Baldauf will CDU zu alter Stärke zurückführen

Mainz (dpa/lrs) – Zwei Monate vor der Wahl eines neuen CDU-Landesvorsitzenden in Rheinland-Pfalz hat Christian Baldauf seinen Anspruch angemeldet, die Partei im Land zu alter Stärke zurückzuführen. «Die Partei muss lebendig werden und dann haben wir alle Chancen, dass wir auch gute Wahlergebnisse erzielen», sagte der 54 Jahre alte Rechtsanwalt am Dienstag in Mainz. Für die Vorstandswahl auf einem Parteitag am 26. März wurde überraschend ein zweiter Bewerber nominiert.

«Ich kenne ihn nicht», sagte Baldauf über seinen Gegenkandidaten Andreas Kettern aus der rheinhessischen Weinbaugemeinde Guntersblum. «Ich habe davor Respekt, das gehört zur innerparteilichen Demokratie»

Der pensionierte Lehrer Kettern wurde vom Gemeindeverband Rhein-Selz nominiert, wie die Partei am Dienstag in Mainz mitteilte. Nach der Niederlage bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr sei viel von schonungsloser Analyse und Erneuerung gesprochen worden, sagte Kettern der Deutschen Presse-Agentur. «Da vermisse ich einiges» Er habe den Eindruck, dass die CDU in Rheinland-Pfalz Themen liegen lasse, die vielen Menschen wichtig seien, sagte der 68-Jährige und nannte Wohnungsnot und Fragen der Klimapolitik. «Da muss die CDU Antworten finden und nicht nur Zuschauer sein»

«Wir wollen uns auch in Rheinland-Pfalz neu ausrichten, in Inhalten, Strukturen, Kommunikation», sagte Baldauf. «Das wird ein spannender, ein schwieriger Weg und geht nicht von heute auf morgen» Für den angekündigten Aufbruch nannte der Fraktionsvorsitzende im Landtag drei als Herausforderungen bezeichnete Fragen. Die erste laute: «Wie gewinnen wir Vertrauen zurück?» Dann sei zu entscheiden: «Mit welchen klaren Antworten schärfen wir unser Profil? Und schließlich müsse die Frage beantwortet werden: «Was bedeutet es heutzutage, Christdemokrat, Mitglied der CDU zu sein?»

Baldauf kündigte an, dass er zusammen mit einem Team für den Landesvorsitz antrete, «breit aufgestellt von jung bis alt, von Nord bis Süd». Namen nannte er noch nicht. Nominiert wurde Baldauf vom Bezirksverband Rheinhessen-Pfalz und sechs Kreisverbänden.

Nach der jetzt beendeten Nominierungsphase bereitet der CDU-Landesverband eine digitale Vorstellungsrunde der beiden Kandidaten für alle Mitglieder vor. «In einer dritten Stufe werden wir die Mitglieder bei der Entscheidung beteiligen», kündigte Generalsekretär Jan Zimmer an.

Baldauf war bei der von der CDU verlorenen Landtagswahl im März 2021 Spitzenkandidat seiner Partei, nachdem bei zwei vorangegangenen Wahlen die Landesvorsitzende Julia Klöckner an der SPD gescheitert war. Die 49-jährige Politikerin hatte einen Tag nach der CDU-Niederlage bei der Bundestagswahl im September vergangenen Jahres angekündigt, nicht mehr für den Landesvorsitz zu kandidieren, und eine inhaltliche wie personelle Neuaufstellung gefordert.

 

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