Briefe brauchen zu lange: Beschwerden im Raum Kaiserslautern

Mainz/Bonn (dpa/lrs) – Briefe kommen verspätet oder gar nicht an: 1030 Beschwerden aus Rheinland-Pfalz sind bis Ende September bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Im gesamten Vorjahr waren es nur 640, wie die Behörde in Bonn am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. «Die überwiegende Mehrheit der Beschwerden bezieht sich auf ausbleibende oder verspätete Briefzustellungen durch die Deutsche Post AG.» Zahlen für Oktober gibt es noch nicht.

Die Stadt und der Kreis Kaiserslautern sind besonders betroffen: Wegen der «mangelhaften Briefzustellung durch die Deutsche Post» habe es im September eine anlassbezogene Prüfung in der Stadt Kaiserslautern gegeben. In Otterberg, Schwedelbach, Otterbach und Rodenbach (Kreis Kaiserslautern) seien solche Prüfungen kürzlich eingeleitet worden.

Bei diesen Prüfungen muss das Zustellungsunternehmen Gründe für die Probleme darlegen und erläutern, was es dagegen tun will, sagte eine Behörden-Sprecherin. «In ihren Stellungnahmen verweist die Deutsche Post AG zumeist auf krankheitsbedingte Personalausfälle und auf die angespannte Lage am Arbeitsmarkt», so die Sprecherin.

Die rechtlichen Möglichkeiten der Bundesnetzagentur, bei Qualitätsmängeln im Einzelfall für Abhilfe zu sorgen, seien allerdings begrenzt. Die Unternehmen könnten weder verpflichtet werden, mehr Qualität zu erbringen, noch habe die Netzagentur Sanktionsmöglichkeiten.

Die Post hatte kürzlich betont, ihren gesetzlichen Pflichten weiter nachzukommen. Danach müssen im bundesweiten Schnitt mindestens 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag und mindestens 95 Prozent am übernächsten zugestellt werden.

In der Weihnachtszeit rechnet die Bundesnetzagentur mit steigenden Beschwerdezahlen. Die Postunternehmen gehen der Behörde zufolge aber davon aus, die hohen Paketmengen bewältigen zu können.

 

 

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