Neue Antisemitismus-Vorwürfe gegen die documenta

Kassel/Marburg (dpa) – Der Antisemitismus-Eklat um die documenta fifteen setzt sich fort: Auf der Weltkunstschau in Kassel sind weitere als antisemitisch kritisierte Motive gefunden worden.

Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) hat ein Besucher der Ausstellung entsprechende Darstellungen im Museum Fridericianum bemerkt und RIAS Hessen gemeldet. Die Recherche- und Informationsstelle habe die Meldung verifiziert, sagte Projektleiterin Susanne Urban am Mittwoch. Zunächst hatte die «Jüdische Allgemeine» berichtet. Die documenta wies die Vorwürfe zurück.

Es handelt sich laut Urban um Darstellungen in einer Broschüre mit dem Titel «Presence des Femmes», die 1988 in Algier erschienen ist. Die darin enthaltenen Zeichnungen des syrischen Künstlers Burhan Karkoutly zeigten teils antisemitische Stereotype und das Land Palästina, versehen mit Einordnungen, die dem Staat Israel seine Legitimität absprächen. Weiterlesen

documenta will Skandal aufarbeiten «Antisemitismus in der Kunst»

Kassel (dpa) – Seit Beginn der documenta fifteen Mitte Juni dreht sich wenig um die ausgestellte Kunst. Im Mittelpunkt steht vielmehr der Antisemitismus-Skandal, der kurz nach der Eröffnung über die Schau hereingebrochen ist, sich aber schon seit Monaten angebahnt hatte.

Wie es dennoch dazu kommen konnte, dass ein Werk mit antisemitischer Bildsprache ausgestellt wurde, war Gegenstand einer Podiumsdiskussion zum Thema «Antisemitismus in der Kunst» am Mittwochabend in Kassel. Bei der Veranstaltung betonte das Kuratorenkollektiv Ruangrupa erneut seine Dialogbereitschaft. Weiterlesen

Nach documenta-Eklat: Podium zum öffentlichen Diskurs

Kassel (dpa) – Der Antisemitismus-Eklat auf der documenta fifteen in Kassel schlägt seit Beginn der Schau Mitte Juni hohe mediale Wellen. Heute nun soll der öffentliche Diskurs eingeläutet werden: Die Bildungsstätte Anne Frank und die Trägergemeinschaft documenta gGmbH laden gemeinsam zu einer Podiumsdiskussion zum Thema «Antisemitismus in der Kunst» ein.

Teilnehmer sind laut Ankündigung unter anderen der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, der wissenschaftliche Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, Doron Kiesel, und Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der Kulturstiftung des Bundes. Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) wird demnach ein Grußwort halten. Weiterlesen

documenta: Rufe nach Strukturreform werden lauter

Kassel/Berlin (dpa) – Im Zusammenhang mit dem Antisemitismus-Eklat auf der documenta mehren sich die Rufe nach einer tiefgreifenden Strukturreform.

So forderte der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, am Dienstag für die Zukunft mehr Mitsprache des Bundes bei der Kasseler Kunstschau. «Es ist natürlich jetzt sehr dringlich, dass gehandelt werden muss», sagte Klein in Berlin. Es seien aber auch grundsätzliche Konsequenzen zu ziehen. Weiterlesen

Zwei Festnahmen nach Überfall auf Kunstmesse Tefaf

Maastricht (dpa) – Auf die internationale Kunstmesse Tefaf im niederländischen Maastricht ist nach Polizeiangaben ein bewaffneter Überfall verübt worden. Zwei Verdächtige seien festgenommen worden, berichtete die Polizei am Dienstag.

Zwei weitere Personen seien noch flüchtig. Die Fahndung nach ihnen laufe auf Hochtouren. Die Männer haben nach Einschätzung der Polizei möglicherweise Diamanten erbeutet. Weiterlesen

Landeskunstausstellung mit internationalen Künstlern geplant

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Landeskunstausstellung im Saarland findet ab Juni 2023 mit Werken von saarländischen, französischen und luxemburgischen Kunstschaffenden statt. Die Ausstellung werde «zu einem Treffen mit Freundinnen und Freunden dies- und jenseits unserer Landesgrenzen», sagte Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) bei einer Pressekonferenz der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz und des Ministeriums für Bildung und Kultur des Saarlandes am Montag. Weiterlesen

Große Römerausstellung zeigt 700 Exponate aus 20 Ländern

Trier (dpa) – Die rheinland-pfälzische Landesausstellung zum Untergang des Römischen Reiches zählt nach Ansicht von Innenminister Roger Lewentz (SPD) zu den Top-Ausstellungen des Jahres in Deutschland. Rund 700 Exponate von 130 Leihgebern aus 20 Ländern seien für die einmalige Ausstellung zusammengetragen worden, sagte der rheinland-pfälzische Minister am Freitag in Trier. Die Sonderschau «Der Untergang des Römischen Reiches» wird für Besucher von diesem Samstag an in drei Trierer Museen bis zum 27. November auf insgesamt 2000 Quadratmetern zu sehen sein. Weiterlesen

Macher stellen große Römerausstellung in Trier vor

Trier (dpa) – Es ist die erste Ausstellung, die einem großen Rätsel der Weltgeschichte nachgeht: Warum ist das Römische Reich, das kulturell so hoch entwickelt war, untergegangen? Rund 700 Exponate aus 20 Ländern sind vom 25. Juni bis 27. November bei der großen rheinland-pfälzischen Landesausstellung «Der Untergang des Römischen Reiches» in Trier zu sehen. Vor der Eröffnung stellen die drei beteiligten Museen die Ausstellung heute vor. Weiterlesen

Eklat bei documenta: Konsequenzen und Aufklärung gefordert

Von Carolin Eckenfels, Peter Zschunke und Gerd Roth, dpa

Kassel/Wiesbaden (dpa) – Nach dem Antisemitismus-Eklat um ein großformatiges Banner bei der documenta fifteen werden die Rufe nach Konsequenzen lauter.

Entsprechende Überlegungen äußerte nicht nur der Zentralrat der Juden – auch Bundeskanzler Olaf Scholz meldete sich über eine Regierungssprecherin zu Wort. Unterdessen gibt es erste Erklärungsversuche, welche Fehlplanungen dazu geführt haben könnten, dass das als antisemitisch kritisierte Werk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi installiert wurde. Weiterlesen

Umstrittenes Banner auf documenta abgebaut

Kassel (dpa) – Das Werk ist nicht mehr zu sehen, die Debatte ist deshalb aber nicht beendet: Eine heftig kritisierte Installation auf der documenta fifteen in Kassel wurde erst verhüllt – und dann am Dienstagabend abgebaut.

Rund 100 Menschen verfolgten dies, es gab Pfiffe und Buhrufe wie auch Beifall. Nur das Gerüst für das Kunstwerk blieb zunächst noch stehen. Nun werden die Rufe nach einer Aufarbeitung des Eklats immer lauter.

Die großflächige Banner-Installation «People’s Justice» des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi zeigte unter anderem einen Soldaten mit Schweinsgesicht. Er trägt ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift «Mossad» – die Bezeichnung des israelischen Auslandsgeheimdienstes. Weiterlesen

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