Wertvolle Klosterhandschrift kehrt nach 700 Jahren zurück

Koblenz (dpa/lrs) – Nach rund 700 Jahren ist eine der Wissenschaft bisher unbekannte Klosterhandschrift nach langen Auslandsaufenthalten ins heutige Rheinland-Pfalz zurückgekehrt. «Der historische Wert ist kaum hoch genug einzuschätzen, der Kaufpreis beläuft sich auf eine hohe fünfstellige Summe», teilte das Landesbibliothekszentrum in Koblenz am Donnerstag mit. Die angekaufte Pergamenthandschrift mit dem Titel «Libellus antiquarum definitionum» habe die Regeln des Zisterzienserordens definiert.

Das Landesbibliothekszentrum geht davon aus, dass das Büchlein eines Abtes mit 124 Blättern im Format 7,2 mal 13 Zentimeter in einem braunen Ledereinband in der mittelalterlichen Schreibwerkstatt im Kloster Himmerod in der Eifel entstanden ist. Im 16. oder 17. Jahrhundert sei die Handschrift ins Kloster Arnsburg bei Lich in Hessen und nach dessen Aufhebung vor rund 200 Jahren in die nahe Hofbibliothek der Grafen von Solms-Laubach gelangt. Dann wanderte das gut erhaltene Buch nach den Angaben ins Schloss Brunnsee in der Steiermark in Österreich und landete wohl nach einer Versteigerung in englischem Privatbesitz.

Anschließend führte der Weg nach Angaben des Landesbibliothekszentrum wieder nach Österreich: Ein Wiener Antiquariat bot das Buch an. Bei der ständigen internationalen Recherche nach schriftlichen Kulturgütern aus dem heutigen Rheinland-Pfalz sei es von Experten des Bibliothekszentrums entdeckt und mit Zuschüssen zweier Stiftungen gekauft worden. Die Handschrift soll nach einer Restaurierung im Tresor der Rheinischen Landesbibliothek in Koblenz aufbewahrt und bei Ausstellungen gezeigt werden. Zudem soll sie digital zugänglich sein.

 

 

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