Bürger haben immer mehr Schulden bei Energieunternehmen

Bad Ems (dpa/lrs) – Kunden haben im Schnitt immer höhere Schulden bei Energieunternehmen in Rheinland-Pfalz. Das teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems bei der Statistik zur Überschuldung privater Personen am Mittwoch mit, die jährlich als freiwillige Erhebung bei Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen durchgeführt wird. Demnach beliefen sich die Schulden bei Energieunternehmen 2021 im Schnitt auf 1934 Euro pro Person – 109 Euro oder sechs Prozent mehr als 2020 und 550 Euro oder 40 Prozent mehr als 2015. Schuldner hätten 2021 durchschnittlich mehr als zwei persönliche Monatseinkommen aufwenden müssen, um die Forderungen zu bedienen.

Insgesamt machten die Forderungen der Energieunternehmen 2021 im Schnitt etwa zwölf Prozent der Gesamtforderungen aus. Menschen mit Schulden bei Energiefirmen hatten demnach im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Gesamtverschuldung von knapp 36.100 Euro. Die Gesamtschuldenhöhe stieg im Mittel zwischen 2015 und 2021 somit schwächer als die Schulden gegenüber den Energieunternehmen.

Nur knapp ein Prozent der Schuldner hatte der Behörde zufolge 2021 neben den Forderungen der Energieunternehmen keine weiteren Schulden zu bedienen, daran hat sich seit 2015 kaum etwas geändert. Dagegen ist der Anteil der Personen mit Schulden bei Energieunternehmen an allen beratenen Personen seit 2015 vergleichsweise stark gestiegen, von 24 auf 35 Prozent.

Dabei waren verschiedene Bevölkerungsgruppen verschieden stark betroffen. Eine erhöhte Schuldenbelastung hatten Personen mit geringerer Qualifikation. Arbeitslosigkeit war bei den beratenen Personen die wichtigste Ursache für ihre Lage. Von den Personen mit Energieschulden nannten 39 Prozent Arbeitslosigkeit als Auslöser und 27 Prozent gaben ihn als Hauptauslöser für die Überschuldung an.

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