Kubicki gegen Waschlappen-Rat – Kühnert mag keine Duschtipps

Berlin (dpa) – Seit die Energiekrise ausgebrochen ist, überbieten sich Politiker mit Spartipps für die Bevölkerung. Das kommt allerdings nicht bei allen Kolleginnen und Kollegen gut an. «Wenn der Staat Vorgaben zur Körperpflege macht, dann haben wir ein Niveau erreicht, das schwerlich unterboten werden kann», sagte FDP-Vize Wolfgang Kubicki der «Bild».

Zuvor hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betont, man müsse nicht dauernd duschen. «Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung.» Weiterlesen

Neustart bei der privaten Altersvorsorge gefordert

Berlin (dpa) – Die Verbraucherzentralen haben einen Neustart bei der privaten Altersvorsorge in Deutschland gefordert. «Die Riesterrente ist nicht reformierbar. Daran haben sich schon viele Regierungen versucht», sagte die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, der dpa

«Es braucht ein neues System», sagte Pop. «Der neue Ansatz müsste sein, eine private Altersvorsorge in einer öffentlich rechtlichen Organisationsform auf den Weg zu bringen.» Das könne durch einen öffentlichen Fonds geschehen. «Es gibt verwirrend viele Produkte auf dem Markt und es wäre gut, wenn der Staat einen Fonds dieser Art auf den Weg brächte», sagte Pop. «In Schweden gibt es ein ähnliches Modell mit der Garantierente.» Weiterlesen

Russland klemmt Nord Stream 1 für drei Tage ab

Moskau (dpa) – Russland hat angekündigt, Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August für drei Tage zu unterbrechen. Vom 31. August bis zum 2. September werde wegen Wartungsarbeiten kein Gas nach Deutschland fließen, teilte der Staatskonzern Gazprom am Freitag mit.

Danach sollten täglich wieder 33 Millionen Kubikmeter Erdgas geliefert werden. Das entspricht den 20 Prozent der täglichen Maximalleistung, auf die Russland die Lieferung schon vor einigen Wochen verringert hat.

In den drei Tagen müsse die einzige funktionierende Turbine der Kompressorstation Portowaja überprüft und überholt werden, hieß es von Gazprom. Dies solle in Zusammenarbeit mit Spezialisten von Siemens Energy geschehen. Von Siemens Energy gab es auf Anfrage keinen Kommentar zu der Ankündigung von Gazprom. Weiterlesen

Dreyer: RBB-Krise schadet öffentlich-rechtlichem Rundfunk

Mainz (dpa) – Die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer, sieht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch die RBB-Krise um die inzwischen abberufene Intendantin Patricia Schlesinger beschädigt. «Das, was in den letzten Tagen zu den Vorgängen beim RBB – leider nur scheibchenweise – ans Licht gekommen ist, beschädigt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Hier wurde viel Vertrauen verspielt.»

Dreyer warnte jedoch «aufgrund möglicher Verfehlungen Einzelner» vor einer pauschalen Verurteilung des ganzen Systems. «Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist und bleibt eine zentrale Säule unseres dualen Mediensystems und für das Funktionieren unserer Demokratie von großer Bedeutung.» Weiterlesen

Schröders SPD-Verbleib: Partei-Verbände gehen in Berufung

Berlin (dpa) – Nach der Entscheidung einer SPD-Schiedskommission für den Verbleib von Altkanzler Gerhard Schröder in der Partei wollen mindestens 6 der 17 SPD-Gliederungen, die das Parteiordnungsverfahren ins Rollen gebracht hatten, Berufung einlegen oder haben das bereit getan. Das ergab eine Umfrage der «Rheinischen Post». Vier Gliederungen sehen demnach davon ab. Bei den anderen stand ein Beschluss dem Bericht zufolge noch aus.

Schröder steht vor allem wegen seiner Mitarbeit für russische Staatsunternehmen und seiner mangelnden Distanzierung vom russischen Angriff auf die Ukraine in der Kritik. Die zuständige Schiedskommission seines SPD-Unterbezirks Region Hannover sah allerdings keinen Verstoß gegen die Parteiordnung und verzichtete auf Maßnahmen wie eine Rüge oder gar einen Parteiausschluss. Gegen den Beschluss vom 8. August kann innerhalb von zwei Wochen Berufung eingelegt werden. Weiterlesen

