Landesumweltamt: «Wir melden nur bis zur Kreisverwaltung»

Mainz (dpa/lrs) – Das rheinland-pfälzische Landesamt für Umwelt (LfU) meldet regionsbezogene Hochwasser-Frühwarnungen wie etwa für die Ahr nur an den zuständigen Landkreis – und nicht an die Gemeinden. «Wir melden nur bis zur Kreisverwaltung», sagte der Abteilungsleiter für Hydrologie im LfU, Thomas Bettmann, am Freitag im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des Landtags in Mainz. Diese informiere dann die Verbandsgemeinden und Gemeinden.

«Wir haben keine Ortskenntnisse», erläuterte der als Zeuge geladene Abteilungsleiter. Das LfU und seine Mitarbeiter sitzen in Mainz. «Wir haben keine Aufgabe in Richtung Gefahrenabwehr»

Am 14. Juli, dem Tag der Flutkatastrophe, habe er keinen direkten Kontakt zur Kreisverwaltung gehabt, sagte Bettmann. Er habe aber mit der Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, telefoniert. Sie habe den damaligen Landrat Jürgen Pföhler kontaktieren wollen.

Zu dessen Nachfolgerin wurde die parteilose Weigand inzwischen gewählt. Gegen den CDU-Politiker Pföhler ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Spätestens um 17.17 Uhr sei klar gewesen, «dass etwas ganz Großes kommt», hatte Bettmann vor einer Woche im Untersuchungsausschuss gesagt. Zu diesem Zeitpunkt habe seine Behörde auch eine Frühwarnung der höchsten Stufe ausgelöst. Schon um 15.26 Uhr sei ihm klar gewesen, «dass wir ein großes Hochwasser-Ereignis» bekommen, sagte Bettmann an diesem Freitag. Dann sei bereits ein Wasserstand von mehr als fünf Metern prognostiziert worden. Und das seien etwa 1,30 Meter mehr gewesen als bei dem letzten großen Ahr-Hochwasser von 2016.

 

 

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