Rekord an Asylsuchenden erwartet: «Ansteigende Belastung»

Mainz (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz werden nach Angaben des Integrationsministeriums in diesem Jahr noch mehr Asylsuchende als im bisherigen Rekordjahr 2016 erwartet. Bislang seien 7326 Asylsuchende vor allem aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Türkei und Pakistan registriert worden, teilte am Montag Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) mit. Rechne man die aktuelle Zahl der Zugänge bis zum Jahresende hoch, werde die Marke von 10.000 und damit der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2016 überschritten.

Hinzu kommen die separat erfassten Flüchtlinge aus der Ukraine. Ihre Zahl lag zuletzt bei 43.642 Menschen (Stand 9. Oktober). Der Schwerpunkt bei der Aufnahme dieser Menschen lag bei den Kommunen, nicht in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) des Landes. Außerdem kommen laut Binz noch Menschen hinzu, die über ein «Sonderaufnahmeprogramm» ins Land kommen wie beispielsweise afghanische Ortskräfte oder Spätaussiedler.

Die Ministerin sprach von einer «sehr hohen und weiter ansteigenden Belastung des Aufnahmesystems», was sowohl die Einrichtungen des Landes als auch der Kommunen betreffe. Es gebe Unterbringungsprobleme vor allem in den Ballungsräumen. Die Kommunen würden voraussichtlich auf Gemeinschafts- und Notunterkünfte zurückgreifen müssen.

Die AfA-Kapazitäten wurden den Angaben zufolge auf 7500 Plätze erweitert. Davon seien derzeit knapp 4700 Plätze belegt. Diese Erweiterung und weitere Schritte sollen den Kommunen mehr Zeit geben, sich auf die Situation einzustellen. Asylsuchende aus Russland sind laut Ministerium derzeit «nicht in spürbarer Zahl» nach Rheinland-Pfalz gekommen.

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