaus Müller laut einer Mitteilung. Weiterlesen

Prozess gegen Ex-Wirecard-Chef beginnt am 8. Dezember

München (dpa) – Der Strafprozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun beginnt am 8. Dezember. Die Große Strafkammer am Landgericht München habe zunächst 100 Verhandlungstage bis ins Jahr 2024 hinein anberaumt, teilte die Justizpressestelle am Mittwoch mit. Verhandlungsort ist der Sitzungssaal in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim.

Größter Betrugsfall der Nachkriegsgeschichte

Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte hat die Staatsanwaltschaft Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Braun sitzt schon seit Juli 2020 in Untersuchungshaft.

Laut Anklage sollen Braun und Komplizen seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben. Im Juni 2020 brach der einstige Dax-Konzern zusammen, nachdem bei der Prüfung des Jahresabschlusses Scheinbuchungen in Höhe von fast zwei Milliarden Euro ans Licht gekommen waren. Weiterlesen

Briefe brauchen zu lange: Beschwerden im Raum Kaiserslautern

Mainz/Bonn (dpa/lrs) – Briefe kommen verspätet oder gar nicht an: 1030 Beschwerden aus Rheinland-Pfalz sind bis Ende September bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Im gesamten Vorjahr waren es nur 640, wie die Behörde in Bonn am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. «Die überwiegende Mehrheit der Beschwerden bezieht sich auf ausbleibende oder verspätete Briefzustellungen durch die Deutsche Post AG.» Zahlen für Oktober gibt es noch nicht.

Die Stadt und der Kreis Kaiserslautern sind besonders betroffen: Wegen der «mangelhaften Briefzustellung durch die Deutsche Post» habe es im September eine anlassbezogene Prüfung in der Stadt Kaiserslautern gegeben. In Otterberg, Schwedelbach, Otterbach und Rodenbach (Kreis Kaiserslautern) seien solche Prüfungen kürzlich eingeleitet worden. Weiterlesen

Autovermieter Sixt wird noch etwas zuversichtlicher

Pullach (dpa) – Der Autovermieter Sixt profitiert von einer höheren Nachfrage und höheren Preisen und steuert auf ein Rekordjahr zu. «Das dritte Quartal war das beste Quartal unserer Unternehmensgeschichte», sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski in Pullach und zeigte sich noch ein Stück optimistischer: Der Jahresgewinn vor Steuern dürfte nun das obere Ende der angepeilten Spanne von 500 bis 550 Millionen Euro erreichen.

Nach neun Monaten hat Sixt bereits 506 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet. Die Zeit der Mietautos zum Schnäppchenpreis scheint vorbei zu sein: «Wir gehen von einem dauerhaft hohen Preisniveau in der Zukunft aus», betonte der Finanzchef. Weiterlesen

Beschwerden über die Post verdoppeln sich

Deutsche Post
Von Wolf von Dewitz, dpa

Bonn (dpa) – Weil Briefe viel zu spät oder gar nicht ankommen, wenden sich immer mehr Bürger an die Bundesnetzagentur. Im Oktober seien rund 9700 Beschwerden eingegangen und damit fast doppelt so viele wie im September (5000), teilte die Bonner Regulierungsbehörde auf dpa-Anfrage mit.

Im bisherigen Jahresverlauf seien es schon mehr als 30.000 Beschwerden gewesen. Auch das ist eine Verdopplung, im ganzen Vorjahr waren es 15.000 gewesen. «Der Trend steigender Beschwerden hält nach wie vor an», so die Netzagentur. Die Post spricht von «lokalen Problemen» und begründet diese mit einem hohen Covid-Krankenstand und einem angespannten Arbeitsmarkt.

Die Beschwerdemöglichkeit bezieht sich auf alle deutschen Paket- und Briefdienstleister. In diesem Jahr geht es in den meisten Wortmeldungen um Mängel bei der Briefzustellung bei der Deutschen Post. Der Marktführer befördert jeden Monat in Deutschland etwa 1,2 Milliarden Briefe – der Anteil der Beschwerden ist also minimal. Allerdings dürfte die Dunkelziffer hoch sein – viele Bürger schlucken ihren Ärger wohl runter, er wird also nirgendwo aktenkundig.

