Cophunter-Prozess zu Jagd auf Polizisten geht dem Ende zu

Idar-Oberstein (dpa/lrs) – Im Prozess gegen einen Mann, der im Internet zur tödlichen Jagd auf Polizisten aufgerufen haben soll, könnte an diesem Donnerstag das Urteil fallen. Zuvor sollen in der Verhandlung vor dem Amtsgericht Idar-Oberstein (9.00 Uhr) noch Zeugen gehört und das psychiatrische Sachverständigen-Gutachten über den Angeklagten vorgestellt werden. Danach seien Plädoyers und Urteil vorgesehen, teilte ein Sprecher des Gerichts mit.

Ein 56-Jähriger aus dem Kreis Birkenfeld steht seit Anfang August wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten vor dem Gericht. Laut Anklage soll er kurz nach den Polizistenmorden von Kusel (Pfalz) zwei selbstgedrehte Videos auf seinem Facebook-Profil online gestellt und darin zur Tötung von Polizeibeamten aufgerufen haben.

Er kündigte demnach die Gründung eines «Cophunter-Vereins» (Polizistenjäger-Vereins) an und bezeichnete die Jagd und Tötung von Polizisten als «neuen Sport», hatte die Generalstaatsanwaltschaft mitgeteilt. Er soll angeboten haben, Polizisten gegen eine Gebühr auf einen Feldweg zu locken, wo sie dann erschossen werden könnten.

Der Angeklagte hatte am zweiten Prozesstag ein Geständnis abgelegt und sich entschuldigt. Die Videos seien Satire gewesen, hatte er erklärt. Den Ermittlungen zufolge soll der Mann Verschwörungstheorien anhängen und den sogenannten Reichsbürgern nahestehen.

Ende Januar waren eine Polizeianwärterin und ein Polizeikommissar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle in der Pfalz erschossen worden. Hintergrund soll Jagdwilderei gewesen sein. Zwei Angeklagte stehen deswegen derzeit in Kaiserslautern vor Gericht.

 

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