Elternbeirat gegen geplante Schließung von Gymnasium

Remagen/Köln (dpa) – Der Elternbeirat des Gymnasiums auf der Insel Nonnenwerth im Norden von Rheinland-Pfalz will gegen die geplante Schließung der Schule vorgehen. Hierzu würden politische und rechtliche Wege genutzt, teilte der Beirat am Donnerstag mit. «Es gibt realistische und belastbare Lösungen, den Fortbestand der Schule unter anderer Trägerschaft zu sichern» Am Vortag hatte Peter Soliman als verantwortlicher Träger der Schule die Schließung zum Ende des aktuellen Schuljahres 2021/2022 mitgeteilt. Als Grund gab er «massive Brandschutz-Probleme» im dortigen Klostergebäude an.

Der Elternbeirat kritisiert, Soliman habe keinen Einblick in das Brandschutzgutachten und in die Kostenschätzung gewährt. Für den von ihm angegebenen Finanzbedarf gebe es keine Belege. Der Brandschutz sei nur ein Vorwand für eine «Entmietung» der Gebäude, es gehe um «ein gewinnorientiertes Immobiliengeschäft». Schon seit Monaten übe Soliman Druck auf Lehrer und Schüler aus, so seien in den Sommerferien Eltern angerufen und geraten worden, die Kinder von der Schule zu nehmen. Mittlerweile hätten die ersten Lehrer betriebsbedingte Kündigungen erhalten.

Um die Zukunft der fast 170 Jahre alten Schule hatte es zuletzt viel Wirbel gegeben. Rund 600 bis 700 aktuelle und ehemalige Schüler sowie Eltern hatten Anfang November bei Remagen für den Erhalt demonstriert. Die CDU-Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag wollte die Lage der Schule eigentlich am 19. November im Bildungsausschuss zum Thema machen.

Das einst von Nonnen geführte Gymnasium an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen war 2020 von der International School on the Rhine gGmbH (ISR) übernommen worden. Nach Problemen wegen Corona und Brandschutzmängeln hatten Eltern bereits befürchtet, dass die Schule geschlossen und verkauft werden könnte.

 

 

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