Wochenlang keine Post

Einige Verbraucher haben sich auch an Bundestagsabgeordnete gewandt, solche Schreiben liegen dpa vor. Darin beklagt sich zum Beispiel ein Saarländer, dass er seit Wochen keine Post bekommen habe – und das in einer Zeit, wo er wegen eines Todesfalls in der Familie auf die Post angewiesen sei und Rechnungen, Behördenschreiben, Bankenbriefe und Schriftsätze zu Erbschaftsangelegenheiten erwarte. «Es klingt harmlos, wenn ich behaupte, seit drei Wochen keine Post zu bekommen – ist es aber nicht.»

In einer anonymen Wortmeldung, bei der sich der Autor als «Angestellter Post» bezeichnet, heißt es, dass Corona ein vorgeschobener Grund sei. Tatsächlich sei der Personaleinsatz aus Kostengründen viel zu knapp geplant gewesen, so der Kritiker. Den Vorwurf, dass Corona als Begründung nicht ziehe, weist die Post zurück. Im Juli 2021 habe man 100 Covid-Ausfälle gehabt und im Juli 2022 6800 – die Pandemiefolgen seien hart für das Unternehmen.

Als Reaktion auf die Oktober-Beschwerdezahlen sagt ein Post-Sprecher, der Anstieg komme «nach der bundesweiten Berichterstattung in den letzten Wochen nicht überraschend». Bereits in der Vergangenheit habe es einen Zusammenhang gegeben mit dem Anstieg der Beschwerdezahlen und der medialen Berichterstattung. «Die vielen Presseberichte haben dafür gesorgt, den Bekanntheitsgrad der Bundesnetzagentur als Beschwerdeinstanz noch einmal zu erhöhen.» Soll heißen: Menschen, die schon früher Probleme hatten, melden sich erst jetzt in Bonn, da sie vorher nichts von der Beschwerdemöglichkeit wussten.

Kein flächendeckendes Problem?

Ihren gesetzlichen Pflichten, im bundesweiten Schnitt mindestens 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zuzustellen und mindestens 95 Prozent am übernächsten, kommt die Post nach eigener Darstellung weiter nach. Von einem flächendeckenden Problem, so der Konzern, könne keine Rede sein. Das mag stimmen, allerdings ist so ein Bundesdurchschnitt für Menschen, die in einem betroffenen Postbezirk wohnen, wenig hilfreich – sie haben schlichtweg Pech. Laut Post gibt es Beeinträchtigungen in 100 der gut 5000 Zustellbezirke, dort fehlten bis zu 30 Prozent des Personals. Dies sei etwa in Berlin, in Süddeutschland und generell in Ballungszentren der Fall.

Und wie geht es weiter? Der Logistiker betont, dass er personell aufrüste und betrieblich wirksam gegensteuere. In den zurückliegenden Wochen habe man 3000 neue Zustellerinnen und Zusteller eingestellt. Im deutschen Brief- und Paketbereich sind rund 200.000 Menschen für die Post tätig.

In der vergangenen Woche habe sich die Situation «weiter entspannt», sagt der Firmensprecher. Allerdings hatte es schon Mitte September ein Signal der Besserung von der Post gegeben – damals hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die betriebliche Lage «aktuell wieder stabil» sei. Im selben Monat und im darauffolgenden Oktober zogen die Beschwerdezahlen über fehlende oder verspätete Briefe stark an.

Wie sieht’s mit der Weihnachtspost aus?

«Es wird immer schlimmer», sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben. «Vielleicht müssen wir die Weihnachtsgrüße dieses Jahr schon sehr früh verschicken.» Er fordert die Post zu entschlossenen Maßnahmen auf, damit das Problem entschärft werde.

Die Netzagentur ist zwar eine Anlaufstelle für Kritik, viel machen kann sie aber nicht. Bei einer lokalen Häufung von Beschwerden leitet sie sogenannte Anlassprüfungen ein, die eine Art schriftliche Ermahnung sind. 62 solcher Anlassprüfungen sind es 2022 bisher, im ganzen Jahr 2021 waren es 16.

Der Chef der Netzagentur, Klaus Müller, hatte unlängst gefordert, seiner Behörde Sanktionsmöglichkeiten einzuräumen und den Druck auf die Post dadurch zu erhöhen. Dies könnte in der anstehenden Postgesetz-Reform geregelt werden.

Würden Bußgelder helfen?