Deutsche Hilfen für Palästinenser – Debatte reißt nicht ab

Berlin (dpa) – Nach dem Holocaust-Eklat von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas reißt die Diskussion über finanzielle Konsequenzen nicht ab. In der Ampel-Regierung gibt es unterschiedliche Meinungen: Während es aus der FDP den Ruf für eine Kürzung von Hilfsgeldern für die Palästinenser gibt, widersprechen SPD und Grüne im Bundestag.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, forderte in der «Welt» eine Überprüfung der Unterstützung. Die Bundesregierung hat den Palästinensern für 2021 und 2022 Zusagen für humanitäre Hilfe und Entwicklung in Höhe von mehr als 340 Millionen Euro gemacht. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sowohl für das Außenministerium wie für das Entwicklungsressort mit. Eine direkte Finanzierung der Palästinensischen Autonomiebehörde seitens des Auswärtigen Amtes als auch des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit finde nicht statt. Weiterlesen

Was hat zum Fischsterben in der Oder geführt?

Ueckermünde/Frankfurt (Oder) (dpa) – Zur Aufklärung des massenhaften Fischsterbens in der Oder will Mecklenburg-Vorpommern auf Satelliten-Aufnahmen setzen. Landesumweltminister Till Backhaus will so herausfinden, ob etwas in den Fluss eingeleitet wurde. «Meine Theorie lautet, es muss irgendwo zwischen Anfang Juli und Mitte Juli zu einem Eintrag gekommen sein», sagte der SPD-Politiker in Ueckermünde. Das könne eventuell auch etwas später passiert sein. Auch eine Woche nach Bekanntwerden der Umweltkatastrophe auf deutscher Seite kommt die Ursachenforschung nur langsam vorn.

Backhaus stellte zugleich erste Ergebnisse einer breit angelegten Wasseruntersuchung aus dem deutschen Teil des Stettiner Haffs vor, die im Nordosten für vorsichtiges Aufatmen sorgte. «Sie zeigen keine Auffälligkeiten», sagte der Minister. In Brandenburg sei die Welle toter Fische bereits durch. In Polen würden Ölsperren, mit denen Kadaver abgefangen werden, bereits abgebaut. Backhaus hofft zudem auf Verdünnungseffekte im Stettiner Haff, in das die Oder mündet. Es ist mit rund 900 Quadratkilometern etwa doppelt so groß wie der Bodensee. Weiterlesen

Schiefer Turm in Bremerhaven wird untersucht

Bremerhaven (dpa) – Nachdem der Turm an der Nordmole Bremerhavens in Schieflage geraten ist, sollen an diesem Samstag die Untersuchungen des Wahrzeichens beginnen.

Damit soll ermittelt werden, ob sich die denkmalgeschützte Kuppel des Turms unbeschadet von dem Mauerwerk lösen lässt, wie der Sprecher des Hafenbetreibers Bremenports am Freitag mitteilte. Falls keine neuen Probleme auftreten, soll die Kuppel Ende kommender Woche abgebaut werden. Nach dem vorläufigen Plan wird der Turm danach abgetragen. Weiterlesen

So stark steigen die Strompreise für Verbraucher

Haushalte
Von Robin Wille, dpa

Berlin (dpa) – Die gestiegenen Energiepreise belasten viele Verbraucher. Neben Gas gehen die Strompreise fast etwas unter, doch auch sie haben kräftig angezogen. Und Strom wird noch deutlich teurer, wie Zahlen von Vergleichsportalen, Einschätzungen von Experten sowie Ankündigungen von Energieversorgern zeigen.

Wie haben sich die Strompreise entwickelt?

Sie sind stark gestiegen. Das Vergleichsportal Verivox zeigt in einem Index den durchschnittlichen Strompreis für private Verbraucher in Deutschland. Demnach lag dieser bei einem Jahresverbrauch eines Musterhaushalts von 4000 Kilowattstunden im August bei 41,98 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einem Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Vergleichsportal Check24 berichtet im selben Zeitraum von einem Plus von rund 31 Prozent. Nach dieser Berechnung lag der durchschnittliche Preis bei 39,9 Cent.

Warum haben sich die Strompreise so entwickelt?

«Großer Preistreiber ist der Erdgaspreis», sagte der Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW. Die Gaspreise sind vor allem gestiegen, weil Russland als Deutschlands wichtigster Lieferant weniger nach Deutschland pumpt. Hinzu kommen laut Sieverding etwa die gestiegenen Weltmarktpreise für Kohle oder gestiegene CO2-Preise, die die Stromproduktion verteuern.

Mit welchen Preissteigerungen ist zu rechnen, und wann kommen sie bei den Endkunden an?

