Saarland setzt Zeichen für Sinti und Roma

Saarbrücken (dpa/lrs) – Mit der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma setzt die saarländische Landesregierung ein Zeichen zum Schutz der nationalen Minderheit. «Mit dieser Vereinbarung sollen Maßnahmen gefördert werden, die in allen gesellschaftlichen Bereichen die rund 4000 im Saarland lebenden Sinti und Roma unterstützen und sie zu einem gleichberechtigten Teil unserer Gesellschaft machen», teilte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) nach der Unterzeichnung am Mittwoch in Saarbrücken mit.

Es sei «ein klares Bekenntnis der Landesregierung gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antiziganismus». Mit der Vereinbarung erkenne das Saarland «angesichts der Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus» die besondere historische Verantwortung gegenüber den Angehörigen dieser Minderheit an.

Das Saarland sei das achte Bundesland, das ein Verwaltungsabkommen mit einem die Interessen der Sinti und Roma vertretenden Verband geschlossen habe. Die Rahmenvereinbarung gelte zunächst für zwei Jahre. Dann solle geprüft werden, ob sie in einen Staatsvertrag überführt werden könne, hieß es aus der Staatskanzlei.

«Mit der Rahmenvereinbarung ist es zum ersten Mal in der Geschichte des Saarlandes möglich, gefestigte Strukturen aufzubauen, um die kulturelle Vielfalt unserer Minderheit darzulegen», teilte die Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, Diana Bastian, mit. Die Zusammenarbeit werde nun «auf ein neues Fundament» gestellt.

 

 

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