Baldauf sieht Merz’ Vorschlag zur Frauenquote kritisch

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Christian Baldauf sieht die von Parteichef Friedrich Merz vorgeschlagene befristete Frauenquote kritisch. «Ich sehe das nur als letzte Möglichkeit, wenn nicht andere Vorschläge kommen», sagte Baldauf im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Der CDU-Bundesparteitag befasst sich am 9. und 10. September in Hannover mit dem Thema. «Wir müssen bessere Ideen entwickeln, um mehr Frauen für die Mitarbeit in der CDU zu gewinnen», sagte Baldauf.

Um den Frauenanteil – «am besten die gleiche Anzahl wie Männer» – zu erhöhen, werde sein Landesverband für mehr Flexibilität in der praktischen Parteiarbeit plädieren. Frauen fehle es oft an Zeit, da sie nach wie vor den größten Teil der Kindererziehung übernähmen beziehungsweise diese auf ihren Schultern laste. So könnten Sitzungen beispielsweise auch zeitlich gestrafft und Themen konzentrierter diskutiert werden. Wichtig seien weiterhin neue digitale Kommunikationsformate, um mehr Frauen zu erreichen.

Merz hatte mit Blick auf die parteiintern umstrittene Frauenquote, über die in Hannover entschieden werden soll, vorgeschlagen, diese zeitlich zu befristen. Die Frauen machen in der rheinland-pfälzischen CDU etwa ein Viertel aus. «In meinem Team habe ich aber Parität», betonte Baldauf.

Baldauf warnte jedoch: «Es gibt wirklich andere drängende Probleme, die wir in Deutschland bewältigen müssen. Der Parteitag darf nicht nur von dem Thema Frauenquote bestimmt werden.»

Baldauf hat als Landesvorsitzender die Zahl der Vertreter von zwei auf drei erhöht: Jenny Gross, Ellen Demuth und der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler haben diese Funktion inne. Zu seinem Team zählt Baldauf zudem Generalsekretär Gordon Schnieder, die Mitgliederbeauftragte und Gymnasiallehrerin Christina Rauch sowie Schatzmeister Winfried Görgen.

 

 

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