Der Liberale Houben und der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz werten den Vorstoß des ehemaligen Grünenpolitikers Müller positiv. Die Forderung sei «absolut berechtigt», sagt der Christsoziale. «Im Briefbereich hat die Behörde derzeit lediglich ein einziges scharfes Sanktionsinstrument: Sie kann einem Dienstleister die Lizenz für das Anbieten von Postdienstleistungen in Deutschland entziehen.» Ein abgestuftes Sanktionsregime mit Bußgeldern existiere nicht – «und das ist unzeitgemäß», sagt der Oppositionspolitiker. «Wir brauchen im Postbereich schnellstmöglich Bußgelder, die die Unternehmen im Zweifelsfall empfindlich treffen.»

Die Post wiederum argumentiert, dass Sanktionen in solchen «herausfordernden Situationen» nicht helfen würden.

Die Briefquerelen kommen für die Post zur Unzeit. Zum einen, weil mit dem anstehenden Weihnachtsgeschäft das Sendungsnetz für Pakete und Briefe noch stärker beansprucht werden wird, als es ohnehin schon ist. Zum anderen, weil die Bundespolitik sich allmählich daran macht, das völlig veraltete Postgesetz zu novellieren. Der ehemalige Staatsmonopolist hofft auf Regeln, die bisherige Pflichten als Universaldienstleister etwas abschwächen und das Geschäft erleichtern könnten. Nun aber werden Forderungen laut, die Post härter an die Kandare zu nehmen. «Anstatt sich hübsch zu machen, steht die Post jetzt im ziemlich schlechten Licht da», resümiert der FDP-Abgeordnete Houben.

 

 

Bertelsmann trotz schwieriger Werbemärkte auf Wachstumskurs

Gütersloh (dpa) – Trotz des angespannten TV-Werbemarktes bleibt der Bertelsmann-Konzern auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern seinen Umsatz um 10 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro, wie er am Freitag mitteilte. Organisch habe das Wachstum bei 5 Prozent gelegen. Weiterlesen

Paypal steigert Erlöse kräftig

San Jose (dpa) – Der Online-Bezahldienst Paypal hat im Sommer starkes Wachstum verbucht. Im dritten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um elf Prozent auf 6,85 Milliarden Dollar (7,02 Mrd Euro), wie der Konzern nach US-Börsenschluss in San Jose mitteilte. Der Nettogewinn legte um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu. Obwohl die Ergebnisse die Markterwartungen übertrafen, reagierte die Aktie nachbörslich mit einem Kursrutsch um zeitweise mehr als zehn Prozent. Paypal enttäuschte Anleger mit einer verhaltenen Prognose für das Schlussvierteljahr. Das Unternehmen rechnet mit einer deutlichen Abschwächung des Umsatzwachstums.

 

Free Now will künftig auch ÖPNV-Tickets anbieten

Berlin (dpa) – Die Mobilitätsplattform Free Now will künftig über die eigene App auch Tickets für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) anbieten. In Deutschland startet das Unternehmen dafür diese Woche eine Kooperation mit der Düsseldorfer Rheinbahn, wie Free Now am Mittwoch mitteilte.

Tickets für Einzelfahrten, Tages- sowie 48-Stunden-Pässe seien dann über die eigene App für das gesamte Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) erhältlich. Weitere Tarifgebiete sollen bald folgen.

«Wir sind mit weiteren Städten im Gespräch», sagte Free-Now-Chef Thomas Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. «Unser Fokus liegt auf den Ballungsgebieten, überall dort, wo wir ohnehin operieren.» Weiterlesen

Post räumt Zustellprobleme ein

Bonn (dpa) – Die Deutsche Post hat bei der Zustellung von Briefen erhebliche Probleme eingeräumt. In bestimmten «Hotspots» fehlten bis zu 30 Prozent des Personals, sagte das zuständige Post-Vorstandsmitglied Nikola Hagleitner am Mittwoch in Bonn. Dies liege unter anderem an einem hohen Corona-Krankenstand. In anderen Gegenden sehe es besser aus, im Gesamtschnitt fehlten zwei Prozent des Personals in der Zustellung. Die Personalprobleme führten dazu, dass von den rund 50.000 Zustellbezirken 100 nicht bedient werden könnten. Hagleitner betonte, dass das Netz bundesweit stabil sei. «Aber die lokalen Probleme möchte ich nicht beschönigen.» Weiterlesen

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