BKA: Corona-Pandemie verändert Kriminalitätslage

Wiesbaden (dpa) – Während der Corona-Pandemie hat es weniger Wohnungseinbrüche und Diebstahlsdelikte gegeben. Zugenommen haben dagegen die registrierten Straftaten im Zusammenhang mit der Darstellung von sexuellem Missbrauch von Kindern sowie im Bereich Cybercrime, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Zudem sei ein gestiegenes Aggressionspotenzial bei Demonstrationen gegen die Anti-Corona-Maßnahmen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie verzeichnet worden.

Während der Covid-19-Pandemie habe sich die Digitalisierung der Gesellschaft deutlich beschleunigt und die Nutzung des Internets und sozialer Medien noch einmal verstärkt, erklärte das BKA die Entwicklung in seinem Bericht zu den Auswirkungen von Covid-19 auf die Kriminalitätslage in Deutschland. Dadurch hätten sich vermehrt Angriffsmöglichkeiten für Cyberkriminelle und die Gelegenheiten für Straftaten im Zusammenhang mit der Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und des sexuellen Missbrauchs von Kindern geboten. Der bereits seit Jahren zu beobachtende Trend steigender Fallzahlen habe sich in beiden Bereichen während der Pandemie noch einmal verstärkt.

Allerdings lag die Tatzeit bei sexuellem Missbrauch von Kindern sowie bei der Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder in vielen Fällen vor 2021. Eine Haupterklärung für den starken Anstieg in diesem Bereich sei das gestiegene Hinweisaufkommen über die US-Organisation National Center for Missing and Exploited Children (Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder). Eine weitere Erklärung seien die Ermittlungen zu großen Tatkomplexen in Nordrhein-Westfalen, in deren Nachgang weitere Tatverdächtige entdeckt worden seien. Außerdem gebe es eine oftmals unbedachte Verbreitung entsprechender Darstellungen durch Kinder und Jugendliche über soziale Medien.

Hohe Infektionszahlen und eine eingeschränkte Mobilität durch die staatlichen Corona-Maßnahmen hätten auch zu einem Rückgang der Mobilität in der Bevölkerung und damit zu einem vermehrten Aufenthalt im häuslichen Umfeld geführt, erklärte das BKA. Damit sei der deutliche Rückgang der Fallzahlen bei den Wohnungseinbrüchen sowie dem Laden- und Taschendiebstahl zu erklären

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