Projekt zur Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen am Start

Saarbrücken (dpa/lrs) – Das Justizministerium im Saarland startet ein Projekt zur Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen. Dabei werden Personen, denen eine Haftstrafe droht, weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlen können, vorab von Sozialarbeitern zu Hause besucht und über Möglichkeiten zur Haftvermeidung informiert, teilte das Ministerium am Dienstag in Saarbrücken mit. Denkbar seien beispielsweise die Vereinbarung von geringeren Ratenzahlungen oder das Erbringen von gemeinnütziger Arbeit etwa im Programm «Schwitzen statt Sitzen».

Ziel müsse es sein, die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen zu verhindern, teilte das Ministerium mit. Denn sie reiße Betroffene aus ihrem sozialen und familiären Umfeld heraus und könnte zu Nachteilen wie Kündigung von Arbeits- und Mietverhältnissen führen. Zudem koste jede Haftstrafe den Steuerzahler auch Geld.

Die Gefängnisse in Saarbrücken und Ottweiler sind derzeit stark ausgelastet. Nach früheren Angaben des Ministeriums waren Anfang Dezember in Saarbrücken 633 Gefangene untergebracht – bei einem Belegungspotenzial von 642 Gefangenen. In Ottweiler standen demnach insgesamt 261 Haftplätze zur Verfügung, von denen 219 belegt waren.

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