Klingbeil: Ausschließen einer Impfpflicht war ein Fehler

Berlin (dpa) – Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat das Ausschließen einer Impfpflicht zu Beginn der Corona-Impfkampagne als Fehler bezeichnet.

«Auch ich persönlich habe das getan», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er habe geglaubt, dass sich sehr viel mehr Menschen impfen lassen würden, als es bis heute tatsächlich der Fall sei. «Ich habe deshalb immer sehr überzeugt gesagt, es wird keine Impfpflicht kommen. Das war ein Fehler. Aber ich finde es wichtig, dass Politik auch dazulernen darf» Definitive Aussagen nützten niemandem etwas: «Das schafft nur Enttäuschung, wenn Luftschlösser zerplatzen»

Klingbeil rief dazu auf, sich impfen und boostern zu lassen. Würde die Impfquote von derzeit 70 Prozent in Deutschland schlagartig auf 95 Prozent steigen, wäre die geplante Einführung einer Impfpflicht nicht nötig, sagte er. «Das sehe ich aktuell aber nicht» Er wolle nicht noch einmal einen solchen Winter erleben, «dass die Gesellschaft einen solch harten Rückschlag erlebt wie jetzt Weihnachten 2021».

Klingbeil sagte, er wisse, wie schwer es falle, sich im zweiten Jahr der Pandemie wieder einzuschränken. «Aber die neue Omikron-Variante wird uns jetzt alle noch mal stark fordern.». Auch Geimpfte müssten ihre Kontakte reduzieren – «das machen viele ja jetzt schon, auch wenn die neuen Regeln erst in ein paar Tagen gelten».

Bund und Länder hatten am Dienstag Kontaktbeschränkungen auf zehn Personen bei privaten Treffen erst für den 28. Dezember beschlossen. Einzelne Bundesländer ziehen das bereits um einige Tage vor.

 

 

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