Verivox zählte für August, September und Oktober 123 Preissteigerungen von Grundversorgern mit einer durchschnittlichen Erhöhung um 25 Prozent. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden bedeutet das im Durchschnitt Mehrkosten von 311 Euro jährlich. Zuvor hatte der Wettbewerber Check24 schon von einer Preissteigerung von 47,4 Prozent im September berichtet.

«Angesichts der hohen Großhandelspreise rechnen wir mit zahlreichen Strompreiserhöhungen in den kommenden Monaten, die für die Haushalte eine zusätzliche Belastung darstellen werden», sagt Verivox-Experte Thorsten Storck. Der durchschnittliche Strompreis könne im kommenden Jahr bei 45 Cent pro Kilowattstunde und mehr liegen. Auch Sieverding geht von steigenden Preisen aus. «Wir müssen davon ausgehen, dass die Preise auf über 40 Cent steigen werden.» Das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht.

Was machen die großen Energieversorger?

Deutschlands größter Energieversorger Eon rechnet mit weiter steigenden Preisen für Endkunden. Preisdruck herrsche in allen Märkten, sagte Finanzvorstand Marc Spieker in der vergangenen Woche. «Das einzige, was sich unterscheidet, ist, wie schnell werden diese Preissteigerungen dann umgesetzt.» Dass sie am Ende dann kommen müssten, stehe außer Frage. Stromkunden des Energieversorgers EnBW müssen etwa für ihren Haushaltsstrom im Grundversorgungstarif ab Oktober im Durchschnitt 31,1 Prozent mehr bezahlen.

Was könnte den Strompreis weiter in die Höhe treiben?

Zum Jahresende sollen die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Entsprechend würde dann der Strom aus den Meilern fehlen. Laut Sieverding könnte das den Preis steigen lassen. Jetzt räche sich, dass Deutschland «den Ausbau der erneuerbaren Energien vertrödelt hat».

Mit welchen Maßnahmen könnten Bürger beim Strom entlastet werden?

Bereits seit Juli müssen Stromkunden nicht mehr für die Förderung von Ökostrom zahlen. Der Wegfall der EEG-Umlage habe den Anstieg der Strompreise aber nur gedämpft, sagt Storck. Eine weitere Entlastung könnte eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom bringen, was etwa die Energiewirtschaft fordert. Bislang sieht die Bundesregierung das nur für Erdgas vor.

Was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun?

Anders als beim Gas gebe es in einem Haushalt viele einzelne Stromverbraucher, sagt Verbraucherschützer Sieverding. Stromfresser wie alte Kühlschränke, Waschmaschinen oder Halogenlampen müssten so schnell wie möglich ausgetauscht werden. Auch eine alte Heizungspumpe biete Einsparpotenzial.

Die Verbraucherzentrale gibt auf ihrer Webseite Stromspartipps. So könne man seinen Kühlschrank etwas weniger kalt stellen oder eine vereiste Gefriertruhe abtauen. Beim Kochen und Braten könne man einen Deckel verwenden und beim Backofen auf das Vorheizen verzichten und diesen bereits etwas früher ausschalten. Und natürlich: Das Licht ausschalten, wenn man es nicht benötigt.

 

Rhein-Pegelstand bei Kaub auf 100 Zentimeter gestiegen

Kaub (dpa) – Der für die Schifffahrt auf dem Rhein wichtige Pegelstand bei Kaub steigt weiter. Er erhöhte sich nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) bis 5.00 Uhr am Montag auf 100 Zentimeter. Das waren 40 Zentimeter mehr als am Sonntag um die gleiche Uhrzeit. Der WSV-Prognose zufolge könnte der Pegelstand bis zum Dienstagmorgen auf 143 Zentimeter steigen. Danach rechnet die Behörde wieder mit sinkenden Werten. Für die Rheinschifffahrt ist Kaub in Rheinland-Pfalz eine wichtige Schnittstelle. Die dortigen Pegelstände haben besondere Bedeutung, da der Fluss an dieser Stelle sehr flach ist. Bei Niedrigwasser müssen Binnenschiffer den Tiefgang des Schiffes beachten und können weniger Fracht befördern.

Ein Fischreiher verirrt sich bei Fisch-Meyer

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) – Ein Fischreiher ist in einem von der Flutkatastrophe im Ahrtal beschädigten ehemaligen Fischgeschäft in Bad Neuenahr-Ahrweiler gestrandet. «Wie der Reiher in die nicht frei zugängliche und in der Renovierung befindliche Baustelle gelangen konnte, war nicht zu ermitteln», berichtete die Polizei am Sonntag. Möglicherweise habe sich das Tier in dem ehemaligen Fischhandel namens Fisch-Meyer ein günstiges Mittagsmahl erhofft. Weiterlesen

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